Die Angst vorm Zahnarzt paradox?

SuiGeneris schrieb:Es stellte sich heraus: Mein Blut ist einfach geronnen.
Das sollte nicht so sein und es war gut, dass ich noch
zum Zahnarzt gegangen bin, da ich wohl viel Blut verloren hatte.

Es ist gut, dass das Blut gerinnt, denn sonst würde es immer weiterfließen. Du wirst den Kollegen da wahrscheinlich missverstanden haben. Die sinnvolle Alternative wäre gewesen, das Koagel im Mund zu entfernen, sich ein sauberes Taschentuch o. Ä. zu besorgen, es auf die Wunde(n) zu legen und eine Stunde draufzubeißen. Dann gerinnt das Blut in der Wunde selbst und schließt sie ab. Es sei denn, du nimmst Antikoagulantien.
Dann hätte dr Kollege die Wunde aber mit einem gerinnungsfördernden Schwämmchen versorgt.

Mal ganz grundsätzlich.
Die Angst vor dem Zahnarzt ist in meinen Augen nicht paradox. Vielfach ist sie unnötig, aber Ängste sind ja auch nicht immer rational begründet.

Paradox ist in meinen Augen Angst vor dem Zahnarzt zu haben und trotzdem seine Zähne nicht zu pflegen!

Das ist ein Widerspruch, denn mangelnde Zahnpflege lässt einen mit ziemlicher Sicherheit beim Zahnarzt landen.
Besser regelmäßig hingehen, dann können keine großen Defekte auflaufen (Unfälle ausgenommen) und man kann die Termine selbst bestimmen. Wenn man wartet, bis der Zahn den Termin macht (unerträgliche Schmerzen) kann es schon mal mitten in der Nacht sein, am Wochenende, im Urlaub, wenn der Zahnarzt im Urlaub ist etc. Dann als Angstpatient durch Nacht und Nebel zu fahren um dann bei einem völlig fremden Zahnarzt auflaufen zu müssen, zählt mit Sicherheit nicht zum "must have" eines (Angst)patienten.
Es wäre für beide Seiten entspannter, wenn sich das mal rumsprechen würde. :)

emanon schrieb:Tja, dann lass uns die Diagnostik doch gleich vergessen

Sorry, wozu noch (schmerzhafte) Diagnostik wenn ohnehin das Problem offensichtlich ist?
Das verstehe ich nicht.
Ich habe jedenfalls seitdem nie wieder einen ZA an meinen Zähnen klopfen lassen.
Da würde ich aus dem Stuhl springen.
Und JA es geht auch anders, um eine Diagnose zu stellen.
Und JA, das habe ich nun mehrfach auch erfahren dürfen.

Anscheinend hast du bisher immer Glück gehabt mit deiner Arztwahl?

Frage mal ein paar Mütter: wenn der Entbindungsschmerz auf ner Scala von 1 - 10
bei 10 liegt, ist mein Schmerz eine 8.
Und nicht etwa nur kurz bei ein paar Sekunden.

emanon schrieb:Mal ganz grundsätzlich.
Die Angst vor dem Zahnarzt ist in meinen Augen nicht paradox. Vielfach ist sie unnötig.

Paradox ist in meinen Augen Angst vor dem Zahnarzt zu haben und trotzdem seine Zähne nicht zu pflegen!

Trotz guter Pflege kommt es dennoch manchmal zu Karies etc. .
Doch der Angstpatient (oder wie in meinem Fall Panik Patient)
ignoriert es bis es nicht mehr anders geht.

Aber das versteht nur Jemand der selbst betroffen ist.

Belehrungen braucht hier wirklich Niemand. Und erst recht keine Unterstellungen.
Danke.

@newbee
Wie reagierst Du auf Spritzen, machen die Dir auch Angst oder sind es nur Bohrer und Meißel?

Bundesferkel schrieb:Wie reagierst Du auf Spritzen, machen die Dir auch Angst oder sind es nur Bohrer und Meißel?

Ganz egal.
Meist weiß ich ja nicht was auf mich zukommt.
Aber selbt wenn:
Die Panik fängt mit dem Tag an, an dem ich den Termin mache, oder eigentlich früher.
Wenn ich weiß dass ich einen Termin brauche.

Es geht los mit Albträumen.
Steigert sich dann.
3 Tage vorher: Schlaflosigkeit, Nachtschweiß.
Am Tag vorher: Gar kein Schlaf mehr möglich.
Kalter Schweiß.
Durchfall.
Hitzewallungen.
Unmöglich meinem Job nachzugehen.

1 Stunde vor dem Termin:
Alles oben erwähnte + Erbrechen und Fieber.
Zittern am ganzen Körper.
Speichelfluss ohne Ende.
Oder einfach: Ich bin ein Wrak.

@newbee
Das klingt ja heftig. Ich hatte früher auch Angst, auch mit Übelkeit und so. Das ging dann aber ziemlich schnell weg, nachdem ich einen neuen Zahnarzt hatte. Er setzte schon die Spritze schmerzfrei und auch bei der Behandlung spürte ich nichts, falls doch, hat er nachgespritzt. Seitdem habe ich keinerlei Sorgen oder gar Ängste mehr.

Es gibt ja auch angstlösende Medikamente, sowas schonmal ausprobiert?

@newbee
Hast Du das Deinem Zahnarzt genauso erklärt oder bekommst Du in der Praxis keinen Ton mehr heraus?

Transistor schrieb:Er setzte schon die Spritze schmerzfrei und auch bei der Behandlung spürte ich nichts, falls doch, hat er nachgespritzt. Seitdem habe ich keinerlei Sorgen oder gar Ängste mehr.

Liebst Du auch diese „Leitungen“, die gleich den Schmerz im halben Kiefer ausschalten?

Meine Zahnärztin weiß, womit sie mich im (sehr seltenen) Bedarfsfall glücklich machen kann.

Transistor schrieb:Es gibt ja auch angstlösende Medikamente, sowas schonmal ausprobiert?

Diese wären?
Ich hatte erwähnt das ich "Leck mich" Pillen bekommen hatte, ohne jedwede
Wirkung. Wie das heißt: keine Ahnung.
Bei meiner Mandel OP hatte ich die auch bekommen und war mir
sicher, dass man mir auch ein Bein hätte amputieren können, ich hätte
nix dagegen unternommen. (völlig benbelt)

Bundesferkel schrieb:Hast Du das Deinem Zahnarzt genauso erklärt oder bekommst Du in der Praxis keinen Ton mehr heraus?

@newbee
Ich habe auch Angst vor einer Zahnbehandlung.
Und nein, das ist nicht unnötig, denn es ist immer unangenehm, wenn einem jemand im.Mund mit rumwerkelt oder eben auch Zähne repariert.
Davor hat man ja die Angst.

Ich hatte dann einmal komplett renovieren lassen mit Vollnarkose. Und bin ab da dann wieder regelmäßig hingegangen.
Mir hat dann geholfen, dass ich für mich klar hatte, bei dem Vorsorgetermin wird auf keinen Fall behandelt.
Wenn etwas zu tun ist dann mit nächstem Termin.

Somit konnte ich erstmal recht locker die Termine wahrnehmen.

Zahnreinigung lasse ich auch machen. Das war recht schwierig und ein bisschen nervös bin ich immer noch.
Aber es lohnt sich.

Und außerdem arbeitet mein ZA mit Lachgas, hab ich noch nicht in Anspruch genommen, wäre aber mein Notnagel.

Und was noch wichtig ist niemals aus der Praxis gehen ohne nächsten Termin.

Bundesferkel schrieb:Hast Du das Deinem Zahnarzt genauso erklärt oder bekommst Du in der Praxis keinen Ton mehr heraus?

ähm sorry.
Doppelpost.
Meine jetziege ZÄ weiß bescheid und beehandelt mich entsprechend sanft.
Danke

Bundesferkel schrieb:ebst Du auch diese „Leitungen“, die gleich den Schmerz im halben Kiefer ausschalten?

Ich weiß nicht ob ich das kenne, aber es ist immer recht viel betäubt.

newbee schrieb:Diese wären?

Tavor bspw. Im Vorfeld, aber immer mit dem Arzt abgesprochen natürlich

Und die

newbee schrieb:Leck mich" Pillen

Dann am Tag der Behandlung.

Wenn das nichts bringt wäre vielleicht tatsächlich Vollnarkose abzulenken.

Bundeskanzleri schrieb:Ich hatte dann einmal komplett renovieren lassen mit Vollnarkose.

Hatte ich ja auch machen lassen. Ist leider 30 J her.
Ich finde leider keinen ZA mehr, der noch Vollnarkose macht.
Denn das würde es mir leichter machen.

Die, die ich jetzt habe hatte das früher gemacht. Gibt wohl Probleme mit sowas.
Versicherung? Keine Leute?
Ich weiß es nicht.

newbee schrieb:finde leider keinen ZA mehr, der noch Vollnarkose macht.

Das ist eigenartig, mein empfinden ist genau gegenteilig. Hier machen es immer mehr, auch weil das Thema Angstpatient viel mehr Beachtung gefunden hat in den letzten Jahren.

Transistor schrieb:Hier machen es immer mehr

und wo muss ich dahin fahren? Also wo lebst du? Region?

Rheinland, und du?

Berlin Brandenburg

"Tavor" ist rezeptpflichtig wenn ich das richtig sehe und eher ein Schlafmittel?

newbee schrieb:rezeptpflichtig

Deswegen ja unter ärztlicher Kontrolle, und nein, es ist kein Schlafmittel.

In Berlin bieten doch auch einige Vollnarkose an

@newbee
Vollnarkose wird eben nur selten von der KK übernommen.
Ein Medikament hatte ich auch schon mal für eine Wurzelbehandlung, war super :D
Allerdings tat mir der ZA etwas leid, der hat wohl etwa 500 mal gesagt, "Mund auflassen" etc.
Aber es war ihm sicher lieber, als mich wach zu behandeln :troll: