Lern erstmal Deutsch

@Rosalie94

Rosalie94 schrieb:Deine Fragestellung finde ich interessant. Für mich persönlich zeugt es von Selbstachtung und innerer Struktur, wenn man sich angemessen und orthografisch möglichst fehlerfrei artikuliert.

Word! Genau.

Rosalie94 schrieb:Deswegen sollte man keinesfalls dazu tendieren, die gesamte Intellektualität eines Menschen anhand seiner Artikulationsfähigkeit zu bewerten.

Klar. Aber ich darf ja wohl trotzdem wenigstens ein GEWISSES Niveau verlangen. Es gibt ja auch so was wie Spell-Checker-Programme... ;)

Das hier ist ein deutsches Forum, somit ist die Usersprache eben auch Deutsch.
Wenn jemand aus dem Ausland kommt, oder Legastheniker ist, sind Rechtschreibfehler verzeihlich und auch einfache Tippfehler können jedem passieren, aber wenn ich so manchen Text lese, der nur so strotzt vor mieser Rechtschreibung und Grammatik, dann ist das schon was Anderes.
Das zeigt dann nämlich nicht nur, dass der Schreiber offenbar ein grottiges Bildungsniveau besitzt, sondern ebenso, dass es ihm vollkommen gleichgültig ist, ob Leser seines Textes, Schwierigkeiten haben, seinen Text zu verstehen und sich somit ordentlich dazu äußern können.

Nicht umsonst sind miese Rechtschreibung und Grammatik, laut Forenregel, ein Verwarn- und sogar Sperrgrund.

@Thawra

Danke.^^ Für mich ist es offensichtlich, dass Menschen, die sich selber gering achten, auch kaum Wert auf ihre sprachlich-schriftliche Erscheinung legen.^^

@Rosalie94

Oder aber auch Menschen, die andere gering achten und sich selbst für zu wichtig nehmen - nach dem Motto 'mir ist es doch egal, ob mich jemand verstehen kann'...

Mindslaver schrieb:Futuristiches Präsens? Noch nie etwas davon gehört! o.O :D

klingt ja auch erstmal wie ein gegensatz, aber es gibt viele formen um futur auszudrücken. im englischen bspw. wird ein feststehendes vorhaben in der zukunft mit der verlaufsform ausgedrückt, also zb. »I'm leaving tomorrow«, aber das ist glaub ich zu OT :D

@Thawra
ja das ziehe ich konsequent durch :D auch wenn der eine oder andere sicher geneigt ist texte weniger ernst zu nehmen deswegen. hab deswegen tatsächlich schon mal darüber nachgedacht groß- und kleinschreibung zu berücksichtigen, aber nun bleib ich doch dabei. es ist auch mehr ein individueller stil als bequemlichkeit...

@Thawra

Ja, stimmt, diesen Aspekt gibt es auch... Ich empfände es beispielsweise schon als Unverschämtheit, wenn man auf einen sprachlich akkurat gehaltenen Text mit "Ey, Alta, is rischtisch" antwortete.^^

@Wolfshaag
du bist ja bspw. so ein kandidat, der gerne auf rechtschreibfehler aufmerksam macht. ;) aber ist der inhalt nicht wichtiger als die verpackung?

@richie1st

richie1st schrieb: du bist ja bspw. so ein kandidat, der gerne auf rechtschreibfehler aufmerksam macht.

Da hast Du Recht, zumindest, wenn es zuviel des Guten wird, bzw. ein Text kaum noch verständlich ist.

richie1st schrieb: aber ist der inhalt nicht wichtiger als die verpackung?

Sprache ist aber eben keine Verpackung, sondern ein Kommunikationsmedium, wo bestimmte Schreibweisen ein bestimmtes Wort ergeben, was somit alle erkennen/lesen und ergo verstehen können.
Und genau das ist der "springende Punkt", denn wenn nun jeder anfängt Wörter so zu schreiben, wie es ihm gerade gefällt, dann führt das dazu, dass man am Ende keinen mehr versteht, weil jeder in seiner Privatsprache schreibt.

Nebenbei wirkt es auf mich einfach nur lächerlich, wenn jemand über die Bedeutung, von Fremdwörtern und Ähnlichem schwadroniert/philosophiert und dann nicht mal in der Lage ist, dass Wort richtig zu schreiben.

@richie1st
Nur um mal klarzumachen, was ich meine, benutze ich Dich jetzt mal, als Beispiel, denn Du sagst ja, dass das Verzichten auf Groß- und Kleinschreibung, ein Ausdruck Deines Stils sei.

Würdest Du nun den Satz " ich möchte den armen vögeln helfen. " schreiben, ließe der mehrere Interpretationen zu:
A) Du bist vielleicht Vogelschützer und möchtest bedrohten Vögeln helfen, dann hieße der Satz:
" Ich möchten den armen Vögeln helfen. "
oder
B) Du bist Sozialpädagoge/Sexualtherapeut und möchtest ein vermeindliches Sexualproblem der ärmeren Schichten lösen, dann wäre der korrekte Satz: " Ich möchte den Armen vögeln helfen."

Verstehst Du was ich meine? Individualismus bezüglich Sprache, kann zu erheblichen Kommunikationsstörungen und Verständnisschwierigkeiten führen. ;)
Im obigen Fall müsstest Du also, entweder Deinen Individualschreibstil ablegen, oder weitere erklärende Sätze schreiben, um unmissverständlich zu sein.

@Wolfshaag

Sehr interessant gewähltes Beispiel... :D

@Wolfshaag
ich weiß schon was du meinst. dafür gibt es aber so dinge wie kontext und so ;)

@Wolfshaag

Fantastisch!!!

@richie1st

Sicher gibt es die, aber letztendlich verlangt Deine ausgedrückte Individualität erhöhte Aufmerksamkeit von Deinen Gesprächspartnern.
Bei Dir zwar in überschaubarem Rahmen, aber eben doch genug, um aufzufallen.

Der von mir zuvor erwähnte User, der in seiner Mundart schreibt, verlangt seinen Gesprächspartnern deutlich mehr Aufmerksamkeit ab, weswegen ich auch keine längere Diskussion mit ihm führen würde, weil das ständige bayerisch mich ermüdet...

Texte von Herrschaften, die auf Interpunktion verzichten, ignoriere ich nur noch. Das Gleiche gilt für "Fließtextschreiber". Riesige Textblöcke, die nicht durch Absätze unterteilt wurden, wirken wahrscheinlich auf jeden Diskussionsteilnehmer abschreckend.

Ich denke, dass gerade auch Mathematiker usw. die Fähigkeiten besitzen. Vielmehr wird denen ja eher unterstellt, dass diese in der gesprochenen Sprache eher weniger wortgewandt sind - mag vielleicht so sein, da diese beruflich weniger Gespräche führen müssen und dadurch die Übung fehlt.

Aber sicherlich haben die auch mal wissenschaftliche Bücher und Texte lesen müssen und selbst Schriften verfassen müssen, bei denen ein gewisses Niveau voraussetzung war. Dann sind die vermutlich dort auch richtig gut. Natürlich kann es ihnen dann in anderen Bereichen schwerer fallen, da ihnen dort die Begriffe nicht so geläufig sind und sie aus einer ganz anderen Sicht argumentieren als jemand, der nicht dieser Naturwissenschaft anhängt. Das könnte schon sein.


Zu dem mit der Selbstachtung:
Mit der Kommunikation will man in erster Linie dem anderen etwas mitteilen und vermutlich will man auf oft eine bestimmte Reaktion hervorrufen. Ich vermute deshalb, dass es stark daran liegt, wie sehr man den andern schätzt, oder was man erreichen möchte. Zum Beispiel kann jemand, der seriös wirken will und andere von seiner Meinung überzeugen will, eher ausführlicher argumentieren und auf Rechtschreibung achten, als jemand, der absichtlich eine Person nicht mag und dann deren Zeilen nur mit einem Einzeiler kommentiert und da möglicherweise sogar noch auf alle möglichen Satzzeichen verzichtet.

Rest sind einfach Bequemlichkeit und Gewohnheit, die da noch eine große Rolle spielen. Oft geht es in Chats zum Beispiel sehr schnell zu und man wäre zu langsam, würde man auf alles korrekt achten. Dann gewöhnt man sich das dort an und hat dies als Internetsprache so angenommen und übernimmt es eben auch anderswo in Foren, so lange es gutgeht.

Bei Missverständnissen sind die anderen Gesprächsteilneher natürlich auch gefragt: Man sollte auch den Kontext sehen und versuchen, nicht unbedingt immer so böswillig direkt das Falsche auszuwählen, wenn mehrere Bedeutungen gegeben sein können. Kann natürlich lustig sein, zum Trollen, bringt aber nicht viel die Diskussionen weiter. Ist man sich gar nicht sicher, kann man noch immer fragen. Alles kein Problem.

@Commonsense

Commonsense schrieb:Riesige Textblöcke, die nicht durch Absätze unterteilt wurden, wirken wahrscheinlich auf jeden Diskussionsteilnehmer abschreckend.

Jep. Siehe Punkt 3: Beitrag von Thawra (Seite 2)

Also ehrlich, bei manchen Posts zieht es mir mitunter schon die Schuhe aus, vor allem, wenn dass - ich schreib ja noch immer daß - und das verwechselt wird, kann ich mir mitunter ein hämisches Grinsen nicht verkneifen.
Flüchtigkeitsfehler aus mangelnder Aufmerksamkeit können jedem mal passieren, allerdings lese ich die berühmten ellenlangen Posts ohne Punkt und Komma und ohne Groß- und Kleinschreibung nichtmal quer, das tu ich mir nun wirklich nicht mehr an.
Ein bißchen Mühe geben sollte man (Frau) sich schon, wenn man in einem Forum ernstgenommen werden will.

@Thalassa

ich schreib ja noch immer daß

Drum brauchte ich mich Gottseidank noch nie zu kümmern, in der Schweiz wurde das schon lange abgeschafft... ich weiss noch nicht mal, wie man diesen Buchstaben auf der Tastatur produziert - wie geht das?

@Thawra

Bei der deutschen Tastatur liegt er unter dem Fragezeichen...

Ich verwende das ß auch nach wie vor, obwohl ich zugeben muss, daß das inkonsequent ist, da ich mich an einige der neuen Rechtschreibregeln halte, an die meisten jedoch nicht. Ich bringe es einfach nicht fertig, in einem Wort den selben Buchstaben 3 x hintereinander zu schreiben...

Schifffahrt? Nö, Schiffahrt!!!

@Thawra

Ich boykottiere die Rechtschreibreform ganz bewußt :D

Das "ß" ist normaler Weise oben unter dem "?" ;) .

@Commonsense

Ja, bei mir gäbe es auch keine Schifffahrt :D .
Wenn ich unsicher bin, weil ich irgendein Wort lange nicht mehr - oder vielleicht auch noch nie - geschrieben habe (auch das gibts), dann gucke ich nach!