Wird man mit dem Alter immer anspruchsvoller?

@martialis

Die Leute sprech ich schon seit Jahren nicht mehr auf der Straße, in Supermärkten oder in Arztpraxen an ;)

@littleJune Wieso nicht?

Ist nicht so einfach eine beste Freundin zu finden. Mein letzter Versuch, ging auch daneben. Die Frau hat übelst Borderline, und so jemanden brauch ich nicht in die Nähe meiner Kinder lassen.

littleJune schrieb:warum ich mir Kinder angeschafft habe, wenn ich doch nur schimpfe ;)

Hätte ich keine Kinder, über was sollte ich dann schimpfen? Wetter? TV-Programm? Benzin-Preise? Wie öde - das tut doch jede/r.

@toxic90
Wie schon geschrieben, wird man dafür angeguckt wie ein Auto. Liegt wohl auch daran dass wir eine Psychiatrie in der Nähe haben und die Menschen Angst haben es mit einer verrückten zu tun zu haben :D

@Doors
Über Politik ;) ne aber gerade kinderlose sind da doch eher empfindlich

@littleJune wenn ich leute auf der straße anlaber, gucken die einem an als wäre es was völlig weltfremdes, als würd sie ein monster angreifen wollen..voll lustig wie krass die leute sich in ihren handys verstecken

@littleJune

Ich habe drei Kinder (32, 14 und 12). Zu meinem Freundeskreis zählen Hetero-Singles, Hetero-Paare mit und ohne Kinder (adoptierte und eigene), schwule und lesbische Singles und Paare, wiederum mit und ohne Kinder.
Dass Kinderlose nun besonders empfindlich sind, habe ich noch nicht erlebt. Sie können bei einigen Sachen halt nicht mitreden (schlaflose Nächte, Essgewohnheiten, Windelqualitäten, Schulnoten) aber das ist auch schon alles.

nein. Man weiß nur besser was man will, und vor allem was nicht...
gonzo66

@littleJune
Ja, man wird. Aber dies in jeder Hinsicht. Nicht nur in Bezug auf Freundschaften. Gerade diese, einige davon, die man in jüngeren Jahren schloss, sie währen ewig, werden immer wertvoller mit den Jahren.
Wenn stundenlanges miteinander Schweigen nicht peinlich wird, dann ist es Freundschaft.

Aus meiner Sicht ist es schon so. Ich jedenfalls werde wählerischer.

Ich gehe einfach mal davon aus dass es sich so verhält dass einem selbst mit den Jahren immer bewusster wird was für einen selbst von belang sein mag und was nicht.
Dieser Zustand kann einen selbstverständlich in der "Auswahl" einschränken.
Man muss einfach damit rechnen Abstriche machen zu müssen- das bezieht sich sowohl auf die Partnerschafts- als auch die Freundschaftsfrage- man wird wohl oder übel seine Ansprüche ein wenig herunter schrauben müssen.
Oder man handhabt es wie meine Wenigkeit und lässt das Thema ganz ruhen - so entgeht man auch jeglicher Enttäuschung. ;)

littleJune schrieb:Gibt es sie noch, die guten Freundschaften, oder hab ich einfach bisher Pech gehabt?

Natürlich gibt es die noch! Habe jedenfalls keine Schwierigkeiten damit.
Ich glaube Du machst einen Denkfehler was Freundschaften angeht: Du vergleichst Freunde "von Früher" mit heutigen Freundschaften.

Freunde von Früher sind etwas Besonderes, denn man hat eine ganze Menge Zeit zusammen verbracht, z.B. den Schulalltag, dann noch die Freizeit sowie die Wochenenden. Zudem in einer Lebensphase in der es vom Kindes- zum Erwachsenenalter hin ging. Alle hatten also so ziemlich die gleichen Probleme: Prüfungen in der Schule, Probleme in der Liebe, Sportverein, gemeinsame Lieblingsbands etc. Das schafft eine andere Basis.

Mit Freunden von Heute teilt man ganz andere Dinge, verbringt in der Regel auch nicht soviel Zeit miteinander und hat entsprechend auch nicht mehr soviel Anteil am gegenseitigen Leben. Speziell auch deshalb weil die meisten in einer Partnerschaft leben und aus diesem Grund die Prioritäten anders gesetzt sind. Das Leben besteht nicht mehr aus Schule, Freizeit und Parties - es besteht eher aus Arbeit, Kindern, Partnerschaft und ein bisschen Freizeit. Idealerweise ist also der/die PartnerIn auch der/die beste FreundIn.

Dennoch sind tiefe Freundschaften möglich, dafür sollte man aber entsprechende Interessen haben. Zum Beispiel also lange Zeit in einem Sportverein Mitglied sein und viel mit den Leuten dort machen. Wenn man sich diese Zeit nicht gibt wird auch keine Tiefe entstehen können.

Ich habe viele Bekannte, aber nur eine handvoll Freunde. Die kenne ich schon seit dem Kindergarten und bin mit denen durch Dick und Dünn gegangen.

@littleJune
menschen lernt man überall kennen. einfach mal ngespräch anfangen oder in einen verein gehn etc.

ja ich gehe nicht mir zum kik oder c u a...

oh ja, das merke ich an mir selbst.
Ich habe gelernt was ich will und was nicht, was ich akzeptieren kann und was nicht (zb. Partnerschaft)
Ich weiß mit welchen Leuten ich mich umgeben will und mit welchen nicht, ich bin nicht mehr naiv,
ich habe gelernt meine Meinung zu sagen, jedem! ect...ect.

Mir wurde auch schon mal vorgeworfen, ich wäre zu anspruchsvoll, aber egal ich "verkauf" mich nicht mehr unter Wert.

Man wird mit dem Alter immer fantasieloser. Dadurch steigt der Anspruch.

Ja, man wird ohne jeden Zweifel anspruchsvoller, und das ist gut so. Das ist die Folge von Lebenserfahrungen. Es wäre schlimm, wenn einem mit 50 die Ansprüche eines 14-Jährigen genügen würden.

Ich habe versucht, mit einer Frau, die halb so alt ist wie ich, eine Freundschaft zu pflegen und bin kläglich gescheitert. Das schreit nicht nach Wiederholung.

allmotlEY schrieb:Ich habe versucht, mit einer Frau, die halb so alt ist wie ich, eine Freundschaft zu pflegen und bin kläglich gescheitert.

Woran scheitert es denn?

@Zeo

Am Altersunterschied. So junge Menschen haben ganz andere Wertvorstellungen als Ältere, das muss man wirklich zugeben.
Meist stellt sich das erst in kritischen Situationen heraus, in denen man eine bestimmte Erwartungshaltung hat, die nicht erfüllt wird. Damit fängt es an. Versucht man, darüber zu reden, merkt man, dass auch das Diskussionsverhalten nicht passt.

Es funktionierte, solange es an der Oberfläche plätscherte und kein Wölkchen den Schönwetterhimmel trübte.

@AllmySpott
Jugendliche Naivität ist auch ein Faktor, der zu Kommunikationsproblemen führen kann. Aber wenn du dich nur auf das konzentrierst, was euch verbindet, kann so eine Freundschaft schon funktionieren.