Waffen zur Selbstverteidigung - sämtlich verboten?

@LivingElvis
Ja sorry, muss Dir hier aber wiedersprechen... Ich kenne ne Menge Kampfsportler und die meisten sagen das gleiche, bzw. mussten sich dafür vor Gericht verantworten. So ein Humbug ist das nicht! Kann ja sein das es einzelne Bundesländer anders handhaben...

killimini schrieb:Wachsam sein, kommt einem jemand entgegen vor dem man sich gruselt nen Umweg machen oder weg rennen.

Mache ich ja. Habe ich erst kürzlich so gemacht, um eine unangenehme Begegnung zu vermeiden. Er stiefelte mir nach, um sein Gift zu versprühen. Zum Glück war es nur verbaler Natur, aber dennoch:
Wegrennen als alter Mensch?

Eine gute Verteidigungswaffe ist Pfefferspray, ich empfehle die etwas teureren für 80€, diese größeren, sie haben eine effektive Reichweite von 6 Meter, es gibt sehr viele unvernünftige Menschen die ihre Hunde nicht anleinen können, ein Bekannter, der angefallen wurde, empfahl mir diese Verteidigung, er hatte es von seinem Anwalt empfohlen bekommen. Wenn mir jetzt immer ein großer Hund entgegengelaufen kommt rufe ich, sie sollen Hund anleinen oder ich sprüh, dann geht man etwas zurück, am besten vom Weg runter wenns geht und wenn der Hund immernochnicht ablässt eine Ladung vor den Hund sprühen. Man muss sehr vorsichtig sein, mein Bekannter, der gebissen wurde, stieß damals auf einen freundlich scheinenden netten Hund, der auf ihn zukam, er schlich sich hinter meinen Bekannten und zerbiss ihm die Wade! Meinem Bekannten wurde sogar schonmal gedroht, dass ihm der Schädel eingeschlagen wird, wenn er sprüht aber denkt an eure Gesundheit eine Infektion kann zur Amputation des Beines oder sogar zum Tod führen, wenn bei einer Pfefferspraybenutzung der Hundebesitzer handgreiflich werden sollte, kann man sich mit einem PTB Prüfzeichen versehenen Elektroschocker verteidigen, diese sind seid Anfang 2012 wieder hier in Deutschland zugelassen.

@Plan_B
Es gibt nicht für alles eine Lösung. :S

@killimini

Sollte es aber in einem so durchregulierten Staat wie Deutschland.

emodul schrieb:Verteidigen könnte man sich damit aber schon ziemlich gut, allerdings dürfte das für den Angreifer Tod oder zumindest schwerste Verletzung bedeuten.

Hmm....kommt drauf an. Es gab doch diese US-Studie in den 80ern. Messerangriff gegen Mann mit Schußwaffe. Bei ner Distanz von 6,50m konnten sich die "Pistolen-Männer" noch erfolgreich verteidigen.

N Sturmgewehr ist ne miese Waffe zur Selbstverteidigung. Du kannst ja net jeden, der dubios aussieht und näher als 7m kommt damit umballern.

Michael2505 schrieb:Ja sorry, muss Dir hier aber wiedersprechen... Ich kenne ne Menge Kampfsportler und die meisten sagen das gleiche, bzw. mussten sich dafür vor Gericht verantworten. So ein Humbug ist das nicht! Kann ja sein das es einzelne Bundesländer anders handhaben...

Doch ist es.
Entweder haben Deine Kumpels nicht verstanden um was es ging oder sie erzählen Blödsinn.
Die Strafgesetze sind bundeseinheitlich.

Du kannst allenfalls ein eingeschränktes Notwehrrecht als Kampfsportler zugesprochen bekommen, weil man Dir zutraut, Dich effektiver verteidigen zu können und daher Dich länger auf eine Waffen-/Werzeuglose Verteidigung verweisen lassen musst (unter Umständen)

Aber die Selbstverteidigung bleibt auch für einen Kampfsportler straflos, das Notwehrrecht unterscheidet da nicht und kein Kampfsportler der Welt gilt als "Waffe".

@LivingElvis
Muss gestehen das ich es noch nie rechtlich nachgeprüft habe, habe immer nur die Praxisberichte gehört und dabei kamen Kampfsportler nie gut weg...

@Kc
Wenn ich mich nicht täusche, haben die Chinesen dieses Pferd jetzt anders gesattelt! Während weltweit Behörden, also allgemein die Sicherheitsorgane Polizei etc, vermehrt auf Handwaffen mit hoher Kapazität und ebenfalls erhöhter Durchschlags und Stopwirkung wechselten, wurde bei den Chinesen wieder ein Revolver (!) mit 6 Schuss eingeführt! Die normalen Polizeikräfte sind dort damit ausgerüstet und diese Waffen nutzen Munition im Kaliber 9mm mit herabgesetzter Leistung. Sinn des ganzen: Der normale Polizist dort kann jeden normalen Angreifer stoppen, eine letale Wirkung ist begrenzt. Wird dem Polizisten die Waffe abgenommen und gegen ihn oder andere Polizisten etc verwendet, so sind diese, aufgrund diverser Schutzausrüstungen wie Körperpanzerung etc dem Angreifer gegenüber im Vorteil, da die eigene, gegen sie verwendete Munition nahezu wirkungslos ist!

http://world.guns.ru/handguns/double-action-revolvers/ch/police-revolver-e.html


Ansonsten hat natürlich jeder Bürger das Recht, sich selbst zu schützen. Dies begründet sich auch darin, das der Staat, als Gewaltmonopol, gar nicht in der Lage ist, die notfalls erforderliche obrigkeitliche Hilfe jederzeit und jederort zu gewährleisten. Und natürlich noch die unveräußerlichen Menschenrechte siehe GG.

Eine Lösung dieses Problemes und der Thematik, siehe oben, fände ich allerdings sehr interessant und möglicherweise auch Praxisnah. Damit wären auch die so oft in die Ecke gedrängten Sportschützen auf der sicheren Seite, wenn es doch zu Straftaten mit entwendeten waffen kommen sollte!

mfg
Eye

@PrivateEye
Revolver haben doch ne hohe Mannstopp leistung? o.O

Michael2505 schrieb:Muss gestehen das ich es noch nie rechtlich nachgeprüft habe, habe immer nur die Praxisberichte gehört und dabei kamen Kampfsportler nie gut weg...

Naja...also erstens legen die Amtsgerichte den Notwehrbegriff recht eng aus. Und die verhandeln die Körperverletzungsdelikte erstinstanzlich. Der BGH legt das sehr viel weiter aus, aber bis dahin musst Du Dich erstmal durchklagen. Das ist auch immer ne Geldfrage.

Das andere ist, was sich im Kopf des Richters abspielt. Wenn Du da mit Military-Frisur und Kampfanzug reinspazierst und beständig von Deiner tollen Kampfsportkarriere erzählst, dann wird der vielleicht weniger geneigt sein, Dir zu glauben, dass Du Dich nur verteidigt hast.

Aber es gibt kein Gesetz, dass in irgendeiner Form Kampfsportlern die Verteidigung untersagt.

LivingElvis schrieb:N Sturmgewehr ist ne miese Waffe zur Selbstverteidigung. Du kannst ja net jeden, der dubios aussieht und näher als 7m kommt damit umballern.

Natürlich muss der Angreifer noch etwas entfernt sein, damit man sich überhaupt verteidigen kann. Allerdings spielt es in dieser Hinsicht gar keine Rolle, womit man angegriffen wird. Wenn dir jemand in einem Gedränge von hinten ein Messer in den Rücken rammt, dann helfen dir weder Waffen noch Kampfsportkenntnisse.

Und die Verteidigung mit Waffe (Pistole und Gewehr) auf kurze Distanz wird in den meisten Armeen ebenfalls geübt, gerade weil es da um Sekundenbruchteile geht. Das Sturmgewehr ist in dieser Hinsicht eine ziemlich effektive Waffe. Aber natürlich ist es eine extreme Form der Selbstverteidigung, das steht ausser Frage.

Für den Alltag ist es sicher hilfreicher, wenn man einfach die Augen offen hält und den offensichtlichen Gefahren möglichst aus dem Weg geht.

Emodul

@LivingElvis
Word

@killimini
Prinzipiell ja. Ich könnte jetzt Dirty Harry zitieren... :-D
Bei der Chinesischen Variante wurde aber extra eine neue Patrone geschaffen dafür, Stoppwirkung ja, Durchschlagskraft kaum. Sollte sich wohl um so etwas wie eine Art Gummigeschoss handeln.

Ein solches Umdenken fände ich auch hierzulande nicht verkehrt. Wozu braucht man normale scharfe Munition zuhause? Zur Selbstverteidigung sollte dies, wenn es benötigt werden sollte, völlig ausreichen.

mfg
Eye

@PrivateEye
interessant. Ja Gummischrott wäre schon was humaneres. Aber das die Polizei mit scharfer Munition durch die Gegend läuft ist schon richtig.

emodul schrieb:Und die Verteidigung mit Waffe (Pistole und Gewehr) auf kurze Distanz wird in den meisten Armeen ebenfalls geübt, gerade weil es da um Sekundenbruchteile geht. Das Sturmgewehr ist in dieser Hinsicht eine ziemlich effektive Waffe. Aber natürlich ist es eine extreme Form der Selbstverteidigung, das steht ausser Frage.

Ja, aber warum denn? Weil die das Ding sowieso in der Hand haben. Die müssten das Sturmgewehr erst weglegen und ein Messer oder den Klappspaten auspacken. Das sagt aber nichts über die Effektivität der Waffe im Nahkampf aus. Ein Messer ist im Nahkampf sehr viel gefährlicher.

Der militärische Nahkampf ist im Übrigen bei weitem nicht so gut, wie er gerne eingeschätzt wird. Ganz einfach, weil Soldaten dazu ausgebildet werden, Menschen auf Distanz zu töten. Das sind ja die Vorteile der Feuerwaffe - die Langdistanz. Wenn der Feind erst mal Nase an Nase steht, dann ist ohnehin die Verteidigung ziemlich schiefgelaufen. Keine militärische Taktik baut auf Nahkampf aus. Das ist allenfalls der Notnagel, wenn sonst nix mehr geht.

Auf die Nahdistanz ist Schlagstock, Taser, Spray oder Messer sicher die wirkungsvolleren Waffen.

@killimini
Will ich der Polizei ja auch gar nicht absprechen, immerhin müssen sie ja auch von Angreifer die ebenbürtig ausgerüstet sind ausgehen als worst case scenario, aber eine zusätzliche nachrüstung wäre vielleicht nicht verkehrt. Der deutsche Polizist hat ein Magazin in der Waffe und eins als Reserve am Koppel. Was spricht dagegen, noch ein weiteres mitzuführen, das mit Gummigeschossen geladen ist und bei Bedarf gewechselt werden kann?

Und für privat fände ich das auch nicht so verkehrt, immerhin geht es ja nur um die Abwehr eines Angreifers, bis polizeiliche Hilfe eintreffen kann. Und wenn einem privaten Waffenbesitzer die Waffe entwendet würde, könnten die Täter damit auch nicht mehr bis zum äußersten gehen. Von der Problematik von Amokläufen ganz zu schweigen.

mfg
Eye

@PrivateEye
Da hast du recht mit der Polizei. Aber gummigeschosse für jedermann? Kann man ja auch ne softair holen. Bei euch in Deutschland sind die schon ab 14 erhältlich.

@killimini
Was hat eine Softair für einen reellen Nutzen? Einen Angreifer, der möglicherweise selber eine scharfe Waffe, wird dies nur noch mehr anstacheln.
Und wofür, außer zur Jagd, braucht ein normaler Waffenbesitzer scharfe Hochleistungsmunition zu Hause? Da würde solche Gummimunition ausreichen meiner Meinung nach. Und wer keine Waffe hat, muss sich, wie es jetzt schon ist, andersweitig am Markt orientieren. Das generelle Problem dabei ist jedoch, das jede Waffe sowohl für einen Angriff, als auch zur Verteidigung genutzt werden kann.

mfg
Eye

LivingElvis schrieb:Der militärische Nahkampf ist im Übrigen bei weitem nicht so gut, wie er gerne eingeschätzt wird. Ganz einfach, weil Soldaten dazu ausgebildet werden, Menschen auf Distanz zu töten. Das sind ja die Vorteile der Feuerwaffe - die Langdistanz. Wenn der Feind erst mal Nase an Nase steht, dann ist ohnehin die Verteidigung ziemlich schiefgelaufen. Keine militärische Taktik baut auf Nahkampf aus. Das ist allenfalls der Notnagel, wenn sonst nix mehr geht.

Ne, stimmt so nicht. Wird jetzt zwar leicht OT, aber wenn du dir nur mal die modernen Sturmgewehre anschaust und mit älteren Modellen vergleichst, dann würdest du erkennen, dass diese Waffen für kurze und mittlere Distanzen "optimiert" wurden. Natürlich kann man damit immer noch auf 400m treffen, aber die reale Einsatzdistanz ist eher von 1m bis 80m. Gerade aus diesem Grund sieht heute auch die Ausbildung anders aus und man übt insbesondere auch den Waffeneinsatz auf kurze Distanz. Keine Ahnung, wie sich das in der BW nennt, aber bei uns nannte sich das neue Gefechtsschiesstechnik oder kurz NGST.

Emodul

@PrivateEye
eigentlich wollte ich daraufhinaus dass es gar keine Schusswaffe benötigt.