Wenn Helden nach Antworten suchen...
02.05.2020 um 12:38Anzeige
caponata schrieb:Die Meinung, dass man "vom System verarscht" wirdIch weiß nicht, ob du das von Österreich mitbekommen hast: die Bundesregierung hat in ihren Pressekonferenzen während der Coronskrise Dinge kommuniziert, die durch die Covid-Verordnung gar nicht rechtlich gedeckt waren.
caponata schrieb:warte, ich hab noch sowas schön schlichtes:Den Schund hab ich sogar gelesen... ein Klischee jagt das nächste. Grauenvoll!
"Frauen kommen von der Venus, Männer vom Mars."
Thilda schrieb:Den Schund hab ich sogar gelesen... ein Klischee jagt das nächste. Grauenvoll!Bei dem Titel nicht anders zu erwarten. ;)
violetluna schrieb:Bei dem Titel nicht anders zu erwarten. ;)Das ist ja bei vielen Pseudo-Ratgebern der Fall. Die leben von Klischees und sind im besten Fall nette Unterhaltung.
Ich kenne noch:
Men are like lava lamps: nice to look at but not very bright.
caponata schrieb:Ich habe sehr gerne meine paar Semester Literaturwissenschaft studiert, war bei mir noch ein Magister-Nebenfach. Dass man das nicht unbedingt nachvollziehen kann, ist verständlich, wenn man ein eher straff logisch strukturiert denkender Mensch ist.Ich nenne ein Beispiel aus "The Yellow Wallpaper" von Charlotte Perkins Gilman. Treichler meinte, die gelbe Tapete stünde für Sprache, die Frauen unterdrückt. Ich zitiere:
Paula A. Treichler führt weiterhin in Escaping the Sentence: Diagnosis and Discourse in "The Yellow Wallpaper" an, dass die Tapete mit ihrem Muster zusätzlich ebenfalls für den männlichen Diskurs stehen könnte, der den weiblichen Diskurs dominiert und dabei Sprache nutzt, die "Frauen gegenüber unterdrückend ist". Treichler geht dann allerdings über den feministischen Standpunkt hinaus, indem sie die Tapete als weiblichen Diskurs und die Frau hinter der Tapete als „Repräsentation der Frauen“ sieht, „die erst dann möglich ist, wenn Frauen das Recht bekommen haben sich zu äußern“. Daher ergibt sich als neuer Kontrast in der Geschichte nicht mehr der männliche gegen den weiblichen Diskurs, sondern der zwischen „einer alten, traditionellen“ und „einer neuen, aufregenden“ weiblichen Art zu schreiben.Quelle: Wikipedia: Die gelbe Tapete
nairobi schrieb:Sieht so aus, als hätten wir die gleichen Sachen durchgenommen 😆.Ich denke, das nehmen heutige Schüler auch noch durch, weil das eben die Klassiker sind. Schönes Vorlesen finde ich aber toll!
Naja der Lehrer legte Wert auf das "richtige" Lesen. Also nicht runterrasseln, sondern fast wie wenn Du als Schauspieler etwas deklamierst.
Zyra schrieb:Ja, ich liebe sie.Mir gefallen sie auch sehr gut.
violetluna schrieb:Ich weiß nicht, ob du das von Österreich mitbekommen hast:Ja, das habe ich mitbekommen, du schreibst ja schon darüber, meine ich.
Thilda schrieb:Das ist ja bei vielen Pseudo-Ratgebern der Fall. Die leben von Klischees und sind im besten Fall nette Unterhaltung.Das stimmt! Für mich ist das irgendwie dasselbe wie Frauenzeitschriften. Die kann ich auch nicht lesen, ohne nach 3 Minuten Kopfschmerzen vor lauter Augenrollen zu bekommen. Ertrage ich nur in Minimaldosis. 😁
Der Titel des Buches gefällt mir! 👍🏻😁
caponata schrieb:Ich beziehe mich auf die Zustände in Deutschland und hier wird massiv aus der Querfront-Ecke versucht Druck auf der Straße gegen die Regierung zu erzeugen. Es wird versucht die Corona-Maßnahmen als Anlass zu nehmen einen Systemwechsel herbeizuschreiben und es finden entsprechende Demos statt.Wie stellen sie sich denn einen solchen Systemwechsel vor? Ich kenne leider nichts Besseres als Demokratie und die habt ihr in Deutschland ja bereits.
violetluna schrieb:Ich nenne ein Beispiel aus "The Yellow Wallpaper" von Charlotte Perkins Gilman. Treichler meinte, die gelbe Tapete stünde für Sprache, die Frauen unterdrückt. Ich zitiere:Oh, das klingt spannend, auf sowas steh ich ja. :D
Paula A. Treichler führt weiterhin in Escaping the Sentence: Diagnosis and Discourse in "The Yellow Wallpaper" an, dass die Tapete mit ihrem Muster zusätzlich ebenfalls für den männlichen Diskurs stehen könnte, der den weiblichen Diskurs dominiert und dabei Sprache nutzt, die "Frauen gegenüber unterdrückend ist". Treichler geht dann allerdings über den feministischen Standpunkt hinaus, indem sie die Tapete als weiblichen Diskurs und die Frau hinter der Tapete als „Repräsentation der Frauen“ sieht, „die erst dann möglich ist, wenn Frauen das Recht bekommen haben sich zu äußern“. Daher ergibt sich als neuer Kontrast in der Geschichte nicht mehr der männliche gegen den weiblichen Diskurs, sondern der zwischen „einer alten, traditionellen“ und „einer neuen, aufregenden“ weiblichen Art zu schreiben.
Quelle: Wikipedia: Die_gelbe_Tapete
Wie kommt man bitte darauf? Die Autorin sagte doch selbst, ihre Geschichte sei eine Kritik an der Ruhekur gewesen, die sie selbst verordnet bekam und die ihr mehr geschadet als genutzt hat. Warum kann man das nicht einfach so hinnehmen?
Damit macht man ja mit der Autorin genau dasselbe, was man so kritisiert, nämlich ihr eine fremde Meinung überstülpen.
violetluna schrieb:Wie stellen sie sich denn einen solchen Systemwechsel vor? Ich kenne leider nichts Besseres als Demokratie und die habt ihr in Deutschland ja bereits.Da wird es dann interessant: viel anzubieten haben diese Leute nämlich nicht, außer "Merkel muss weg" :D
caponata schrieb:Oh, das klingt spannend, auf sowas steh ich ja. :DDie Geschichte selbst ist ziemlich gut, man kann sie sich hier gratis runterladen:
Ich müsste mir aber erst die Geschichte durchlesen.
caponata schrieb:Ja, ich weiß, was du meinst. In der Literaturwissenschaft geht es ja oft darum zu interpretieren. Und in manch Literatur aus der Zeit der Romantik z.B. kann man auch aus der Symbolsprache, aus Metaphern, etc. einiges auf die damals bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse ableiten.Das ist ja alles gut und schön, nur wenn die Autorin schon sagt, was sie mit der Geschichte aussagen wollte, kann man sich diese ganze Interpretation ja sparen!
caponata schrieb:Aber was man da interpretiert, muss natürlich nicht zwangsläufig richtig sein. Nun sind Geisteswissenschaften aber auch keine Naturwissenschaften, wobei Sprachwissenschaften/Linguistik von den Methodiken her sicher eine Ausnahme sind.Es geht ohnehin dabei nicht um richtig oder falsch, sondern eben um Meinungen. Damit kann ich leben, nur frage ich mich bei manchen Meinungen, wie man bitte darauf kommt, weil mir diese Meinung eben als total weit hergeholt erscheint.
caponata schrieb:Da wird es dann interessant: viel anzubieten haben diese Leute nämlich nicht, außer "Merkel muss weg" :DAh ja, eh. 😁
violetluna schrieb:Das ist ja alles gut und schön, nur wenn die Autorin schon sagt, was sie mit der Geschichte Aussagen wollte, kann man sich diese ganze Interpretation ja sparen!
violetluna schrieb:Es hätte ja auch sein können, dass die Autorin einfach nur eine Gruselgeschichte schreiben wollte, einfach nur zur Unterhaltung und ohne größere Bedeutung dahinter. Wenn etwas aussieht, watschelt und quakt wie eine Ente, dann ist es normalerweise auch eine. ;)Das sehe ich auch so. Ich werd mir die Geschichte mal durchlesen, mal sehen, was ich rauslese. :D
caponata schrieb:Dass die dicht gedrängt ohne Abstand zu halten demonstrieren, ist natürlich auch total bescheuert. Da fasse ich mir als jemand, der sich selbst als links verortet, auch nur noch an den Kopf.Das ist wirklich unvernünftig.
violetluna schrieb:Da wundert es mich dann nicht, dass sich Bürger verarscht fühlen. Sowas darf einfach nicht passierenAlso diese Gesetzgebung kann ja jeder genau nachlesen. Ein Geheimnis ist das nicht. Allerdings gab es bei uns z.B. schon mehrere Corona-Verordnungen, weil halt mehrfach die Bestimmungen geändert worden sind. Das kann natürlich zu Verwirrung führen.
violetluna schrieb:Die Autorin sagte doch selbst, ihre Geschichte sei eine Kritik an der Ruhekur gewesen, die sie selbst verordnet bekam und die ihr mehr geschadet als genutzt hat. Warum kann man das nicht einfach so hinnehmen?In Wikipedia habe ich gelesen, dass es ihr nicht gut bekommen sei, dass ihr geraten würde, nicht mehr zu schreiben und zu malen. Erst, als sie damit entgegen des ärztlichen Rates begann ging es ihr besser.
violetluna schrieb:Kennt ihr die Bilder von Victoria Francés?Nein, nie gehört.
violetluna schrieb:Politik ist nie perfektKritik gab es vor Kurzem an dem Grünenpolitiker Boris Palmer. Er ist Bürgermeister der Stadt Tübingen. Er sagte vor wenigen Tagen im Frühstücksfernsehen bei SAT1 etwas ziemlich Drastisches gesagt. Und zwar fordert er Lockerungen bei den Corona-Bestimmungen. Er sagte sinngemäß, dass " wir in Deutschland möglicherweise Menschen retten, die sowieso in einem halben Jahr tot sind ". Das ist ziemlich übel aufgenommen worden von der Öffentlichkeit, und Parteifreunde haben sich auch schon distanziert. Er hat sich später dafür entschuldigt. Er habe sich missverständlich ausgedrückt.
nairobi schrieb:Kritik gab es vor Kurzem an dem Grünenpolitiker Boris Palmer. Er ist Bürgermeister der Stadt Tübingen. Er sagte vor wenigen Tagen im Frühstücksfernsehen bei SAT1 etwas ziemlich Drastisches gesagt. Und zwar fordert er Lockerungen bei den Corona-Bestimmungen. Er sagte sinngemäß, dass " wir in Deutschland möglicherweise Menschen retten, die sowieso in einem halben Jahr tot sind ". Das ist ziemlich übel aufgenommen worden von der Öffentlichkeit, und Parteifreunde haben sich auch schon distanziert. Er hat sich später dafür entschuldigt. Er habe sich missverständlich ausgedrückt.Es geht ja noch weiter, Boris Palmer forderte in dem Zusammenhang, dass ältere Menschen isoliert werden müssten, damit der Rest der Gesellschaft wieder die Wirtschaft ankurbeln kann.