Wie würdet ihr als Obdachloser leben?

War 2 Jahre lang unterwegs und habe einige Menschen kennegelernt die so Leben wollen,
sich für so ein Leben entschieden haben.
@martialis
Du hast vieleicht auch recht, mit die machen sich nur was vor, aber mache Menschen die als Rädchen im System funktionieren, machen sich doch genauso etwas vor?
Jedem Seins, so wie er leben möchte...

kann mir auch nicht vorstellen auf der strasse zu leben..

ist das freiheit? was für eine? das ist keine, im gegenteil.
für mich zumindest nicht.

cucharadita schrieb:Du hast vieleicht auch recht, mit die machen sich nur was vor, aber mache Menschen die als Rädchen im System funktionieren, machen sich doch genauso etwas vor?
Jedem Seins, so wie er leben möchte...

Klar , jedem so wie es ihm gefällt. Im Sommer mag`s sogar noch gehen, wenn man vielleicht nen Zelt und Schlafsack hat. Im Herbst und Winter stelle ich mir das ganze aber nicht mehr so romantisch vor.

@martialis
Nee, romantisieren sollte man das ganze echt nicht.
Ist halt ne Lebenseinstellung,
genauso wie sich jemand entscheidet seine Arbeitnehmer auszubeuten um sich selbst die Taschen dick zu machen.

@zett
Ich habe nie behauptet das Kleider den Menschen machen. Aber wenn du schon wie nen Penner zu nem Vorstellungsgespräch gehst ist es sehr unwahrscheinlich dass du genommen wirst. Andersrum, wenn du dich mit nem Anzug zu ner Gruppe Penner setzt und dich mit denen unterhalten möchtest ist es unwahrscheinlich dass sie dich voll akzeptieren.

zett schrieb: ich weiß nicht wo Du diesen Unsinn her hast, bei McDonalds bekommst Du nichts umsonst...

Habe in meiner Jugend oooooft bei McDonalds for free gegessen.
http://www.google.de/#hl=de&sclient=psy-ab&q=mc+donalds+burger+wegwerfen&oq=mc+donalds+wegwerfen+&aq=0bK&aqi=g-bK1&aql=&gs_l=serp.3.0.0i8i30.22277.23934.0.26021.10.10.0.0.0.0.152.1077.4j6.10.0...0.0.av3lw0vvDLY&pbx=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_qf.,cf.osb&fp=2968ebacdecfc5bd&biw=1024&bih=622

Und dass in Dtl niemand obdachlos sein muss ist Bullshit! Vielleicht MUSS man nicht lange obdachlos bleiben, aber die vom Amt haben mir gesagt dass sie mir erst helfen können wenn es soweit ist -> man muss obdachlos sein um Hilfe zu bekommen

zett schrieb: ist das freiheit? was für eine? das ist keine, im gegenteil.

Nein, das ist keine Freiheit. Ich kann nicht schlafen wann ich will. Nicht Musik hören wann, was und wie laut ich will. Ich kann nicht mal ne Schlampe mit nach Hause nehmen.
Mir war nie bewusst wie viel Luxus eine Wohnung bietet. Ich kann nicht kochen, nicht duschen, nicht waschen, … bin auf andere angewiesen wenn ich nicht auf der Bank pennen will.

cucharadita schrieb:Ist halt ne Lebenseinstellung,
genauso wie sich jemand entscheidet seine Arbeitnehmer auszubeuten um sich selbst die Taschen dick zu machen.

Naja, wohl eher ein schlechter Vergleich.

Jemand der freiwilig alles aufgibt und als Obdachloser sein Leben fristet tut genau das Gegenteil von dem Arbeitgeber, der seine Leute ausbeutet.

Beides sind wohl Extremfälle und so sehr selten anzutreffen. Die Realität liegt meist irgendwo dazwischen.^^

@cunnilinguist
das hast Du geschrieben, sonst hätte ich es nicht zitiert, es steht in deinen eröffungsthread drin

martialis schrieb: Und Kleidung macht eben Leute,

das thema war nicht vorstellungsgespräch und wie man dort auftritt.

cunnilinguist schrieb: aber die vom Amt haben mir gesagt dass sie mir erst helfen können wenn es soweit ist -> man muss obdachlos sein um Hilfe zu bekommen

ah erst dann? dann frage ich mich beim welchen amt du gewesen bist.
schon was von SGB XII gehört? ich kenne einige menschen die hilfe nach dem SGB XII beanspruchen und sind nicht lange obdachlos, im gegenteil. manche von ihnen sind sogar berufstätig, aber leider reicht das einkommen nicht aus um den bedarf zu decken.

http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_12/

cunnilinguist schrieb:Ich kann nicht mal ne Schlampe mit nach Hause nehmen.

also deine ausdrucksweise ist wirklich ...naja..

Für mich hinkt der Vergleich nicht.

Alles Einstellungssache und eine klare Entscheidung wie man sein Leben führen möchte.

Jede Wahrnehmung der Realität ist subjektiv und unsere gehen da einfach auseinander
@martialis
,das ist aber auch mehr als gut so, alles andere wäre ja langweilig und monoton einfarbig.
Bunt soll es sein.

@zett
Einen Freund von mir wurde auch ins Obdachlosenheim gesteckt, weil es keine Wohnungen in Hamburg gibt.
Vorsichtig also mit solchen Aussagen.
Hast Du schon mal so ein Heim von innen gesehen, da würd ich auch auf die Straße gehen!

@cucharadita_
ich weiß jetzt nicht was du von mir willst, du musst schon genauer werden welche aussagen du meinst
habe hier mit keinem wort,obachlosenheime erwähnt, denke du solltest vorsichtiger beim lesen sein ;)

zett schrieb:ah erst dann? dann frage ich mich beim welchen amt du gewesen bist.
schon was von SGB XII gehört? ich kenne einige menschen die hilfe nach dem SGB XII beanspruchen und sind nicht lange obdachlos, im gegenteil. manche von ihnen sind sogar berufstätig, aber leider reicht das einkommen nicht aus um den bedarf zu decken.

Wobei ich den letzten Satz nicht so ganz verstehe, was wird nicht gedeckt?

@cucharadita_
wenn das einkommen nicht ganz reicht z.b. miete / heizung usw. zu bezahlen, dann hat man die möglichkeit (weil man ja in dem moment ja bedürftig ist) auf hilfe zum lebensunterhalt nach SGB XII

:)

@zett
Was ich eben halt auch schon schrieb,
wo keinen Whonungen, da kein Obdach.
Da kannst Du noch so bedürftig sein und Bescheinigungen haben
und landest trotzdem erstmal auf der Straße.

@cucharadita_
wo gibt es keine wohnungen?

mein post war auch mehr auf den TE bezogen ;)

cucharadita schrieb:Für mich hinkt der Vergleich nicht.

Das ist aber schon ein Unterschied, wenn jemand alles materielle aufgibt und der ander gar nicht genug Materielles ansammeln kann

@martialis
Sind beides Extreme.
Und somit passt der Vergleich, in meinen Augen, schon recht gut.

@zett
Kleidung macht Leute, nicht KLEIDUNG MACHT DEN MENSCHEN
Bitte verdreh mir nicht die Worte im Mund.

martialis schrieb: Das ist aber schon ein Unterschied, wenn jemand alles materielle aufgibt und der ander gar nicht genug Materielles ansammeln kann

Natürlich ist das ein Unterschied. Aber ich hätte die Sachen nicht aufgegeben wenn ich eine Wohnung bekommen hätte oder meine Wohnung hätte behalten können.

Bei mir scheitert die Wohnungssuche ja daran, dass ich derzeit eine Ausbildung mache. Was soll der Staat tun? Die Wohnungseigentümer dazu zwingen MIR die Wohnung zu geben? Oder mir eine Sozialwohnung geben die dann einem Menschen OHNE Einkommen fehlt? Das ist doch kacke!!

Ich war selbst obdachlos, konnte mir aber mit einem Zelt helfen.

Ich lernte dort am Bahnhof warmherzige Menschen kennen.
Ich traf einen Mittvierziger der freiwillig seit 20 Jahren durch Deutschland wandert. und das sehr gepflegt.
Ich war im Obdachlosenheim und wäre fast umgebracht worden, deshalb gehen die echten Penner da nicht hin.

Ihr glaubt es vielleicht nicht, aber man kann in Deutschland ganz schnell runterrrattern auf die Strasse in die Obdachlosigkeit. das kann schneller gehen als man meint.

Das soziale Netz fängt nicht jeden, und der Verlust der Wohnung, des Arbeitsplatzes, der Frau ist nur ein ganz dünnes Netz das trägt.

cucharadita schrieb:Sind beides Extreme.
Und somit passt der Vergleich, in meinen Augen, schon recht gut.

Naja gut. Vergleich würde ich eher mit Unterscheidung ersetzen. Ist aber vom Sinn her Wurscht. Deutsche Sprache ist flexibel. Verstehe schon wie du es meinst.^^

@cunnilinguist
Mein Freund ist Auszubildender im zweiten Lehrjahr und bekommt auf gedeih und
verderb keine Wohnung und ist seit über einem Jahr der Typ von der Couch,
zum kotzen ist das!
Aber er kann ja ins Obdachlosenheim gehen, ganz tolle Sache das.