Ausbildung, die moderne Ausbeutung?

@googleme

Sind wir mal froh, dass es überhaupt so etwas wie Ausbildungen in Deutschland gibt! KLar bezahlt man dafür nicht zuviel.

@Alinga
Also wirklich, hier gibts nur liebenswerte Leute - besonders mich!
Aber ich bitte davon abzusehen, was ich sonst noch in diesem Forum verbrochen habe (großteils mit mehr als 2 Promille) - Großes LOL

Um on Topic zu werden meine Meinung.
Auszubildende werden NICHT ausgebeutet, das scheint nur so in den Augen der Betroffenen.
Aufräumen, Zusammenkehren und Ordnung schaffen ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung.
Wer noch keine Lehrjahre hinter sich hat, wird das kaum verstehen.Aber als Betroffener kann ich nur sagen, daß ich sehr viel fürs Leben dadurch gelernt habe.
Zur Bezahlung gibts nur eines zu sagen - seid froh, daß ihr Arbeit habt, vielen geht es nicht so gut.

Zum Schluß noch, ich selbst könnte ohne Arbeit sicher nicht leben.
Ich habe gerade 3 Wochen Urlaub und bereits nach 2 Tagen ist von Erholung keine Spur mehr.
Das ganze Haus wird von oben bis unten aufgeräumt und renoviert, selbst da, wo es nicht notwendig ist.

Ich will damit sagen, daß arbeitslose Menschen mit Sicherheit nicht so glücklich sind auch wenn manche Leute glauben, das wäre das Paradies - ein Irrglaube sondergleichen.

@RubberDuck

Naja so Allgemein kann man es nicht sagen, es sind schon Schwarze Schafe bei den Betrieben bei, das aber eher bei denen die keine Praktikanten zum Ausnutzen haben.

Und zumindest in einigen Berufen kann ich es zu früher vergleichen, da wird heute schon viel mehr gemacht und Ausgebildet wie früher, beispiel Automechatroniker: Da war es vor 30 Jahren normal das der Lehrling im ersten Jahr nur den Ölwechsel und die Zündkerzen wechseln durfte und ansonsten den ganzen Tag am Putzen war (ja auch die Privatwagen der anderen) oder Maler und Lackierer die im Rahmen des Jobs beim Chef Malern durften usw.

---

Was mir allgemein auffällt ist an der Sache das die Ansprüche der Jugendlichen immer größer werden, früher war es so das man bis zum Ende der Ausbildung (und länger) bei seinen Eltern wohnte und sich halt auch an Regeln halten mußte, heute will fast jeder direkt eigene Wohnung usw. usw. haben, das ist nunmal Utopie meiner Meinung nach.

@ElCativo


Es ist schon richtig, daß es auch schwarze Schafe gibt.
Davon will ich jetzt aber nicht reden.
Hast du schon einmal versucht, einem 16-Jährigen etwas beizubringen?
Die Aufmerksamkeit hält maximal 2 Stunden an, und ab dann redet man gegen eine Mauer.
Man merkt es daran, daß er nur mehr ja, ok, verstanden sagt aber nicht mehr bei der Sache ist und dann gibt man ihm einfach eine Aufräumarbeit, die er auch sogar dankbar annimmt weil er mal das gelernte verarbeiten muß.
Es mag sein, daß bei kleineren Betrieben die Lehrlinge nur ausgenutzt werden, aber bei Betrieben mit sagen wir mal ab 200 Arbeitern ist die Ausbildung von jungen Mitarbeitern ein wesentlicher Bestandteil der Sicherung des Standortes.
Es ist nun mal so, daß die besten auch mal alt werden und in die verdiente Pension gehen.
Wenn dann kein entsprechend ausgebildeter junger Mensch übernimmt, siehts traurig aus.
Fazit - Lehrlinge werden nicht ausgenutzt, manchmal sehen sie es so aber wenn man dann den Werdegang eines jungen Mitarbeiters beobachtet und ihn danach fragt, wie war denn so die Lehrzeit und er sagt, ich habe viel gelernt und NICHT ich habe viel zusammengekehrt, dann hat man als Auszubildender Erfolg gehabt.

Ich kann jetzt nur von meiner Firma (natürlich nicht meine Firma, ich arbeite da) reden, aber ich denke schon, daß zu 100% keine Auszubildende "ausgebeutet" werden sondern im Gegenteil zu Spitzenfacharbeitern ausgebildet werden und nach erfolgreichem Abschluß ihrer Lehre auch entsprechend bezahlt werden.

RubberDuck schrieb:und nach erfolgreichem Abschluß ihrer Lehre auch entsprechend bezahlt werden.

schön wär es :(

@Rüganer
Was heißt hier "schön wär es"?
Es gibt einen Mindestlohn und der MUSS eingehalten werden...

Und wer mit dem Lohn als Geselle in der jeweiligen FIrma nicht zufrieden ist, muss halt woanders arbeiten.


@googleme
Dass du als Lehrling weniger verdienst als z.B. eine Fachkraft ist völlig normal....
Du leistest weniger arbeit und kostest den Betrieb auch einiges..... mehr als er an dir verdient....
Dazu müsstest du auch Kindergeld kriegen.

Ich würd sagen (solange dir der Beruf auch Spaß macht) Augen zu und durch.

@Gorgarius

[/ZIch würd sagen (solange dir der Beruf auch Spaß macht) Augen zu und durch.

ITAT]


Genau so ist es, da gehen alle durch die wirklich arbeiten wollen.

@Rüganer

Rüganer schrieb: schön wär es

Darf ich fragen, wo du arbeitest?

@Rüganer

Es gibt keine, die das Geld einfach so bekommen, fürs Nichtstun. Das ist nichts weiter als wieder billige Hetze gegen Arbeitslose. Da haben manche Schmierblätter mal wieder ganze Arbeit geleistet, um Geringverdiener und Arbeitslose gegeneinander aufzuwiegeln und wie man immer wieder liest, klappt das auch. Erbärmlich.

Und wieso ich mich nicht ausbeuten lasse? Ich nehme z.b. keine geringbezahlten Jobs an und irgendwelche sinnlose Maßnahmen schon mal gar nicht.

@Paka
Welche Jobs kann man denn so annehmen?
Du scheinst ja ein Allerweltsmann zu sein, der es sich aussuchen kann
.
Ich bin mittlerweile über 50, kann man da auch so einfach nehmen, was einem gefällt?

@Paka
Keine Antwort, hast wohl einen besseren Überbezahlten Job gekriegt, den natürlich nur du bekommst.
Sorry, aber sowas macht mich heiß

Da kann ich mich ja richtig glücklich schätzen, dass ich in meiner Lehre in einer Zweimannfirma eingestellt war, wo jede Hand gebraucht wurde und jeder die absolut gleichen Aufgaben gemacht hat. Der Lehrling das Gleiche wie der Chef. Soweit er das schon draufhatte natürlich. Ich muss sagen, es kommt auf die Firma an, in der man seinen Dienst tut, nicht überall ist es Ausbeutung, ich fühlte mich generell vollkommen gleichberechtigt. Keine Sinnlosaufgaben, alles essentiell für die Arbeit gewesen, wenn auch manchmal die unangenehmen Teile an mir kleben blieben, hatte ich aber grad ne andere Aufgabe, wurde das Unangenehme halt vom Chef erledigt. Auch wenn ich den Beruf heut nich mehr ausführen kann, wars doch ne wertvolle Erfahrung und vor Allem ein Beispiel, dass es Lehrlingen auch anders gehen kann.

Nach meiner Lehre hab ich kurz als Leiharbeiter in einer Firma gearbeitet und wurde dort mies behandelt...dagegen war die Lehre ein Paradies^^

Also ich kann jetzt nur von mir ausgehen:

Ich habe eine Lehre als Kfz-Mechatroniker gemacht. Und aus was bestand das erste Lehrjahr? Richtig, Grube putzen, Altöl entsorgen, Autos waschen, Werkzeug putzen, Werkstatt instandhalten und lauter sowas. Ich habe auch gekotzt, ganz klar. Aber im nachhinein weiß ich, das es SINN macht, solche Arbeiten.
Du wirst sozial gebildet, musst die Zähne zusammenbeißen, auch wenn es dir nicht passt. Nicht gleich das Handtuch schmeißen.
Und im ersten Lehrjahr ist es doch eh meistens so, das eigentlich bei Null anfängst und nichts kannst. Trotzdem kostet ein Azubi Geld, das er aber im Moment noch nicht einbringt.
Wenn man mehr kann, den Betrieb kennt und auch die Mitarbeiter, wird einem auch Verantwortung übertragen.
Also war bei mir zumindest so. Es wurde halt immer mehr, angefangen über normale Services, bis hin zu Karosserie und Elektrikarbeiten. Und im dritten Lehrjahr dann sogar eigenverantwortlich die Wekstatt geleitetn als Cheffe im Urlaub war.
Klar gab es immerwieder nicht ganz soi angenehme Dinge, aber hey, da muss man durch. Man wird in einer Ausbildung nicht nur zum Facharbeiter ausgebildet, sondern zu einem sozialeren Menschen. Manche zumindest.

@RubberDuck

Ich hab besseres zu tun, als den ganzen Tag hier rumzuhängen. ;)

Und nein, ich habe gar keine Arbeit im Moment.

@Paka
Was er damit sagen wollte war, dass nicht jeder sich den besten Beuf aussuchen kann..... Das hat auch was mit Fähigkeiten, Interesse, Arbeitsmarkt usw. zu tun.....

Missesfee schrieb: Ein Azubi im ersten Lehrjahr, der seine Firma im Allgemeinen weit mehr Geld kostet als einbringt, kann doch nicht erwarten soviel Geld zu bekommen wie jemand mit einem Gesellenbrief!

Also das würde ich nicht so sagen. Richtig ist dass das Gehalt ( zumindest bei uns) in Ordnung ist und mehr auch nicht angebracht wäre, aber der Arbeitgeber verdient mit den Leuten durchaus Geld.

Er kostet dem Kunden genauso Geld und für einen Lehrling bekommt eine Firma auch eine Förderung.

Oftmals ist es auch so, dass die Lehrlinge nicht 15 Jahre sind sondern älter, was auch ihre Arbeitskraft dementsprechend wertvoller macht in verschiedenen Berufen.

Wir hatten mal einen ,der hat mit 22 mit der Lehre begonnen, der konnte genauso schnell arbeiten wie ein Facharbeiter.

(Bohren,Dinge bauen, ect ect)

Missesfee schrieb:Ich komme aus dem Handwerk, da ist es nun einmal so das ein Lehrling erst im dritten Lehrjahr anfängt die Kosten die er Verursacht hat wieder herein zu holen.

Was fürn Handwerk ist das ? Flugzeugtechniker? Ansonsten klingt das nach einer recht unprofitablen Firma.

Was zerstören die Lehrlinge? Wie gesagt, der wird dem Kunden genauso verrechnet. Und wenn er in einer Werkstatt arbeitet, dann liegt es an den Verantwortlichen die Arbeit so zu strukturieren, dass sie nicht sinnlos nichts machen, bzw unproduktiv sind.

@insideman

insideman schrieb:Was fürn Handwerk ist das ? Flugzeugtechniker? Ansonsten klingt das nach einer recht unprofitablen Firma.

nicht das das Ausschlaggebend wäre aber ich bin Floristin, es ist aber auch im Frisör Beruf nicht anders und bei Kfz-Mechatronikern wie Du bei @Cyberdyne lesen kannst auch nicht.
In Jedem kleinen Handwerksbetrieb kostet ein Lehrling vor allem erst einmal auch die Zeit des Ausbildenden und auch das ist ein Kostenfaktor.

@insideman
Um jetzt mal bei Kfz zu bleiben (weil ich das eben gelernt habe):

Sagen wir mal, du fängst deine ausbildung in einem 3 Mann Betrieb an, also Meister, ein Geselle und du. Und gehen wir davon aus, das du überhaupt keine Ahnung von der Materie hast.
Und so wie du sagst, wird der Azubi verrechnet, ganz klar. ABER: in einer Autowerkstatt wird nach AW (Arbeitswerten) bezahlt. Du hast zum Beispieil für einen Kundendienst 30 AW Zeit (1 AW = 2 Minuten). Der Geselle mach den KD in sagen wir 45 Minuten. Damit hat der Chef etwas an dieser Arbeit.

Jetzt kommst du als Azubi, und machst einen Service. Da du noch nie einen gemacht hast, dauert es natürlich länger, sagen wir 90 Minuten. Da der Chef aber nur diese 60 Minuten auf den Service abrechnen kann, macht er Verlust in zweierlei hinsicht: Erstens verdient er am KD nichts und zweitens muss er dich natürlich auch bezahlen.

Und die Lehrlinge zerstören nichts, das sagt keiner. Sie können es einfach nur nicht so schnell und effektiv wie ein Facharbeiter! Und der Ausbilder kann noch so gut strukturien. Es gibt eben Azubis, die lernen schneller als andere. Und Werkzeug putzen ist nicht unproduktiv, sondern ist für dich selber wichtig: du lernst, mit den dir verantrauten Dingen umzugehen. Denn nur mit einwandfreiem Werkzeug lässt es sich richtig arbeiten.

@Missesfee
Da gebe ich dir Recht. Du kannst ja keinen Frisörlehrling, der erst seit zwei Wochen die Ausbildung, sofort an einen Kunden ranlassen um Haare zu schneiden. Das Risiko für den Chef/für die Chefin ist viel zu groß, das etwas schief laufen könnte.
Und ich denke, bei Blumen kann man auch mehr kaputt machen als man denkt. Und die müssen dann ja auch bezahlt werden.