Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

@hexenlady
Schlafstörungen, Gewichtsprobleme, Verdauungsprobleme können übrigens alle nur allein von der Schilddrüse ausgelöst werden. Das steigert die Schwere der zusätzlichen Trisomie 21 natürlich noch zusätzlich.

Ich hab zurzeit mit einer mutmaßlichen SD-Unterfunktion oder Hashimoto Thyroiditis zu tun, meine Haare fallen aus, kann nichts essen, muss mich danach immer übergeben, habe extreme Schlafstörungen, geistige Aussetzer und einen starken Erschöpfungszustand. Glaub mir, vllt. denkt sich dein Kind in der Situation genauso wie ich, dass man am Liebsten sterben würde. So ein Zustand ist echt nicht feierlich.

Kann oder wird deinem Kind eigentlich ein SD-Medikament verabreicht? Dadurch könnten zumindest Schlafstörungen und Gewichtsprobleme reduziert werden. Natürlich kann ich nicht sagen, in wie weit die T 21 in dem Bereich alles verkompliziert.

Magst du mir nochmal schreiben, warum ihr euch FÜR das Kind entschieden habt? Mir ist das leider entgangen.

@Crusi
Chantal wurde schon mit ner SDU geboren und seit sie 4 Jahre alt ist bekommt sie L-Tyroxin. Im Moment sind wir bei 175mg, also sehr hoch eingestellt. Die Werte werden regelmäßig kontrolliert und sind ok, ebenso wird 2 x im Jahr ein großes Blutbild gemacht.

Chantal war ein Ü-Ei, wir haben es erst nach der Geburt erfahren aber glaub mir wir lieben unser Kind sehr. Im übrigen ist sie heute 19 Jahre alt geworden und wir haben ihr einen wunderschönen Geburtstag bereitet. Mittags mit grillen und Nachmittags mit einem leckeren Erdbeerkuchen. Bei der Hitze mochte keiner Torte haben.

Nur ist es einfach so dass ich mit den Erfahrungen die ich in den 19 Jahren gesammelt habe mir das nicht mehr antun würde. Dazu steh ich und wer mich dafür verurteilen will der solls machen. Ist mir relativ wurscht.

hexenlady schrieb:Nur ist es einfach so dass ich mit den Erfahrungen die ich in den 19 Jahren gesammelt habe mir das nicht mehr antun würde.

Interessant. Da bist du die allererste Mutter eines Kindes mit Handicap, von der ich diese Aussage höre.

Finde ich aber auch okay, dass du völlig offen damit umgehst und zu deiner Meinung stehst.

@hexenlady

hexenlady schrieb:Im übrigen hab ich meine Meinung geändert. Ich bete wirklich dass dir ein behindertes Kind erspart bleibt denn mit so einer Mutter kann es nur verlieren. MEINE MEINUNG!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Das glaube ich dir nicht. Wer wirklich betet würde soetwas nieeeee sagen. ä

hexenlady schrieb:! Große Klappe nix dahinter.

Ganz schön frech von dir.

Wenn du nicht diskustiren willst oder kannst, dann lass es besser.

@Estrellita

Estrellita schrieb:Interessant. Da bist du die allererste Mutter eines Kindes mit Handicap, von der ich diese Aussage höre.

Habe ich von einer Mutter mit einem TS 21 Kind auch noch nie gehört. JEDE Mutter, die von ihrem Kind mit TS 21 , sagte immer zu mir das dieses Kind ihr Sonnenschein ist und froh wäre doieses ein Kind haben zu dürfen. v
Diese Kinder wären etwas ganz besonderes.
Ihr Kind saß im Rollstuhl, trotzdem waren die Eltern glücklich mit ihrem Kind.

@Etta
Ja, da teile ich deine Erfahrungen.
Genau so kenne ich es auch.

@Estrellita

Estrellita schrieb:Ja, da teile ich deine Erfahrungen.
Genau so kenne ich es auch.

Vielen ist vieles zuviel geworden.

Ich wäre auf jeden Fall für eine Abtreibung.

@Etta

Das kann man nicht so pauschal sagen. Das eine schließt das andere nicht aus. Man kann mit seinem Kind glücklich sein und es lieben (egal, was es hat), sich aber trotzdem im Rückblick wünschen, daß es anders gekommen wäre und man das Kind nicht bekommen hätte.

Die meisten Eltern mit behinderten Kindern haben viel durch, Positives wie Negatives.
@hexenlady drückt es vielleicht etwas krass aus und der Fall ihrer Tochter ist für T21 ein eher schwerer, aber ich kann mir schon vorstellen, daß man die Sache mit dem "Sonnenscheinkind" nicht immer hören kann. Gerade wenn die Kinder älter werden und die Unterschiede zu gleichaltrigen größer, dann kommen neue Probleme, neue Zukunftsängste, die man mit einem gesunden Kind einfach nicht hat.

Ich denke, das ist ein schwieriges Thema. Ein behindertes Kind liebt man vermutlich genauso wie ein gesundes, aber es ist ein Kind, für das man lebenslang Verantwortung trägt, das man nicht irgendwann in die Eigenständigkeit entlassen kann, das ist nicht einfach.
Meine Großeltern hatten mit zunehmendem Alter sehr schwer damit zu kämpfen...

@Etta
Entweder wollt ihr mich nicht verstehen oder ihr könnt es nicht. Oh ja ich bete denn ohne meinen Glauben ( ohne dass ich ständig in die Kirche renne ) hätte ich das Leben mit Chantal nicht gepackt. Ich bin mir ganz sicher dass mich Gott, im Gegensatz zu manchen hier, NICHT verurteilt. Und ich bin ein Mensch mit Fehlern und Schwächen.

Wir lieben Chantal über alles, sogar noch ein Stückchen mehr als die "normalen" aber das ändert nichts an meiner Meinung dass ich mir ein behindertes Kind nicht noch mal antäte. Punkt Aus, Amen. Das ist einfach Fakt.

Dieser Schmarrn mit dem Sonnenscheinkind kann nur von jemanden kommen der diese Kinder nur vom sehen kennt weil Kinder mit DS noch viel sturer und bockiger sind als die normalen. Das erste was mir Chantal gelehrt hat war Geduld weil man bei ihr nix erzwingen kann. Wenn sie net will dann will sie net, eher friert die Hölle zu bevor sie ihre Meinung ändert.............was krieg ich Beschwerden von ihrem Lehrer weil sie so stur ist. Leider ist es so dass viele Mütter sich lieber die Zunge abbeißen würden als zuzugeben dass sie lieber kein behindertes Kind hätten weil es ihnen die Umwelt so vorgibt. Kind ist da und nun hat man gefälligst zu sagen dass man sich genau dieses Kind so gewünscht hat. Tja ich bin in einem Alter wo mir die Meinung der anderen Leute gelinde gesagt am Poppes vorbei geht denn mehr als bla bla bla kommt sowieso nicht dabei raus.

Wir tun alles was in unserer Macht steht um Chantal zu einem glücklichen Menschen zu machen und das ist uns auch gelungen. Wir bzw ich hab mich schon mit allen möglichen Institutionen und Behörden angelegt um das Beste für sie raus zu holen. Das Leben mit einem behinderten Kind ist ein ewiger Kampf. Grad jetzt hab ich hinter mir um für Chantal einen Platz in der Werkstatt zu bekommen weil sie Ende Juli die Schule verlässt. Als nächstes ist das Sozialamt dran weil ich Grundsicherung für sie beantragen muss da sie ihren Lebensunterhalt ja nicht selber verdienen kann. Zudem fahren sie mit der Werkstatt öfter mal zu Freizeiten und von den 67 € Taschengeld kann sie die gut 500 € pro Woche nicht zahlen und wir können uns diesen Betrag auch nicht einfach so aus den Rippen schneiden.

@Mao1974
Genau so ist es. Wir sind Ü50 und je älter wir werden umso mehr Gedanken machen wir uns wie es mit Chantal weitergehen soll. Werkstatt und dann? Wir hoffen dass wir einen Platz in einer betreuten Wohnung kriegen. Sicher ist das aber auch nicht weil die Plätze rar und sehr begehrt sind.

Was noch alles kommt? Keine Ahnung aber vermutlich nix gutes.

@Etta
vielen Dank

@hexenlady
Du gehst mir wirklich schwer auf die Nerven mit deinen ständigen Beleidigungen! Jeder Mensch hier diskutiert normal, nur du, die ärmste auf der Welt, bist am schimpfen, am motzen und am persönlich werden bis es kracht. Das hat mit diskutieren nicht mehr viel zu tun. Nur weil andere deine Meinung nicht teilen ist das kein Grund andern die "Pest" an den Hals zu wünschen. Im Übrigen lasse ich meine Mutter-Qualtitäten nicht anzweifeln, denn das kann nur von jemandem kommen dem nichts besseres einfällt.

Ja ich habe die Bilder gesehen. Zum einen finde ich es unmöglich das öffentlich zu machen (würde nie Bilder meiner Tochter im Netz posten) aber das ist meine Meinung. Was ich darauf sehe? Ein zufriedenes Kind. Ein richtig zufridenes Kind das augenscheinlich Spass an Sport und Betätigung hat (ist doch ein Shirt eines Sportvereins wenn ich es richtig gesehen habe) was willst du nun von mir hören?

@Lilith101

kurze Gegenfrage, ist es dir niemals passiert, dass du zu emotional, weil überlastet und von Anfeindungen genervt du nen raueren Ton angeschlagen hast?

hexenlady hat doch genug von dem geschrieben womit sie sich tag täglich abfinden muss, versuch Mal etwas empathischer zu sein und ihr auch das Recht zu zu gestehen Mal über zu reagieren. Sie ist diejenige mit den Erfahrungen, was es bedeutet Eltern von Kindern mit besonderen Ansprüchen zu sein, sie kennt den Alltag und die Zukunftsängste besser, als jemand der mit behinderten Kindern arbeitet und emotional noch etwas Abstand hat!

Ich glaube nicht dass hexenlady irgend wen verletzen wollte,, sondern dass sie emotional nur schon unter Dauerdruck steht, weil es eben auch Sorgen im Leben dieser Familien gibt, die ein solches Kind haben!

@Mao1974

es ist buchstäblich eine Lebensaufgabe, man gibt vieles auf, was man sich selbst erträumt und gewünscht hat um das Leben dieses Kindes zu ermöglichen!

Kenne auch Familien da kam es dann zur Trennung der Eltern, weil man den Anforderungen nicht gewachsen war (der Partner/Partnerin einfach ein anderes Lebensmodell hat), somit fällt dann das wichtigste für diese Kinder weg, nämlich die familiäre Nestwärme...auch nicht ideal!

@DieSache
Also sorry aber von einer erwachsenen Frau um die 50 werde ich einen anständigen Ton und Respekt gegenüber anderen und anderen Meinungen erwarten können.

Ich habe in einem früheren Post erwähnt, dass es mir ehrlich leid tut für Sie was sie mitmachen und um alles mögliche kämpfen muss. Und vor allem dass ihr für diese Sache mein voller Respekt gehört.

Wenn sie das ignorieren möchte, okay. Dann soll sie aber alles ignorieren und aufhören die Leute zu beleidigen. Andere tun dies auch nicht.

Dass so eine Situation nicht einfach ist, und es einem von sämtlichen Seiten, sei es von den Behörden oder Einrichtungen auch schwer gemacht wird, ist einfach total dämlich. Man sollte solche Menschen mehr unterstützen. Aber auch das habe ich bereits erwähnt. Ich verurteile hier niemanden aufgrund seiner Meinung. Und genau das erwarte ich von anderen auch.

@Lilith101

weißt du, wenn man so auf Rechtfertigung konditioniert ist (im Falle hexenlady, was die Erfahrungen von Reaktionen auf ihre Tochter betrifft!), dann kann ich schon verstehen dass man auch verbittert und selbst etwas offensiver Leute angeht, das ist nur menschlich!

@DieSache
Es ist schade, dass man irgendwann aufgrund seiner Erfahrungen so wird. Es kann aber nicht sein, dass man deshalb auf andere losgeht die ihr nichts böses wollen. Und demjenigen steht es zu, Stellung zu nehmen. Das macht eine Diskussion schließlich aus.

@hexenlady

hexenlady schrieb: Leider ist es so dass viele Mütter sich lieber die Zunge abbeißen würden als zuzugeben dass sie lieber kein behindertes Kind hätten weil es ihnen die Umwelt so vorgibt. Kind ist da und nun hat man gefälligst zu sagen dass man sich genau dieses Kind so gewünscht hat.

Schade, dass du Müttern, die ein behindertes Kind zur Welt gebracht haben und es über alles lieben und alles noch einmal genau so machen würden, dieses Glück absprichst, nur weil du selbst nicht so empfindest.

Ich habe meinen letzten Post löschen lassen, weil ich ihn zu hart fand, aber du knallst ja auch gerne den Leuten eine vor den Latz, deswegen werde ich das nochmal wiederholen...

Es macht eben auch einen Unterschied, ob man wegen der 6 anderen Geschwister nicht noch zusätzlich belastet ist. Dafür kann aber dein behindertes Kind nichts. Du scheinst ihr hier unterschwellig die Schuld an deinem stressigen, schlaflosen Leben zu geben... und das finde ich sehr schade.

Dass du niemals wieder ein behindertes Kind in die Welt setzen wollen würdest, diese Meinung kann dir niemand verübeln. Aber lasse doch anderen Menschen auch ihre Meinung ...

@Lilith101

jedenfalls ist genau das der Pukt wo ich mir eben unschlüssig wäre, ob ich ein behindertes Kind zur Welt bringen will, ich weiß um meine emotional, mentalen Schwächen und weiß nicht, ob ich diesen Anforderungen gewachsen wäre!

Und was ist besser, das Kind dann zu bekommen und es irgendwann abzugeben in fremde Hände, weil das Wohl des Kindes bei mir dann nicht gewährleistet ist, oder schon rechtzeitig die Schwangerschaft zu unterbrechen, was im schlimmsten Fall nur Folgen für meine psychische und eventuell physische Gesundheit hätte?

Ist das behinderte Kind auf der Welt und wird nur abgeschoben, bedeutet dies eventuell mehr seelisches Leid für das Kind, denn staatliche Kinderheime sind kein wirklicher Familienersatz!

@DieSache
Das steht dir frei. Jeder Mensch ist doch anders. Manche sind der mentalen und psychischen sowie der physischen Belastung gewachsen, manche nicht. Das liegt in der Natur des Menschen. Ich greife niemanden an, der die Meinung vertritt abzutreiben in solch einer Situation. Da die Frage aber direkt an den einzelnen gerichtet wird, kann ich für mich sagen: Nein ich würde ein behindertes Kind nicht abtreiben, weil ich mich seelisch und mental in der Lage fühle das zu stemmen. Mit allen Konsequenzen würde ich das tragen.

Das bedeutet nicht, dass dies andere auch tun müssen geschweige denn können.

@Lilith101

Lilith101 schrieb:kann ich für mich sagen: Nein ich würde ein behindertes Kind nicht abtreiben, weil ich mich seelisch und mental in der Lage fühle das zu stemmen. Mit allen Konsequenzen würde ich das tragen.

Das ist doch mal ein Statement! :) Und das kann (und darf) dir auch keiner absprechen!