martenot schrieb:Selbst wenn ich wegen einer Krankheit nicht sehr mobil war, gab es immer noch genügend Interessantes zu tun.
Bei mir war das sehr ähnlich. Ich war z.B. als Teenager mal fast ein Schuljahr krank geschrieben, davon einige Monate im Krankenhaus und auf Reha, einige Monate zu Hause und war unter den Umständen auch nicht sehr mobil (konnte ein bisschen in Begleitung spazieren gehen, aber nicht z.B. in ein Auto oder ÖPNV oder mich in anderen Wohnungen aufhalten; konnte normal altersentsprechende Tätigkeiten im Haushalt sowie Körperpflege nicht durchführen).
Langweilig war mir nicht, denn Lesen sowie leichte, langsam durchführbare Hobbies nur mit den Händen (Puzzlen, Zeichnen, mit Papier basteln etc.) ging. Internet oder allgemein einen Computer hatte ich damals übrigens noch nicht zur Verfügung.
Habe damals Bücher stapelweise verschlungen (mussten mir allerdings aus der Bücherei mitgebracht werden), geschrieben, gezeichnet, gebastelt..., etwas zu Hobbies weitergelernt (was sich teils mit "lesen" deckt), für die Schule weitergelernt (damit das Schuljahr dennoch als bestanden zählt und nicht wiederholt werden muss) neben natürlich Zeit die auch draufging für Physiotherapie und Arztbesuche.
Klar war Kranksein nicht schön, und ich habe z.B. den Garten, Wanderungen etc. vermisst, sowie etliche andere Aktivitäten wie z.B. Museumsbesuche, Ausflüge allgemein, Freunde bei ihnen besuchen und allgemein mit Freunden ohne Eltern dabei treffen, Hobbies mit mehr körperlichem Einsatz wie Werken. Aber langweilig war mir nicht und es fiel mir auch leicht, den Alltag zu strukturieren.
(Es ist mir bewusst, dass es nicht jedem so geht. Mitpatienten mit vorher v.a. Sporthobbies waren da schlechter dran. Und, direkt zurück zum Thema "älter werden", es gibt Menschen die bei Rentenbeginn regelrecht "in ein Loch fallen", das ist mir bewusst.)
martenot schrieb:Mein Problem ist eher, dass ich eigentlich zu viele Interessen habe, und selbst ohne Arbeit würde ich nicht alles umsetzen können, was ich gern tun würde.
Bei mir ist es ähnlich - obwohl ich meinen Beruf sehr mag und er sich mit einigen meiner Interessen deckt.