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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

4.976 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Paderborn, Gruppendiskussion, Frauke Liebs ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

02.10.2014 um 12:35
Ich verstehe schon, was du meinst, allerdings würde ich widersprechen, dass dies ein modernes Phänomen ist. Modern insofern sicherlich, dass es in den 80ern noch anders aussah, aber im anderen populären Fall der Mitt-2000er-Jahre - Tanja Gräff - gibt es diese zum Beispiel bereits sehr deutlich. Und das Internet ist ja zum Tatzeitpunkt auch bereits weit verbreitet. Ich vermute eher, dass es mit der "Unterbrechung" des Falls durch die vorübergehende mediale Entwarnung zusammenhängt. Wenn ich mir die Retrospektive des Falls anschaue scheint dieser zudem über-regional erst in den letzten Jahren wirklich an Bedeutung gewonnen zu haben. Der Fall Gräff schien mir da durchgängiger im öffentlichen Fokus.

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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

02.10.2014 um 12:38
@vivere1980
Nein, ich schrieb nicht dasses modern ist. Das es zunahm!
Du bringst sogar gleich DAS perfekte Beispiel.
Speziell Tanja wurde sehr, sehr stark via Internet gescuht!
Ich erinnere mich! Weit, weit entfernt von Trier fielen mir zig Profile mit Tanja Bild auf.
SO bin ich auf die Tanja-Suche gestossen.
Studivz war aber 2006 erst im kommen.
Ich würde sogar blind einfach mal behaupten, dass Tanja Gräff der erste große "Internetfall" war!

Zwischen Gräff und Liebs ist hier ein riesiger Unterschied.....


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

02.10.2014 um 12:53
@vivere1980
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Hier ist aber noch die offene Frage: Wie gelangt Frauke in den Raum Nieheim, ohne dass sich jemand im Rahmen des ersten Fahdungsaufrufs an eine Tramperin erinnert? Öffentliche Verkehrsmittel sind ausgeschlossen.
Da würde mir nur jemand Bekanntes einfallen, den sie traf und dorthin fuhr und versprach keinem was zu sagen. Jedoch wäre das Schweigen nach Kontaktabruch und gar nach Leichenfund mehr als merkwürdig.

Und folgt man dieser Theorie: Was wollte sie in Nieheim?
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Das ist schon richtig, aber diese völlige Zeugenlosigkeit mutet doch sehr seltsam an. Es gibt ja soweit ich weiß nicht mal vermutete Sichtungen (also solche wo Frauke nicht explizit identifiziert ist), wie es sie in fast allen anderen Fällen zuhauf gibt
Jemand schrieb vor einiger Zeit, dass sich einige Zeugen meldeteten, die vermuteten, Frauke auf ihrem Heimweg gesehen zu haben. Aber das stellte sich als falsch raus. Glaub es gab nicht ganz korrekte Angaben zu der Kleiderbeschreibung.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

02.10.2014 um 13:01
Zitat von OcelotOcelot schrieb:Jemand schrieb vor einiger Zeit, dass sich einige Zeugen meldeteten, die vermuteten, Frauke auf ihrem Heimweg gesehen zu haben. Aber das stellte sich als falsch raus. Glaub es gab nicht ganz korrekte Angaben zu der Kleiderbeschreibung.
Wie wurde das ausgeschlossen?
Möglich wäre die Zeitschiene...."Sichtungen gegen halb 1" zB
Anhand der Kleidung wäre es unklug, weil der Mensch ein schlechter Zeuge ist und sich die Kleidung weniger merkt....Das weiß die Polizei am besten.....


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

02.10.2014 um 13:11
Ist zwar nur Sat.1 und das Frühstücksfernsehen aber ganz lustig :)

http://www.sat1.de/tv/fruehstuecksfernsehen/video/das-zeugen-experiment-clip (Archiv-Version vom 18.10.2016)

Gibt auch wissenschaftliche Schriften durch einfaches googlen :)


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

02.10.2014 um 13:18
@LIncoln_rhyME
Zitat von LIncoln_rhyMELIncoln_rhyME schrieb:Wie wurde das ausgeschlossen?
Möglich wäre die Zeitschiene...."Sichtungen gegen halb 1" zB
Anhand der Kleidung wäre es unklug, weil der Mensch ein schlechter Zeuge ist und sich die Kleidung weniger merkt....Das weiß die Polizei am besten.....
Mord an Frauke Liebs (Seite 2267) (Beitrag von Malinka)


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

02.10.2014 um 13:48
@Ocelot

Danke, also eine Annahme.....Da muss es andere Gründe gegeben haben.
Zeitliche zB...


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

03.10.2014 um 10:49
Mich würde interessieren, wie stark Paderborn und das Umland von ausländischen Touristen, bspw. aus Holland oder Norwegen besucht wird. Der Fall Liebs ist ja in der Fahndung auf inländische Bemühungen beschränkt geblieben. Unter touristischen Aspekten (auch im Kontext zur WM) könnte es aber durchaus möglich sein, dass Frauke von Zeugen gesehen wurde (oder per Anhalter mitgenommen), die von der Fahndung gar nichts mitbekommen haben. Das ist natürlich ein Fahndungsansatz, der heutzutage gar nichts mehr bringt, dazu ist die Zeitspanne zu groß, dieser wäre allerdings schon 2006 nur sehr schwierig zu verfolgen gewesen.

Ich muss aber persönlich auch gestehen, dass ich erst durch Allmystery auf den Fall aufmerksam geworden bin und der Fall in meinem Umfeld auch nirgendwo präsent war. Da hat @LIncoln_rhyME schon Recht, von der medialen Aufmerksamkeit und gerade dem Internet her, ist der Fall Gräff deutlich präsenter gewesen. Ein Großteil potentieller Zeugen im Zuge touristischer Bewegungen im Rahmen der WM 2006 fällt also schon dadurch aus, dass wir einerseits zum Zeitpunkt des Verschwindens eine hohe Internationalität haben, andererseits die Fahndung sehr regional gehalten wurde.

Weiß zudem jemand, ob die B64 stark von internationalem LKW-Lieferverkehr befahren ist?


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

03.10.2014 um 11:51
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Ich muss aber persönlich auch gestehen, dass ich erst durch Allmystery auf den Fall aufmerksam geworden bin und der Fall in meinem Umfeld auch nirgendwo präsent war.
Wenn man nicht Aktenzeichen sieht, auch keine Boulevardmagazine oder Bild/Express liest, kriegt man tatsächlich die wenigsten Fälle mit. 99% der Fälle, die ich kenne, kenn ich von Allmy.

Gräff hab ich damals mitgekriegt, ich kann mich aber nicht mehr so richtig erinnern, wie. So ganz dunkel glaub ich, dass es auch mit dem Studi-VZ zu tun hatte. Außerdem kann es sein, dass an unserer Uni auch Flyer verteilt wurden. Aber so richtig krieg ich's nicht mehr zusammen.

Ich denk auch, dass man sich heute Flyer u.ä. sparen kann, jedenfalls nicht, um neue Zeugen zu gewinnen. Höchstens, um Täter und mögliche Mitwisser zu verunsichern.

Ich hab mal neulich "testweise" darüber nachgedacht, woran ich mich speziell im Bezug auf die WM 2006 erinnern kann.
Es ist nicht nichts, aber es ist so gut wie. Ich erinner mich an das Endspiel, dass ich das doof fand, wer gegen wen (Frkr - Ital, Zidane, Kopfstoß, der Italiener hieß Matraze oder so ähnlich), dass die Italiner die Deutschen rausgekickt haben und dass ich einmal nach einem deutschen Spielsieg an einem Autokorso teilgenommen habe. Was für Leute da in der Stadt waren und ob ich da z.B. eine junge Frau im roten Shirt gesehen habe - Keine Ahnung.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

03.10.2014 um 12:10
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Wenn man nicht Aktenzeichen sieht, auch keine Boulevardmagazine oder Bild/Express liest, kriegt man tatsächlich die wenigsten Fälle mit. 99% der Fälle, die ich kenne, kenn ich von Allmy.
Richtig. Ich finde es jedoch interessant, was man diesbezüglich für Schlüsse auf die heutige generelle Problematik von Fahndungen ziehen kann.

Die Welt ist schnellebiger und globaler geworden, vermehrt nochmal seit Beginn des neuen Jahrtausends und mit dem Auftreten der neuen Kommunikationsmedien. Die Welt hat sich seit 2000 stärker verändert als bspw. von meiner Geburt 1980 bis zum Ende der 90er. Hinzu kommt der vorangeschrittene europäische Einigungsprozess und die damit einhergehende Freizügigkeit.

Früher wurden Fahndungen vor allem auch auf Grenzübergänge konzentriert oder an diesen publik gemacht. Diese Möglichkeit entfällt heute.

Es wird daher meines Erachtens zunehmend schwieriger Fahndungen noch regional durchzuführen. Der potentielle Bewegungsradius, den eine vermisste Person heutzutage eingehen kann, hat sich immens vergrößert (s.h. Fall Weil), dasselbe gilt für potentielle Täter.

Insofern ist es schwierig, wenn Fahndungen in nahezu allen Fällen regional bleiben und die modernen Kommunikations-Medien seitens der Behörden ungenutzt. Ich kann immer nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn ich die Fahndungsseiten von BKA und LKA sehe. Dürftig und unprofessionell ist da noch gelinde ausgedrückt.

Gleichzeitig schafft die moderne Medienfahndung (die von Fernsehen und Internet getragen wird) allerdings auch einen enormen Pool an Hinweisen, von denen die meisten nicht verwertbar oder gar völlig erfunden sind (die hier gestern angesprochene Problematik von Scheinsichtungen).

Der Polizeiapparat stößt da natürlich auch personell und logistisch zunehmend an seine Grenzen. Die Veröffentlichung eines Falles in den einschlägigen Fernsehsendungen ist heutzutage mit enormen logistischem Aufwand verbunden, der zudem meist ins Leere führt.

Es verwundert also gar nicht so sehr (wenn man sich dem Problem-Kontext stellt), dass ein Mensch ohne Zeugen verschwinden kann. Die Anonymität der Masse und fortschreitende Gleichgültigkeit moderner Zeiten spielt da auch zunehmend eine Rolle.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

03.10.2014 um 12:19
Es ist unglaublich traurig aber keine Sau in meiner Altersgruppe mitte Zwanzig kennt auch nur einen Vermisstenfall... nichtmal den Fall Dicke der sogar hier im Ort passiert ist war den meisten bekannt....

Die wenigsten schauen regelmäßig Nachrichten... noch weniger bis niemand schaut Aktenzeichen XY, das Format hat auch eine sehr staubigen Ruf auf einem noch staubigeren Sender... wer von den jungen Leuten schaut ARD oder ZDF?

Dazu werden Vermisstenmeldungen in den Nachrichten auch meist nur eine untergeordnete Rolle zugerechnet....

leider...

ist schon eine riesige Ungerechtigkeit, dass so viele Mörder noch frei rumlaufen und wirklich grausam für die Hinterbliebenen...


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

03.10.2014 um 12:28
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Die Welt ist schnellebiger und globaler geworden, vermehrt nochmal seit Beginn des neuen Jahrtausends und mit dem Auftreten der neuen Kommunikationsmedien. Die Welt hat sich seit 2000 stärker verändert als bspw. von meiner Geburt 1980 bis zum Ende der 90er. Hinzu kommt der vorangeschrittene europäische Einigungsprozess und die damit einhergehende Freizügigkeit.

Früher wurden Fahndungen vor allem auch auf Grenzübergänge konzentriert oder an diesen publik gemacht. Diese Möglichkeit entfällt heute.

Es wird daher meines Erachtens zunehmend schwieriger Fahndungen noch regional durchzuführen. Der potentielle Bewegungsradius, den eine vermisste Person heutzutage eingehen kann, hat sich immens vergrößert (s.h. Fall Weil), dasselbe gilt für potentielle Täter.

Insofern ist es schwierig, wenn Fahndungen in nahezu allen Fällen regional bleiben und die modernen Kommunikations-Medien seitens der Behörden ungenutzt.
Hieße: Man müsste europa- oder gar weltweit die Erde mit Fanhdungsplakaten, Zeugenaufrufen und Flyern zukleistern. Effekt: Leute stumpfen ab. (Mal ehrlich: Was interessiert es mich, wenn ich in Leipzig wohne, dass in Paderborn eine Schwesternschülerin verschwunden ist oder ein Österreicher zuletzt in Hamburg gesehen wurde? Oder ein Senegalese in Peru nicht vom Wandern zurückkam?)
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Gleichzeitig schafft die moderne Medienfahndung (die von Fernsehen und Internet getragen wird) allerdings auch einen enormen Pool an Hinweisen, von denen die meisten nicht verwertbar oder gar völlig erfunden sind (die hier gestern angesprochene Problematik von Scheinsichtungen).
Von unfundierten Spekulationen und Phantastereien mal ganz abgesehen.
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Es verwundert also gar nicht so sehr (wenn man sich dem Problem-Kontext stellt), dass ein Mensch ohne Zeugen verschwinden kann. Die Anonymität der Masse und fortschreitende Gleichgültigkeit moderner Zeiten spielt da auch zunehmend eine Rolle.
Ich glaub, das gab's schon immer. Auch früher gab es Fälle mit zeugenlosem Verschwinden. Muss meiner Meinung nach nichts mit Gleichgültigkeit zu tun haben. Wenn ich durch die Fußgängerzone laufe, kann ich nicht jeden einzelnen mustern für evt. später nötige Zeugenaussagen oder ihm hinterherlaufen für den Fall, dass was passieren könnte.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

03.10.2014 um 12:35
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Hieße: Man müsste europa- oder gar weltweit die Erde mit Fanhdungsplakaten, Zeugenaufrufen und Flyern zukleistern. Effekt: Leute stumpfen ab. (Mal ehrlich: Was interessiert es mich, wenn ich in Leipzig wohne, dass in Paderborn eine Schwesternschülerin verschwunden ist oder ein Österreicher zuletzt in Hamburg gesehen wurde? Oder ein Senegalese in Peru nicht vom Wandern zurückkam?)
Dein Einwand ist natürlich berechtigt, allerdings ist das genau das Spannungsgefüge, dem heutige Fahndung meines Erachtens ausgesetzt ist. Am Fall Tanja Gräff haben Studenten quer durch das Land (und streckenweise auch im deutsch- und französisch-sprachigen Ausland) Anteil genommen, dies wurde aber hauptsächlich vom Freundeskreis getragen.

Schwerwiegende Fälle wie Liebs und Gräff müssten meines Erachtens medial vom BKA besser koordiniert werden. Es geht ja nicht um Interesse, sondern um den Bewusstseins-Prozess bei potentiellen Zeugen. Eine vernünftige Internetfahndung und die Schaffung von Informations-Stellen wäre hier schon wünschenswert.

Außerhalb Europas sieht das nochmal ganz anders aus, hier besteht die alte Grenz-Ordnung ja noch.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

03.10.2014 um 12:35
A propos abstumpfen: Gerade an der FH Trier muss es mehrere Aktionen gegeben haben. Ich kann mich gut erinnern, dass ich im StudiVZ damals folgendes aufgeschnappt habe:

Die Kripo hat eine Infoveranstaltung gemacht. Kommentar eines Kommilitonen: Wozu der ganze Aufwand mit Flyer etc.? Die liegst sowieso irgendwo im Wald.

Das ist natürlich nur ein einzelnes, herausgelöstes Beispiel, ich erhebe nicht den Anspruch, dass man die Einstellung, die hinter dieser Aussage steckt, verallgemeinern kann. Aber ich wage zu behaupten, dass das nicht der einzige Kommilitone war, der so gedacht hat.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

03.10.2014 um 12:43
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Es geht ja nicht um Interesse, sondern um den Bewusstseins-Prozess bei potentiellen Zeugen.
Ich glaube aber, dass Interesse eine Voraussetzung für den Bewusstseinsprozess ist.

Um nochmal spezieller auf den Fall Liebs einzugehen: Wenn es stimmt, dass die erste SMS noch freiwillig war und sie z.B. auch freiwillig in ein Auto gestiegen ist, dann ist das eine total banale Szene. Selbst, wenn das 20 Zeugen gesehen haben, haben sie das entweder nicht wahrgenommen (sehen und wahrnehmen ist ja nicht dasselbe) oder haben diese Szene 60 Sekunden später wieder vergessen.

Wenn dann binnen 24 h eine Meldung kommt in der Art:
Wir suchen Zeugen, die in der Hauptstraße gestern zwischen 23 und 24 Uhr eine junge Frau (Beschreibung, Klamotten) gesehen haben, evt. in ein Auto steigend, dann bitte melden bei...

Dann hat man eine Chance.
Wenn mehr Zeit verstreicht, wird niemand mehr sagen: Richtig! 20.06.! Da hab ich ne Frau mit rotem Shirt gesehen! Und außerdem habe ich an diesem Tag meinen 142. Apfel gegessen!


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

03.10.2014 um 12:59
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Da hat @LIncoln_rhyME schon Recht
Bitte keine Selbstverständlichkeiten posten, das verwässert nur die Diskussion!
Zitat von Neusser1988Neusser1988 schrieb:ist schon eine riesige Ungerechtigkeit, dass so viele Mörder noch frei rumlaufen und wirklich grausam für die Hinterbliebenen...
Das kann man so nicht stehen lassen, tatsächlich werden viele Mörder gefasst und die wenigsten
bleiben unerkannt, dass sich das über die Jahre summiert, speziell vom Empfinden für uns Allmy-User ist eine andere Geschichte.

Ansonsten finde ich die Diskussion von

@vivere1980
und
@hallo-ho


interessant


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

03.10.2014 um 13:12
@hallo-ho
Dem stimme ich unumwunden zu. Dies ist ja letztlich auch der Punkt, auf den ich hinaus möchte. Ich war ja selbst bei der anfänglichen Beschäftigung mit dem Fall überrascht, dass eine derartige Spurlosigkeit vorliegt und nicht im Ansatz Zeugen aufgetrieben werden konnten (ob es überhaupt Meldungen gab ist ja qua Quellenlage nur Spekulation nach Hörensagen).

Wenn wir das Fazit unserer Diskussion nehmen ist es aber gar nicht so unwahrscheinlich, dass Frauke sich zumindest einige Zeit durchaus unerkannt in einem größeren Radius aufgehalten haben könnte, ohne dass dabei Zeugensichtungen entstanden sind. Wir überschätzen meines Erachtens die Sensibilität der Öffentlichkeit für diesen Fall, weil er einer der "großen" Fälle hier bei Allmystery ist. Erst Recht, nachdem seitens der Presse "Entwarnung" gegeben wurde.

Wirklich einschätzen wie sehr die Vermisstenmeldung selbst zu Beginn im Bewusstsein der Paderborner verhaftet war, können wir nur schwierig, dazu kommen durchaus schwierige Begleitumstände (der öffentliche Fokus auf die WM, das eher suboptimale erste Fahndungsfoto, die Entwarnung durch die Presse, Ferienzeit in NRW etc.).

Die Frage die sich stellt ist, wieso die Kriminalpolizei ein (wenn vielleicht auch nur zunächst) freiwilliges Fernbleiben ausschließt. Mir fehlen da anhand der uns bekannten Informationen die "hard facts" (was nicht heißen muss, dass die Polizei nicht über diese verfügt). Allein, dass niemand aus dem Umfeld etwas mitbekommen hat reicht mir nicht, auch nicht grundlegende Aussagen über den Charakter. Der Vater einer guten Freundin von mir hat vor kurzem Suizid begangen, für die Familie und das Umfeld aus heiterem Himmel (womit ich nicht wieder explizit in Richtung Suizid von Frauke gehen möchte, sondern soll dies vielmehr als Beispiel dienen, dass innere Zustände von Menschen nicht immer zwangsläufig vom Umfeld erkannt werden).


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

03.10.2014 um 17:40
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Der Vater einer guten Freundin von mir hat vor kurzem Suizid begangen, für die Familie und das Umfeld aus heiterem Himmel (womit ich nicht wieder explizit in Richtung Suizid von Frauke gehen möchte, sondern soll dies vielmehr als Beispiel dienen, dass innere Zustände von Menschen nicht immer zwangsläufig vom Umfeld erkannt werden).
@vivere1980
@LIncoln_rhyME

Ich weiß, ich weiß, irgendwann ist immer das erste Mal und gbf. war's das bei Frauke. Aber mal davon abgesehen: Gibt es Vergleichsfälle, in denen sich Selbstmörder so wie Frauke verhalten haben?
Ich meine also über das reine im-Wald-tot-aufgefunden-werden hinausgehend inklusive Anrufen, SMS, eine Woche zögern ohne nach Hause zu kommen und zumindest teilweise so einige Km (nach Nieheim) ohne ersichtlichen Grund zurücklegen?

Ich weiß auch, dass sich die Polizei irren kann, die besteht auch nur aus Menschen, aber der Gedanke, dass die Kripo etliche Ressourcen investiert ohne zu bemerken, dass es ein "banaler Selbstmord" ist, erscheint mir doch etwas seltsam.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

03.10.2014 um 17:51
Ich bin selbst gedanklich zunächst noch bei der Prüfung der Möglichkeit einer freiwilligen Abwesenheit und nicht zwangsläufig bei einem Suizid (habe ich ja auch mehrfach betont). Ich sehe durchaus die Möglichkeit, dass die Abläufe in zwei Teile zerfallen, sprich: wenn es einen Täter gegeben hat, muss Frauke nicht zwangsläufig bereits am 20. Juni auf diesen getroffen sein und die Anrufe müssen nicht zwangsläufig im Zusammenhang mit der Todessituation stehen. Ich kann mir ebenso Szenarien vorstellen, in denen es weder einen Suizid, noch einen Täter gibt.

Ich muss dir jedoch zustimmen, dass ein Suizid unter sehr merkwürdigen und wohl einmaligen Umständen zustande gekommen wäre.

Es hängt leider alles daran, dass die Todesursache nicht mehr feststellbar ist. Allerdings - und das habe ich ja mehrfach ausgeführt - ergeben Inhalt, Form und Frequenz der Kontakaufnahme in Szenarien, welche von erzwungenen Anrufen ausgehen, meines Erachtens keinen Sinn.

So oft ich auf die Abläufe blicke, scheint alles in zwei sich widersprechende Teile zu zerfallen.

Ich kann mir inzwischen leider nur schwer vorstellen, dass der Fall nochmal geklärt wird.


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Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

03.10.2014 um 17:56
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:So oft ich auf die Abläufe blicke, scheint alles in zwei sich widersprechende Teile zu zerfallen.
Das kenn ich zu gut! :D Ich bin inzwischen so verwirrt, dass ich eigentlich gar keine Theorie mehr habe.
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Ich bin selbst gedanklich zunächst noch bei der Prüfung der Möglichkeit einer freiwilligen Abwesenheit und nicht zwangsläufig bei einem Suizid (habe ich ja auch mehrfach betont).
Das sollte keine Unterstellung sein, dass du eine "fixe Vorstellung" hast, sondern eher ein Impuls oder auch Rückfrage.


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