knopper schrieb:das muss man differenzierter betrachten.
Was ist denn daran differenziert?
Du kannst selbst nichts Sinnvolles nennen und konstruierst dann eine gemeinsame Identität über solche Abstrusitäten.
Wenn du dich selbst tatsächlich über Weihnachten, den-Lidl-kennen, dass in den meisten Orten irgendwo 'ne Kirche steht und Bockwurst definierst und dich darüber mit den restlichen Menschen in Deutschland identifizierst, dann finde ich das eher hochgradig erschreckend als differenziert...
Differenziert(er) wäre es bspw schonmal anzunehmen, dass nicht nur Weihnachten sondern die gesamten Alltagserfahrungen bspw beim Chef einer Firma vollends anders ablaufen als bei seinem Angestellten der mit Frau und Kindern in einer 50qm-Wohnung lebt - da kann man dann auch gleich die Essgewohnheiten hinzufügen.
Du musst ja schon "den Lidl/Aldi
kennen" schreiben, weil "einkaufen" ja nun sicher nicht zutrifft
:DJa,
kennen tut das vermutlich so gut wie jeder, nur ist es für denen einen Dreck, der ihm nicht ins Haus kommt, für den nächsten dolle Schnäppchen und für einen dritten egal, weil er oder sie da einkaufen muss, weil man gar nicht genug Geld für was anderes hat.
Aber immerhin feuern dann alle 2 Jahre alle gemeinsam die Nationalmannschaft an...mehr oder minder.
Mal zu Simababwe
For most people in Zimbabwe, Christmas day starts with a Church service. After the Church service, everyone has a party in their homes and people go from house to house, visiting all of their family and friends on the way home! Sometimes, this can take all of the rest of the day! At every house you have something to eat, exchange presents and enjoy the party.
[...]
Everyone wears their best clothes for Christmas, as for some families the only new clothes they get every year are for Christmas. The parties are a good place to show off their new clothes.
Children in Zimbabwe believe that Santa Claus brings them there presents early on Christmas Day, ready to show their friends at Church and at the parties.
Only the main room in the house is often decorated in Zimbabwe. Some Zimbabweans have a traditional 'European' Christmas Tree,
[...]
The Christmas Cards that are used in Zimbabwe sometimes have African pictures on them, such as wild animals, but most are imported so they have the traditional 'snow scenes' and pictures of the Christmas story on them.
https://www.whychristmas.com/cultures/zimbabwe.shtmlSind die Menschen dort jetzt deine Weihnachts-Buddys? "Einer von euch"?
Vermutlich nicht...werden sie auch nicht, oder?
Wenn wir nun mit den Stereotypen fertig sind, dann können wir nat über das Individuum immer noch nichts sagen, auch wenn man in Deutschland ganz pauschal wohl mehrheitlich andere Alltagserfahrungen macht als in irgendwelchen Kriegsgebieten...wie diese eingeordnet, bewertet, verarbeitet werden, wissen wir natürlich nicht.
Über "Wissen wir gar nicht" dann diese komische gemeinsame Identität zu konstruieren ist ziemlich absurd.
Und auch wenn Menschen aus Japan z.B. dieselbe Musik hören wie ich, privat ähnliche Interessen haben und politisch ähnliche Ansichten teilen (vermutlich eher im globalen Rahmen) und in meinem Alter sind, identifiziere ich mich natürlich eher mit einem 60 jährigen Bauern im bayrischen Wald...was auch sonst?
Immerhin sprechen wir dieselbe Muttersprache....auch wenn ich kein Wort davon verstehe, was er sagt...und das auch auf einen ganzen Haufen Menschen in Brasilien oder Namibia zuträfe.
knopper schrieb:Dies alles erzeugt bei mir schon eine Art "Nationsgefühl". Ein Nationsgefühl was übrigens auch maßgeblich zur Wiedervereinigung beigetragen hat ("Wir sind ein Volk").
Die Lidl- und Kraut-Revolution, herrlich
:Dknopper schrieb:Man hätte ja da auch sagen können "nee ihr bleibt jetzt in 2 Nationen geteilt, weil zu viele Unterschiede"… eine ziemlich seltsame Vorstellung.
Na ja, Deutschland wieder in 100e Kleinstaaten aufzuteilen, ist schon etwas, was man in Betracht ziehen sollte.