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Mit wie wenig Geld kann man leben?

1.569 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Geld, Hartziv ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mit wie wenig Geld kann man leben?

25.04.2019 um 16:24
Zitat von boraboraborabora schrieb:Aber was heisst "angeblich".
Ich weiß bei Zeitungsberichten nie genau, wie wahr sie sind. Da vertrau ich schon lieber den Aussagen von zB @Becky, die auch wesentlich realistischer klingen. Wie gesagt, eine HarztIV Bezieherin, die angeblich € 70,- im Monat (plus Handy) für I-Net und Telefon ausgebe, klingt nicht sehr realistisch.

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25.04.2019 um 18:06
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Das sagte ich selbst.
Ändert aber nichts daran, dass die anderen Kosten, auf die Du nicht eingehst, sehr wohl durch die Arbeit verursacht werden.
Nö, auch all die anderen Kosten die du aufführst, werden nicht durch die Ausübung einer Arbeit verursacht.
Essen müsstest du auch, wenn du nicht arbeiten gehen würdest. Egal ob Frühstück oder Mittagsessen, das sind beides Posten die überhaupt nichts mit einer Arbeitsstelle zu tun haben.
Wenn du lieber Essen beim Lieferservice bestellst anstatt dir selbst etwas zu kochen, dann ist das reine Bequemlichkeit. Es sei dir gegönnt, aber das sind ebenfalls keine Kosten die durch eine Arbeitsstelle entstehen.
Keine Zeit oder keine Energie um Preise zu vergleichen ist ebenfalls Bequemlichkeit. Putzhilfe ebenfalls. Das hat alles rein gar nichts mit einer Arbeitsstelle zu tun.
So wie du argumentierst könnte ich dann auch Fahrtkosten zur Arbeit in Höhe von 1500 Euro pro Tag geltend machen, weil ich mit dem Heli zur Arbeit fliegen möchte. Kann man wie gesagt alles machen, wenn man sich das leisten kann und möchte. Nur sind das sicher keine Kosten die notwendigerweise entstehen um einer Arbeitsstelle nachzugehen.

Kosten die tatsächlich enstehen um eine Arbeit auszuüben sind Fahrtkosten, Anschaffungskosten für ein Auto/Fahrrad/Motorrad (falls nicht sowieso vorhanden), Abnutzungskosten, Versicherung für ein Auto, Arbeitskleidung, Kosten für Bewerbungsunterlagen und ähnliches.


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25.04.2019 um 19:31
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Lass mal nicht übertreiben :) Obst und Gemüse sind nicht per se teuer. Irgenwas hat immer Saison, irgendwas ist immer im Angebot. Müssen ja nicht Flugmangos oder Erdbeeren im Januar sein :)
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Teure Lebensmittel sind , in der heutigen Zeit, ein Märchen. Im Gegenteil. Fleisch und tierische Produkte sind viel zu billig.
Also da bin ich absolut bei Dir. Ich denke eher, es ist das Unvermögen, aus diesen Lebensmitteln auch was Schmackhaftes zuzubereiten.

Es gab hier von ganz vielen usern schon ganz tolle Tipps und Vorschläge, was man mit den jeweiligen Produkten alles machen kann. Die Preise für Obst und Gemüse sind auch erschwinglich, dass sich niemand nur von Nudeln oder Weißbrot ernähren müsste.
Da ist locker immer ne Gemüsebeilage mit drin oder eben eine Nudel- Kartoffel- whateverPfanne mit Gemüse und beim Obst sieht es nicht anders aus. Als würde irgendwer einen ganzen Eisbergsalat auf einmal essen oder ne Tüte Äpfel, ne Schale Karotten usw., wenn er nicht gerade für ne 4köpfige Familie kocht. Aber auch da haben hier viele schon super Tipps gegeben.


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25.04.2019 um 20:34
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ich denke eher, es ist das Unvermögen, aus diesen Lebensmitteln auch was Schmackhaftes zuzubereiten.
Das mag z. T. bei einigen Leuten so sein, hat aber nichts damit zu tun, das das Geld verdammt knapp bemessen ist bei Hartz 4 und der Monat ist lang.

Zudem muss man sich von dem übrigen Geld noch einkleiden, Hygieneartikel kaufen, Sachen für den Haushalt usw.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

25.04.2019 um 20:40
@borabora

Ich beziehe mich gar nicht ausschließlich auf Hartz4. Hier haben viele von ihrer Studienzeit erzählt und meine Kollegin ist Studentin, die ernährt sich z.B. sehr bewusst und kleidet sich auch ein - aber eben nicht ständig neue Klamotten und Duschgel, Seife, Zahnpasta braucht man auch nicht täglich und bei Sachen für den Haushalt wissen sich auch viele zu helfen.

Und ist ja auch nicht so, als würde ich den Satz für Hartz4 für angemessen halten - aber ich glaube nicht, dass man hier hungern muss.

Es gibt oftmals Sendungen, da tauchen dann Einspieler über die Tafel auf. Da stehen dann Leute, die sich alleine versorgen (also keine Familie haben) die packen ihre Taschen so voll, da frag ich mich, wann man das alles essen will. Wobei ich einzig und allein an der Existenz der Tafel gut finde, dass Lebensmittel nicht einfach so in der Tonne landen - aber gleichzeitig schlimm genug, dass Menschen darauf angewiesen sind.


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25.04.2019 um 21:02
Zitat von InterestedInterested schrieb:Und ist ja auch nicht so, als würde ich den Satz für Hartz4 für angemessen halten - aber ich glaube nicht, dass man hier hungern muss.
Nein, hungern muss man nicht. Da hast du recht. Aber wenn man sich gesund und ausgewogen ernähren möchte, dann ist das nicht immer einfach wenn man nur wenig Geld zur Verfügung hat.
Ein Eisbergsalat ist nicht besonders teuer und man isst ihn als Einzelperson wahrscheinlich auch nicht komplett an einem Tag auf. Das ist alles richtig. Aber man braucht eben auch ein bisschen mehr am Tag, als nur einen Eisbergsalat.
Die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind 5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag.

Und wie @borabora schon richtig gesagt hat, benötigt man ja zusätzlich zu Lebensmitteln auch noch weitere Dinge die Geld kosten.

Meiner Meinung nach ist das Leben eines Studenten auch kein passendes Beispiel. Ja, viele Studenten kommen mit sehr wenig Geld aus.
Ein Student wird aber i.d.R. nach seinem Studium in einem gut bezahlten Job arbeiten, was ja dann auch gewissermaßen für die Entbehrungen entschädigt. Der Student ist sich bewusst, dass das sparsame Leben für ihn in der Zukunft ein Ende haben wird. Dadurch ist es vielleicht auch etwas einfacher zu ertragen, als wenn man als Hartz IV Empfänger kein Licht am Ende des Tunnels sieht.

Ich hab mal eine Weile ehrenamtlich mit Hartz IV Empfängern gearbeitet und dabei ist mir wirklich nicht eine Person unter gekommen, die tatsächlich so gewesen ist wie die Hartz IV Empfänger die gerne im TV gezeigt werden. Die meisten haben sich sehr dafür geschämt, dass sie Geld vom Staat bekommen. In der Mehrzahl waren es Rentner, ältere Menschen vor der Rente, oder Frauen mit kleinen Kindern.
Natürlich waren da auch Leute dabei, die nicht so gut mit Geld umgehen konnten. Aber da war niemand dabei, der von Hartz IV wie Gott in Frankreich lebte und der es sich gut gehen lassen hat.


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25.04.2019 um 21:07
Zitat von InterestedInterested schrieb:aber ich glaube nicht, dass man hier hungern muss.
Das ist richtig.
Ich habe oftmals verbilligt eingekauft. Ich will nicht meckern, aber was man da bekommt, ist nicht immer frisch gewesen.
Gekauftes Obst dort muss man noch am gleichen Tag essen oder verwerten, am nächsten Tag ist es regelrecht vergammelt.
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Meiner Meinung nach ist das Leben eines Studenten auch kein passendes Beispiel.
Einige von ihnen mögen noch Eltern haben, die sie unterstützen können.
Auch haben sie i. d. R. ganz andere Unkosten, da sie teilweise in Wohngemeinschaften leben.


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25.04.2019 um 21:10
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Ein Student wird aber i.d.R. nach seinem Studium in einem gut bezahlten Job arbeiten, was ja dann auch gewissermaßen für die Entbehrungen entschädigt.
Und? In der IST-Zeit muss er aber mit dem wenigen Geld klarkommen. Genauso könnte ich ja sonst argumentieren, dass bei einem Hartz 4 Empfänger auch die Möglichkeit besteht, doch noch Arbeit zu finden.
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind 5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag.
Das mag ne Empfehlung sein, an die halten sich aber auch viele Leute mit genug Kleingeld nicht. Und auch das ist machbar. Ne Tomate zum Käsebrot, einen kleinen Salat zum Essen, halben Apfel und ne Handvoll Weintrauben. Schon hast Du Deine 5 Portionen. Sich zuhause zu versorgen ist sicherlich günstiger, als mehrfach die Woche ne Fastfood Kette aufzusuchen.
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Die meisten haben sich sehr dafür geschämt, dass sie Geld vom Staat bekommen. In der Mehrzahl waren es Rentner, ältere Menschen vor der Rente, oder Frauen mit kleinen Kindern.
Dafür muss man sich nicht schämen, es steht ihnen zu. Wir leben in einem Sozialstaat.

Ich habe allerdings jeweils an meinen Urlaubsorten Menschen kennengelernt, die hatten noch sehr viel weniger und lebten nicht in einem Sozialstaat. Kein Polster, welches sie sanft auffängt. Man sollte hin und wieder über seinene Tellerrand hinaus schauen.


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25.04.2019 um 21:17
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ich habe oftmals verbilligt eingekauft. Ich will nicht meckern, aber was man da bekommt, ist nicht immer frisch gewesen.
Hier wurden ja nun Aldi, Lidl und Co. ins Spiel gebracht.

Da kostet momentan der grüne Spargel 1,75€ Gurken 0,29 - Zucchini Kg knapp 1 Euro. Obst und Gemüse absolut erschwinglich. Erdbeeren 1,49 - also ich weiß nicht, was man eigentlich ständig noch braucht und manche Dinge muss man sich ja auch nicht täglich gönnen. Aber auch Milchprodukte sind günstig und Du kannst Obst reinschnippeln in den Naturjoghurt. Also machbar und sich dabei gesund ernähren, geht allemal.

Klar, man kann an vielen sozialen Dingen nicht teilnehmen, Kino, Theater etc. was glaube ich auch noch vergünstigt wird - aber trotzdem, es ging ja darum, sich davon ernähren zu können und ich meine eben, es geht - frisch, gesund und ausgewogen. Wer das nicht hinbekommt, sollte sich informieren - aber ich bin sicher, es ist machbar, ohne nur Nudeln mit Ketchup essen zu müssen....wobei, auch das kann lecker sein. :P: :D


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25.04.2019 um 23:54
Zitat von InterestedInterested schrieb:Da kostet momentan der grüne Spargel 1,75€ Gurken 0,29 - Zucchini Kg knapp 1 Euro. Obst und Gemüse absolut erschwinglich. Erdbeeren 1,49 - also ich weiß nicht, was man eigentlich ständig noch braucht
Oh Mann! Das sind tolle Preise!! So günstig kriege ich das hier nicht... ich kaufe aber auch in einer Großstadt ein, sogar manchmal am Flughafen, weil es auf meinem Arbeitsweg liegt.
Aber ich stimme @Interested
Voll zu.. gerade bei Nahrungsmitteln kann man einsparen, wenn man sich auf einfache Grundnahrungsmittel und konzentriert und diese dann weiter verarbeitet, oder auch mal alles, wirklich alle Vorräte und was so im Kühlschrank sich ansammelt auch verbraucht. Ich mache das jetzt jede Woche, einmal Kühlschrank entleeren. Also alles verbrauchen. Ich nehme mir auch meine Büro-Mahlzeiten immer mit. So spare ich doch einiges. Was ich nicht mehr kaufe sind solche Aktionspreise, die einen zu größeren Mengen verleiten. Also nimm 3, bezahl 2, oder das 2. zum halben Preis. Weil ich das meistens gar nicht verwerten kann. Außnahmen gibt es auch da mal, aber von grosspackungen und Volumen-Kauf kann ich als kleiner Haushalt nicht profitieren. Ich habe auch mein Essen reduziert, auf 2 Mahlzeiten, ggf. 1 Mahlzeit pro Tag. Das ist schon eine große Reduktion und die ganzen Snacksnund croissants sind kein Teil des Einkaufszettels mehr.
Ich muss nicht sparen, zum Glück.. Aber ich bin halt der Typ, wenn mir ne teure Jacke, oder 5 paar Schuhe gefallen, oder ich ne grüne Wimperntusche sehe und denke, wowie! Dann Kauf ich mir das.
Auf der anderen Seite kaufe ich auch oft und gerne gerne Second Hand Klamotten und habe meinen Modestil weitgehend gefunden und schaue bewusst nach teilen, die kein Fehlkauf sein werden. Also mein Budget für Mode liegt im Monat bei circa 180€. Mal mehr, mal weniger. Und die feschesten Nike Air, Givenchy Handtasche und so weiter kaufe ich mir auch nicht.

Wenn ich mir meinen Bekanntenkreis anschaue, dann geben die meisten ihr Geld für Reisen und Einrichtung, oder Mode und Restaurants/Outings aus.
Auch da bin ich eher sparsam. Das teuerste in meiner Einrichtung im Haus ist ein dicker Teppich aus reiner Wolle. Der pimpt aber auch ordentlich und ist groß.
Für solche Sachen und für Notfälle sollte man immer Rücklagen haben. Hätte ich die nicht, würde ich alles Second Hand kaufen und Nahrungsmittel nur noch die Basics als No-Name/Hausmarke und saisonale frische Produkte.
Ich bin echt dankbar, dass ich noch nie in Armut leben musste... das ich auch mal was geben/spenden kann.


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26.04.2019 um 01:08
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ich habe allerdings jeweils an meinen Urlaubsorten Menschen kennengelernt, die hatten noch sehr viel weniger und lebten nicht in einem Sozialstaat. Kein Polster, welches sie sanft auffängt. Man sollte hin und wieder über seinene Tellerrand hinaus schauen.
Es gibt immer Menschen, die noch ärmer sind und denen es noch schlechter geht. Es gibt auch Länder auf der Welt, in denen man mit 416 Euro wie ein König leben kann. Was hilft diese Erkenntnis aber demjenigen, der hier in Deutschland arm ist? Richtig, gar nichts.
Und warum sollte man sich nur an denjenigen orientieren, denen es noch schlechter geht? Warum nicht an denjenigen, denen es deutlich besser geht?
Zitat von InterestedInterested schrieb:Das mag ne Empfehlung sein, an die halten sich aber auch viele Leute mit genug Kleingeld nicht. Und auch das ist machbar. Ne Tomate zum Käsebrot, einen kleinen Salat zum Essen, halben Apfel und ne Handvoll Weintrauben. Schon hast Du Deine 5 Portionen. Sich zuhause zu versorgen ist sicherlich günstiger, als mehrfach die Woche ne Fastfood Kette aufzusuchen.
Eben hast du noch von einem Eisbergsalat gesprochen. Jetzt sind wir schon bei einem Eisbergsalat, Tomaten, Äpfeln und Weintrauben. Und wohlgemerkt zusätzlich zu den regulären Mahlzeiten, die ja auch noch Geld kosten.
Ich sage auch nicht das das nicht machbar wäre, aber an irgendeiner anderen Stelle muss man das Geld was man dafür ausgibt vermutlich wieder einsparen.

Ich kenne übrigens niemand, der Hartz IV bezieht und mehrmals die Woche bei einer Fastfood Kette speist. Das kann sich ein Hartz IV Empfänger gar nicht leisten. Ein Big Mac Menü kostet schon 7,39 Euro. Ich habe gerade mal gegoogelt, da ich sehr selten zu McDonalds gehe und die Preise nicht auswendig kenne. Ich glaube kaum das der durchschnittliche Hartz IV Empfänger so viel Geld für nur eine Mahlzeit mehrmals die Woche ausgeben kann. Dann und wann ist sowas sicherlich möglich, aber mehrmals die Woche sicher nicht bei diesen Preisen.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

26.04.2019 um 01:27
Zitat von DwarfDwarf schrieb:aber an irgendeiner anderen Stelle muss man das Geld was man dafür ausgibt vermutlich wieder einsparen.
Genau so ist es.
Irgendwann braucht man mal neue Schuhe u. eine Schuhreparatur schlägt auch zu Buche.
Wie schon gesagt, kommen auch andere Anschaffungen und Kosten auf einem zu.

Das man von Hartz 4 wunderbar leben kann, könnte ich nicht sagen u. es liegt gewiss nicht daran, das man zu blöd wäre, günstig zu kaufen oder mit dem Geld nicht haushalten kann.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

26.04.2019 um 07:05
Zitat von boraboraborabora schrieb:Also wenn alles doch so preiswert ist u. die Lebenshaltungskosten kein Problem darstellen, frag ich mich, warum man dann einer Arbeit nachgeht :troll:
Darauf willst du ernsthaft eine Anwort von mir? Oder wolltest du mir nur mitteilen, dass ich selbst schuld habe, wenn ich mir mein Leben mit Arbeit "versaue" ?
Zitat von boraboraborabora schrieb:Das man von Hartz 4 wunderbar leben kann, könnte ich nicht sagen
Von wunderbar redet hier auch niemand. " Wunderbar" wäre auch etwas viel verlangt, findest du nicht? Hartz4 bekommen Menschen die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Also gesunde Menschen, sonst würden sie Grundsicherung oder Sozialhilfe beziehen.

Somit ist Hartz4 zur Überbrückung und nicht zur Lebensplanung gedacht. Das ist auch gut so. Das kann kein Betrag sein, von dem man wunderbar leben kann. Wobei? Ich frag mich wirklich welche Berufgsgruppen überhaupt, von ihrem Gehalt, wunderbar leben können? Die meisten wahrscheinlich nicht.

Hier wird laufend von 416 Euro geschrieben. Setz dich mal hin und rechne dir aus, was du mit 3 Kindern wirklich bekommst und das mit sämtlichen Vergünstigungen, wie bezahlter Kita- oder Hortplatz, bezahlte Klassenfahrten, den Zuschuß zum Mittagessen ( bei uns sind es ca. 5 Euro, die ein Essen pro Kind kosten) Sportverein, etc.
Miete, Nebenkosten, Heizkosten
Dann rechne noch die Kosten, die man für eine Arbeitstelle aufwenden muss dazu.
Und nun nehme das Gehalt einer ausgebildeten Verkäuferin, einer Pflegehelferin, oder was auch immer aus der Gruppe, die den Großteil unserer Beschäftigten ausmacht und rechne gegen.

Ich glaube nicht, dass da ein Mehrbetrag rauskommt auf den man neidisch sein kann.
Schau, und dann hat man als Hartz4 Empfängerin das wichtigste, das man mit Kindern überhaupt haben kann - ZEIT.

So ich bin auch wieder raus. Wahrscheinlich habe ich das Thema nicht verstanden. Für mich ging es um : " Mit wie wenig Geld kann man leben" und nicht " Wie kann ich ohne Arbeit wunderbar leben" ;)


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

26.04.2019 um 07:19
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Es gibt immer Menschen, die noch ärmer sind und denen es noch schlechter geht. Es gibt auch Länder auf der Welt, in denen man mit 416 Euro wie ein König leben kann. Was hilft diese Erkenntnis aber demjenigen, der hier in Deutschland arm ist? Richtig, gar nichts.
Da hast Du Recht. Eigentlich mag ich diese Vergleichsbeispiele auch nicht sonderlich. Wollte es nur verdeutlichen. Aber bringt uns nicht weiter.
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Eben hast du noch von einem Eisbergsalat gesprochen. Jetzt sind wir schon bei einem Eisbergsalat, Tomaten, Äpfeln und Weintrauben. Und wohlgemerkt zusätzlich zu den regulären Mahlzeiten, die ja auch noch Geld kosten.
Ja und? Eisbergsalat 0,79 oder 0,99, Kg Tomaten zw. 1,19 und 1,49, Gurke 0,29 ich packe noch Paprikamix dazu 1,49 - willst Du mir erzählen, dass Du daraus nicht je ne Portion Salat zaubern kannst und damit ne Woche hinkämst - wenigstens 5 Tage? Beutel Kartoffeln kosten so an die 2 Euro, 4 Minutenschnitzel 2,80 und 500g Hack knapp 2 Euro - Nudeln sagen wir 50 Cent, Tomatenmark, Öl, Salz, Essig...hat man oder berechnen wir nochmal mit 3 Euro, Gemüse je nach Gemüsetheke günstig, Quark 70 Cent. Brot von Toast über Backtheke so um nen Euro. Aufschnitt und Käse sagen wir 2,50, Weintrauben 99 Cent. Birnen 4 Stück 1 Euro, 2,5 Kg Äpfel zw. 1,50 und 2 Euro, Eier zw. 1,20 und 1,50 für 10 Stück. Willst Du mir erzählen, man käme damit nicht eine Woche hin und könnte sich unterschiedliche Gerichte daraus kochen, die sättigen und ausgewogen sind? Und die Grundprodukte wie Öl etc. kauft man nicht jede Woche, die halten ne Weile und aus den genannten Produkten kann man unterschiedliche Gerichte zubereiten.

Das sind nur Beispiele und ich bin kein Freund von Hartz 4, falls Du das denken solltest. Ich habe selber etliche Freunde und Bekannte, die damit in Berühung gekommen sind oder nach wie vor so leben - Gründe unterschiedlich. Auch ich kann mit wenig Geld auskommen, wenn ich es muss - ich plane einfach anders.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Das man von Hartz 4 wunderbar leben kann, könnte ich nicht sagen u. es liegt gewiss nicht daran, das man zu blöd wäre, günstig zu kaufen oder mit dem Geld nicht haushalten
Das sagt doch niemand. Ich halte es allerdings für ein Unvermögen, entsprechend einzukaufen und zu kochen. Diese Diskussion hatte ich unabhängig von dieser Diskussion schon mehrfach RL - wenn ich die günstigen Gemüse und Obstpreise sehe und immer sage, ja, kann sich ja keiner leisten.

Wie hoch ist denn der Wochensatz für Lebensmittel?


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

26.04.2019 um 07:47
Zitat von InterestedInterested schrieb:Wie hoch ist denn der Wochensatz für Lebensmittel?
145 pro Monat waren es für reine Lebensmittel in 2018. Der Regelsatz wurde zum 1.1.2019 auf 424 Euro erhöht, dind jetzt wohl Centbeträge mehr.

Nun ist es aber so, dass man nicht jeden Monat knapp 40 Euro für Kultur ausgeben muss und man braucht als Erwachsener auch nicht jeden Monat 40 Euro Klamottengeld. 38 Euro für Nachrichtenübermittlung? Das geht auch günstiger, bevor man hungern muss, würde ich meinen.

Jedenfalls hat das mit Hungersnot nichts zu tun.


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26.04.2019 um 07:52
@Frau.N.Zimmer

Also so um die 35 Euro pro Woche nur für Lebensmittel. Für eine Person gehe ich von aus. Das kriegt man hin. Wer raucht, muss auf Tabak umsteigen und oder günstigere Kippen kaufen. Schminke gibt es bei DM auch günstig und weder den Lippenstift braucht man an einem Tag auf, noch das Make-up - solche Ausgaben halten dann auch ne Weile. Klamotten - nicht nur Sozialkaufhäuser, sondern diese ganzen Günstigläden, die überall wie die Pilze sprießen. Bei Kik und Primark, NYer kann man T-Shirts für nen Euro kaufen - will sagen, Du kannst Dich für 10 - 20 Euro ankleiden, wenn man kann - und es muss nicht total rotten aussehen.


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26.04.2019 um 07:59
Ich hatte damals in der Lehre nur 30 Euro in der Woche für Nahrungsmittel. Das geht aufjedenfall, wenn man nur das nötigste kauft.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

26.04.2019 um 07:59
Ich glaube, man muss bei der Beurteilung über seinen eigenen Tellerrand schauen - jeder hat andere Voraussetzungen, individuelle und räumliche. Ein armer Rentner in München hat vermutlich sieben Supermärkte mit guten Sonderangeboten vor der Tür, aber kann die Miete nicht zahlen. Ein armer Rentner im strukturschwachen Gebiet wohnt zu einem Preis, wo andere nicht mal mehr eine Garage bekommen, hat aber nur einen (überteuerten) Supermarkt in der Nähe - wenn überhaupt.

Sobald ein Faktor nicht "optimal" versorgt werden kann, wird das Leben in Deutschland leider sehr teuer.

Zu den individuellen Faktoren - ich nehme mal eine Freundin meiner Tante - die Frau ist über 80 und wohnt in einem Wohngebiet, in dem bei uns traditionell viele Studenten, Arbeiter, sozial Schwache und Arbeitslose leben. Der Grund hierfür ist das geringe Mietniveau und die individuelle Bauart der Häuser - da hat jeder nach Bedarf angebaut und umgebaut, so ist für jeden was dabei. Da hat sie sich mit ihrem Mann eine 2-Zimmer-Wohnung gekauft. War damals eine schlaue Entscheidung.

Heute ist die Frau 80 - Bestandsaufnahme. Im Stadtteil gibt es heute kein einziges Lebensmittelgeschäft mehr. Woran liegt das? Direkt neben der Hochschule ist Aldi (daher sind die Studenten als Kunden weg). Wenn man aus dem Stadtteil rausfährt und in den nächsten Ort rein, landet man in einem Industriegebiet, wo Aldi, LIDL, Kaufland stehen. Problem für die Frau, von der ich erzähle: Das sind so ca. 4,5km - ohne Busverbindung. Der Bus ist ohnehin ein Problem - es fährt nur eine Linie und die Haltestelle ist ca. 400m von ihrem Haus weg. Abends fährt dieser Bus nach 20 Uhr gar nicht mehr.

Problem 1: Ist die Lebensmittelversorgung. Sie ist über 80 und schafft es nicht mehr, die 3,5km zu LIDL oder Rewe zu laufen (heimzu geht es auch übelbst bergauf). Also läuft sie einen Weg und nimmt für den Heimweg den Bus. Letztes Jahr wurde die Straße umfangreich renoviert und die Bushaltestelle in der Zeit nicht bedient. Weil es zeitgleich noch so übel heiß war, hat sie 2x ein Taxi gerufen ... und schon war sie 50€ extra los.

Problem 2: Der Arzt. Unser alter verlässlicher Landarzt hat praktisch über Nacht zu gemacht. Zu dem konnte sie laufen. Er war Junggeselle, konnte nie nein sagen und hat nicht nur den Stadtteil, sondenr sehr viele medizinisch versorgt. Es fand sich kein Nachfolger (alte Praxis, eher problematisches Klientel), also war er zu zu. Damit wurden die anderen Ärzte in unserer Umgebung mit 1000 neuen Patienten überrollt und reagierten mit "Aufnahmestopp". Da gab es auch keine sozialen Kriterien. Sprich - die Frau ist nun bei einem Arzt in einem Dorf. Sie hat eine schlechte Busverbindung. Der Arzt dort auch. Obwohl es Luftlinie vielleicht 6km sind, ist ist mit Bus + Umsteigezeit + Buszeiten passen nicht zum Termin bis zu 3 Stunden (!) unterwegs, bis sie dort ist. Wie gesagt: Laufen und Radfahren sind nicht mehr. Geht es ihr wirklich schlecht ... muss sie gelegentlich ein Taxi rufen. Wieder Geld weg.

Problem 3: Das Haus soll umfassend saniert werden (Beschluss Eigentümergemeinschaft). Sie bezahlt Nebenkosten + Rücklage fast schon die Hälfte ihrer Rente und hat Angst vor einer Sonderumlage.

Zudem spart sie gerade für die Beerdigung (da ist man auch mit 4000€ dabei). Altersbedingt hat sie abgenommen und brauchte nun ein paar neue Kleidungsstücke ... Sprich: Sie kommt -mit viel Anstrengung- gerade so über die Runden.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

26.04.2019 um 08:03
@MissMary

Also die Rentner, das empfinde ich persönlich als die größte Schweinerei. Diejenigen, die Jahrzehntelang gearbeitet haben, in die Kassen eingezahlt haben, zum Wohlstand des Landes beigetragen haben und nun kaum genug zum Leben haben. Das kreide ich dem Staat durchaus an. Da läuft auch mächtig was schief, keine Frage.

Ich möchte nicht, dass meine Beiträge missverstanden werden. Es ging ja um den Hartz 4 Satz, wie ich lernen durfte, also dass dieses Geld tatsächlich zur Verfügung steht und man damit nur eine sehr eingeschränkte Ernährung fahren würde. Und das sehe ich einfach anders.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

26.04.2019 um 08:04
@Interested

5 Euro pro Tag nur für Lebensmittel müssten schon reichen. Ich koche jeden Tag und versorge 3 Personen. über 15 Euro kommen ich auch nicht. Gibt halt selten Fleisch, denn bei Fleisch und tierischen Produkten lass ich schon Geld. Was heisst Geld? Ein halbes Kilo Schnitzel vom Strohschwein kosten 6,50
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ein armer Rentner im strukturschwachen Gebiet wohnt zu einem Preis, wo andere nicht mal mehr eine Garage bekommen, hat aber nur einen (überteuerten) Supermarkt in der Nähe - wenn überhaupt.
Wir reden aber gerade von gesunden Menschen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, die werden es doch bis zu Aldi oder Lidl schaffen? Discounter gibt es doch auf jeder Kuhblöcke..
Zitat von GalanteGalante schrieb:Ich hatte damals in der Lehre nur 30 Euro in der Woche für Nahrungsmittel. Das geht aufjedenfall, wenn man nur das nötigste kauft.
Da sprichst du einen ganz wichtigen Punkt an! Man muss sich halt klarmachen was man zur Verfügung hat, bevor man einkauft. Ich meine, viele haben das nicht im Blick. Dann nimmt man halt die Äpfel auch wenn man mehr Lust auf Erbeeren hätte.


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