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Beerdigungen

215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gefühle, Erinnerung, Beerdigung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Beerdigungen

11.03.2022 um 09:56
@Yen
Warst du denn alleine oder waren dein Mann und Familie bei dir?

Es können schon bedrückende Wahrnehmungen sein, wenn man da nicht so vertraut ist.

Wie läuft das bei muslimischen Beerdigungen ab?


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Yen ehemaliges Mitglied

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Beerdigungen

11.03.2022 um 10:25
@Bundeskanzleri
Mein Partner war damals bei mir . Und meine Schwiegermutter und mein Schwager und seine Frau . Ansonsten sehr viele Bekannte und Freunde. Die wurden aber alle ignoriert und es wurde nicht miteinander gesprochen. Alles sehr ruhig .
Bei muslimischen Beerdigungen ist meistens viel los und sehr emotional es wird oft und viel geweint .Abgesehen davon ist der Ablauf in etwa der gleiche . Es gibt nur keine Aufbahrung. Und es wird zusammen gebetet vor der Beisetzung .


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Beerdigungen

12.03.2022 um 10:24
Zuletzt war ich auf einer Beerdigung eines älteren Herrn, der in meiner Nachbarschaft wohnte.
Er war mit vielen Leuten zerstritten und es nahmen nur seine beiden Söhne und die unmittelbare Nachbarschaft Abschied.
Es war eine eher übersichtliche Zeremonie und der von den Angehörigen beauftragte Bestattungsredner war schlecht präpariert. Er verwechselte Daten und betonte beim Ablesen seines Textes wie ein Grundschüler.

Vor ein paar Jahren war ich auf der Beerdigung eines Galeristen, zu dessen treuesten Kundinnen Ich zählte.
Ein eher verschlossener Mensch, zu dem ich aber im Laufe von Jahren eine Art besonderer Freundschaft pflegte. Wir wussten voneinander gefühlt alles, von privaten Dingen, gesellschaftlicher Natur und darüber hinaus, obwohl wir bis zuletzt beim offiziellen „Sie“ blieben. Im Hospiz konnte ich ihn noch wenige Tage vor seinem Tod besuchen und wir sprachen lange.
Auf dieser Trauerfeier waren wir nur neun Personen, was mich fassungslos machte und mich fast traumatisierte. Ein stiller, bescheidener, friedlicher und auch großzügiger Mensch stirbt und fast niemand nimmt Anteil.
Seine ehemalige Lebensgefährtin bedankte sich bei mir für meine Anwesenheit und mir liefen ungehemmt die Tränen.

Ich trauere um vergessene Verstorbene.
Je größer und umfangreicher Beerdigungen sind, umso leichter ist es für mich, Abschied zu nehmen.

Vor kurzem suchte ich über sechs Wochen nach dem Grab einer ehemaligen Schülerin, die letztes Jahr verstorben ist.
19 Friedhöfe durchkämmte ich, bis ich fündig wurde.
Dabei stieß ich auf eine Grabstelle, die mich nicht loslässt.


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12.03.2022 um 11:04
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Bestattungsredner war schlecht präpariert. Er verwechselte Daten und betonte beim Ablesen seines Textes wie ein Grundschüler.
Sowas ist schade und im Grunde unwürdig. Klar, es hat jeder mal einen schlechten Tag, aber das kann viel ausmachen für die Angehörigen.


Ich sehe es heute so ähnlich wie du @Bundesferkel , wenn viele Menschen Abschied nehmen, fällt es eher leichter, das ist so eine Wertschätzung für den Toten und auch für die Angehörigen.
Trotzdem ist es für mich OK, wenn jemand das anders sieht und daher nicht erscheint. Das war meine Haltung früher und ich kann das gut akzeptieren.


Das ist wirklich wie ein Schlag in die Magengrube dieser schlichte Spruch auf dem Grab. So ohne alles. Lässt einen sehr nachdenklich zurück.


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Beerdigungen

01.09.2025 um 21:45
Ich willmal diesen alten Faden ein wenig auffrischen.

Was mir in den letzten Jahren wirklich negativ aufgefallen ist bei Beerdigungen, dass immer mehr Trauergäste nicht mehr kurz vor den Sarg treten, ein stilles Gebet sprechen oder einfach nur innehalten und sich dann erst setzen. Nein, da wird in die Kapelle gegangen und sich einfach hingesetzt, als ob nichts wäre.
Ich finde so ein Verhalten absolut respektlos, es sind aber nicht nur junge Leute, die sich so verhalten, sondern teilweise auch die Generation 55+.

Ans Grab rantreten? Kommt darauf an, wie nahe mir der Verstorbene war, stand er mir nicht so nah, gehe ich so weg.


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02.09.2025 um 09:27
Zitat von MajorQuimbyMajorQuimby schrieb:Was mir in den letzten Jahren wirklich negativ aufgefallen ist bei Beerdigungen, dass immer mehr Trauergäste nicht mehr kurz vor den Sarg treten, ein stilles Gebet sprechen oder einfach nur innehalten und sich dann erst setzen. Nein, da wird in die Kapelle gegangen und sich einfach hingesetzt, als ob nichts wäre.
Es folgt nicht jeder Mensch einem religiösen Glauben, also fällt ein aufrichtig empfundenes Gebet für diese Personen weg.
Und ersatzweise eine kurze Zwiesprache mit dem Verstorbenen setzt meiner Ansicht nach tiefere Beziehung voraus.

Verstirbt jemand aus meiner Nachbarschaft und ich habe Kenntis davon, gehe ich auf seine/ihre Beerdigung, auch wenn der Kontakt über Jahre nur im Grüßen auf der Straße bestand.
Für mich ist das buchstäblich „ jemandem die letzte Ehre erweisen“, den man regelmäßig wahrgenommen hatte, jede Geste darüber hinaus erschiene mir falsch.


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Beerdigungen

02.09.2025 um 10:41
Beerdigungen habe ich bisher als sehr ruhig und würdevoll wahrgenommen. Für mich persönlich ist es auch ein "Die letzte Ehre erweisen" und für immer Abschied nehmen.

Ich bin auch gern auf Friedhöfen unterwegs und sollte dort in dem Moment ein Trauerzug stattfinden bleibe ich in gebührendem Abstand stehen und signalisiere mit meiner Gestik Mitgefühl.
Mir wurde sogar beigebracht das arbeiten auf dem Friedhof einzustellen, wenn eine Beerdigung stattfindet und am besten auch das Haupt zu senken.


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Beerdigungen

02.09.2025 um 12:16
@MajorQuimby

Vielleicht freut es Dich, wenn es (noch) Gegenbeispiele gibt. Ich wohne inzwischen wieder auf dem Dorf und da ist es weiterhin so, dass man der oder dem Verstorbenen und seinen Angehörigen Respekt erweist, bevor man Platz nimmt (das heißt nicht unbedingt, dass man betet, es sind ja nicht alle religiös, aber man hält zumindest kurz inne und senkt den Kopf). Ich glaube, in dörflichen Gemeinschaften lassen sich diese Traditionen etwas leichter bewahren, da man hier auch immer das Beispiel der anderen hat (und wenn jemand beerdigt wird, gehen alle, die können, hin). @Bundesferkel hat ja beschrieben, dass er bei seinen Nachbarn immer auf die Beerdigung geht; bei einem 200-Seelen-Dorf sind halt alle Menschen Nachbarn.
Zitat von MottenfresserMottenfresser schrieb:Ich bin auch gern auf Friedhöfen unterwegs und sollte dort in dem Moment ein Trauerzug stattfinden bleibe ich in gebührendem Abstand stehen und signalisiere mit meiner Gestik Mitgefühl.
Mir wurde sogar beigebracht das arbeiten auf dem Friedhof einzustellen, wenn eine Beerdigung stattfindet und am besten auch das Haupt zu senken.
Und das machst Du genau richtig, so kenne ich es auch.


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02.09.2025 um 13:35
@therealzongo
Stimmt, ich bin gelernter Landbewohner, es scheint tatsächlich so zu sein, dass man auf dem Dorf wohl eher mal zu Beerdigungen geht, eben über den Freundeskreis hinaus...

Das mit dem stillen Gebet habe ich wohl etwas missverständlich ausgedrückt, ich persönlich senke den Kopf und verabschiede mich still, was andere bei der Geste denken, weiß ich natürlich nicht.


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02.09.2025 um 15:33
Zitat von MajorQuimbyMajorQuimby schrieb:Das mit dem stillen Gebet habe ich wohl etwas missverständlich ausgedrückt, ich persönlich senke den Kopf und verabschiede mich still, was andere bei der Geste denken, weiß ich natürlich nicht
Nein, gar nicht. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass man als außenstehender ja nicht weiß, ob ein Mensch in diesem Moment betet oder einfach kurz innehält. Ich wollte damit ausdrücken, dass ich diese Geste des Respekts schön finde. ;)

Liebe Grüße

zongo


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Beerdigungen

10.09.2025 um 20:23
Schade, dass ich den Thread erst jetzt entdeckt habe.
Das Thema sehe ich als sehr wichtig an, da Tod (und was eben danach folgt, wie Beerdigung, Bürokratie etc.) immer noch ziemlich tabuisiert wird.

Ich persönlich gehe ungern auf Beerdigungen. Meine Trauer ist anders. Aber ich war schon auf vielen (nahezu mein kompletter Freundeskreis ist schon „weggestorben“ - ist halt so, wenn man sich mit den Alten rumtreibt).

Oft war es leider so, dass sich dann Familienmitglieder zusammengefunden haben, die vorher jahre- oder jahrzehntelang keinen Kontakt zu dem Verstorbenen hatten, aber wenigstens jetzt vom Kuchen was abbekommen wollen, wenn man sich trauernd gibt.

Ist leider auch auf der Trauerfeier meines Großvaters geschehen, auf der der Neffe meiner Oma nur kam, um schon mal vorzuführen, ob er denn nach dem Tod meiner Oma etwas erben kann. Nichte kam wegen gratis Essen.
Ähnliches Spiel nach dem Tod besagter Oma und was für ein Theater gemacht wurde, dass wir, dem Wunsch der Oma entsprechend, weder Trauerfeier noch Urnenbestattung ausgerichtet haben. Der Neffe und sein Bruder haben wochenlang versucht, dass wir sie beim Ausräumen der Wohnung einbinden (weil jeder um verstecktes Geld wusste) usw.
Nice halt.

Es gab nette Trauerfeiern, Amüsantes usw., aber auf den meisten fühlte ich mich, trotz teilweise sehr enger Beziehung zu der Person fremd.
Der Tod wird nicht mehr zelebriert (zumindest in den Großstädten wie München), bspw. mit offener Aufbahrung, Verabschieden, Wache usw.
Der Verstorbene kommt in eine Kiste, Deckel drauf und gut. Schnell schnell Trauerfeier, dann ab in die Erde und möglichst schnell runter vom Totenacker. Ja nicht zu sehr mit der (eigenen) Endlichkeit beschäftigen.
Im Kloster habe ich das anders erlebt. Gelassener, entspannter, musischer…und keine falschen Tränen.

Was mir leider oft aufgefallen ist, bei ganzen Trauerfeiern und Beerdigungen, die ich so besucht habe: 2/3 der Redner, ganz egal ob freier Redner, katholisch, usw….sie wussten nicht, über wen sie sprechen (geht hier weniger um die Persönlichkeit des Verstorbenen, sondern um eben Biographie, Leidenschaften etc). Sie hatten teilweise massive Schnitzer in den Biografien oder nannten auch mal den falschen Namen.
Das macht durchaus etwas gnatschig und traurig, weil es für die Zugehörigen doch etwas Wertvolles ist, sowas mit „Begleitung“ Revue passieren zu lassen bzw. manches wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Und in einigen Fällen wurden auch Versprechungen durch den Redner/Begleiter einfach nicht eingehalten (aber in der Rechnung aufgeführt oder finanziell als Spende eingefordert), als Beispiel:
bei meinem Großvater wurden Trauerfeier und Urnenbeisetzung getrennt (Münchner Friedhöfe halt).
Der katholische Priester war zur Trauerfeier da, hielt desinteressiert seine Rede (offensichtlich waren wir alle weit unter seiner Würde), ging wieder. Versprochen hat er uns, am nächsten Tag bei der Beisetzung der Urne da zu sein und diese auszusegnen.
Wer war da? Wir. Wer nicht? Er.
Keine Erklärung, keine Entschuldigung, aber zwei Wochen danach ein Brief, mit diesem dich sehr nachdrücklich eine Spende für die Leistungen eingefordert wurde. Ungut.

Bei meiner Partnerin konnte ich auf der Beerdigung gar nicht dabei sein, weil mein Arbeitgeber der Meinung war, da Fernbeziehung stünde man sich ja eh nicht so nahe (zusammen mit der Drohung, würde ich mich an den Tagen um die Beisetzung krank melden, ich mir prompter Kündigung rechnen dürfe - war Probezeit und ich damals noch nicht so selbstbewusst wie heute).
Das ist aber eben nur das Drumrum. Die Beerdigung war aber sicher schön…auch wenn die alten Mädels der Gemeinschaft doch schon ziemlich dünne Gesangsstimmen haben. Für einige war es ggf. auch besser, dass ich nicht dabei sein konnte.

Aber all die Erfahrungen bei Sterbefällen und natürlich die Tatsache, dass es bei mir keine Zugehörigen gibt…bei mir wird es weder Trauerfeier noch Beerdigung geben.
Wenn ich es steuern kann, würde ich gerne meine Asche in Gibraltar auf dem schönen Seefahrerfriedhof oder in HH- Ohlsdorf (schön zwischen Gustaf Gründgens und Ida Ehre) verstreuen lassen…wenn nicht…auch nicht schlimm.
Mir als Seele ist es vermutlich dann eh wurscht und Zugehörige werden sich in Ermangelung ihrer Existenz nicht beschweren.


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Beerdigungen

10.09.2025 um 21:39
@CaiaLia

Hallo, Dein Beitrag hat mich ein wenig traurig gemacht. Ich finde es schlimm, dass Du an der Beerdigung Deiner Partnerin nicht teilnehmen konntest, aber insbesondere der Satz, dass es für Dich keine Zugehörigkeit gibt, hat mich berührt. Ich weiß nicht, ob Du Dich niemandem zugehörig fühlen möchtest, oder ob es den Umständen geschuldet ist, ich wünsche Dir aber, dass das nicht so bleiben möge.

Ich war inzwischen leider auch auf einigen Beerdigungen - bei Bekannten, Freunden und nahen Verwandten; habe aber nicht ganz so schlechte Erfahrungen gemacht wie Du. Ich lebe auf dem Land, da wird die Trauerrede meist vom Pfarrer gehalten und der kannte die oder den Verstorbene(n) oft noch persönlich. Besonders in Erinnerung ist mir die Trauerrede für einen Onkel von mir, der - vorsichtig ausgedrückt - kein guter Mensch war. Der Pfarrer hat in seiner Rede nicht gelogen und ihn als solchen dargestellt, sondern er hat versucht, die Gründe dafür aufzuzeigen, warum er so wurde, wie er war.

Liebe Grüße

zongo


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11.09.2025 um 11:52
Gut dass es diesen Thread hier gibt! Hab direkt in meiner Mappe gekramt und meine Bestattungsverfügung herausgeholt um sie sichtbar im Flur zu positionieren. Dort lag sie schon eine Weile aber ich hatte sie dann weg geräumt und das soll eigentlich nicht denn ich will dass zu jeder Zeit im Falle eines Falles bekannt ist was ich mir wünsche und vor allem was auf gar keinen Fall.

Als Beispiel ist mir über alle Maßen wichtig nicht verbrannt zu werden und dass an meinem Körper nicht mehr als nötig herum manipuliert wird. Ich kenne die Verfahrensweisen beim Bestatter und es gibt Dinge die möchte ich für mich einfach so nicht, sofern möglich. Gibt ja leider dazu auch mehr als genug Gesetze, typisch Deutsch eben...

Ich gehöre jedenfalls nicht zu denen die sagen ist mir doch egal was mit der verottenden Hülle passiert die einst das Zuhause meiner Seele war. Mein Körper hat mich immerhin über 40 Jahre (Stand Heute) durch alle Höhen und Tiefen getragen auch wenn er nicht immer funktioniert hat wie ich es gerne hätte. Ich denke dem sollte man schon Respekt zollen. Ich möchte gerne das mein Körper zu Erde werden kann und so in den ewigen Kreislauf übergeht. Ich denke als Asche in einem Gefäß kann er das nicht. (Ist MEINE ganz persönliche Sicht auf die Dinge.) Ich möchte nicht dass mein Körper verbrennen muss, ich dachte sowieso das wäre eher so Abteilung Hölle und will doch eigentlich keiner wirklich. Aber gut, vermutlich sehen das viele mir der Option zersetzt zu werden genauso. Wie auch immer, ich habe einige wenige feste Vorstellungen von denen ich hoffe dass sie die Verwandtschaft sofern dann noch verhanden auch umsetzt sonst werd ich sehr böse und komme garantiert als Spuk zurück. Klingt lustig, fände es aber gar nicht witzig wenn letzte Wünsche ignoriert werden.


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11.09.2025 um 12:14
@Fairy_wiw , Deine Verwandten werden Deine Wünsche sicher berücksichtigen. Gegen eine Erdbestattung ist auch nichts sagen, früher war das ja die Regel. Bezüglich des Kreislaufs musst Du Dich aber nicht sorgen - die allermeisten Atome in unserem Körper stammen aus Sternen; es geht auch bei der Feuerbestattung nichts verloren.

Liebe Grüße

zongo


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11.09.2025 um 14:12
@therealzongo

Das ist ja leider auch immer eine Kostenfrage. Ich habe keine Versicherung die Beerdigungskosten übernimmt weil ich Versicherungen generell nicht traue und nie Verlass ist das dann wirklich gezahlt wird und meine Familie ist eher ärmlich. Es könnte daher schon sein dass man sich eben sagt man kann sich die Erdbestattung nicht leisten. Schon wäre ja mein letzter Wunsch dahin. Ist etwas schwierig.

Die alten Vikinger haben sich bei der Beerdigung ja auch auf Flößen aufs Meer treiben lassen und wurden dabei angezündet und da denke ich mir wenn die nicht wussten wie es richtig geht wer dann. Es ist aber wohl mehr so ein persönliches Ding dass ich glaube dass das zu Erde werden der vorgesehene Weg ist. Aber darum streite ich mich natürlich nicht.


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11.09.2025 um 17:31
Wenn Dir Dein Wunsch so wichtig ist, solltest Du vielleicht doch über eine Sterbegeldversicherung nachdenken. Da Du offenbar erst um die 40 bist, wären die Beiträge monatlich noch erschwinglich; ich glaube nicht, dass es bei einer bekannt Versicherungsgesellschaft Probleme bei der Auszahlung geben würde.

Liebe Grüße

zongo


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12.09.2025 um 07:36
Zitat von Fairy_wiwFairy_wiw schrieb:Ich möchte gerne das mein Körper zu Erde werden kann und so in den ewigen Kreislauf übergeht. Ich denke als Asche in einem Gefäß kann er das nicht. (Ist MEINE ganz persönliche Sicht auf die Dinge.) Ich möchte nicht dass mein Körper verbrennen muss, ich dachte sowieso das wäre eher so Abteilung Hölle und will doch eigentlich keiner wirklich.
Ich kann deine Gedanken prinzipiell gut nachvollziehen und muss auch aus Angehörigensicht sagen, dass mich so eine Urne leider völlig "kalt" lässt bei der Beerdigung, selbst wenn es sich um einen sehr geliebten Menschen handelt. Das macht es für mich zugleich auch schwer, mich richtig zu verabschieden. Ich kann emotional einfach nicht nachvollziehen, warum meine liebe Oma/Opa nun in so ein Gefäß passt, um es mal blöd zu sagen. Das ist mir zu abstrakt, da könnte man auch einfach eine leere Vase oder besser vielleicht einen geliebten Gegenstand der Person als reinen Symbolwert nehmen. Dann stehen die Urnen meiner Großeltern noch in so einer Urnenwand, sie können also nie in Erde übergehen und es kommt bei mir einfach kein richtiges Gefühl auf, wenn ich vor dieser Wand stehe. Bei meinem anderen Opa, der klassisch erdbestattet wurde, ist es irgendwie ganz anders. Ich meine, dass ich am Grab immer noch, 20 Jahre später, so eine Art Präsenz spüre und tatsächlich dürften da ja auch noch Knochen liegen. Außerdem hatte es schon was sehr Feierliches und Ehrwürdiges, wie damals der schwere Eichensarg herabgelassen wurde und man dann noch Erde und Blumen darauf warf. Bei der Urnenbestattung meiner Großmutter nahm der weiß-behandschuhte Bestatter mit spitzen Fingern dieses kleine "Dose" auf, in der meine Oma nun stecken sollte, und trug sie vor sich her. Ich fand das so schaurig-skurril, das ich die halbe Nacht nicht schlafen konnte. Weniger aus Trauer, denn vor Gruseln.


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12.09.2025 um 08:48
@augustine

Du beschreibst genau mein Empfinden und meine Gedanken; bisher erntete ich in Gesprächen zu diesem Thema meistens nur Stirnrunzeln, die Begründung pro Urnenbeisetzung wurde allgemein im Bekannten-, Verwandten- oder Freundeskreis als quasi „sauberere“ Lösung einer Erdbestattung vorgezogen.

Ich vermute hinter der Begründung aber eher den Wunsch, nahegehende Todesfälle zügiger abhaken zu können, allzu großen Schmerz zu vermeiden, eben weil nur eine Schaufel Asche bleibt. Der Geliebte oder zumindest gemochte Leib ist weg, als wäre er nie vorhanden gewesen.


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12.09.2025 um 08:57
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Ich vermute hinter der Begründung aber eher den Wunsch, nahegehende Todesfälle zügiger abhaken zu können, allzu großen Schmerz zu vermeiden, eben weil nur eine Schaufel Asche bleibt. Der Geliebte oder zumindest gemochte Leib ist weg, als wäre er nie vorhanden gewesen.
Das ist doch für jeden unterschiedlich.
Zudem gilt ja meistens die Idee für einen selber, wie möchte man selber bestattet werden.

Was ist daran verkehrt, wenn man den Todesfall schneller "abhaken" kann? Der Schmerz orientiert sich meines Erachtens nicht daran, ob jemand in der Erde vermodert oder verbrannt wird.

Und auch wenn es bei der Verarbeitung helfen sollte, finde ich es eine hilfreiche Strategie.
Häufig wird das aber auch zu Lebzeiten vom Verstorbenen selber entschieden bzw. gewünscht, da lauert doch keiner auf die Möglichkeit, jemanden schnell vergessen zu können.


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12.09.2025 um 09:07
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Was ist daran verkehrt, wenn man den Todesfall schneller "abhaken" kann? Der Schmerz orientiert sich meines Erachtens nicht daran, ob jemand in der Erde vermodert oder verbrannt wird.
Zunächst einmal war mein Beitrag nicht als Wertung gedacht, sondern ich schrieb nur meine ganz persönlichen Eindrücke dazu.

Wie jemand letztlich trauern möchte, bleibt ihm selbst überlassen. Ich selbst halte gern Zwiesprache am Grab, zumindest bei Menschen, die mir im Leben viel bedeutet haben. An einem Urnengrab ist mir das so nicht möglich.


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