Todesstrafe

@desponia
Ersetze 10 durch 1. Und jetzt?

@niurick
Sensibel kann mich gar nicht provozieren.

@ Niurick

Provozieren wollte ich wirklich nicht.
Aber ich habe den Eindruck, bei gewissen gespaltene Meinungen hängt der Faktor
Erfahrungen ab.

So würde ich es sehen.

@sensibel
"Aber ich habe den Eindruck, bei gewissen gespaltene Meinungen hängt der Faktor
Erfahrungen ab."
Könntest du den Satz in ein Gewand kleiden, in dem er allgemein verständlich wird?

Kein Mensch....ich schreibe ausdrücklich kein Mensch, hat das Recht einen anderen Menschen zu töten. Dessen Tod einzuleiten, um damit die Akte schließen zu dürfen, fällt in Bezug auf Gerichtsentscheidungen bestimmter Länder, welche die Todesstrafe ausüben, genauso darunter.
In jedem Menschen ist ein gewisser Prozentsatz Mordgedanke, ( vergl. mit dem eines Raubtieres vorhanden.) wobei der Auslöser in der Regel immer ein anderer ist.
Es kommt darauf an wie groß seine Hemmschwelle, (die des Täters) ist. Wenn man Tätern Glauben schenken darf, so sollen etliche (ihren Aussagen auf Befragen zufolge und bevor sie hingerichtet wurden) sich sogar eine gewisse Befriedigung und ein Gefühl unbestimmten Glücks durch den Mord an einem anderen Menschen empfunden haben. In diesen Fällen dürften keinerlei Hemmschwellen vorhanden gewesen sein. Der Wille und die Lust am Morden stand über Allem !
Ein Mensch der sich des Mordes an einem anderen Menschen schuldig gemacht hat, ob Kind oder Erwachsenem, darf seine Zelle zeitlebens nicht mehr verlassen. Es gäbe keine frühzeitige Entlassung, keinerlei Nachsicht, auch nicht nach Jahren der Inhaftierung. Seinen Tod muß er so erleiden wie jene, denen er ihr höchstes Gut genommen hat, ihr Leben.

Ein Mord bleibt auch bei Sonnenschein ein Mord !!!

realistin,

Gibt es in Ländern mit Todesstrafe also keine "gesellschaftlichen Werte" ?

Beispiel: USA

Gern würde ich mir begründen lassen, dass dort Teenager, Teenager ein Fall für die Todesstrfae werden können - obwohl sie laut Gesetz "nicht alt genug" sind, um Handyverträge abzuschliessen oder wählen zu können.

DA fehlt also angeblich das "Verantwortungsbewusstsein", bei der Todesstrafe wird aber mit dem Leben für Fehler bezahlt; also eine Verantwortung, die aufgezwungen wird.

Und wo soll ich DA "moralische Werte" erkennen?

@niurick
Ok, das ist ein Ansatz. Hier wäre ich bereit für Unterscheidungen bzgl des Alters. Aber - auch hier wäre ich für langjährige Haftstrafen und für Abstufungen. Ein 17jähriger ist in meinen Augen kein "Teenager" mehr und gehört anders bestraft als ein 12jähriger.

Jupiterhead,

DU belästigst mich nicht.
Du bist mir hier ein Lichtblick. ;)

sensibel,

Aber ich habe den Eindruck, bei gewissen gespaltene Meinungen hängt der Faktor
Erfahrungen ab.

Doors beweist das oft genug.
Er hat die Erfahrungen beriets durchmachen müssen.

Realistin schrieb:Ersetze 10 durch 1. Und jetzt?

Meinst du damit das der Täter wieder Frei kommt?

Das würde dann auch der Richter entscheiden, warum sollte ein Mensch keine 2te Chance bekommenja auch bei Mord, wir können unsere Grenzen schneller überschreiten als du vielleicht denkst...

@desponia
Da sind wir wieder beim Urspung. Ich bin eben in einigen Fällen gegen die "2te Chance".

Und jemand anders in anderen Fällen und manche würden sagen wenn jemand mich beklaut dann schneiden wir ihm die Hand ab u.s.w. wo kommen wir dann hin wenn die Gesetze unsere Instikte folgen würden?

Mit der Todesstrafe macht die Menschheit jedes mal 10 Schritte zurück

realistin,

sind Doors' ausgebliebenen Rachegelüste an Dir vorüber gegangen?
Auf mich haben sie Eindruck hinterlassen.

@niurick:

Die Frage, die Du mir stellst, haben sich meine Tochter und ich oft gestellt.
Was wäre gewesen, wenn...
Noch heute stellen wir uns ab und an vor, wie es wäre, wenn man in Beirut durch die Strassen gehen würde... So könnten sich Holocaust-Überlebende in Nachkriegs-Deutschland gefühlt haben. Jeder hier könnte ein Mörder sein...

Aber ich glaube, von Angesicht zu Angesicht dem Mörder gegenüber zu sitzen, in einem Gerichtssaal - Nein, von Rachegefühlen hätte ich mich vielleicht damals, quasi im spontanen Affekt, leiten lassen. Aber schon während meiner Nachforschungen hatte ich das Gefühl: Und wenn Du ihn triffst, und wenn Du ihn umlegst - was gibt Dir das, ausser einem flüchtigen Gefühl der Befriedigung? Damals habe ich endlose Debatten mit Genossen der PFLP gehabt, die dies so gar nicht verstehen konnten. Na gut, in der Region haben Ehre, Familie, Rache auch einen anderen kulturellen Stellenwert, aber das macht es mir nicht sympathischer.

Natürlich hätte ich gern nach dem Motiv gefragt, obwohl ich mir die Antwort schon ausmalen könnte.
Viel lieber hätten wir aber gewusst, wo man sie verscharrt hat, einfach nur um einen Ort der Trauer zu haben.

Schon komisch, ihr Bild über dem Schreibtisch zu sehen und sich wieder daran zu erinnern.

@niurick
Hatte ich in der Ausprägung tatsächlich. Mit persönlicher Trauer geht jeder Mensch anders um, da werde ich mich hüten ein Urteil zu fällen.
Aber an meiner grundsätzlichen Meinung ändert das nichts.

bleibt die feststellung: härtere strafen verhindern keine verbrechen -

- wenn wir jede grausige tat nicht durch angedrohte strafen verhindern können, so haben wir doch einen wert: menschlich zu handeln und ich denke, dass eine lebenslange strafe hart genug ist -

vor allem, hat der täter/die täterin die chance während dieser zeit sich mit dem geschehen auseinander zu setzen - schuld zu empfinden, .... usw

kiki1962 schrieb:vor allem, hat der täter/die täterin die chance während dieser zeit sich mit
dem geschehen auseinander zu setzen - schuld zu empfinden

Richtig, bei manchen leute die dann Schuldbewusst werden,
fangen an sich selbt zur bestrafen!! Kein Witz !!!
Die ist weitaus härter, als es sich je jemand vorstellen kann!!!

Doors,

danke für die emotionale und sehr ausführliche Antwort.
Hättest Du es nicht erwähnt, hätte ich nicht bei Dir "gewühlt".

Schon komisch, ihr Bild über dem Schreibtisch zu sehen und sich wieder daran zu erinnern.

Tut mir leid.
Aber da wird mir bewusst, wie "richtig & wichtig" die Trauer ist - und wie "falsch" die Rache.

P.S.: jetzt bin ich noch nachdenklicher als vorher. Danke :)

Weil er wieder mordet bekommt er keine 2.Chance, man muss da differenzieren warum jemand mordet.
Beispiel:
Herr A bringt Herrn B um, weil Herr B die Frau von Herr A Überfahren hat.
Herr A wird bestimmt nie wieder morden, denn er hatte einen guten Grund Herrn B umzubringen.
Herr C geht immer wieder in den Wald um dort Frauen zu vergewaltigen.
Also schicken wir Herrn A 10 Jahre ins Gefängnis und Herrn C 99 Jahre
Herr C wird das immer wieder tun, weil Herr C untherapierbar ist.

Herr D bringt seine Schwester um weil er nicht mit ihrem neuen Freund einverstanden ist.
A: Herr D weint und sagt meine Familie hat mich dazu gezwungen
A: Herr D kommt 10 Jahre in Haft
B: Herr D Springt wild im Polizeirevier umher, sagt zur Polizeibeamtin sie ist eine dumme deutsche Schlampe ohne Ehre und er sagt ich würde so einen ungläubigen Bastard immer wieder töten.
B: Herr D kommt 99 Jahre in Haft weil er ein Fanatiker ist.

niurick schrieb:Aber da wird mir bewusst, wie "richtig & wichtig" die Trauer ist - und wie "falsch" die Rache.

Dem kann ich mich auch nur wieder anschliessen, unterstreicht es doch auch meine eigene Meinung dazu, der ich ja hier auch schon Ausdruck verliehen habe.

Aber bei Doors kommt noch die eigene Erfahrung dazu, und macht es noch überzeugender.

Wenn es alle Menschen schaffen würden, so mit ihren Gefühlen umzugehen in die positive Richtung, wäre ein grosser Schritt in eine bessere Zukunft getan :)

Dafür wurde uns (von wem auch immer) der Verstand gegeben, damit wir unsere Gefühle kontrollieren können.
Eine Welt voller unkontrollierter Gefühle wäre die Hölle.