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Todesstrafe

22.615 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Deutschland, Menschenrechte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Todesstrafe

14.07.2023 um 00:56
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Darf er dann deiner Meinung nach nach weiteren 15 Jahren nochmal raus und es eventuell nochmal wiederholen?
Darum geht es mir.
Nein. Man muss (Mehrfach-)täter doch nicht nach 15 Jahren laufen lassen. Ich denke im übrigen, das die meisten Mörder keine Mehrfachtäter sind.

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14.07.2023 um 00:58
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Und da gehe ich eben sogar noch einen Schritt weiter und sage: meiner Meinung nach muss die Gesellschaft auch nicht für -Voraussetzung Mehrfachtäter- bis zu ihrem Lebensende "warm, satt, trocken" finanzieren mit dem Risiko, dass er oder sie es doch mal schafft zu flitzen und es ein weiteres Mal zu wiederholen.
Kann ich auch nachvollziehen.
Ich sag ja, ich hänge diesbezüglich irgendwo in der Mitte.
Manchmal nehme ich mir für mich einfach raus, den Dingen auch keine zu hohe Aufmerksamkeit zu geben.
Andere Länder, andere Sitten, ich muss darüber zum Glück nicht richten.

Ob jetzt beispielsweise in den USA höchst formell eine Hinrichtung beschlossen wird, oder in Kabul auf dem Marktplatz der Ältestenrat jemanden hinrichtet, macht für den Einen ja auch nochmal einen Unterschied, für den Anderen nicht.


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Todesstrafe

14.07.2023 um 01:03
Hallo zusammen !

Ich bin definitiv ein entschiedener Gegner der Todesstrafe. Das bin ich immer gewesen, obschon ich mich selbst eher als "gemäßigten Pazifisten" bezeichnen würde. ;)

Die typischen Argumente der Befürworter sind zumeist:

1.) Die Einsparungen von Kosten, Personal und Aufwand
2.) Der Rachegedanke, Zahn um Zahn.... Verwirkung des eigenen Lebensrechtes durch Mord
3.) Die endgültige Beseitigung einer lediglich weggesperrten Bedrohung für die Gesellschaft

Für mich haken alle diese Argumente schon an der Tatsache, daß ein staatlich genehmigter Mord an einem Menschen trotzdem in der Sache ein Mord bleibt. Selbst wenn der oder die Henker straffrei bleibt/bleiben, erfüllt die Tat an sich alle Kriterien, die der verurteilte Mörder auch bei seiner Tat erfüllt hat.

Zu 1.) Einsparungen sind für mich in diesem Punkt nicht erstrebenswert. Ich denke, die schlimmere Strafe für einen Mörder ist eine Jahrzehnte lange Haft. Das sollte uns den Mehraufwand Wert sein. Wenn wir sparen wollen, sollten wir nicht sozial schwache Schwarzfahrer als Ersatz für eine nicht leistbare Geldstrafe in den Knast schicken. Da werden mMn die Falschen kriminalisiert und zu lange weggesperrt. Ich persönlich vermute, da kann man mit der Aufhebung von Freiheitsstrafen mehr Geld sparen, als durch die (wieder-) Einführung der Todesstrafe.

Zu 2.) Rache war immerschon nicht annähernd so befriedigend, wie allgemein vermutet. Es ist mMn wesentlich zivilisierter und auch befriedigender, Größe zu zeigen und eben nicht nach dem Urwaldprinzip zu handeln. Denn man macht sich mit den Tätern gleich. Das ist doch nun wirklich nicht erstrebenswert oder ?

Zu 3.) Wenn die Judikative optimal funktioniert, der Strafenkatalog überarbeitet und die Betreuung korrekt organisiert ist, geht von solchen Tätern nach deren Verurteilung nie wieder eine Gefahr aus.

Bonus: Fehlurteile können zurückgenommen, falsch beschuldigte Täter entlassen werden. Versuche das mal mit einem Toten...


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14.07.2023 um 01:05
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Nein. Man muss (Mehrfach-)täter doch nicht nach 15 Jahren laufen lassen. Ich denke im übrigen, das die meisten Mörder keine Mehrfachtäter sind
Jaein. Manchmal geht ne kriminelle Vorgeschichte voraus. Raub,bewaffneter Raub, dann etwas größer muss jemand sterben, weil er sich in den Weg stellt.
Dann hast du Leute, die aus Spaß oder psychischen Krankheiten heraus Kinder und auch erwachsene Menschen "abgreifen".

Ich habe mit meinem "pro" zur Todesstrafe schon gemeint, er oder sie muss schon mal ohne Zweifel verurteilt worden sein und nach dem zweiten Mal ist dann Schluss.


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14.07.2023 um 01:10
Zitat von Hanne_LoreHanne_Lore schrieb:in den USA höchst formell eine Hinrichtung beschlossen wird
Das dortige Prozedere finde ich besonders pervers. So mit Henkersmahlzeit, etc.....Man will den Anschein einer "humanen Hinrichtung" wahren und scheitert so schrecklich.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Zu 2.) Rache war immerschon nicht annähernd so befriedigend, wie allgemein vermutet. Es ist mMn wesentlich zivilisierter und auch befriedigender, Größe zu zeigen und eben nicht nach dem Urwaldprinzip zu handeln. Denn man macht sich mit den Tätern gleich. Das ist doch nun wirklich nicht erstrebenswert oder ?
Genau. Das ist der Punkt. eine Hinrichtung bringt ein Mordopfer nicht zurück. Man wird als Angehöriger des Opfers keine Befriedigung empfinden. vermutlich ist es ehr traumatisch. Man kann in den USA als Opferangehöriger ja live bei Hinrichtungen dabei sein.
Besser ist es, wenn man sich die Chance auf Vergebung offen hält. Das macht definitiv glücklicher.


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14.07.2023 um 01:14
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Das ist der Punkt. eine Hinrichtung bringt ein Mordopfer nicht zurück
Verhindert aber, dass der Täter es mit einer z.B. 15 Jahre Strafe noch einmal tun kann.
Ich bin aber dafür, dass es eine Todesstrafe nur für Wiederholungstäter und auch dann nur geben dürfte, wenn die Tat ohne Zweifel nachgewiesen werden kann


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14.07.2023 um 01:16
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:psychischen Krankheiten
Psychisch Kranke wird man in einem "Rechtsstaat", beispielhaft nenne ich die USA, ohnehin nicht hinrichten.
Ich gehe aber konform, dass Straftaten strenger bestraft werden müssen.
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Verhindert aber, dass der Täter es mit einer z.B. 15 Jahre Strafe noch einmal tun kann.
Wieviele Mörder sind denn Wiederholungstäter?


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14.07.2023 um 01:19
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Wieviele Mörder sind denn Wiederholungstäter?
Im Bereich von Kindern oder Frauen kommt das wohl durchaus Mal vor.
Auch wenn es mit Sicherheit nicht normal ist nach der ersten Haftstrafe.
Soll ich dir jetzt für Wiederholungstäter Beispiele googeln, hast du noch nie von ihnen was mitgekriegt in der Presse?
Ich habe keine Statistik darüber, wie viele es noch einmal tun. Mein Wunsch ist aber, dass sie es kein drittes Mal tun können.

Ist dieser Wunsch unverständlich?


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14.07.2023 um 01:22
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Verhindert aber, dass der Täter es mit einer z.B. 15 Jahre Strafe noch einmal tun kann.
Ich bin aber dafür, dass es eine Todesstrafe nur für Wiederholungstäter und auch dann nur geben dürfte, wenn die Tat ohne Zweifel nachgewiesen werden kann
Mit Verlaub, die Angst ist unberechtigt. Wenn die abgeurteilte Tat so schwer wiegt, daß eine besonders schwere Schuld und/oder niedere Motive nachgewiesen sind, kommt der Täter eben nicht nach 15 Jahren frei und wird deshalb auch nicht neuerlich töten. Was Du hier ansprichst sind Urteile, die zu gering ausfallen und die Gefahr welche vom Täter ausgeht nicht in ausreichendem Maße gewürdigt wird.

Wenn wir diese Fehlbarkeit jetzt auf die Todesstrafe anwenden bedeutet das aber auch, daß unschuldige oder nach Strafe ungefährliche Menschen sterben, weil deren Taten ebenfalls falsch abgeurteilt wurden. In letzterem Fall stirbt auf jeden Fall ein Mensch. Das ist im anderen Fall nicht so.

Ergo: Wir sollten lieber an der Perfektion unseres Rechtssystems arbeiten, als uns mit der Wiedereinführung der Todesstrafe noch schlimmere Probleme ins Haus zu holen.


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14.07.2023 um 01:25
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Ist dieser Wunsch unverständlich?
Ja denn es macht mehrere Menschen zu Massenmördern im Gesetz und sorgt für möglicherweise unschuldige Tote im Namen des Volkes.


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14.07.2023 um 01:26
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ergo: Wir sollten lieber an der Perfektion unseres Rechtssystems arbeiten, als uns mit der Wiedereinführung der Todesstrafe noch schlimmere Probleme ins Haus zu holen.
Da bin ich bei dir. Ich würde da aber Kinderschänder gerne härter bestraft bzw nach der Ersttat (Kind hat überlebt) besser überwacht sehen wollen.


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14.07.2023 um 01:29
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ja denn es macht mehrere Menschen zu Massenmördern im Gesetz und sorgt für möglicherweise unschuldige Tote im Namen des Volkes.
Wie wahrscheinlich ist es, dass jemand in Deutschland zweimal ungerechtfertigt für einen Mord verurteilt wird?


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14.07.2023 um 01:31
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Da bin ich bei dir. Ich würde da aber Kinderschänder gerne härter bestraft bzw nach der Ersttat (Kind hat überlebt) besser überwacht sehen wollen.
Ich möchte jetzt keine einzelnen Delikte diskutieren. Fakt ist, daß der Strafenkatalog in der BRD komplett verwirrend und unlogisch ist. Derjenige der Millionen an Steuern hinterließ bekommt Bewährung, ein notorischen Schwarzfahrer, der von H4 lebt oder auf der Straße geht für ein Jahr in den Knast.

Ein Vergewaltiger, derceine Frau für den Restvihres Lebens traumatisiert hat bekommt 2 Jahre auf Bewährung, ein Einbrecher 2 Jahre ohne Bewährung. Klar, hier muß aufgeräumt werden. Keine Frage. Aber die Todesstrafe sollte dabei nie, wirklich nie auch nur im Ansatz in Betracht gezogen werden.


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14.07.2023 um 01:34
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Wie wahrscheinlich ist es, dass jemand in Deutschland zweimal ungerechtfertigt für einen Mord verurteilt wird?
Na wegen der selben Tat ist das doch gerade passiert. Der Badewannenmord. Hier im Krimiforum diskutiert...


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14.07.2023 um 01:37
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Derjenige der Millionen an Steuern hinterließ bekommt Bewährung
Da ist jetzt meine Vermutung: der Steuerfritze generiert nur neue Steuern für den Staat, wenn er nicht im Bau hockt und sein Gewebe deswegen verreckt
Der notorische Schwarzfahrer generiert unter Umständen nicht unglaublich viele Steuergelder für den Staat und fährt ein, weil er Strafen nicht gezahlt hat.
Kann dir auch als Stinkireichi passieren, wenn du Bussgeldbescheide ignorierst.

Bin da aber ganz bei dir. Teilweise sind Strafen lächerlich. Teilweise überzogen


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14.07.2023 um 01:41
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Na wegen der selben Tat ist das doch gerade passiert. Der Badewannenmord. Hier im Krimiforum diskutiert...
Du kannst aber nicht einen Fall bzw ein eventuelles Fehlürteil über ein gesamtes Rechtssystem stülpen und es daran messen, oder


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14.07.2023 um 01:47
@Karakachanka

Es ist ja nunmal so, daß sich die Gesellschaft stetig weiterentwickelt. Früher hatte der Ehemann das Recht auf regelmäßigen Sexualverkehr mit seiner Gattin. Das hieß dann "eheliche Pflichten". Auf so eine absurde Idee muß man erstmal kommen. Es zeigt aber den Zeitgeist. Früher war die Gesellschaft eine Andere. Ansichten anders. Die überlebenden Nazikämpfer hätten die langhaarigen "Bombenleger" der 68'er am liebsten am nächsten Baum aufgehangen. Was ich damit sagen will ist:

Wir brauchen ein Strafrecht und Strafen, eine StPo und Richter, die mit der Zeit gehen. Die Strafen für einige Delikte müssen angepasst werden. Die Rechtssprechung muß Tatbestände teilweise anders als bisher würdigen.

Aber die Todesstrafe ? Nein. Das kommt aus einer Zeit wo Hexen verbrand und Prediger gekreuzigt wurden. Nicht adäquat, nicht zeitgemäß, nicht zivilisiert. Punkt.


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14.07.2023 um 01:49
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Du kannst aber nicht einen Fall bzw ein eventuelles Fehlürteil über ein gesamtes Rechtssystem stülpen und es daran messen, oder
Du hast doch danach gefragt, wie wahrscheinlich so ein Fall ist. Er ist wahrscheinlich, was das aktuelle Beispiel zeigt. Muß dir jetzt natürlich nicht gefallen, ist aber Fakt.


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14.07.2023 um 01:59
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Du hast doch danach gefragt, wie wahrscheinlich so ein Fall ist. Er ist wahrscheinlich, was das aktuelle Beispiel zeigt. Muß dir jetzt natürlich nicht gefallen, ist aber Fakt
Da haben wir uns falsch verstanden. Ich habe nicht gesagt, dass es nicht zwei Fehlurteile, noch dazu auf Mord, in Deutschland geben kann.
Du wirst mir aber vielleicht zustimmen dabei, dass so etwas in einem Land wie Deutschland extrem selten ist?


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14.07.2023 um 02:02
Zitat von Hanne_LoreHanne_Lore schrieb:Im Gegenteil ich finde diese quälende Ungewissheit ist ein verdienter Teil der Strafe.
Das ist aber schon auch etwas speziell, das so zu betrachten. Schwingt da nicht ein Rachegedanke mit?
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Im Bereich von Kindern oder Frauen kommt das wohl durchaus Mal vor.
In welcher Größenordnung bewegt sich das denn?
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Soll ich dir jetzt für Wiederholungstäter Beispiele googeln, hast du noch nie von ihnen was mitgekriegt in der Presse?
Ja, eigentlich solltest du jetzt nach ein paar Zahlen googeln. Du bist ja diejenige, die das hier als Problematik ins Spiel gebracht hat. Dann wäre es eigentlich schon ganz gut, das mal zu unterfüttern.

Selbst wenn es Fälle von Wiederholungstaten gibt, kann die Lösung doch nicht sein, potenzielle Wiederholungstäter einfach abzumurksen, weil man zu doof ist ausbruchsichere Gefängnisse zu bauen. Mal salopp ausgedrückt.
Die Lösung muss doch sein, Menschen von denen tatsächlich eine Gefahr ausgeht so unterzubringen, dass diese Gefahr beseitigt ist. Das bedeutet eben eine entsprechend gesicherte Unterbringung, sowohl was die Möglichkeiten des Ausbruchs angeht, als auch was die Dauer der Haft angeht. Solange man nicht sicher sagen kann, dass von dieser Person keine Gefahr mehr ausgeht muss sie dann eben hinter Gittern bleiben. Dafür gibt es ja das Instrument der Sicherungsverwahrung.

Also Schutz der Gemeinschaft ist eigentlich kein valides Argument für die Todesstrafe.


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