Amanda Todd-Selbstmord nach Cybermobbing

@jimmybondy
was willst Du denn machen? Oder was würdest Du machen? In den USA kostet Therapie schliesslich viel Geld, stationär kostet noch mehr, Du wirst innerhalb kürzester Zeit entlassen und auch wenn die da in vielerlei Hinsicht besser sind bzw. weiter sind, was psychische Erkrankungen betrifft, so heisst das bei dem Gesundheitssystem leider gar nichts......außer natürlich Du machst bei so einer Reha für Promis mit im TV, dann bekommste es umsonst

@Tussinelda

Türlich nicht absichtlich, nur ist dieser Fall hier einer unter Tausenden.

Kinder konsumieren Alkohol, Drogen, ritzen sich, hängen den ganzen Tag im Inet und verabreden sich zum Gemeinschaftsselbstmord und Menschen schauen weg.

@jimmybondy
ja, das stimmt natürlich, aber es ist auch wahnsinnig schwer, als Angehöriger richtig zu reagieren, zu wissen, was man tun sollte, der kranke Mensch muss ja auch wollen, was schwierig ist, denn sie sind ja krank und können nur schwer bis gar nicht Verantwortung für sich übernehmen

@Tussinelda
Der Fall hat sich in Kanada abgespielt und dort gibt es ein staatliches Gesundheitssystem und deutlich bessere Schulpsychologen als hier, zudem sollte jeder Mensch der Bleichmittel konsumiert um sich das Leben zu nehmen, unter Beobachtung in stationärer Behandlung.

@jimmybondy
stimmt, Kanada, hatte ich vergessen......da hätte sie eigentlich stationär gehen können.......verstehe ich dann auch nicht wirklich.......sie war nach dem Bleichmittel 2 Tage im KH, das war es......(deshalb denke ich auch immer wieder, es sei in den USA gewesen, denn da ist das normal)

@jimmybondy
Ob die Psychiater es auch unterschätzt haben? Dann kann man den Eltern ja erst recht nix "vorwerfen", was ich sowieso nicht machen würde

Es ist so einfach, jemanden im Schutz der Anonymität fertig zu machen.
Würde man diesen Menschen real gegenüber stehen, viele von ihnen würden den Mund nicht aufbekommen.
Wäre interessant zu sehen, wie denn die Reaktionen des Mannes wären, würde man ihn direkt darauf ansprechen.
Was er sich wohl dabei gedacht hat, als er das entgegen gebrachte Vertrauen schamlos ausnutzte und den Button "upload" geklickt hatte.


Das Mädchen hat keinen Fehler gemacht. Sie hat nur ihre Brüste gezeigt. Wollte dadurch vielleicht ein wenig Anerkennung, ein nettes Wort ala "heiß siehst du aus"

Daran ist nichts falsch. Es ist menschlich.

Das einzige Problem war, dass sie mit den unterschiedlichen -zum großen Teil- boshaften Reaktionen nicht zurecht kam. Vielleicht hätte eine ältere Frau darüber stehen können, hätte die Reaktionen belächelt und gewartet, bis Gras über die Sache wächst.
Aber wer kann das schon. Zumal die Kleine erst 15 war.


Wen interessiert schon, was ein Mensch fühlt wenn er fertig gemacht wird.
Die dort betroffene Gesellschaft war in einem Kollektiv. Es war kein Alleingang eines einzelnen Menschen.
Es hat sich eine Gruppe gebildet, um auf einen einzigen herum zu hacken.
Ich frage mich, ob sich auch nur einer von denen eine Sekunde lang Gedanken darüber gemacht hat, wie Amanda sich fühlt.
Glaube nicht. Denn die scheinbar Starken, denken nicht darüber nach. Sie machen einfach nur fertig und in einer Gruppe funktioniert das so schön.


Cybermobbing kann sich bis in das reale Leben ziehen und dort zerstören.
Das ist den wenigsten bewusst.
Gerne findet auch eine Opfer/Täter Umkehr statt.
Amanda, eigentlich das Opfer, wird von einigen Seite als die Schuldige hin gestellt. "Was postet sie auch ein Nacktfoto, ist sie doch selbst Schuld" usw.


Mir persönlich ist auch ein Fall bekannt. Allerdings anders herum.
Das arme Opfer, war in Wahrheit der treibende Keil und hat bewusst, berechnend, klar und gezielt zerstört.
Konnte nur leider nie aufgedeckt werden. Es gab eine starke Lobby.
Der Täter stand fest und war stigmatisiert. Das ist nicht mehr zu ändern.

@Tussinelda

Schau egal wo Du auf der Welt bist, als Elternteil müssen Dir doch alle Glocken bimmeln?

Es ist zu wenig zu sagen hier da sind die bösen Mobber, die sind Schuld.


Was wollen wir tun wenn unsere eigenen Kinder in so eine Mühle geraten?
Wir dürfen nicht vergessen das Mobbing leider Alltag ist, in Deutschland etwa bis zu 30% aller Schüler schonmal eine Weile gemobbt wurden.

Ich würde bei Bedarf mit den Lehrern sprechen, mit den Eltern der Mobber, notfalls Polizei und Anwälte, Ärzte sowieso und was man sonst noch so ausschöpfen kann. Nichts davon würde ich auf sich beruhen lassen bis die Sache aus der Welt wäre, dazu ein strenges Regelement wann wo gesurft werden darf und einiges mehr.

Borderliner sind die Opfer, die Gesellschaft ist Schuld usw. nur sind Borderliner auch manipulativ, wissen sich in Szene und auch durchzusetzen und seie es mit dem Höchsteinsatz, dem eigenen Leben.

Finde es krass, dass hier manche schreiben, sie wäre selbst schuld an ihrem Selbstmord. Sie war noch ein Kind.
Ich arbeite mit Jugendlichen, hatte erst vor ein paar Tagen ein paar Siebtklässler die aus Angst im Dunkeln geweint haben...
Sie da schon für alles mögliche verantwortlich zu machen, finde ich sehr schwach...

Sie hat ihre Brüste einem Jungen im Internet gezeigt, und? Wir wissen nicht, wie es dazu kam. Zigtausend Mädels zeigen jeden Tag ihre Brüste im Internet, wieso wurde ausgerechnet sie gemobbt? Das muss einfach nicht sein.
Sowas ist nicht nur ein Cybermobbing-Problem, sondern auch ein Problem mit dem Frauenbild. Einerseits werden Frauen über ihre Sexualität definiert. Junge Mädchen bekommen das täglich über Medien und ihr Umfeld zu spüren. Jungs und junge Männer genauso.
Verhalten sich Mädchen aber nach den hypersexualisierten Vorbildern, werden sie zur Zielscheibe von Spott und Hohn.
Da stimmt doch was nicht...

Und was für eine Bösartigkeit dahinter steckt, ein Mädchen so bloß zu stellen, dass einem ein Nacktfoto geschickt hat... Sorry, sowas macht doch nur ein Psycho. Und das Internet macht es Psychos oft zu leicht.

Tussinelda schrieb:Es geht um Betroffenheit, ich bin betroffen, wenn ich so etwas lese/höre/sehe, es macht mich betroffen, dass Menschen so rücksichtslos sind, ohne auch nur eine Sekunde daran zu denken, was ihr Opfer vielleicht durchmacht, ihnen offensichtlich scheissegal ist, was das Mobbingopfer fühlt, von Selbstzweifel zerfressen, ohne Schutz den widerlichen Spielchen ausgeliefert zu sein...sich keine Sekunde schuldig fühlen, sondern quasi noch bestätigt, denn das Opfer ist doch eh selber schuld, hat es nicht anders verdient, ist eben ein Schwächling, wenn es das nicht verkraftet. Mich schockiert so etwas, das finden bestimmt einige naiv, aber es ist tatsächlich so....ich kann es nicht nachvollziehen, warum man einem Menschen, den man nicht mal kennt, für den man sich eigentlich gar nicht interessiert, so etwas antun will. Und warum man es nicht schafft, sich in den anderen hinein zu versetzen und rechtzeitig aufzuhören (bzw. erst gar nicht mit so etwas anzufangen), ich begreife es nicht.

Sehe ich genau so. Mich regt es einfach auf, dass man mal eben allen die hier über diesen Fall betroffen sind kollektiv falsches Mitleid unterstellt bzw. Heuchelei.

@Merlina

Kann dir nur zustimmen.

Jabberwocky schrieb:Wenn man hier mal so 80% der Posts sieht dann müssten eigentlich schon einige sehen was falsch läuft.

Also im Internet sind die allermeisten etwas gar anderst als im RL.
Die meisten Sprücheklopper hier sind in wahrheit vermutlich sogar die grössten Aussenseiter...

Nimm das Internet niemals als Masstab, erst recht nicht Allmy.
Denn wenn allmy der Masstab wäre hätten rund 60 % aller Menschen psychische Probleme, rund ein drittel wären dauer konsumenten von irgendwelchen Drogen, ein viertel hätten schon mindestens einmal versucht ihr Leben zu beenden oder es zumindest vor und etwa 20 % stünden mit übernatürlichen Dingen in Kontakt.

Jabberwocky schrieb:Aber nicht im Internet. Da treffen alle aufeinander und Shitstorms sind sowas von vorprogrammiert. Wer hätte schon gedacht das eine Göre eine andere beauftragt einen Menschen umzubringen nur weil im Chat schlecht über diese gesprochen wurde. Gabs auch schon.Natürlich wurde der Auftrag ausgeführt. In Zeiten wo Kinder Erwachsene zu Matsch treten auch nichts besonderes.

Vorn paar Jahren hat ein mexikaner seinem Kollegen ein Küchenmesser ins Gesicht gerammt weil der ihn im Counter Strike geschlagen hat. Und jetzt? Das sind ausnahme erscheinungen und schon vor Christus haben sich Menschen nur zum Spass getötet. Da gab es nicht mal eine "vernünftige" Motivation dahinter...

@killimini

killimini schrieb:Nimm das Internet niemals als Masstab, erst recht nicht Allmy.
Denn wenn allmy der Masstab wäre hätten rund 60 % aller Menschen psychische Probleme, rund ein drittel wären dauer konsumenten von irgendwelchen Drogen, ein viertel hätten schon mindestens einmal versucht ihr Leben zu beenden oder es zumindest vor und etwa 20 % stünden mit übernatürlichen Dingen in Kontakt.

Kommt doch hin.

killimini schrieb:Vorn paar Jahren hat ein mexikaner seinem Kollegen ein Küchenmesser ins Gesicht gerammt weil der ihn im Counter Strike geschlagen hat. Und jetzt? Das sind ausnahme erscheinungen und schon vor Christus haben sich Menschen nur zum Spass getötet. Da gab es nicht mal eine "vernünftige" Motivation dahinter...

Eine Lehrkraft, mit der ich vor Kurzem zusammenarbeiten durfte, hat es sehr schön formuliert:
Jeder sagt mal etwas gemeines, jeder lästert. Aber im Internet oder auf dem Handy ist es allgegenwärtig, man kann es immer wieder nachlesen. Es ist für die Ewigkeit und die Allgemeinheit aufgezeichnet.

Ahiru schrieb:Kommt doch hin.

Nicht wirklich...

Ahiru schrieb:Es ist für die Ewigkeit und die Allgemeinheit aufgezeichnet.

Jein. Vieles verschwindet. Bekannt durch die vielen Error Pages. ;)

Aber stimmt schon. Im Internet bleibt das meiste für immer...

@killimini
Laut Wikipedia hat jeder vierte Arztbesucher eine psychische Störung. Und ich glaube, wenn man das so klassifizieren würde, dass man im Internet Unsinn schreibt, kann man das locker auf 60% erweitern.

@killimini

killimini schrieb:Jein. Vieles verschwindet. Bekannt durch die vielen Error Pages. ;)

Wenn ein Bild/Video/Text einmal im Inet war, kriegst du es da nie wieder raus. Niemals.

@Ahiru

Ahiru schrieb:Wenn ein Bild/Video/Text einmal im Inet war, kriegst du es da nie wieder raus. Niemals.

Nein, das stimmt so einfach nicht. Es kommt auf die Verbreitung an. Alte Websites, deren Hosting-Gebühren nicht mehr bezahlt werden, verschwinden auch, und auch die wayback-machine hat normalerweise nur ein Cache von der Hauptseite.

Wenn es natürlich um Bilder geht, die schon den halben Weg zum Meme-Status zurückgelegt haben, wenn auch vielleicht nur in einer kleinen 'Community' - die verschwinden tatsächlich kaum.

@Thawra
genau das meinte ich.

@Ahiru
Naja, wieviele Menschen kennst du den die zum Psychiater gehen?

@Thawra

Thawra schrieb:Nein, das stimmt so einfach nicht. Es kommt auf die Verbreitung an. Alte Websites, deren Hosting-Gebühren nicht mehr bezahlt werden, verschwinden auch, und auch die wayback-machine hat normalerweise nur ein Cache von der Hauptseite.

Auch wenn die Seite weg ist, die Inhalte kann man immer wieder irgendwo finden, da sie so ziemlich unter Garantie jemand gespeichert hat. Das gilt besonders für peinliche Fotos/Videos.

@killimini
Psychische Störung heißt nicht, zum Psychiater gehen ;)

@Ahiru
nein aber man kann davon ausgehen dass ein grossteil dies dann auch tut.

@killimini
Wegen psychischen Störungen geht man allgemeinhin eher zum Psychologen, wenn überhaupt. Die meisten Leben einfach damit bzw. merken es ja gar nicht mal :)

@Ahiru

TAuch wenn die Seite weg ist, die Inhalte kann man immer wieder irgendwo finden, da sie so ziemlich unter Garantie jemand gespeichert hat.ext

Nein - und zwar je länger, umso weniger: es wird immer weniger wirklich auf dem eigenen Computer gespeichert.