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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

837 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Glück ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

23.05.2022 um 13:00
Ich persönlich wäre ohne Arbeit glücklich, weil ich nicht gern rausgehen und es mir echt schwerfällt auf Leute zuzugehen, aber von irgendwo muss das Geld ja herkommen.
Gut, ich arbeite im Büro und die Aufgaben sind vielleicht nicht super schwer, aber man muss sich viel merken und an vieles denken. Bei Fragen muss ich mich ewig sammeln, bis ich es schaffe, jemanden anzusprechen. Das war schon immer so.
Nach der Arbeit bin ich stets müde, aber im Gegensatz zu vorherigen Jobs, ist dieser allein schon von den Zeiten her perfekt und ich werde durchhalten.
Noch ein paar Jahrzehnte, aber im Moment gehen von meinen Kollegen so viele in Rente und reden nur noch davon, dass ich auch gerne schon in Rente gehen würde... :'D

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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

23.05.2022 um 16:11
@Pony2.4
Ohje,das tut mir leid für dich.
Kommt mir aber auch bekannt vor.
Wir hatten auch immer mal wieder solche Bewohner,
die wirklich alle an ihre Grenzen gebracht haben.
Ich halte zwar nichts von ständiger Sedierung,
aber in seltenen Fällen ist es angebracht.
Vor allem bei Aggressionen gegen Mitarbeiter und andere Bewohner,
die auch ein Recht auf Ruhe und Frieden haben.
Ich geh davon aus,dass ihr schon mit seinem Arzt gesprochen habt?!
Mittlerweile gibts gute Medikamente,die zumindest seine Aggressionen
ein bißchen verbessern könnten.


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

23.05.2022 um 18:20
Ich kann ohne Arbeit nicht leben. Muss mich auspowern!
Menschen die nicht gerne Arbeiten, haben ihre Gründen.
Und die gar keine Lust haben, das ist ihre Sache!
Das geht uns eigentlich nichts an!!


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

23.05.2022 um 18:29
Zitat von Dr.kippenSmokeDr.kippenSmoke schrieb:Das geht uns eigentlich nichts an!!
Ja, das sehe ich schon auch so.

Aber hier schreiben die User ja über sich. Wenn jemand findet, das geht keinen was an, wird er hier nicht mitdiskutieren wollen.


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

23.05.2022 um 18:34
@Bundeskanzleri
Das ist absolut richtig.
Zumal ich hätte es anders formulieren sollen.
Gemeint war, das andere Menschen sich gegenüber andere äußern - Menschen und Lustlosigkeit für Arbeit.
Das macht man nicht und ist absolut uncharmant!

Leben und leben lassen.


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

23.05.2022 um 18:37
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:wenn dann die Kollegen oder Vorgesetzten total unmöglich sind
Das kann natürlich immer passieren. Allerdings ist das dann eher eine momentane Unlust.
Ich kann ja grundsätzlich Spaß an der Arbeit haben, aber eben nicht in diesem Umfeld oder dem Betrieb.
Zitat von Dr.kippenSmokeDr.kippenSmoke schrieb:Leben und leben lassen.
Gefällt mir :Y:


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

23.05.2022 um 18:39
@Bundeskanzleri

;) gebongt!


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

23.05.2022 um 23:33
Das hängt sehr stark von der Tätigkeit ab und von den eigenen Erfahrungen die man im Leben gemacht hat.

Vor etwa 10 Jahren habe ich nach einer schweren Knieverletzung samt folgendem Langzeit-Krankenstand über 9 Monate, meinen Job den ich damals hatte verloren. Das hat mich erstmal wenig gekümmert, es war kein Traumjob, auch nicht gut bezahlt, kurz gesagt nicht wirklich schade darum und angesichts meiner Knieverletzung und der Tatsache dass ich längere Zeit mit Gips und Krücken flachlag, und mich danach mit Physiotherapie etc wieder zurück kämpfen musste, hatte ich natürlich auch andere Sorgen als den Job.

Leider war es damals jedoch so, dass ich dann nachdem ich wieder gesund gemeldet war, sehr lange keinen Job gefunden habe. Die Gründe dafür sind verschiedene, zwar habe ich tatsächlich mit jedem Monat das ich zuhause war meine Ansprüche soweit hinunter geschraubt dass ich nach spätestens 6 Monaten Jobsuche eigentlich bei "völlig egal welcher Job Hauptsache irgendeiner" angelangt war, dennoch will ich jetzt nicht behaupten dass ich nicht irgendwo selbst schuld war, denn vor allem zu Beginn meiner Arbeitosigkeit verkannte ich die Situation, machte mir keine Sorgen da ich noch sehr jung (Anfang 20) war und auch eine Berufsausbildung habe.

Dass ich in dem Moment in dem ich wieder gesund geschrieben und beim Arbeitsamt angemeldet war, aufgrund des Krankenstands doch schon 9 Monate nicht mehr beruflich beschäftigt war, war nicht sonderlich hilfreich und so schnell kann man dann gar nicht schauen ist man 1 Jahr zuhause (dann schreibt man eine Massenbewerbung wo man jeden Tag 50x einfach Firmennamen und Anschrift austauscht die man überall hinschickt, womit vermutlich noch niemand Erfolg hatte) und ich glaube am Tiefpunkt meines Lebens nach 3 Jahren Arbeitslosigkeit ohne jegliche Perspektive, habe ich beim Arbeitsamt gebeten einfach irgendwas machen zu dürfen, ich wusste dass es Möglichkeiten gibt sich weiter zu bilden, ich wusste auch dass es Möglichkeiten gab am "zweiten Arbeitsmarkt" eine auf wenige Wochen bis wenige Monate befristete Beschäftigung zugewiesen zu bekommen als schwer vermittelbarer Arbeitssuchender, ich und das Arbeitsamt waren uns einig dass ich als solcher zähle und ich war einfach nur todunglücklich, nicht nur weil es finanziell vor allem mit Kind extrem schwierig war das Auslangen zu finden ohne Job (das wird jetzt keinen überraschen) sondern auch weil ich mich persönlich nutzlos fühlte, schämte, die Gesellschaft anderer Menschen mied weil ich einfach nicht wollte dass mich irgendjemand fragt wie es beruflich aussieht, einfach Horror und damals war ich der Meinung ohne Arbeit nie wieder glücklich sein zu können.

So kam es dass ich mit Unterstützung des Arbeitsamtes erstmal ein Jahr eine zusätzliche Ausbildung machen durfte, im Metallbereich, obwohl ich in der Zeit trotzdem nur das Arbeitslosengeld bezog freute ich mich weil ich zumindest IRGENDWAS zu tun hatte und obwohl ich ursprünglich aus einer ganz anderen beruflichen Richtung komme habe ich mich für den Metallbereich sehr begeistern können und bin richtig aufgeblüht, die Arbeit an den Maschinen hat mir Spaß gemacht und ich hab viele nützliche Dinge gelernt.

Nach der Ausbildung war ich erstmal on fire, körperlich nach der Verletzung und der langen Arbeitosigkeit so fit wie lange nicht mehr, ich war es wieder gewohnt einen festen Tagesablauf zu haben und kam auch wieder unter Menschen und knüpfte soziale Kontakte. Ich war mehr als nur bereit für einen Job, doch wie man sich denken kann haben die Firmen nicht gerade auf meine Bewerbung gewartet.

Daher nochmal der Weg zum Arbeitsamt, ich wusste wie gesagt dass es für Langzeitarbeitslose die Möglichkeit gibt einer befristeten Beschäftigung zugewiesen zu werden. Also bat ich darum, einfach irgendwo hin geschickt zu werden, völlig egal was ich machen muss und wenn ich Toiletten reinigen muss.

Genau so kam es dann auch, ich musste mich erst 9 Wochen beweisen um später in ein anderes Programm zu rutschen bei dem ich 6 Monate bleiben konnte, eben unter anderem für Reinigungstätigkeiten aber auch Grünschnitt und eben allgemeine Hilfstätigkeiten aller Art, wo auch zB Besorgungen für gesundheitlich eingeschränkte Menschen zu erledigen (Lebensmittel Einkauf oder Medikamente von der Apotheke holen etc.) aber großteils bestand die Tätigkeit aus Reinigungstätigkeiten und umfasste u.a. auch öffentliche Toiletten, der Lohn war quasi ein Mindestlohn und nur unwesentlich höher als das Geld welches ich von Arbeitsamt bekam, und ich hab es einfach geliebt und hab quasi gelebt für diesen Job, ich hab mir soviel Mühe gegeben dass es durch diverse Tricksereien am Ende sogar möglich war die Beschäftigung um weitere 6 Monate zu verlängern, was bei geförderten Arbeitsplätzen schwierig ist da es auch andere Leute gibt die darauf warten.

Ich bräuchte es in jeder Hinsicht, einerseits persönlich/mental, einfach mal wieder einen Job haben, eine Aufgabe, sich auspowern und Wertschätzung erhalten, andererseits wusste ich natürlich dass das auch für meinen Lebenslauf wichtig ist, denn ich wusste ja dass ich nach der Frist wieder einen Job suchen muss und wenn man dann vorweisen kann dass man jetzt eine Zeit lang nicht inaktiv war dann geht das natürlich deutlich einfacher, und so kam es dass ich danach nach nur einem Monat eine neue Tätigkeit fand, im Sicherheitsbereich.

Ich war motiviert und bereit, stand vor allem rund um die Uhr zur Verfügung und war einfach nur dankbar einen Job zu haben. Dass dies durchaus vom Arbeitgeber ausgenutzt wurde habe ich erst einmal ausgeblendet, weil es mir irgendwo sogar egal war, ich hatte einen fixen Job und endlich auch ein normales Gehalt, das zählte. Die Firma war sehr unzuverlässig, der Dienstplan hielt meistens nur 1,2 Tage und auch an freien Tagen musste ich kurzfristig einspringen, da ich wie gesagt auch ein Kind habe ging mir das schon dezent auf die Cojones, doch wenn ich an einem Punkt war an dem ich zweifelte, erinnerte ich mich wieder an die Arbeitslosigkeit und hielt durch. Schwieriger wurde es jedoch nach einem halben Jahr. Zuerst kam das Gehalt 2 Tage zu spät, dann eine Woche zu spät, dann fehlten einige Arbeitsstunden auf der Abrechnung und da war für mich klar dass die Grenze überschritten ist, denn natürlich wollte und brauchte ich den Job, in erster Linie geht man aber arbeiten um Geld zu verdienen. Da ich keinesfalls wieder aufs Arbeitsamt wollte, habe ich begonnen nebenbei nach anderen Jobs zu suchen, und da ich wirklich dringend weg wollte nahm ich das erste Angebot an dass ich bekommen habe, habe dann umgehend gekündigt (war insgesamt 9 Monate dort) und nach der Frist eben in einem anderen Unternehmen begonnen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt 2 Probleme die mir da noch nicht bewusst waren. Erstens, die Firma bei der ich kündigte, zahlte mir meinen letzten Lohn samt Überstunden nicht aus (ich musste mit Arbeiterkammer und einem Anwalt gegen die Firma vorgehen um nach 6!!! Monaten endlich mein Geld zu bekommen). Zweitens, ich war jetzt in der Gastronomie. Ich habe mir nichts dabei gedacht, und obwohl ich wusste dass die Bezahlung katastrophal ist und sich das Thema Wochenende und Feiertage erledigt hat, obwohl ich zu so ziemlich jeder Uhrzeit bereit sein musste (am schwersten war es für mich vor allem früh morgens um 6 oder früher), die Schichten oft sehr stressig und die Gäste zu einem Großteil Hundesöhne waren, hatte ich natürlich immer noch die Langzeit-Arbeitslosigkeit im Kopf. So kämpfte ich mich durch, machte meinen Job sehr gut, und bewies vor allem eine enorme Belastbarkeit, ich erkannte dass ich wirklich arbeiten kann wie eine Maschine wenn ich will, immer wieder opferte ich freie Tage, da ein Unternehmen in der Gastronomie naturgemäß unterbesetzt ist und dazu auch immer wieder Krankenstände und dergleichen kommen. Die Überstunden wurden nicht ausbezahlt, es war nur Zeitausgleich möglich der jedoch nie wirklich möglich war (man durfte aber stattdessen noch mehr Überstunden machen) und selbst das Trinkgeld durften wir in der Firma wo ich war nicht behalten (wurde zwar für einen guten Zweck gespendet was irgendwo eh löblich ist aber davon kann ich mir halt auch nichts kaufen). Kurz gesagt eben einfach Gastronomie, die kaputteste Branche die es gibt, der unattraktivste Arbeitsplatz den man sich vorstellen kann, aber mit meinem Lebenslauf passiert es dir eben dass du dort hinein rutscht.

Sei es wie es sei, nachdem ich mich über einige Monate allen Widrigkeiten zum Trotz etablierte und auch irgendwann endlich meinen eigenen Wert als Mensch und als Arbeitskraft erkannte, deponierte ich klar dass mir die verbale Anerkennung die ich durchaus bekam, zu wenig ist, und dass ich schon irgendwo das Gefühl habe dass ich nicht froh sein muss hier sein zu dürfen, sondern dass das Unternehmen eigentlich froh sein muss mich zu haben. Dass das in der Gastronomie eigentlich fast immer so ist lernte ich da ja erst, war schließlich mein erster Job in der Branche (man sieht hier auch dass es mir grundsätzlich immer egal war was ich machen muss Hauptsache ich habe einen Job). So bekam ich nach einer Zeit die Chance mich für Beförderungen zu empfehlen, da gab es firmenintern ein eigenes Ausbildungsprogramm, und im zweiten Jahr war es dann tatsächlich so dass ich insgesamt 5 mal befördert wurde, de facto alle zwei Monate, und eigentlich nur mehr der Inhaber und der Geschäftsführer in der Hierarchie noch über mir standen. Das ging natürlich nicht im Vorbeigehen, das bedeutete harte Arbeit, 60-Stunden-Wochen, ich musste vieles lernen und vor allem Verantwortung übernehmen, nicht nur im Personalbereich was durchaus nicht immer einfach war (da es doch ein paar Mitarbeiter gab die schon lange vor mir im Unternehmen waren und ebenfalls Ambitionen hatten, jedoch schlicht nicht gut genug waren bzw zwar Positionen wollten, jedoch nicht das dafür tun wollten was verlangt wurde), sondern allgemein auch im Lebensmittelbereich, wo sich sehr viele wahrscheinlich gar nicht vorstellen können was es heißt bei unzähligen Produkten von Salaten und Gemüse über Desserts bishin zu tiefgekühlten Produkten (Fleisch etc), dafür verantwortlich zu sein dass die Lagerung und die entsprechenden Temperaturen in Ordnung sind, da kann jeder Fehler viel Geld kosten und man darf sich nicht die geringste Unachtsamkeit erlauben. Unnötig zu erwähnen dass man all diese Dinge und zusätzlich noch Geräte wie Öfen, Griller, Toaster und Fritteusen i Überblick haben musste während zu Stoßzeiten unzählige Bestellungen abzuarbeiten waren. Also wirklich keine leichte Aufgabe und wo ich auch ganz selbstbewusst sagen kann, dass das nicht jeder schafft, vermutlich die meisten würden früher oder später aufgeben. Habe ich dann aber auch durchgehalten, da mein Gehalt mit jeder Beförderung erhöht wurde und ich am Ende, sprich am höchsten Punkt meiner dortigen Karriere tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben nicht nur okay/sorgenfrei, sondern auch wirklich gut verdiente, mir viel zur Seite legen konnte (gut, ich hatte ohnehin keine Zeit um etwas auszugeben) und mir eigentlich alles kaufen konnte was ich wollte, wenn's nicht gerade ein Sportwagen oder eine Eigentumswohnung ist lol

Die Zeiten als Langzeitarbeitsloser hatte ich da schon längst verdrängt, und die Erfahrung war auch wichtig für mich da ich wie gesagt gelernt habe, dass ich eine gute und wertvolle Arbeitskraft bin und niemand der auf Knien angerutscht kommen muss um eine Stelle zu erbetteln.

Nach einiger Zeit in der Position habe ich dennoch aufgegeben, da ich einfach erkannte dass ich über einen sehr langen Zeitraum nur gelebt habe um zu schlafen und zu arbeiten, das ging mir irgendwann auf die Nerven, gleich wie die Branche an sich die einfach nur scheisse ist, genau so wie auch die Unternehmer und die Gäste, und ich denke allgemein dass niemand in dieser Branche arbeiten sollte. Was halt auch mitspielte ist dass ich wieder mehr Zeit mit meiner Familie verbringen wollte bzw mit meinem Kind, und zum damaligen Zeitpunkt dachte ich auch dass ich meine Beziehung noch retten kann wenn ich nur mehr Zeit investieren könnte und nicht immer schlecht gelaunt bin (gut, das war ein Irrglaube, aber rückblickend betrachtet bin ich auch nicht traurig drüber).

Mit neu gewonnenem Selbstvertrauen und einem massiven Upgrade im Lebenslauf durch die hohe Position die ich am Ende hatte, fand ich sofort einen neuen Job der tatsächlich wirklich entspannt war. Es waren zwar auch hier viele Stunden zu leisten, jedoch war die Tätigkeit weder körperlich noch geistig anstrengend (eigentlich fast chillig), die Leute waren nett (mittlerweile sind sie eine zweite Familie), und für viel weniger Arbeit verdiente ich sogar noch mehr als in der Führungsposition in der Gastro. Was man hier aber dazu sagen muss ist dass es ein Pandemiejob war, eine extra für die Covid Pandemie geschaffene Abteilung die durch den Staat Österreich finanziert wurde, und wo natürlich auch klar war dass der Job kein Langzeit-Job sein wird, da er an die Pandemiemaßnahmen der Regierung geknüpft war, und als diese die Pandemie quasi für beendet erklärte wurde dementsprechend auch die Abteilung geschlossen und ich wurde wie ausnahmslos alle anderen meiner Kollegen, gekündigt. Jedoch durch diese zwei Jobs samt sämtlicher Nachzahlungen und Abfertigungen am Ende, auf dem finanziellen Höchststand meines Lebens, ausfinanziert auf einige Monate (sollten genügend sein um in der Zeit wieder einen Job zu finden) und obwohl ich nach mehreren Jahren in Beschäftigung jetzt wieder beim Arbeitsamt gelandet bin, was ich eigentlich nie wieder wollte, bin ich auch ohne Job jetzt nicht unglücklich.

Gut, zugegeben bin ich auch noch nicht lange Zuhause, erst ein Monat (wird trotzdem langsam langweilig) aber ich habe keinen finanziellen Druck, da meine Rücklagen eine eventuelle Bezugssperre auffangen würde, zB wenn mich das Arbeitsamt wieder in die Gastronomie schicken will, kann ich einfach sagen dass ich es verweigere und mir das Geld streichen lassen. Das macht es einfacher, zusätzlich eben zur Tatsache dass ich in einer viel besseren Position bin als bei meiner letzten Arbeitslosigkeit, und ich habe mir auch fest vorgenommen mich nicht mehr unter Wert zu verkaufen, wer sich mit meiner Person befasst kann überall wo ich tätig war nachfragen und in Erfahrung bringen dass ich ein fleißiger und verlässlicher Arbeitet bin, und zwar egal in welcher Branche ich war, dafür verlange ich aber auch gewisse Dinge, wie zB dass mir Überstunden prinzipiell jeden Monat ausgezahlt werden, die Lohnbetrugsmasche vom Zeitausgleich zieht nicht mehr bei mir, weil ich nicht mehr so verzweifelt bin wie früher. Gastronomie kommt ebenfalls nicht mehr in Frage wie eben auch Mindestlohn-Jobs, sprich ich habe es mir erarbeitet Ansprüche zu haben - deshalb bin ich ja auch nach einem Monat noch zuhause, mit meinen damaligen Ansprüchen hätte ich wohl nach 2 Tagen eine neue Stelle gehabt. Ich bin für den Moment ohne Job glücklich und möchte mir selbst treu bleiben, habe jedoch meine unschöne Vergangenheit noch immer in Erinnerung und weiß auch, dass ich wenn sich die Arbeitslosigkeit länger hinzieht, früher oder später nicht mehr glücklich sein werde. Ich bin guter Dinge dass es nicht soweit kommt und ich eine neue Stelle habe bevor es eben so weit ist, in 1,2,3 Monaten kann die Welt auch wieder anders aussehen, und dann müsste ich wohl auch wieder beginnen Schritt für Schritt meine Ansprüche zu senken, aber wenn es die Situation erfordert kann und werde ich auch das problemlos bewältigen.


Sehe gerade erst dass ich jetzt meinen halben Lebenslauf hier aufgelistet habe nur um EINE FRAGE zu beantworten ohne diese tatsächlich eindeutig zu beantworten, WTF, keine Ahnung wie ich wieder derart abschweifen konnte, sorry Leute, vielleicht steht trotzdem irgendwas dabei was für den ein oder anderen interessant oder hilfreich sein könnte 🙈🙈🙈🙈🙈


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

29.05.2022 um 09:55
Ich weiß nicht, ob ich ohne Arbeit glücklich bin. Bei den meisten "normalen" Menschen scheint es so zu sein, dass es ein abwägen ist zwischen Arbeit und Freizeit. Wobei Geld und der Spaß an der Arbeit (wenn man eine hat) ein wichtiger Faktor sind, der die "Menge" der optimalen Arbeit bestimmt.

Wer mehr Spaß hat wird weniger Geld brauchen. Wer wenig Spaß hat - dem muss mehr gezahlt werden. In Abwägung gegenüber der Freizeit stehen dann die Aktivitäten, die Geld kosten. Je mehr Freizeit man hat, desto weniger Geld verdient man aber - muss mehr Freizeit mit eventuell mehr kostspieligen Aktivitäten füllen.

Persönlich war ich fast noch nie arbeiten - in meinem Leben. Nach Mobbing in Schulzeit und abgebrochem Studium (fast fertig gemacht) fat durchgehend Hartz IV. Bis auf ein paar Maßnahmen und kurze Beschäftigungen (längste 4 Monate) durchgehend fast nur zu Hause und ausschließlich zum Einkaufen raus.

Mich stören die Menschen. Das überwacht werden. Beurteilt werden. Der Druck. Ständig auf der Hut - auch wenn keiner direkt bei mir ist könnte ja jemand reinkommen ... oder später die Ergebnisse beurteilen. Fakt ist: Arbeit würde mich nur unglücklicher bzw. noch kranker ... machen. Schlafen vor einem Arbeitstag: Das geht abends fast kaum. Ständig nachdenken über den Folgetag und wachliegen.

Komme mit meinem Privatleben eigentlich gut klar und mir fehlt nix. Teilweise sogar stressig - die Einkäufe zu planen (mit dem knappen Geld aus Hartz IV) - weil man da exakt planen muss. (Zwanghafte Persönlichkeitsstörung die mich alles im Detail planen lässt liegt wohl auch vor.)

Lediglich bei den Hobbies - habe ich stellenweise das Gefühl, dass ich mir manche Sachen nur einrede bzw. mache weil ich sie eh immer mache - und das so dann halt auch "geplant" habe - vielleicht habe ich da gar nicht wirklich Spaß und rede es mir nur ein und die zwanghafte Seit die mich alles planen lässt, damit ich noch nen Tagesablauf habe ... kaschiert da vielleicht dann was. Keine Ahnung. Wirklich "total down" fühle ich mich jedenfalls selten. Manchmal vielleich bissl müde - viel nachdenklich. Aber nie so, dass ich nicht noch meine Einkäufe erledigen könnte oder Termine (manchmal Arzt) erledigen könnte.

Tätigkeiten an sich ... würden mcih beruflich eher weniger stressen. Eher die Menschen - und das pur. Allein dass da jemand ist ... (abgeschottetes Büro im Keller und Papierkram bearbeiten wäre einzige Option :D)

Das ist aber genau das, was anderen normalen Leuten auch viel Motivation ist. Höre von vielen dass ihnen sonst "die Decke auf den Kopf" fällt. (Daher sehe ich auch nicht dass bei Hartz IV und Aussetzung der Sanktionen jetzt viele "normale" Leute plötzlich aufhören würden zu arbeiten. Die meisten Menschen scheinen es ja zu wollen - schon wegen dem Kontakt zu Kollegen, etc. - was normale Leute ja mögen meistens.)


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

30.05.2022 um 06:29
Ich bin seit 10 Jahren nun aus gesundheitlichen Gründen aus dem Berufsleben raus und wenn ich eines sagen kann, dann, dass es mir nicht fehlt. Anfangs hat es meinem Ego etwas geschadet, ich kam mir nutzlos vor, dass ich meinem Beruf nicht mehr nachgehen kann und andere Arbeiten auch nicht wirklich infrage kamen. Doch dann habe ich die Situation als persönliche Herausforderung angenommen, aus dem was ist, für mich selbst das Beste zu machen und mein Leben selbst zu gestalten, wozu auch der tägliche Ablauf gehört.
Struktur und eigene Motivation ist da die große Überschrift, sich nicht hängen lassen und Aufgaben suchen und finden, die trotz allem machbar sind, für die kleinen und größeren Erfolgserlebnisse zwischendurch, die ich, für mich persönlich, brauche.

Ich habe den Vorteil finanziell abgesichert, kann meinen eigenen Interessen in vielen Dingen nachgehen, muss mich mit keinem Chef oder Arbeitskollegen mehr herumschlagen, muss mich nicht um Arbeitswege und Arbeitszeiten kümmern, habe an den Wochenenden und an Feiertagen frei, muss nicht jedes Mal (als kinderlose Frau) um den Urlaub kämpfen, keine Überstunden mehr uswusf.

Ich habe kein Problem mein Leben selbst zu gestalten und die Arbeit fehlt mir, wie ich schon schrieb, absolut nicht (mehr).


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

30.05.2022 um 07:11
Zitat von lkdwpilkdwpi schrieb:Persönlich war ich fast noch nie arbeiten - in meinem Leben. Nach Mobbing in Schulzeit und abgebrochem Studium (fast fertig gemacht) fat durchgehend Hartz IV. Bis auf ein paar Maßnahmen und kurze Beschäftigungen (längste 4 Monate) durchgehend fast nur zu Hause und ausschließlich zum Einkaufen raus.
Da hast du doch niemals eine Eingewöhnungsphase durchgehalten und weißt gar nicht wie es ist, etwas auch mal auszuhalten. Kaum jemand fühlt sich gleich vom ersten Tag an so wohl, dass ihm die Sonne aus dem Hintern scheint.
Schlägt sich denn dieses "Gleich in den Sack hauen" denn nicht durch das ganze Leben? Ich hätte Angst, dass man bald gar nichts mehr durchsteht, was ein bisschen anstrengend ist. Beziehungen usw.?
Es ist doch auch ein tolles Gefühl ein Ziel auch mal erreicht zu haben. Schade, wenn Menschen das nie kennenlernen und sich da selbst im Weg stehen.
Ich könnte ohne Arbeit. Was ich niemals könnte, wäre von Almosen leben. Nee, da arbeite ich lieber. Ich brauche das Gefühl der Freiheit. Es ist Freiheit für mich, wenn am Monatsende noch genug Geld auf dem Konto ist, sollte die Waschmaschine oder das Auto hinüber sein. Ich möchte im Laden auch nicht überlegen, ob ich mir noch 2 Äpfel leisten kann, das wäre schlimmer als jede Arbeit.


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

08.06.2022 um 19:56
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb am 30.05.2022:Ich könnte ohne Arbeit. Was ich niemals könnte, wäre von Almosen leben. Nee, da arbeite ich lieber. Ich brauche das Gefühl der Freiheit. Es ist Freiheit für mich, wenn am Monatsende noch genug Geld auf dem Konto ist, sollte die Waschmaschine oder das Auto hinüber sein. Ich möchte im Laden auch nicht überlegen, ob ich mir noch 2 Äpfel leisten kann, das wäre schlimmer als jede Arbeit.
Ganz genau das. Ich könnte so nicht leben, wenn ich nicht frei entscheiden könnte, was ich essen, erleben oder einfach kaufen möchte. Alles andere ist doch mehr ein vor sich hin kriechen, ohne die Macht Entscheidungen zu treffen. Das ist ja furchtbar. Ganz unabhängig davon, dass ich nicht auf Kosten anderer leben wollte. Aber damit haben offensichtlich viele kein Problem.


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

09.06.2022 um 00:21
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Ganz unabhängig davon, dass ich nicht auf Kosten anderer leben wollte. Aber damit haben offensichtlich viele kein Problem.
Richtig! Ich habe auch kein Problem, das Menschen davon leben!
Auch Ukrainern wünsche ich es!

Es gibt H4 Empfänger, die fahren Audi!
Wie gut, das wir frei sind von Neid!

Es ist deren Lebensphilosophie, geht uns nichts an!


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

09.06.2022 um 05:23
Am Wochenende habe ich bei einem Fest ein Ehepaar kennengelernt. Der Mann war "Spieß" bei der Bundeswehr und ist mit 52 Jahren in den Ruhestand gegangen. Seine Frau war wohl nicht berufstätig, Kinder hatten sie nicht.
Nach der Pensionierung hat er nichts mehr gemacht, keine Nebentätigkeit.

Da habe ich überlegt...mit 52 schon nicht mehr arbeiten zu müssen...das wäre nichts für mich. Da würde ich mir definitiv etwas suchen. Vielleicht auch etwas Ehrenamtliches. Den ganzen Tag nur zu Hause und Füße hoch wäre auf Dauer nix. Nicht mit 52 jedenfalls.


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

09.06.2022 um 05:24
Zitat von Dr.kippenSmokeDr.kippenSmoke schrieb:Richtig! Ich habe auch kein Problem, das Menschen davon leben!
Auch Ukrainern wünsche ich es!
Was haben die Menschen dir angetan, dass du ihnen ein Leben in Armut wünschst?
Zitat von Dr.kippenSmokeDr.kippenSmoke schrieb:Es gibt H4 Empfänger, die fahren Audi!
Wie gut, das wir frei sind von Neid!
Auf ein Leben in Armut neidisch sein? Das kann doch jeder sofort selbst haben, wenn er es anstrebt. Andersrum wird es schwieriger. H4 reicht für das NÖTIGSTE und wenn jemand meint, der Audi sei nötiger als alles andere, dann ist das wirklich seine Sache, zumindest dann wenn er für sich allein verantwortlich ist.


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

09.06.2022 um 08:08
Zitat von nairobinairobi schrieb:Da habe ich überlegt...mit 52 schon nicht mehr arbeiten zu müssen...das wäre nichts für mich. Da würde ich mir definitiv etwas suchen. Vielleicht auch etwas Ehrenamtliches. Den ganzen Tag nur zu Hause und Füße hoch wäre auf Dauer nix. Nicht mit 52 jedenfalls.
Nicht arbeiten zu gehen und zuhause Füße hochlegen sind ja auch zwei ganz verschiedene Dinge. Für mich würde "nicht mehr arbeiten" einfach nur bedeuten, dass ich meinen Gelderwerbsberuf nicht mehr ausüben müsste. Und dass ich meine Zeit frei verfügbar für Aktivitäten hätte, die mich interessieren und begeistern. Da gäbe es mehr als genug davon und ich würde sicher nicht zuhause herumsitzen.

Ehrlich gesagt kann ich nicht komplett nachvollziehen, warum viele Leute ohne Arbeit anscheinend nichts mit sich anzufangen wissen. Klar, für viele Aktivitäten braucht man Geld, aber nicht für alles. Ehrenamtliche Tätigkeiten können sehr befriedigend und bereichernd sein, und man kann sie sich eher als im Job nach den eigenen Interessen auswählen. Oder man fängt etwas Kreatives oder Künstlerisches an (ich würde z.B. mal wieder gern in einem Amateurtheater mitmachen oder meine fotografischen Ambitionen ausbauen).


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

09.06.2022 um 08:28
Zitat von martenotmartenot schrieb:Nicht arbeiten zu gehen und zuhause Füße hochlegen sind ja auch zwei ganz verschiedene Dinge. Für mich würde "nicht mehr arbeiten" einfach nur bedeuten, dass ich meinen Gelderwerbsberuf nicht mehr ausüben müsste. Und dass ich meine Zeit frei verfügbar für Aktivitäten hätte, die mich interessieren und begeistern. Da gäbe es mehr als genug davon und ich würde sicher nicht zuhause herumsitzen.
Ich glaube, die wenigsten werden nur die Füße hoch legen. Da muss man schon vorher irgendwie rein gar nichts mit seiner Zeit anzufangen gewusst haben, diese Leute gibt es ja auch.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Seine Frau war wohl nicht berufstätig, Kinder hatten sie nicht.
Na siehst du, die Frau wusste schon immer sich zu beschäftigen. Was das jetzt damit zu tun hat, ob man Kinder hat, oder nicht, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Kinder sind doch keine Zeitvertreiber :D Ein gewisses Alter haben Kinder doch schon, wenn man in Rente geht.


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

09.06.2022 um 08:42
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Ich glaube, die wenigsten werden nur die Füße hoch legen. Da muss man schon vorher irgendwie rein gar nichts mit seiner Zeit anzufangen gewusst haben, diese Leute gibt es ja auch.
Könnte mir schon vorstellen, dass einige auch etwas stagnieren im Denken und Handeln. Durch die mangelnde Struktur und eventuell weniger Antrieb. Andere können es aber vielleicht auch gut kompensieren und suchen sich sinnvolle Ziele und Aufgaben. Ehrenamtliche Arbeit zum Beispiel. Und dann gibt es auch noch einen Bruchteil, die haben sich Allmystery zum Lebensinhalt gemacht. :palm:


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

09.06.2022 um 08:46
@PurePu

Schon richtig. Ich meinte ja, das Leben ist doch nicht komplett anders, wenn man in Rente geht? Freizeitaktivitäten bleiben doch.


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Ohne Arbeit glücklich, ist das möglich?

09.06.2022 um 08:48
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:diese Leute gibt es ja auch.
Ich kenne sogar Leute, die außer ihrem Job keinen weiteren Lebensinhalt zu haben scheinen, obwohl sie noch nicht in Rente sind. Laut deren eigener Aussage besteht ihr außerberufliches Leben in erster Linie aus Fernsehen, Internet, Essen und Schlafen. Wenn die ins Rentenalter kommen, dürfte sich dann das Fernsehen und Herumsitzen wahrscheinlich auf alle Tage ausdehnen.


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