Der Dyatlov-Pass-Vorfall

@Cassidy

Was ich dazu weiß ist, es war die vom Hang abgewandte Längsseite, die aufgeschnitten und teilweise auch aufgerissen wurde.
Es gab auch Stellen, an denen es nicht gelungen war, die Zeltwand zu durchschneiden, an denen man aber die Spuren von Versuchen dazu fand.

Es ist nicht gesagt, dass alle mit Kopf und Füßen in der gleichen Richtung lagen.

Die Suchmannschaften fanden auch Schnee im Zelt.

Ein Teil des Zelts war stärker beschädigt, ich erinnere mich aber nicht welcher.

Schaufeln wurden in diesem Zusammenhang nirgends erwähnt.

@Tajna

also wenn dem so ist, muss ich natürlich alles nochmal überdenke. Hab natürlich mit meinen Informationen gearbeitet.

Hast du ne Quelle diesbezüglich? Ich suche auch nochmal genau. Und schaue mir die Schnitte nochmal genau an.

Denn generel: Lange Schnitte vertikal deuten auf einen Austieg im stehen hin. Kürzere eher zu rauskriechen.

Vielleicht auch mal ein kleines Selbstexperiment:

Legt euch komplett unter die Bettdecke (vllt auch in verschiedenen varianten) . Dann stellt euch vor auf der Decke liegt ein Gewicht von ca 30kg verteilt und stellt euch vor es wäre Schnee. Wie ist eure Bewegungsfreiheit, wie würdet ihr schneiden. Immer bedenken, über euch sind ca. 30cm Schneemasse mit ca 30Kg pro m2! (ungefährt als würden zwei Kleinkinder über euch liegen)

@Cassidy

Die Haupt-Informationsquelle ist die Akte, ich weiß nicht, ob es die derzeit auf Englisch im Netz gibt, zuletzt habe ich mir meist russische Texte ins Englische übersetzen lassen (die deutsche Übersetzung von Google kann man vergessen).
Es ist wahrscheinlich einfacher, wenn du hier im Thread mal nach "Zelt" oder "Schnitte" suchst, da findest du auch Links.

Hier ist mal die englische Übersetzung eines Ausschnitts (Auffindesituation des Zelts) eines portugiesischen Texts, den @Schneider kürzlich verlinkt hatte.
Die dazugehörigen Bilder wurden leider nicht mitkopiert:

http://estradaparamagonia.blogspot.de/2013/05/especial-internacional-nao-va-la-o.html

The tent
The 11 members of the rescue team, under the direction of Boris Slobtsov were taken in helicopter to the summit of Mount Otortén. On February 24 they searched the place, making sure that the Dyatlov group had not been here because it was not identified any sign or trace of the missing tourists.
On February 26, the rescue team finally got lucky.

The slope of the next hill to Otortén, called in the language of Mansi "Kholat Syakhyl" ( "Montaha of the Dead") found the tent tourists.

The following is a fragment of the story of Boris Slobtsov:
"Our way with Sharávin and Ivan, the hunter, was to step to the valley Lozva river and the mountain range, from which the expected sight Otortén lot through binoculars. In step, Sharávin, catching sight through binoculars east slope of the mountain, saw the snow something that looked like a fallen tent. We decided to go there, but without Ivan. He said he was not feeling well and would wait for us in step (we realized that he simply 'had cold feet'). As we approach the tent, the slope became steeper and the frozen snow crust, denser and thus had to leave the skis and walk the last dozen meters without them, but with sticks.
Finally, we run into the tent; we stand in silence and do not know what to do: the slope of the tent is torn in the center, inside there is snow and certain things, erect skis, and at the entrance, an ice ax nailed to the snow, not seen people , horrible, is a horror. "
Photo taken the day after the find.
This tent was the only one of its kind: it was sewn by the students from two tents for four people, so that her size was 1.8 by 4 meters. Slobtsov, who led the rescue team immediately recognized the tent, for he had personally participated in the process of her sewing.
It was precisely this tent that was used by Dyatlov group.
tent installation by members of the Dyatlov group,
photo taken in the last hike.
The outer top of the tent was torn in several places. The rescue personnel thoroughly inspected the tent inside through the opening in the roof. They probed with an ice ax space inside the tent: there were no bodies there. It was the first good news because it meant that there was hope.
The things that were on top and inside the tent, were taken into disarray. In the jumble inside the tent hung a waterproof jacket, the pocket of which was a box that originally had been mints. This found the documents Igor Dyatlov, Train return tickets, money and group route documents. This would be the second good news: if all valuables were in place and there were no footprints around the tent, then the group had not been attacked and there would be no criminal context in history.
In the tent, Slobtsov picked up the diary group, in which all participants walk, respectively, took note of the events. The last record was January 31 and the second discovered the rescue that day the group had made a Labaz (temporary warehouse for things and food) in Lozva valley thus could climb Otortén lot without luggage and pick up the load on way back. According to this record, on January 31, all members of the group were alive and healthy.
Around the tent, there were no footprints in the snow, but these were visible in the distance, starting at about a 15 to 20 meters from the tent and heading straight to the forest

@Tajna

Ok, erstmal Danke für den Link.

Hab aber nochmal genauer auf http://dyatlov-pass.com/tent geschaut, da steht, dass die Seite mit den Schnitte bergab gezeigt hat. Es gab wohl auch ein Schnitt auf der anderen Seite, dieser wurde aber nicht fotographiert.

Das Problen ist wohl auch dass die Schnitte und das Zelt nicht akkurat untersucht bzw dokumentiert wurde.

Nimmt man aber die Skizze des Zeltest so sieht man, dass die Schnitte (blau gestrichelte Linien) von Oberkannte bis Unterkannte geschnitten wurden, also so geschnitten, dass man aus ihnen heraussteigen kann, stehend.

@Cassidy

Cassidy schrieb:Nimmt man aber die Skizze des Zeltest so sieht man, dass die Schnitte (blau gestrichelte Linien) von Oberkannte bis Unterkannte geschnitten wurden, also so geschnitten, dass man aus ihnen heraussteigen kann, stehend.

Also ich habe öfters gelesen (weiß aber nicht mehr wo), dass diese Risse im Zelt nur ein kleines Stück weit geschnitten waren und der Rest der Öffnung dann durch Zerreissen des Stoffs entstand.
Baumwolle kann meist sogar "fadengerade" zerreissen, dazu muss man selbst oder die Zeltwand nicht stehen.

Hallo,

Ich habe mich mal mit dem Fall vom Djatlow Pass auseinander gesetzt und Fakten zusammengetragen.
Was mich noch interessieren würde ist:
Gab es psychische Vorerkrankungen der Studenten?

Ich bin nicht wirklich ein Fan von wilden Theorien, schon garnicht wenn man nicht alle Fragen problemlos beantworten kann, aber könnte es nicht sein, dass einer der jungen Leute ''durchgedreht'' ist?

Für psychische Vorerkrankungen gibt es wohl keine Hinweise. Des weiteren dürfte ein Vorfall in dem z.B. ein oder mehrere Mitglieder der Gruppe durchgedreht wären doch Spuren hinterlassen haben. Darauf deutet nichts hin, weder von den vorgefundenen Sachen, den Spuren, auch nicht das Tagebuch. Es schein vielmehr, als ob die Gruppenchemie grundsätzlich funktionierte und es kein Mitglied gab der besonders aus der Reihe tanzte.

Aber gut zu sehen, dass die Unterhaltungen zum Yeti, irgendwelchen Manzi-Göttern und sonstigen doch ziemlich abstrusen Theorien zu Ende seien.

Meine lieben Ratsherr'n

http://tass.ru/en/society/889813 (Archiv-Version vom 24.08.2016)

just kurz nachdem ich meine Recherchen teile, kommt dieser Artikel.

Ich habe ihn nicht geschrieben ;-)

Beste Grüße
E

Obiges kommt aber echt gut. (Bzgl. meiner Befragung des damaligen Ingenieurs) :-)

Und hier noch weitere Informationen, die man wenigstens zur Kenntnis nehmen sollte, auch dann wenn man fest an andere Abläufe glaubt.
Von welchem Baum reden die? Weiss das jemand - oder ist es Unfug ?

http://tass.ru/en/science/893960 (Archiv-Version vom 18.08.2016)

Tiefer habe ich mich (noch!) nicht eingearbeitet, habe viel zu tun.

Weiterhin viel Erfolg
E

@Evaland

Diesem Yuri Kuntsevich, Leiter des Dyatlov Group Memory Public Fund, fällt immer wieder was Neues ein.
Hatte er nicht neulich behauptet, dass die Russen Geld dafür zahlten, dass ein Hollywood-Film über den Dyatlov-Pass-Vorfall nicht gezeigt würde?

Leider findet man in deiner Quelle keine weiteren Angaben, weder welche Gruppenmitglieder angeblich KGB-Agenten waren, noch was dies mit der Exkursion oder dem Tod der Gruppe zu tun haben könnte oder woher diese angeblichen Informationen stammen.

Evaland schrieb:Von welchem Baum reden die? Weiss das jemand - oder ist es Unfug ?

Mir ist nicht bekannt, dass eine Kiefer (pine tree) bei dem Unglücksfall eine besondere Rolle spielte.
Es gab aber eine Feuerstelle bei einer großen Zeder.
An diesem Ort wurden später die ersten beiden Leichen gefunden.

Weiß hier einer mehr zu dem Hollywoodfilm der dazu gedreht wurde?

Es gab wohl schon den Trailer, doch vor erscheinen wurde er gestoppt und sie haben einen neuen Film gedreht, der aber wohl kaum noch was mit den wirklichen Fakten vom Dyatlov-Pass zutun hat und auch viel billiger produziert wurde als der original Film.

Es heißt, er wurde von russischer Seite gestoppt und neu finanziert.

Edit:
Sorry hab den letzten post glatt überlesen...

@Tajna

Ich hab dazu, also dem Hollywoodfilm, einen guten Beitrag, wie ich finde auf Youtube von einem gesehen der sich seit 26 Jahren mit dem Fall befasst und jetzt selbe dort hingefahren ist.

Hat mehrer "Filmchen" zu dem Vorfall gemacht, weißt Du wen ich meine, sonst such ich noch mal und stell sie hier rein.

@Evaland

Der Baum mit den abgebrochenen/ abgesägten Ästen unter dem die Frau und der Mann saßen?

Sollen nicht auch Baumspitzen im Umkreis verkohlt gewesen sein?

@cucharadita

Das war vermutlich ein Youtube-Video von Mythenmetzger (der Name sagt eigentlich alles: Seine Infos zum Dyatlov-Fall sind nicht gerade die Besten).

Das ist dasselbe Problem wie mit dieser angeblichen KGB-Mitgliedschaft:

- Die Informationen sind so gering, dass man nicht mal sagen kann, was das bedeuten würde, wenn es stimmt.
- Man bräuchte auch genauere Informationen, woher diese Behauptungen oder Gerüchte stammen, um beurteilen zu können, ob man das überhaupt ernst nehmen sollte.
- Bis jetzt scheint sich auch niemand mit Einblick, der das vielleicht besser als wir beurteilen kann, dazu geäußert zu haben.

Ja das ist er, hier das Video zum Hollywoodfilm
https://www.youtube.com/watch?v=E4Uz0eaGJuM (Video: Das haut rein: Djatlov Pass neue Infos!)

Naja, Namen sind Schall und Rauch und er hat sich ja auch die russischen Akten kommen lassen und wie gesagt ist jetzt selbst hingefahren mit einem russischen Filmteam....finde es schwer zu beurteilen wer, wie, woher bessere Infos hat.

@cucharadita

Sorry, das hatte ich verwechselt, es war wohl Mythenmetzger und nicht Kuntsevich, der das mit dem Hollywood-Film aufgebracht hat.

Na ja, wenn sich Mythenmetzger ganz am Schluß wundert, wieso Kuntsevich sagte, die Verletzungen der Dyatlov-Gruppe kann man gut erklären, dann zeigt das z.B., dass Mythenmetzger nicht gut informiert ist, denn das ist schon seit vielen Jahren bekannt.

Was diese Sache mit dem Hollywood-Film und der KGB-Mitgliedschaft betrifft, müsste man jetzt selbst recherchieren (z.B. was in Russland dazu bekannt ist) - oder abwarten, bis mehr Informationen auftauchen.

@Tajna

Ja, nur MM wundert sich ja auch über die Aussagen von Kuntsevich und gibt an, er hätte was zu verbergen!

@cucharadita

Das sind nur Spekulationen.

Die "Wahrheit" ist heute größtenteils nur deswegen "verborgen" weil fast alle wichtigen Texte nur auf russisch existieren und höchstens sporadisch oder manchmal auch unvollständig im Internet zugänglich sind und meist nicht leicht zu finden sind.

Hier ein kurzer, aber gut zusammen gefasster Beitrag (in English), der zwar kurz auf die jeweiligen Thesen eingeht, sie aber zugunsten der weitaus vernüfntigeren Erklärungen (bewegte Schneemasse, Unterkühlung mit Verwirrung) ad acta legt:

da hier wieder kurz von einer "zeder" die rede ist: die russischen "zedern" sind oft einfach nur Zirbelkiefern.... (oder umgedreht: die zirbelkiefern, werden dort zeder genannt).