Umstrittene Bezeichnungen diverser Ethnien - diskriminierend oder rassistisch?

Glauben sie vielleicht, wegen einem Schnitzel schneiden wir einen ganzen Zigeuner an?

Natürlich kann die Abschaffung diskriminierender Bezeichnungen nur einen Schritt im Kampf gegen Rassismus darstellen. Ein weiterer wäre Prävention durch Aufklärung und Strafverfolgung rassistischer Akte - und damit meine ich keinesfalls nur Gewalttaten. Der alltägliche Rassismus zeigt sich in der Schule und am Arbeitsplatz, bei der Wohnungssuche und beim Dsico-Besuch.

@Grymnir
pikante,würzige Paprikasosse?

@Tussinelda


Meinetwegen gerne Sachsensoße, ich hätte nichts dagegen, mit ihr in Verbindung gebracht zu werden.

Der Wiener ist auch nicht empört über das Wiener Schnitzel, der Thüringer über die Roster, der Leipziger übers Allerlei. Jeder "Max" könnte sich am Gericht "Strammer Max" aufgeilen, jeder Bauer am "Bauernfrühstück".....

Ich halte dies wirklich für sinnlos, und geh mir jetzt ne Zigeunersoße kaufen. Die schmeckt nämlich super zur original Thüringer Roster.

Gibt es da nicht auch einen König der "Zigeuner" ? Ich meine da mal eine Doku gesehen zu haben, vll kann man sich mit dem einigen.

Mein altes Biologiebuch ist von 1992 - da steht unter einem Bild von einem Afrikaner im Kontext über Gene : "Ein Neger aus dem Busch. Er hat eine dunkle Hautfarbe[...]"

@Tussinelda
@Doors
also für mich klingt der versuch die abschaffung des begriffs zigeunerschnitzel nach PETA manier, die ja wollen das sich der bayrische oft "Finning" umbenennt am besten in "Stop Finning" weil finning eine fischfangmethode ist

genauso finde ich es nervig wenn jetzt zum beispiel aus tom sawyer das wort "Nigger" rausgestrichen wird, oder aus den schriften lovecrafts worte wie "Neger" oder "mulatte"

Das Wort "Zigeuner" mag als Begriff ja auch negativ konditioniert sein, es gibt jedoch auch die positive Verherrlichung des "Zigeunerlebens", dessen Romantisierung usw.

Ich nehme an das die "Zigeunersoße" eher aus einem solchen Milieu stammt.

Das es eine solche Verherrlichung auch beim Wort "Neger" gegeben habe, wäre mir völlig neu.

Für unsensible Nichtbetroffene ist das alles aber natürlich einerlei, sie bestehen darauf als Nichtrassisten dennoch rassistische konditionierte Worte benutzen zu dürfen.

Wartet mal ab was passiert wenn die Wiener und Frankfurter mitbekommen dass man Würstchen nach ihnen benennt!

@jimmybondy
Ich habe das Wort Neger immer als eine Abwandlung des Wortes "Negro" verstanden und von daher entzieht Sich Mir auch die Debatte um rassistische konnotationen. "Negro" ist doch selbst in den USA noch nicht mit dem "N-Wort" gleichgesetzt. Ich würde einen dunkelhäutigen Menschen nicht Neger nennen, aber etwas in Mir sträubt sich trotzdem dagegen zwei Wörter über Landesgrenzen in einen Topf zu werfen, die schon im "Heimatland" des schwarzen Traumas selbst auseinandergehalten werden. Das würde ja irgendwie darauf hindeuten, dass das bloße Wahrnehmen des Unterschieds in der Hautfarbe rassistisch motiviert ist. Rassismus an Sich ist jedoch ein weitaus tiefgreiferendes Problem. Das mag Erbsenzählerei sein, trotzdem sollte man immer aufpassen wenn übertriebene Politische Korrektheit im Namen von Minoritäten betrieben wird die doch irgendwie ganz andere und weitaus drängendere Probleme haben.

Die Gesellschaftsunfähigkeit des von weißen ausgesprochenen N-Worts lässt Sich in meinen Augen noch insofern rechtfertigen, als das Es fester Teil afroamerikanischer Kultur geworden ist.
Es erinnert halt an die Zeiten weißer Unterdrückung und wurde Sich deswegen von der "schwarzen Subkultur" zu Eigen gemacht. Trotzdem ist Es nicht meiner Meinung nach noch nicht mal "rassistisch" das N-Wort auszusprechen. Dass zu behaupten wäre in meinen Augen sogar als Relativierung des Rassismus zu verstehen. Es ist unfair, schmerzhaft und sinnlos, und damit ganz und gar nicht zu rechtfertigen, aber echter "Rassismus" ist beispielsweise der Verlust eines Arbeitsplatzes aufgrund der hautfarbe. Wichtiger Unterschied. Wenn wir also feststellen das selbst das N-Wort nur aufgrund der nationalen Vergangenheit Amerikas verpönt ist, und ansonsten wie jedes Wort eine aneinandereihung von Silben und Lauten darstellt, dann bleibt die Frage wieso ein komplett anderes Wort in einem komplett anderem, historischen Kontext plötzlich die gleiche Konnotation haben soll. Wenn wir so anfangen, dann öffnen wir NeuSprech Tür und Tor.

@epiliergerät22

Du magst diesen subjektiven Eindruck ja haben, objektiv hingegen ist die Sache klar, das Wort "Neger" ist in Deutschland von Anfang an negativ belegt und als Betroffener darf man dann auch zusammenzucken, ohne besonders empfindlich zu sein.

Das ist auch hier vielfach dokumentiert worden und braucht darum eigentlich auch nicht weiter diskutiert werden. Ich weise aber gerne abermals darauf hin:

Wikipedia: Neger

Nach dem Etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache hat das Wort Neger die Ausgangsbedeutung „Schwarzer“ und ist ein Lehnwort nach dem französischen nègre, das wiederum vom spanischen negro, der Nachfolgeform des Lateinischen niger („schwarz“) kommt.[4] Die Bezeichnung wurde erstmals im 16. Jahrhundert während des spanischen und portugiesischen Sklavenhandels für Menschen verwendet, vornehmlich für afrikanische Versklavte, und bezog sich auf deren Hautfarbe.[5] Die damit verbundene Stereotypisierung von Menschen geht laut Veröffentlichungen des Soziologen Wulf D. Hund dementsprechend nicht auf die Wahrnehmung natürlicher Unterschiede zurück, „sondern ist vor dem Hintergrund von Kolonialismus und neuzeitlicher Sklaverei entstanden“.[6] Der analoge Begriff in der deutschen Sprache fand in Texten des 17. Jahrhunderts begrenzt Verwendung[7] und bürgerte sich im 18. Jahrhundert gleichzeitig mit der Etablierung von Rassentheorien ein.[8]

Du bestatigst doch meine Argumentation.

jimmybondy schrieb:Nach dem Etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache hat das Wort Neger die Ausgangsbedeutung „Schwarzer“ und ist ein Lehnwort nach dem französischen nègre, das wiederum vom spanischen negro, der Nachfolgeform des Lateinischen niger („schwarz“) kommt.[4] Die Bezeichnung wurde erstmals im 16. Jahrhundert während des spanischen und portugiesischen Sklavenhandels für Menschen verwendet, vornehmlich für afrikanische Versklavte, und bezog sich auf deren Hautfarbe.[5]

Nach der gleichen Logik, könnten Sich Wiener angegriffen fühlen, wenn das Wiener Würstchen Gammelfleisch enthällt. Diese Verzehrung von eigentlicher Bedeutung und historischem Kontext ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Das Wort "Neger" an Sich ist nicht rassistisch, der Sklavenhandel war Es. Zu behaupten man könnte diese Grenze zwischen handeln und begrifflichkeit im Namen des "besseren Gefühls" verwässern ist ein fundamental falscher Schritt, der dem Prinzip Wort an Sich gefährlich wird!

Deswegen finde Ich es auch empörend wenn ausgerechnet ein Verlag die Entscheidung trifft hier einzuknicken. Ich werde einen schwarzen nicht als Neger titulieren, aber das bedeutet nicht das ein Wort aus der Schriftsprache verbannt werden muss, nur weil es vor hunderten Jahren einmal im rassischen Kontext genannt wurde. Das ist in buchstäblich jedem Aspekt kontraproduktiv. Es öffnet die Tür für den totalen Definitionsverlust.

@epiliergerät22

Es zeigt das das Wort von Anfang an negativ konditioniert war. Wenn du dem widersprechen möchtest wäre ein Hinweis nett, aber lass diesen relevanten Part bitte nicht unter den Tisch fallen.


Was den Verlag angeht, welcher für Kinder publiziert. Der hat eine Sensibilität zum Wort schon seit Jahrzehten. Deswegen gab es diese Jahrzehnte lang auch den Hinweis, das man dieses Wort bitte nicht mehr benutzen möge.
Und das ist dann mittlweile auch so klar, das man das Wort dann letztlich nun in diesem Buch auch nicht mehr verwendet.
Das nenn ich Konsequent. Von einknicken keine Spur.

Es gibt in meinen Augen keinerlei gute Argumente, das Wort weiter so zu benutzen, als seie es nicht negativ konditioniert.

Hitler hat vom "totalen Krieg" geredet. Wieso verbannen wir nicht das Wort Krieg aus unserem Wortschatz ?

@epiliergerät22

Wir sollten jedenfalls den "totalen Krieg" nicht mehr entfachen. Und mal ganz ehrlich, dieser Begriff ist ebenfalls negativ konditioniert. Eigentlich alles ne klare Sache.

Jeder Begriff ist irgendwann einmal negativ konditioniert worden.

Wenn Du so denkst, solltest Du spätestens seit Göbbels komplett auf die Verbalisierung deiner Gedanken verzichten. Ganz genau genommen, sind sogar dann sogar deine Gedanken selbst des Teufels. Wurde schließlich alles schonmal von Massenmördern und Rassisten missbraucht.

Genau darum geht es Doch. Die Sprache ist Instrument für das weltliche Zusammenleben. Eine Begrifflichkeit mit Ihrer negativen Konnotation gleichzusetzen ist schlicht unhaltbar und zeugt von komplettem(!) Realitätsverlust.

Außerdem hat das Goebbels gesagt ;)

Selbst die Worte "entartet" und "Großraum" wurden mal von irgendwelchen "Experten" geächtet, und sollten entfernt werden..... Mal schauen, was von unserer Sprache übrigbleibt, wenn wir sie solchen Eierköppen überlassen.

Denglisch?!

@jimmybondy

Lassen wir das im Namen der Sprache doch einfach mal so stehen.

epiliergerät22 schrieb: Das Wort "Neger" an Sich ist nicht rassistisch, der Sklavenhandel war Es. Zu behaupten man könnte diese Grenze zwischen handeln und begrifflichkeit im Namen des "besseren Gefühls" verwässern ist ein fundamental falscher Schritt, der dem Prinzip Wort an Sich gefährlich wird!

Na ganz bestimmt nicht. Das Wort "Neger" ist eine Fremdbezeichnung die diese Menschen nie selbst gewählt haben, von daher von Anfang an rassistischer Natur, da es sich hier um Menschen handelt. Was andere Begrifflichkeiten betrifft, sind diese allgemein gewählt worden und beziehen sich nicht auf eine bestimmte Menschgruppe die sich selbst nicht so genannt haben.

@epiliergerät22

Es interessiert nicht ob ein Wort schonmal negativ benutzt wurde, es interessiert allein die Schnittmenge.
Du kannst Deine Mitmenschen ja gerne Fragen ob sie den totalen Krieg wollen, solltest Dich dann aber nicht über entsprechende Reaktionen wundern.

@Grymnir

Die Sprache braucht nunmal auch negative Begrifflichkeiten, um sich korrekt auszudrücken.

@CosmicQueen
Das Wort ist representation der Umwelt. Es gibt "weiße" und "schwarze" Menschen.
Wenn deine Augen den Unterschied nicht wahrnehmen dann hat sich der Definitionsverlust bei Dir offenbar schon in die Netzhaut gebrannt.

Was tut wohl mehr weh. Peitschenhiebe für den faulen Sklaven oder die Anerkennung eines offensichtlichen Eindrucks in an Sich erstmal wertungsfreien Lettern ? Wahnsinn was hier gefaselt wird.

Ich verlange das Du das Wort "Fremd" aus deinem Post streichst.. "Queen" könnte den Schwulen auf die Füße treten und ehrlich gesagt fühle ich mich auch vom Rest deines Posts in meiner Intelligenz beleidigt.. bitte Löschen.

@epiliergerät22
Man brauch keinen Neger, wenn wir das deutsche Wort Schwarz dafür haben, also ist dein Beitrag nicht intelligent, sondern einfach nur schwachsinnig. Und solche Vergleiche mit "Queen" oder "Fremd" sind einfach nur dämlich, mehr sage ich dazu nicht mehr.

Iiiih.. hast Du schwarz gesagt. Du bist ja genauso schlimm wie die die Neger sagen.
Ich persönlich bin so human und bezeichne jeden Menschen als Zellhaufen. Wobei das rasstistisch gegenüber den Quanten ist. Also muss ich das wohl aus einem Wortschatz steichen.
Marklar

@Grymnir

Apropos "entartete Kunst":

„Vergessen wir nicht, dass es einen unaufgebbaren Zusammenhang zwischen Kultur und Kult gibt. Dort, wo die Kultur vom Kultus, von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, erstarrt der Kultus im Ritualismus, und die Kultur entartet. Sie verliert ihre Mitte.“

Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln und Metropolit der Kölner Kirchenprovinz.

Iiiih.. hast Du schwarz gesagt. Du bist ja genauso schlimm wie die Neger sagen.
Ich persönlich bin so human und bezeichne jeden menschen als Zellhaufen. Wobei das rasstistisch gegenüber den Quanten ist. Also muss ich das wohl aus einem Wortschatz steichen.
Marklar

Du sagtest doch das Du Menschen eh nicht mit dem Wort "Neger" anreden würdest.

Warum denn eigentlich nicht, wenn das doch so ein tolles Wort ist?