Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

@RayWonders
Die entwicklung der immer seltener werdenden kuh auf den weideflächen kann ich hier seit jahren live und in farbe miterleben. War es vor gut 15jahren noch normal, dass ich auf dem weg zur arbeit die kühe auf der riesigen und an der straße befindlichen weide sehen konnte, habe ich sie seit nunmehr 5jahren dort nicht mehr gesehen. Die weide liegt direkt am gut gefüllten kuhstall. Man müsste lediglich das tor aufmachen und die tiere laufen lassen.... wie es früher eben auch gemacht wurde. Heute wird die weide nur noch zur gewinnung von winterfutter genuzt. Schade drum, aber wohl auch verständlich. Eine weide kann nur eine gewisse menge an tieren aushalten. Auf der anderen seite hat der landwirt den druck im nacken seine haltung zu intensivieren, mehr zu produzieren, damit er davon leben kann.

gastric schrieb:Heute wird die weide nur noch zur gewinnung von winterfutter genuzt. Schade drum, aber wohl auch verständlich. Eine weide kann nur eine gewisse menge an tieren aushalten. Auf der anderen seite hat der landwirt den druck im nacken seine haltung zu intensivieren, mehr zu produzieren, damit er davon leben kann.

Hmmm... wenn ich das richtig verstehe, dann könnte man doch aber diejenigen Landwirte subventionieren und unterstützen und fördern, die ebend doch die Kühe oft auf die Weide lassen? Dann wäre genau diesen Landwirten der finanzielle Druck etwas genommen? Klingt für mich nach nem guten Ziel für z.b. die Grünen-Partei..
Hab natürlich aber keine Ahnung was das kosten würde, wie viel Geld ein Landwirt braucht um diesen Druck nicht zu haben und wie das allgemein umsetzbar ist..

RayWonders schrieb:Ahnung was das kosten würde

es gibt auch Nachteile bei Weidehaltung. Hitze (mögen nix über 20°), Tötung mehrer Tiere durch einen Blitz, etwas weniger Milch (da Weide und kein Spezialfutter), schwieriger einzelne Tiere zu kontrollieren

Bishamon schrieb:Hitze (mögen nix über 20°)

wenn der Stall in der Nähe ist, kann man diesen offen halten so dass die Tiere selbst wählen können ob sie lieber rein wollen bei Hitze?
wenn kein Stall in der Nähe ist, kann man auf der Weide etwas bauen wo sie Schatten haben?

ich glaube irgendwie auch nicht dass Ställe in Dtl. klimatisiert sind und im Sommer dort weniger als 25° sind.

Bishamon schrieb:Tötung mehrer Tiere durch einen Blitz

Ist jetzt ein wenig anmaßend, aber wenn die Landwirte nicht so faul wären, dann könnten sie auch bei einem annähernden schwereren Gewitter die Tiere zusammentreiben unter einen Unterstand? und wenn's vorüber ist, macht man das Gatter wieder auf.. aber wahrscheinlich stelle ich mir das zu einfach vor, ich wüsste ja selbst nicht wie ich so ein schweres Tier dazu bewegen könnte auch nur 20m in eine Richtung zu laufen die ich möchte.. :D

kannst du vielleicht belegen, dass Alm-Kühe, die ja auch ziemlich weit oben grasen, oft durch Blitze getötet werden?
noch nie was davon gehört..

Bishamon schrieb:schwieriger einzelne Tiere zu kontrollieren

kannst du das näher ausführen was du damit meinst?

wieso ist das kein Problem für Alm-Bauern?

RayWonders schrieb:wenn der Stall in der Nähe ist

wann ist das schon der Fall

RayWonders schrieb:ich glaube irgendwie auch nicht dass Ställe in Dtl. klimatisiert sind

Temperaturen über 20° bringen weniger Milch. Deswegen gibt es Ställe mit Duschen und Klimaanlagen.

RayWonders schrieb:kannst du vielleicht belegen, dass Alm-Kühe, die ja auch ziemlich weit oben grasen, oft durch Blitze getötet werden?

echt jetzt?

https://lmgtfy.com/?q=k%C3%BChe+durch+alm+blitz+get%C3%B6tet&iie=

RayWonders schrieb:kannst du das näher ausführen was du damit meinst?

Krankheiten, Brunst oder Verkalbungen fallen besonders bei großen Herden nicht schnell auf.

@RayWonders
Auf lange sicht sind landwirte, die ihre tiere auf die weide lassen, leider nicht konkurrenzfähig. Eine weide kann nicht beliebig viele tiere aufnehmen, sondern nur eine kleine und begrenzte anzahl. Zuviel zerstört den boden. Da sind landwirte, die simpel einen neuen stall aufbauen und besetzen können einfach wirtschaftlich gesehen im vorteil. Subventionen in form von weideprämien helfen da leider auch nicht. Gibt es schon, sind im vergleich zur ganzjährigen stallhaltung aber weniger lukrativ.

@Bishamon
@gastric

das Paradoxe an der Sache ist auch, wenn jetzt viele meinen, der Kuhkomfort ist nicht ausreichend und weniger Milch(produkte) kaufen, dann bekommen die Milchbauern noch mehr finanzielle Probleme und die Zustände verbessern sich nicht.. Gibt also keine Chance hier was zu verbessern?

ich vermute mal was offiziell als vertretbarer Kuhkomfort gilt, ist auch sehr relativ..

@RayWonders
Eine chance bestünde, wenn der verbraucher nicht 20 verschiedene joghurt, milch und quark hersteller im regal finden möchte, sondern sich einschränkt. Eine weitere möglichkeit wäre eben bei bauern zu kaufen, die auf weidehaltung setzen, diese so direkt zu unterstützen und eben mit dem höheren preis zu leben. Jedem sollte klar sein, dass der liter milch für 79cent nicht von glücklichen kühen auf der frischen alm kommen kann.

RayWonders schrieb am 01.08.2019:das Paradoxe an der Sache ist auch, wenn jetzt viele meinen, der Kuhkomfort ist nicht ausreichend und weniger Milch(produkte) kaufen, dann bekommen die Milchbauern noch mehr finanzielle Probleme und die Zustände verbessern sich nicht.. Gibt also keine Chance hier was zu verbessern?

Leider ist es ja so gewollt. Die Preise für Milchprodukte sinken- also müssen Landwirte mehr erwirtschaften, größere Ställe bauen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Oder, so wie die meisten kleinen Betriebe, dicht machen.
Die Politik unterstützt die Massentierhaltung- so wie der Großteil der Gesellschaft. Denn wer würde schon für Milch und Käseprodukte weit mehr als 4-5 Euro ausgeben? Lieber jedes Jahr 2 Mal in den Urlaub fahren, anstatt für Lebensmittel einen würdigen Preis zu zahlen.

gastric schrieb am 01.08.2019:Jedem sollte klar sein, dass der liter milch für 79cent nicht von glücklichen kühen auf der frischen alm kommen kann.

Jedem sollte auch klar sein, dass ein Landwirt für 79 Cent pro Liter, von denen vielleicht 25-30 Cent bei ihm ankommen, nicht leben kann. Entweder man wächst oder man hört auf.
Die Arbeit sollte einfach wieder Anerkennung bekommen, besonders im Finanziellen. Denn auf was sind wir mehr angewiesen als auf eine gesunde Ernährung?

goldwolke schrieb:Jedem sollte auch klar sein, dass ein Landwirt für 79 Cent pro Liter, von denen vielleicht 25-30 Cent bei ihm ankommen, nicht leben kann. Entweder man wächst oder man hört auf.

Jetzt gibt es 2 möglichkeiten. Masse statt klasse oder klasse statt masse. Die einen haben viel vieh auf wenig raum, die anderen machen es andersherum, produzieren weniger in besserer qualität.

goldwolke schrieb:Die Arbeit sollte einfach wieder Anerkennung bekommen, besonders im Finanziellen.

Dann kauf doch entsprechende milch. Dann geh doch nicht in den nächsten supermarkt und kauf den billigsten dreck.

goldwolke schrieb:Denn auf was sind wir mehr angewiesen als auf eine gesunde Ernährung?

Eine gesunde umwelt.

gastric schrieb:Masse statt klasse oder klasse statt masse

Definitiv Letzteres. Aber wie soll das noch gehen? Die kleinen Höfe verschwinden. Bald gibt es nur noch Höfe mit 200 Kühen+

Ich kaufe Milch von glücklichen Kühen, die nicht mehr als 30 Weggefährten auf der Wiese haben.

Trotzdem ist einfach zu viel Milch da. Und wenn viel da ist, sinkt der Preis.

gastric schrieb:goldwolke schrieb:
Denn auf was sind wir mehr angewiesen als auf eine gesunde Ernährung?
Eine gesunde umwelt.

Bedingt sich das nicht gegenseitig? Wenn ich eine gesunde Umwelt möchte, muss ich Lebensmittel, egal welcher Form, auf gesundem Boden anbauen.

goldwolke schrieb:Definitiv Letzteres. Aber wie soll das noch gehen? Die kleinen Höfe verschwinden. Bald gibt es nur noch Höfe mit 200 Kühen+

Wie das gehen soll? Im grunde recht "einfach": Qualitativ hochwertige marken fördern, verbrauch senken. Im biomilchsegment bleiben die preise pro l milch recht stabil, den die landwirte bekommen. Die nachfrage dort ist auch höher als das angebot. Was tun als verbraucher? Nachfrage weiter in dem segment steigern... oder aber direkt beim landwirt kaufen.

goldwolke schrieb:Bedingt sich das nicht gegenseitig?

Tatsächlich nicht. Ich kann durchaus noch gesunde lebensmittel in einer ungesunden umgebung produzieren. Wasser läßt sich bis zu einem gewissen grad reinigen, der boden bis zu einem gewissen grad düngen. Bringt mir aber alles nichts, wenn die umwelt sich denkt, dass der tornado mich doch mal wegblasen könnte, weil die produktion ansich die umwelt soweit schädigt, dass wir von mehr katastrophen und vor allem stärkeren katastrophen ausgehen können.

Eine "heile" umwelt bringt "gesunde" lebensmittel... dank dem technischen fortschritt bringt eine kaputte umwelt aber nicht zwangsläufig ungesunde lebensmittel hervor.

goldwolke schrieb:so wie der Großteil der Gesellschaft.

und die Landwirtschaft selbst. D ist auch auf diesem Gebiet ganz groß beim Export.

goldwolke schrieb:Lieber jedes Jahr 2 Mal in den Urlaub fahren, anstatt für Lebensmittel einen würdigen Preis zu zahlen.

alle in D können 2mal auf Urlaub fahren?

du bastelst eine Milchmädchenrechnung:

Wie wichtig ist der Export für den deutschen Milchmarkt?

Der Außenhandel mit Milchprodukten hat für die deutsche Milchwirtschaft eine zunehmend hohe Bedeutung. Inzwischen exportiert Deutschland die Hälfte seiner produzierten Milchmenge!
Zentrale Rolle des Außenhandels für deutsche Milchwirtschaft
Ausländische Absatzmärkte spielen für deutsche Molkereiprodukte eine zunehmend wichtige Rolle.
Weil die Bevölkerung in Deutschland tendenziell abnimmt, der Altersdurchschnitt steigt und damit die Anzahl möglicher Milchverbraucher sowie der durchschnittliche Verbrauch an Milch und Milchprodukten ebenfalls bald tendenziell sinken wird, muss die deutsche Milchindustrie neue Märkte im Ausland erschließen um die – trotz sinkender Kuhbestände – steigenden Rohmilchmengen wirtschaftlich rentabel zu verarbeiten und zu veräußern.

bei einem höheren Preis ist der Export tot,

https://www.meine-milch.de/artikel/wie-wichtig-ist-der-export-f%C3%BCr-den-deutschen-milchmarkt

goldwolke schrieb:Trotzdem ist einfach zu viel Milch da. Und wenn viel da ist, sinkt der Preis.

bei weniger deutscher Milch, wird billige Milch importiert. D ist keine Insel.
das ist alles nicht so einfach

Hi, ich bin Hinduistin und wenn ich könnte wäre ich veganerin nur leider blieb mir das durch Krankheit verwehrt....ich denke jeder sein Geschmack hat und man keinen zu etwas zeigen soll....wobei es allerdings mal nötig wäre die Menschen wenn auch nur für 1 Tag in eine Schlachter rei zu bringen um ihnen zu zeigen wie die Tiere unter unserem willen leiden. (ich werde bald 13 und musste mein erstes Tier mit 7-8 töten rupfen und ausnehmen) (dies war eine Gans die wir mit 6 anderen bei uns groß gezogen haben und die ich und meine Schwestern jeden Tag gehütet haben)

Ein Kind wurde Mangelernährt, wahrscheinlich nicht mal vernünftig gestillt, sonst wäre es ja schon größer mit 15 Monaten. Der Staat hat eingegriffen und ein Gericht geurteilt.
Auch wenn Australien weit weg ist, finde ich es richtig, dass Kindeswohl höher bewertet wird als Elterndummheit mit fast tödlichen Folgen.

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_86308870/australien-eltern-wegen-veganer-ernaehrung-der-tochter-verurteilt.html

@MajorQuimby
Mit großer wahrscheinlichkeit gar nicht gestillt. Diese auswüchse kommen leider vor, dass säuglingen selbst die körpereigene muttermilch verwehrt wird. Artfremde milch soll eh erst später gegeben werden und mit:

Das Mädchen bekam Obst, Haferflocken, Kartoffeln, Reis, Tofu, Brot, Erdnussbutter und Reismilch.

bekommt man halt keinen säugling groß. Ist die auflistung vollständig, rennt man damit sogar als erwachsener in eine mangelernährung. Da fehlt einfach einiges.

Ob das Kleinkind sich von dieser Ernährung überhaupt erholen wird ohne Folgeschäden weiß auch niemand.
Grausam solche Ökoeltern. Komplett verblendet.


@Chira

Chira schrieb am 18.08.2019:Hi, ich bin Hinduistin und wenn ich könnte wäre ich veganerin nur leider blieb mir das durch Krankheit verwehrt.

Chira schrieb am 18.08.2019:ich werde bald 13 und musste mein erstes Tier mit 7-8 töten rupfen und ausnehmen

Und die Geschichte soll dir hier irgendjemand glauben? Bei uns wurde auch geschlachtet aber niemand kommt auf die idee das einem Kind tun zu lassen weil du gar nicht die Kraft dafür hättest in dem Alter.
Und mit 12 zu sagen du seist Hinduistin...hast du überhaupt mal Fachliteratur zu deiner Religion gelesen?

So ein Blödsinn.

MajorQuimby schrieb:Ein Kind wurde Mangelernährt, wahrscheinlich nicht mal vernünftig gestillt, sonst wäre es ja schon größer mit 15 Monaten. Der Staat hat eingegriffen und ein Gericht geurteilt.
Auch wenn Australien weit weg ist, finde ich es richtig, dass Kindeswohl höher bewertet wird als Elterndummheit mit fast tödlichen Folgen.

Man sollte die vegane Lebensweise nicht aufdrängen, man hätte es dem Kind in späteren Lebensjahren lassen sollen, für sich alleine die Entscheidung zu treffen, auch damit es dahinter steht und nicht nur irgendwas kopiert von den Eltern, welche vermutlich von veganer Ernährung keine besondere Ahnung hatten.

Rosalina schrieb:Und die Geschichte soll dir hier irgendjemand glauben? Bei uns wurde auch geschlachtet aber niemand kommt auf die idee das einem Kind tun zu lassen weil du gar nicht die Kraft dafür hättest in dem Alter.

Ich hab mit 8 den weihnachtsbraten geschlachtet und gerupft. War bei uns im dorf jetzt nicht sooooooo ungewöhnlich die kinder auch mal ranzulassen bei flattervieh.

Mangelernährung hat mit vegan nichts zu tun.
Das problem hier, ist, dass das Kind mangelernährt wurde. Nicht, dass es vegan ernährt wurde.