Wie Schulen uns systematisch verdummen

Ich frage mich gerade, ob und wenn ja, wie sich diejenigen, die die Schule als von den Herrschenden geplantes und praktiziertes "Verdummungssystem" durchschaut haben, damit umgehen - als Eltern, als Schüler. Wie und wo sie sich engagieren und welche Erfahrungen sie in ihren Kämpfen für eine andere bzw. bessere Schule so machen.

@Doors

wie bei den meisten selbsternannten kämpfern der wahrheit beschärnkt sich das ganze auf's 'aufklären', favorisiert vom PC sessel aus

@Doors
Das ist gemein. :)

@Topic
Man sollte auch die soziale Komponente nicht vergessen. Ich weiss nicht, ob ich die gleiche soziale Kompetenz entwickelt hätte, wenn ich nicht zur Schule gegangen wäre.

Solange es Lehrer gibt wie Sabine Czerny, sind unsere Schulen nicht verloren.
Solange sie so behandelt werden wie Sabine Czerny, wird sich allerdings nichts ändern. Sie wurde strafversetzt, weil sie in ihren Schülern die Liebe zum Lernen weckte:

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/strafversetzt-wegen-guter-noten-grundschul-rebellin-erhaelt-courage-preis-a-628411.html

Doors schrieb:Wie und wo sie sich engagieren und welche Erfahrungen sie in ihren Kämpfen für eine andere bzw. bessere Schule so machen.

Alternative Schulsysteme ( Montessori-Pädagogik z.B. )
Selbstaneignung ( als Autodidakt z.B. )
Heimlernen ( durch die Eltern z.B. )
u.v.m.

Pantha schrieb:Man sollte auch die soziale Komponente nicht vergessen. Ich weiss nicht, ob ich die gleiche soziale Kompetenz entwickelt hätte, wenn ich nicht zur Schule gegangen wäre.

Welche darin liegen sich in Gruppen zu zwingen in die man nicht will?

Schule bietet die Auswahl der Menschen mit denen man sich abgeben will, jeder muss jeden als Freund sehen und mit diesem zusammenarbeiten, das, auch wenn es lächerlich klingen mag ist soziale Folter.

@vegan33

Du hast eine Montessori-Schule aufgezogen? Oder unterrichtest Du Deine Kinder selbst?

@vegan33

vegan33 schrieb:Heimlernen ( durch die Eltern z.B. )

Als Ausnahme gern, aber als Regel? Es gibt schon jetzt etliche Kids, denen zu Hause vorgelebt wird, daß Bildung entbehrlich ist. "Warum soll ich was lernen, ich werd später mal Hartz4 wie meine Alten!"
Nicht auszudenken, wohin sich das Bildungsniveau bewegt, wenn man die Verantwortung dafür den meist in jeder Hinsicht überforderten Eltern überträgt.

Doors schrieb:Du hast eine Montessori-Schule aufgezogen? Oder unterrichtest Du Deine Kinder selbst?

Weder noch, ich unterstützte sich durch das Auffinden der richtigen Personen bzw. Lernmaterialien wenn sie von sich aus etwas lernen wollen. Meine Kinder sind deshalb Autodidakten.

geeky schrieb:Als Ausnahme gern, aber als Regel?

Also zunächst ist das ja eine von vielen Alternativen und somit keine Regel und abgesehen davon meinte ich lernen wie ich es @Doors oben beschreibe und nicht etwa lernen wie von einem Vorbild. Es können auch Nachbarn und andere in diese Lernphase einbezogen werden wenn sie möchten, also muss es sich nicht nur um die Eltern handeln.

@vegan33

vegan33 schrieb:Schule bietet die Auswahl der Menschen mit denen man sich abgeben will, jeder muss jeden als Freund sehen und mit diesem zusammenarbeiten, das, auch wenn es lächerlich klingen mag ist soziale Folter.

Nein, das ist soziale Kompetenz oder auch soziale Intelligenz. Du kannst also nicht mit Leuten zusammenarbeiten, die du nicht magst?

vegan33 schrieb:Es können auch Nachbarn und andere in diese Lernphase einbezogen werden wenn sie möchten, also muss es sich nicht nur um die Eltern handeln.

Eltern sollten nicht versuchen Lehrer zu sein. Lehrer versuchen ja auch nicht Eltern zu sein.

Das hat nichts damit zu tun, ob Eltern nicht "intelligent genug" wären, sondern einfach damit, dass man nicht eben mal so aus dem Stand guten Unterricht macht. Man braucht eine fachliche Ausbildung.

Dr.Shrimp schrieb:Du kannst also nicht mit Leuten zusammenarbeiten, die du nicht magst?

Es geht nicht um das nicht mögen, mit Menschen die unsympathisch wirken ist eine Zusammenarbeit noch möglich, aber nicht mit Menschen für die ich nichts weiter als Verachtung empfinde und eben dies wird in den Schulen aufgezwungen, nämlich mit Partnern und Gruppen zusammenzuarbeiten die jemanden vorher ausgelacht und ausgegrenzt haben, es liegt also nicht in der Entscheidung des Kindes sich von den Menschen fern zu halten die einem schlimmes antun... es wurden bisher nie die Gründe geklärt weshalb Schüler Amok laufen, auch nicht wieso gerade heute eine stetig wachsende Zahl von Schülern den Unterricht schwänzt...

Und weißt du, es kann auch depressiv machen mit Menschen zusammenarbeiten zu müssen die einen als minderwertig betrachten angesichts der Tatsache dass diese dich vorher ausgelacht und ausgegrenzt haben. Ab hier sollte ein Kind die Entscheidung haben und nicht bloß weil es nicht mag.

@vegan33

vegan33 schrieb:Es geht nicht um das nicht mögen, mit Menschen die unsympathisch wirken ist eine Zusammenarbeit noch möglich, aber nicht mit Menschen für die ich nichts weiter als Verachtung empfinde und eben dies wird in den Schulen aufgezwungen

Tja, das Leben ist kein Ponyhof, es ist eben notwendig, dass man auch mit Menschen zusammenarbeiten kann, die man "verachtet".

vegan33 schrieb:es wurden bisher nie die Gründe geklärt weshalb Schüler Amok laufen, auch nicht wieso gerade heute eine stetig wachsende Zahl von Schülern den Unterricht schwänzt...

Die Ursachen sind sicher Zukunftsangst und fehlende Ansprechpartner für ihre Probleme. Die Gruppenarbeiten scheinen mir da weniger eine Ursache zu sein.

vegan33 schrieb:Und weißt du, es kann auch depressiv machen mit Menschen zusammenarbeiten zu müssen die einen als minderwertig betrachten angesichts der Tatsache dass diese dich vorher ausgelacht und ausgegrenzt haben.

Und dann wird man einfach versetzt, dass man sie nicht mehr sehen muss und aus den Augen aus dem Sinn? Flucht soll die Lösung sein? Was bist du, Mann oder Maus?

Es wird später nicht leichter, also muss man die Kinder unterstützen, aber nicht unterfordern.

@Dr.Shrimp

Ergänzung - es mag eine durchaus verständliche Annahme der Kritiker sein dass Schulgegner weniger Kontakte zu anderen aufrecht erhalten, weil die Kinder schließlich nicht wie in einer Gefängniszelle mit anderen Insassen gehalten werden, dennoch besaß ich den größten Freundeskreis in meiner Kindheit bevor ich anfing in die Schule zu gehen und erlebe dass auch meine Kinder einen großen Freundeskreis haben.

Dr.Shrimp schrieb:Tja, das Leben ist kein Ponyhof, es ist eben notwendig, dass man auch mit Menschen zusammenarbeiten kann, die man "verachtet".

Ist es nicht, es gibt nichts notwendigeres als Nahrung aufnehmen, durch Schlaf regenerieren und atmen.

Dr.Shrimp schrieb:Und dann wird man einfach versetzt, dass man sie nicht mehr sehen muss und aus den Augen aus dem Sinn? Flucht soll die Lösung sein? Was bist du, Mann oder Maus?

Solche Rollen gehen mir so ziemlich am Arsch vorbei, sagen wir einfach Ja, ich bin ein Feigling, doch halte dir eine Tatsache vor Augen, wer flüchtet lebt länger als wer dran bleibt und kämpft.

@vegan33

Es gab sehr große Freundeskreise auch bis zu Oberstufe, auch wenn ich selbst bewusst oft auf Distanz gegangen bin und seltener auf LAN-Partys oder Disco-Abenden war, weil es einfach nicht mein Ding war. Gemobbt wurde ich deswegen nicht.

vegan33 schrieb:Ist es nicht, es gibt nichts notwendigeres als Nahrung aufnehmen, durch Schlaf regenerieren und atmen.

Dann mach den PC aus und meld deinen Strom ab, ist ja alles nicht wichtig. Solange du das nicht wirklich kannst, solltest du die Phrasen unterlassen. Es wirkt sonst unauthentisch.

vegan33 schrieb: doch halte dir eine Tatsache vor Augen, wer flüchtet lebt länger als wer dran bleibt und kämpft.

Genau, wer flüchtet lebt selbst länger. Wenn man da bleibt und kämpft, leben aber unsere Kinder länger.

Dr.Shrimp schrieb:Es wird später nicht leichter, also muss man die Kinder unterstützen, aber nicht unterfordern.

Was heißt denn unterfordern, ist es denn ein gutes Zeichen wenn Kinder mit gebrochenen Nasen, blauen Augen, Trauer und Verzweiflung weinend nach Hause kommen und die Eltern anflehen und anbetteln nicht mehr in die Schule zu müssen?

Dr.Shrimp schrieb:Dann mach den PC aus und meld deinen Strom ab, ist ja alles nicht wichtig. Solange du das nicht wirklich kannst, solltest du die Phrasen unterlassen. Es wirkt sonst unauthentisch.

Ich könnte, aber das es nicht notwendig ist bedeutet nicht dass ich es nicht möchte, daher tue ich durch das benutzen des Computers etwas was ich auch möchte und nicht etwas was ich muss. Kinder können ebenso darauf verzichten mit anderen Kinder die sie verachten zu arbeiten.

Dr.Shrimp schrieb:Genau, wer flüchtet lebt selbst länger. Wenn man da bleibt und kämpft, leben aber unsere Kinder länger.

Ich sprach aber in der Form eines Kindes.

Na klar - und wir bauen unser Gemüse an, tragen Jesussandalen und hüpfen nackt um ein Feuer herum. Träum weiter.

Das Leben ist hart, jeder verantwortungsbewusste Elternteil wird sich die größte Mühe machen dem eigenen Kind die bestmögliche Bildung anzubieten. Ich weiß nicht welche Schulen du kennst @vegan33 wo Kinder grün und blau geschlagen jeden Tag nachhause kommen. Natürlich kommt das vor, und gegen Mobbing + Gewalt MUSS man vorgehen, aber es ist nicht besonders schlau, das Kind zuhause zu halten und in Watte zu packen, weil alle anderen ja so scheisse sind.

Auch im Berufsleben kann man sich nicht alles aussuchen und muss auch durchaus mit Menschen arbeiten die einem alles andere als sympathisch sind.

@vegan33

vegan33 schrieb:Kinder können ebenso darauf verzichten mit anderen Kinder die sie verachten zu arbeiten.

Und kannst du das als Erwachsener auch?

nanusia schrieb:Auch im Berufsleben kann man sich nicht alles aussuchen und muss auch durchaus mit Menschen arbeiten die einem alles andere als sympathisch sind.

Doch, natürlich geht das. 3/4 deines Lebens in einem Beruf zu verbringen der dir keine Freude beschert ist in Japan sogar als eine Krankheit beschrieben die zum Tode führen kann, wir nennen es verweichlichter und zwar Workaholic, aber das ist nicht was ich meine.

tris schrieb:Und kannst du das als Erwachsener auch?

Irrelevant, aber wenn du es genau wissen willst, Ja.