Die Wirkung von Medien auf das Denken und Handeln

@horusfalk3


Klar, nach Full Metal Jacket wollte ich mich freiwillig für den Vietnamkrieg melden. der war dummerweise nur schon vorbei. Als ich Wickis "Die Brücke" sah, war ich auch schon zu alt für die HJ, die wollten mich nicht mehr.

Nein, ich glaube, die Wirkung von Unterhaltungsfilmen auf die menschliche Gesellschaft wird gern überschätzt. Dieses bevormundende Fürsorgedenken "Mir macht das ja nichts aus, aber den armen labilen Jugendlichen/Frauen/Kindern" zieht sich allerdings wie ein Roter Faden durch die Mediengeschichte, vermutlich seit der erste auf die Idee kam, ein Tier an die Höhlenwand zu malen.

Bedroht und gefährdet sind, egal, ob Medien, Suchtmittel oder Erotik, natürlich immer die anderen. Die gilt es auf Biegen und Brechen zu schützen, ob sie wollen oder nicht.

@Doors
Klar, nach Full Metal Jacket wollte ich mich freiwillig für den Vietnamkrieg melden. der war dummerweise nur schon vorbei. Als ich Wickis "Die Brücke" sah, war ich auch schon zu alt für die HJ, die wollten mich nicht mehr.


Im Grunde stimme ich deiner meinung zu.
Die Wirkung von Medien auf das Denken und Handeln hat auf die Menschheit keine besonders große Wirkung.

Jedoch denke ich, das die Medien, egal in welcher form, das denken und Handeln Einzelner Personen ungemein beeinflußen kann.

Du hast schon ein gewisses Alter gehabt als du Full Metal Jacket gesehen hast.
Hattest auch schon ein gewisser Alter als du dir " Die Brücke " reingezogen hast.

Du hast schon einiges im Leben gesehen und erlebt.
Dein Gehirn und dein Bewusstsein waren schon durch gewisse dinge geprägt und sagen wir mal reif. Davon gehe ich zumindest mal aus :)

Ich meine, das besonders Junge Menschen in der Entwicklung ( Pupertät ) oder aber auch schon ältere Menschen, die einfach durch ihren werdegang leicht zu manipulieren sind, durch diverse Medien stark beeinflusst werden können.

@Doors
Natürlich wird meistens maßlos übertrieben wenn von den Auswirkungen der Medien gesprochen wird. Es ist natürlich nicht so, dass ein Pazifist direkt zum Millitär geht nachdem er einen Propagandafilm sieht.

Ganz absprechen würde ich aber eine Auswirkung auf Unentschlossene auch nicht.

@Lamm


Als ich "Die Brücke" in der Schule sah, war ich 15.


Wie kann man als "älterer Mensch" denn durch "seinen Werdegang" leichter zu manipulieren sein?

Weil man bei VW am Band stand, statt an der Uni Philosophie zu lehren?

Dann muss ich Dich allerdings enttäuschen. So einfach ist das nicht.

Als ich "Die Brücke" in der Schule sah, war ich 15.

Alter Sack * gg * der Film ist von 1959


Wie kann man als "älterer Mensch" denn durch "seinen Werdegang" leichter zu manipulieren sein?

Weil man bei VW am Band stand, statt an der Uni Philosophie zu lehren?

Dann muss ich Dich allerdings enttäuschen. So einfach ist das nicht.

Will damit auf das Selbstbewusstsein aufmerksam machen.
Manchen lassen sich eben leichter manipulieren, andere eben nicht.

Du warst mit 15 zu alt für die HJ ?
Hättest du dich ihnen angeschlossen wärst du früher geboren und Jünger gewesen ?

Es gibt sicherlich Manipulierbare VW Arbeiter u. auch Manipulierbare Uni Profs.

@Lamm

Ich wurde 1954 "gedreht".

Auch schon vorm Ansehen des Films war mir klar, dass ich Zivildienst leisten würde - was mich aber nicht davon abhielt, später in Kriege zu reisen.

Daher glaube ich nicht an geheimnisvolle Wirkungskräfte bewegter Bilder.

@Doors

Ich wurde 1954 "gedreht".

LOL
Fünf Jahre später " Die Brücke "
Und wiederum 10 Jahre später hast du ihn dann gesehen.

Du wurdest bestimmt Manipuliert :)

dann will ich doch auch mal meinen Senf dazu geben ;)

Was ich definitiv sagen kann, ist das Filme oder Bücher in der Lage sind meine Stimmung zu beeinflussen. Klar, dazu müssen sie mitreißend sein und ich muss mich drauf einlassen. Aber ab und an kommt es vor dass ich nach einem Film sehr deprimiert bin, dass ein Buch mich beflügelt oder mir den Tag vermiest. Immerhin beschäftigt man sich während des Erlebens dieser Medien ja mit den Gefühlen die dort dargestellt werden und reproduziert sie in sich selbst.

Angenommen eine labile, leicht zu beeinflussende, ohnehin suizidale Person bekommt ein Buch in die Hände, das davon erzählt wie Sinnlos das Leben und wie Auswegslos die Situation ist. Wenn es denjenigen richtig mitreißt, kann ich mir gut vorstellen das das die Situation verschlechtern kann. In dem Punkt stimm ich Horusfalk zu.

Dann habe ich festgestellt das ich mich tatsächlich in meinen Gedanken in der Wortwahl und Statzstruktur zu sprechen, wie es der Protagonist der Geschichte getan. Bei Büchern ist das intensiver. Das ist der gleiche Effekt der eintritt wenn man einem fremden Dialekt ausgesetzt ist - ich zumindest fang an den zu übernehmen, bzw merke das er mir manchmal in den Ohren nachklingelt.

Außerdem fließen Filme, Konsolenspiele, Serien oder Bücher auch oft in meine Träume ein wenn ich mich kurz vorm schlafen gehen damit beschäftige

Wenn diese Medien mich soweit beeinflussen, dass sie meine Träume berühren oder die anderen Effekte erzeugen, müssen sie sich (wenn auch nicht für immer) in meinem Unterbewusstsein festgesetzt haben, und damit würde ich nichtmehr anzweifeln das sie eine bestimmte Wirkung auf mich haben.


Klar- wenn ich Oceans eleven guck werd ich nicht gleich ein Casino überfallen. Wenn ich einen Film übers Amoklaufen guck, lauf ich nicht zwangsläufig Amok. (Ob die Präsenz des Themas in den Medien die Möglichkeit des Amoklauf überhaupt erst als reale Option etabliert hat ist ein anderes Thema)
Andererseits hat ein Lehrer in der 10. Klasse mit uns American History X im Unterricht angesehen. Eine Klassenkameradin war dann Hals über Kopf in den Hauptdarsteller verschossen, wollte alles über die Rechte Szene wissen und hat in einem Chat Kontakt gesucht, weil sie auch einen so "tollen Kerl" finden wollte. Oder eine Erinnerung aus der 8. Klasse: Wir haben eine Erörterung über Kinder in Indien schreiben sollen, basierend auf einem beiligenden Text. Ich war in einer reinen Mädchenklasse. Jedenfalls waren alle nach dem Aufsatz sehr aufgebracht wie hysterische Hühner, wollten Geld sammeln, wollten ein Patenkind für die Klasse organisieren. Das ganze Gerede hat immerhin eine Woche gehalten bevor das Thema vom Tisch war.


jimmybondy hat es mit dem Auszug aus dem Wiki schon gesagt:
Die Macht der Medien liegt weniger in klaren, rationalen Befehlen oder Botschaften die uns zwingen etwas zu kaufen, sondern viel mehr in der Fähigkeit zu emotionalisieren. Wie hier schon angesprochen wurde: In der Werbung werden positive Gefühle mit Produkten verwoben, in den Nachrichten polarisieren Schlagworte und Filme... Naja. Ich glaube die manipulieren höchstens mit Schleichwerbung wirklich zielgerichtet.

"Dann habe ich festgestellt das ich mich tatsächlich in meinen Gedanken in der Wortwahl und Statzstruktur zu sprechen, wie es der Protagonist der Geschichte getan"

das soll nicht lyrisch wirken, ich hab mich nur verhaspelt^^
nochmal richtig:

Dann habe ich festgestellt das ich mich tatsächlichdabei ertappe in meinen Gedanken in der Wortwahl und Statzstruktur zu sprechen, wie es der Protagonist der Geschichte getan hat

ich denke desweiteren das einen ein thema zum film schon interessieren muss damit man dadurch verändert wird weil es einen "mitnimmt".
wenn ich voll eifer dabei bin mir james ryan anzugucken und ich danach an den krieg denke oder mich mit dem soldaten sein beschäftige ist das aus interesse aber wenn ich etwas sehen würde was mich nicht interessiert könnte ich auch nicht manipuliert werden wenn ich nicht noch zusätzlich informationen sammeln man weiß das aus dem film und weiß das es einen nicht interessiert also kann man dadurch auch nicht so leicht manipuliert werden da dieses gefühl von belastung fehlt das mitfiebern sag ich mal so.

Bislang ist es mir immer gelungen, die reale Welt und die der filmischen Illusion auseinander zu halten.
Das sollte doch wohl eigentlich jeder können, der seinen Kopf nicht nur als Basecap-Ablage nutzt.

@Doors
mich haben "bücher" inspiriert - ja kein dieter heßling sein -
aber ein mario -

wenn ich natürlich höre dass talkshows über: von wem ist das kind oder so
irgendwo zur sprache kommen bin ich wie erschlagen

zuerst weil ich keinen sinn darin sehe anderer leute geschichten auch noch zu interpretieren - meine frage immer ganz dezent : habt ihr nicht eigene sorgen, die ihr bewältigen müsstet -

aber wahrscheinlich gibt es für die eigenen probleme keine lösungen - nicht jeder hat das problem zu wissen, ob man der vater eines kindes ist aber man diskutiert über eventualitäten ---

ich denke, dass medien "unterhalten" - egal wie sinnreich oder sinnlos die themen sind

jedenfalls fressen manche diese angebote in sich hinein, füllen damit ihre zeit, überbrücken die langweilige zeit damit

habe festgestellt, dass nach fernsehprogrammen die zeit eingeteilt wird - früher mal war es die arbeitszeit, die den tagesrhythmus bestimmte - da war die "glotze" nur ein kleiner teil davon -

trotz vielfalt der programme entscheiden sich die meisten menschen, jedenfalls die zur insel kommen, für die "soft" - themen - gerichtsverhandlungen, big brother, talk über geschiedene, kochstudio mit prominenten, volksmusik, sport

was nehmen sie davon mit in den alltag? - bilden diese eine grundlage für "denken" oder gar "handeln"?

motiviert es sie selbst in solch einer show zu sitzen, um seinen lebensmüll dort abzuladen ? wohl kaum -

@kiki1962


TV bietet das, was die Leute haben wollen, sonst würden sie nicht einschalten, und keine Quote, keine Werbemillionen.

Immer wieder schreibe ich: Aus der Glotze guckt es so dumm heraus wie hinein.
Das ist es, was die Mehrheit der Menschen will, also bekommt sie es.

@Doors
klingt ein wenig "platt" aber wird wohl was dran sein - mein "guck" verhalten ist glaube ich nicht "normal" :D

muss sowieso immer klopfen ob ich darf oder freunde anklingeln - meist wirds genehmigt - wird ja auch wein dazu getrunken, um zu verdauen was ich da sehe :D

@kiki1962

TV & Alkohol ist eine gefährliche Mischung.

@Doors
doppelte gehirnwäsche ;)

@kiki1962
„meine frage immer ganz dezent : habt ihr nicht eigene sorgen, die ihr bewältigen müsstet –“

Die haben sicherlich ihre Sorgen, jedoch ist es leichter sich über andere aufzuregen, als eigene Problem zu lösen. Das ist nämlich anstrengend. Das ist unter anderem wohl auch ein Grund, warum viele diesen Schwachsinn schauen.

Die Familie aus der Doku-Soap kann man per Knopfdruck auslöschen. Okay, die eigene in gewisser Weise auch - aber mit weitaus unangenehmeren Folgen.

@Waldfreund
yo - das ist durchaus möglich - anderer leute probleme sind besser lösbar als die eigenen
@Doors

während des serienverlaufs ist die eigene familie ausgeschalten - wenn die folge vorbei ist, dann macht man schnell die nächste an, um sich den familienproblemen nicht stellen zu müssen


stelle gerade fest: sollte eine strategie von mir werden . ..

Leider gucken die Menschen wirklich lieber stumpfe Unterhaltung...

"Unser Star für Oslo" z.B. hatte recht miese Einschaltquoten wärend DSDS sehr gerne geguckt wird...

Den Anspruch zwischen diesen beiden Formaten muss man nicht wirklich betonen oder?

Aber wenn die Masse lieber den Dieter sieht... Dann soll sie bekommen was sie will...

Bei Risiken oder Nebenwirkungen sollte man die Flimmerkiste einfach mal wieder ausschalten.