Mit wie wenig Geld kann man leben?

Es gibt wirklich Menschen, die mit einem Vorrat an Essen kein Wochenende auskommen.

Kann man bei HartzIV keinen Minijob ausüben???

Für diejenigen, denen es nicht reicht: einfach ein bisschen was dazuverdienen.
Tut auch der Psyche gut... !!!!!!!!

Muss es leider nochmal erwähnen, aber ich habe ZERO bekommen und musste trotz Vollzeitstudium nachts noch arbeiten gehen...
Weil ich das musste!
Ich hab auch gerne mal Nachtdienst gehabt (12 Stunden Minimum!), bin dann tagsüber in die Uni, abends wieder in den Nachtdienst und habe dann am nächsten Tag Klausur geschrieben.
Für alle die sich amüsieren: für 6,40€ die Stunde!

Einmal die Woche irgendwo ein paar Stunden irgendeine Tätigkeit ausüben, sollte auch für eine Mutter mit Kind+ drin sein.
Wer was anderes sagt ist in meinen Augen faul und undankbar!

theodoraheuss schrieb:Kann man bei HartzIV keinen Minijob ausüben???

Für diejenigen, denen es nicht reicht: einfach ein bisschen was dazuverdienen.
Tut auch der Psyche gut... !!!!!!!!

Ist in den meisten Situationen sicherlich möglich, aber sicher nicht in allen.

theodoraheuss schrieb:Einmal die Woche irgendwo ein paar Stunden irgendeine Tätigkeit ausüben, sollte auch für eine Mutter mit Kind+ drin sein.
Wer was anderes sagt ist in meinen Augen faul und undankbar!

Und wieder: schafft nicht jede. Oder wo soll man da bei 120+ Stunden Pflegeaufwand pro Woche noch die Zeit und vor allem Kraft hernehmen? Zumal für die anfallende Betreuung dann ja ein neuer Kostenfaktor entsteht (auch bei gesunden Kindern unter Umständen) und man dann rechnen muss, ob von den ca 170 Euro, die man dazuverdienen kann, noch was übrig bleibt oder ob man draufzahlt.

Ich weiß nicht, wieso grade bei einem solchen Thema immer wieder die typische "ICH habs geschafft, also schafft es jeder andere auch Problemlos"-Denke herkommt.


Gestern kam hier die Frage auf, was Luxus ist. Luxus ist nicht unbedingt etwas Materielles. Für mich ist Luxus die Freiheit, über mein eigenes Leben selbst zu bestimmen. Gesundheit (für sich selbst, seine Kinder usw) ist absolut unbezahlbarer Luxus, den viele als Selbstverständlichkeit hinnehmen. Luxus ist, in der Lage zu sein, für sich selbst zu sorgen. Luxus ist auch eine adäquate Förderung, wenns mal nicht so glatt läuft (ich kann da nur für autistische Kinder sprechen, aber da ist zeitnahe Förderung keine Selbstverständlichkeit).

Luxus ist, was man nicht zum Überleben braucht, das Leben aber deutlich erleichtert. Und eine Sache, die viele als selbstverständlich nehmen.

theodoraheuss schrieb:Tut auch der Psyche gut... !!!!!!!!

Absolut! Das zählt oft mehr als das Geld weil es Bestätigung und somit wieder Auftrieb gibt. Ehrenamt ist auch nicht schlecht, das ist in vielen Bereichen auch mit einem Zubrot verbunden. Ehrenamt heisst nicht automatisch "umsonst arbeiten"

@Becky

Du hast ein besonderes Kind und deswegen ist deine Lage auch besonders besch*****. Das geht doch aber nicht ALLEN so. :) Kita und Hort werden doch bezahlt, wenn man Hartz4 bekommt. Notfalls durch das Jugendamt weil die Interesse daran haben, dass die Kinder gut betreut und gefördert werden.

Becky schrieb:Und wieder: schafft nicht jede. Oder wo soll man da bei 120+ Stunden Pflegeaufwand pro Woche noch die Zeit und vor allem Kraft hernehmen? Zumal für die anfallende Betreuung dann ja ein neuer Kostenfaktor entsteht (auch bei gesunden Kindern unter Umständen) und man dann rechnen muss, ob von den ca 170 Euro, die man dazuverdienen kann, noch was übrig bleibt oder ob man draufzahlt.

Also bei aller Liebe, aber die Spezialfälle von denen du gerade redest, wieviel gibt es davon?
Alleinerziehend mit drei Kindern und einem Pflegefall?
Dass in diesem Fall das zeitlich gar nicht machbar ist, leuchtet mir ein.
Ich hatte aber nicht von einem solchen Fall geredet.
Ich denke außerdem, abgesehen vom Pflegefall, dass die Kids auch in den Kindergarten gehen oder in die Schule!?
Also koordinierbar ist es! Man muss es nur wollen.

Wieso muss man jetzt direkt mit der Ausnahme der Ausnahme kommen?

Frau.N.Zimmer schrieb:Absolut! Das zählt oft mehr als das Geld weil es Bestätigung und somit wieder Auftrieb gibt. Ehrenamt ist auch nicht schlecht, das ist in vielen Bereichen auch mit einem Zubrot verbunden. Ehrenamt heisst nicht automatisch "umsonst arbeiten"

Stimme ich voll und ganz zu!
Man bleibt weiter am Leben und hat am Ende ein paar Hundert Euro mehr! Win-Win!!!

Meinte im Sinne von “am Leben dran”...
Also unter Leuten, merkt dass man wichtig ist und wertvoll!

Man kann sich wichtig und wertvoll fühlen, auch wenn man keiner Arbeit nach geht. Würde ja sonst bedeuten, man kommt sich ohne Arbeit unwichtig und wertlos vor. Ist sicher bei einigen so, aber nicht bei allen.

Das aber nur als kurzer Einwurf.

theodoraheuss schrieb:Meinte im Sinne von “am Leben dran”...
Also unter Leuten, merkt dass man wichtig ist und wertvoll!

Ich hab dich schon verstanden :) Kontakte werden geknüpft, die man gar nicht bekommen hätte. Da kann dann durchaus jemand dabeisein, der einen mit dem Auto mal zum Einkaufen mitnimmt etc.

Abnormo schrieb:Man kann sich wichtig und wertvoll fühlen, auch wenn man keiner Arbeit nach geht.

Allmy , ist da eine gute Möglichkeit :) Bringt nur leider nichts.

Studenten, alleinerziehende, rentner, arbeitslose und geringverdienende, die trotz vollzeitjob zu wenig in der tasche haben. Na, dass da noch keiner auf die idee gekommen ist sich nen entsprechenden (zweit)job zu suchen, wundert mich ja. Gibt doch genug.... ich hab letztens .... also vor einigen monaten erst wieder einen aushang dafür gesehen. Ich weiß ja nicht, wie das in euren gegenden so ist, aber hier reichen die minijobs nicht für alle mit zu wenig geld in der tasche. Es reicht nichteinmal, um alle hartz IV empfänger unterzubringen.

@theodoraheuss
@Frau.N.Zimmer

Die Rede ist halt immer von "Mütter schaffen das". Nicht von "manche Mütter schaffen das", "einige Mütter schaffen das" oder sonstwas. "Mütter schaffen das und wenn nicht, sind sie faul und selbst schuld". Und Mütter sind auch die, die eben nicht ins Schema F fallen. Dazu braucht man nichtmal nen "besonderes" Kind. Da reichte schon, alleinerziehend ohne Auto nur aufm Dorf ne Wohnung zu finden, der nächste Kindergarten mit nem freien Platz wäre 20 km weg und das Jugendamt hilft auch nicht wirklich, weil die auch nicht grade Tagesmütter auf Halde liegen haben. Ist in unserer Ecke hier keine Seltenheit, wenns um Alleinerziehende geht. Und wir reden hier nicht von U 3-Kindern, sondern von normalen Regelkindergärten und Betreuung.

theodoraheuss schrieb:Stimme ich voll und ganz zu!
Man bleibt weiter am Leben und hat am Ende ein paar Hundert Euro mehr! Win-Win!!!

Unter Umständen rechnet dir das Jobcenter aber jeden Cent der Aufwandsentschädigung an und du hast noch obendrauf gezahlt. Vergessen leider viele. Wichtig ist also, sich vorher schlau machen. Nen vernünftiger Sachbearbeiter (die es vereinzelt tatsächlich gibt :D) klärt einen da aber auf und berät einen vernünftig, obs so ist oder nicht.

@gastric

Es wird auch nicht jedes Ehrenamt ausgeschrieben. Bei uns z.B. noch nie. Wir haben aber Vorleser, Spaziergänger, Bastler usw., die mit etwas über 8 Euro die Stunde entschädigt werden. Das geht auch nur bis zu einer gewissen Grenze pro Jahr, daraus haben sich aber schon Festanstellungen entwickelt.

@Becky

Ich geb es auf :) Du scheinst wirklich alle Widrigkeiten gepachtet zu haben, da ist man machtlos. Wenn für dich schon Grenzen für Zuverdienst nicht gelten, die für JEDEN gelten? Was will man da noch sagen? Ausser vllt., geh zu einem Anwalt.

@Becky
Mh... ich habe zwar gesagt “auch für eine Mutter mit Kind+”, meine aber insgesamt eben solche Menschen, die von HartzIV leben...
Es geht hier also ganz allgemein um die Möglichkeit eines Zuverdienstes und nicht um dich im speziellen und überhaupt auch nicht um Mütter oder Mütter, die alleinerziehend sind!

@Frau.N.Zimmer
Die Formulierung war irgendwie dämlich gewählt und das wollte ich korrigiert wissen! :D

@gastric
Darf ich mal fragen wo du wohnst?

gastric schrieb:Studenten, alleinerziehende, rentner, arbeitslose und geringverdienende, die trotz vollzeitjob zu wenig in der tasche haben. Na, dass da noch keiner auf die idee gekommen ist sich nen entsprechenden (zweit)job zu suchen, wundert mich ja. Gibt doch genug.... ich hab letztens .... also vor einigen monaten erst wieder einen aushang dafür gesehen. Ich weiß ja nicht, wie das in euren gegenden so ist, aber hier reichen die minijobs nicht für alle mit zu wenig geld in der tasche. Es reicht nichteinmal, um alle hartz IV empfänger unterzubringen.

Ist in unserer Ecke genauso. Mehr arbeitsfähige Erwerbslose als offene Stellen. Dazu kommt dann noch der Mangel an Betreuungsplätzen, der jedes Jahr wieder vollmundig versprochen behoben werden soll. Meine Freundin hat ihr Kind direkt nach der Geburt angemeldet. Wenns gut läuft, kann sie wieder Vollzeit arbeiten, wenn das Kind drei ist. Bis dahin geht sie an zwei Samstagen im Monat arbeiten, also acht Stunden im Monat. Mehr geht mangels Betreuung nicht. Glücklicherweise hat sie nen tollen Arbeitgeber.

Ich kann da aber nur Erfahrungen aus meiner Region nehmen. Mag sein, dass es anderswo besser aussieht. Ich wüsste allerdings nicht, wo das sein sollte.

Abnormo schrieb:Man kann sich wichtig und wertvoll fühlen, auch wenn man keiner Arbeit nach geht. Würde ja sonst bedeuten, man kommt sich ohne Arbeit unwichtig und wertlos vor. Ist sicher bei einigen so, aber nicht bei allen.

Das aber nur als kurzer Einwurf.

Sorry, aber der Einwurf ist merkwürdig.
Es war auch nicht so zu verstehen, dass Menschen, die nicht arbeiten wertlos seien!

@Becky
Darf ich auch fragen aus welcher Ecke du kommst?

Bei mir scheint es komplett anders zu sein.
Natürlich gibt es Arbeitslose, aber es gibt auch viele Möglichkeiten Geld zu verdienen.
Nur manche wollen einfach nicht und bestimmte Jobs bleiben eine Ewigkeit ausgeschrieben.

theodoraheuss schrieb:Nur manche wollen einfach nicht und bestimmte Jobs bleiben eine Ewigkeit ausgeschrieben.

Bei meinen Arbeitgeber auch. Haushaltshilfen für Senioren dringend gesucht! Meldet sich niemand. So kann man viele Senioren die Anspruch auf eine Reinigungskraft haben, leider gar nicht bedienen. Ich fände 10 Euro für Putzen jetzt gar nich so schlecht.

@Frau.N.Zimmer
Es geht mir nicht um ausgeschrieben oder nicht, sondern um die nicht ausreichende anzahl, um auch nur ansatzweise alle mit geldproblemen bedienen zu können. Es ist nicht so, dass minijobs, bezahlte praktika, bezahlte ehrenamtlerstellen ectpp massig vorhanden sind. Es ist zwar ein wunderschöner tipp doch einfach arbeiten zu gehen, aber in der realität wohl kaum für alle bedürftigen umzusetzen. Hier sind ehrenamtstellen übrigens nicht sonderlich häufig bezahlt, trotzdem immer gut gefragt.

@theodoraheuss
Ostdeutsche kleinstadt, Rentnerhochburg, hartz IV hochburg, asylantenheim. Touristenecke nur wenige km weiter. Im sommer entspannt sich die lage und mehr aushilfen werden gesucht. Vor allem auf 450€ basis im gastrobereich. Studenten, hartz IV empfänger und asylanten freuts, alleinerziehende, geringverdiener und rentner hingegen haben die A-karte. Die können entweder zeitlich nicht oder der körper macht stundenlanges kellnern und hotelzimmer putzen nicht (mehr) mit. Regale ausräumen ist hingegen immer besetzt. Bei einer arbeitslosenquote von 12% auch nicht verwunderlich.

Eine stadt weiter nicht unbedingt entspannter. Universität inkl entsprechender anzahl an studenten. Die passenden jobs dort werden mit vitamin B unter befreundeten studenten vererbt, für einen normalsterblichen arbeitslosen schon fast kein herankommen. Arbeitslosenquote dort liegt bei 10%.

@Becky
Hier genauso. Kinderbetreuung mit wartelisten von jahren sind normal. Ne freundin hat damals 4 jahre auf nen platz warten dürfen. Alleinerziehend mit kleinkind, vollzeit arbeiten unmöglich. Die konnte auch nur am we ein paar stunden an arbeit denken.

@theodoraheuss

Richtung OWL. Meine letzte Erfahrung mit einer ausgeschriebenen Stelle war bei einem Kiosk. Habs auf dem Weg nach Hause gesehen, mein Kind kurzerhand bei Opa gelassen und bin wieder zurück. Der Zettel war weg, die Stelle vergeben. Laut Kioskbetreiber muss er die Stellenausschreibung maximal einen Tag hängen lassen und hat in der Zeit Anfragen von 2-3 geeigneten Leuten und einer Handvoll, für die die Arbeitszeiten dann doch nicht passen. Und hier ist nicht grade Großstadt. Unsere Innenstadt ist tot, immer mehr Läden machen zu, eine komplette Einkaufspassage steht leer. Bei Supermärkten, Klamottenläden, Schuhläden usw ist das Spiel ähnlich mit den ausgeschriebenen Stellen.

Bei Vollzeit- oder Teilzeitstellen mags anders sein, aber da liegen meine Erfahrungen deutlich länger zurück. Wenn man zeitlich flexibler ist, hat man natürlich bessere Chancen und kann auch Sachen machen, wo man auf Abruf bereit sein muss. Da gibts tatsächlich mehr Möglichkeiten hier. Mit Kindern aber natürlich nicht machbar.

@gastric

Ich habe "nur" etwa drei Jahre gewartet, aber auch nur nen Halbtagsplatz bekommen. An Ganztagsplätze kommt man nicht, wenn man arbeitssuchend ist. Aber ohne passende Betreuung vorzuweisen, stellt einen niemand ein. Also kommt man auch nicht an einen Betreuungsplatz. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

gastric schrieb:Es ist zwar ein wunderschöner tipp doch einfach arbeiten zu gehen, aber in der realität wohl kaum für alle bedürftigen umzusetzen.

" Einfach" hab ich bestimmt nicht gesagt und auch nicht gemeint :) Ich wohne auf dem Land und einfach und für jeden möglich wird es auch nicht sein. Ich wollte auch nur Tipps geben, wo man es versuchen könnte :) Wenn ich aber lesen muss, dass man durch Zuverdienst zwangsweise draufzahlt, habe ich dazu auch gar keine Lust mehr :)
Jeder Tipp wird hier gleich als Vorwurf angesehen und in Abwehrstellug gegangen.

Ja mei... letztendlich ist jeder seines Glückes Schmied. Viel Erfolg bei dem, was ihr erreichen wollt :)