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Ordnung und Chaos

88 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Physik, Chaos, Ordnung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ordnung und Chaos

26.01.2015 um 02:47
@cRAwler23
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 03.01.2015:Nein, so einfach ist es mit dem Chaos nicht. Das Chaos ist die Willkür, das strukturlose Rauschen, ein Zustand der Abwesenheit von Ordnung und Struktur. Ordnung ist die Anwesenheit von Struktur und auch Form. Ohne das Chaos wäre alles gleichförmiger Natur und wäre gänzlich bewegungslos ohne jede Dynamik.
Man müsste eventuell wissen, ob der Geist in der Lage ist, sich eine geordnete Welt auch aus Chaos zu schaffen. Ich vermute, du meinst, dass, wenn es keinerlei Ordnung und Struktur gäbe, es keine Möglichkeit gäbe, dass wir die Welt geordnet wahrnehmen?
Ein Rauschen kannst du z.B. auch in Komponenten zerlegen (Fourier-Reihe, z.B.) - mit unendlich vielen Bestandteilen. Wenn du jetzt selektiv, sagen wir mal die ersten drei Glieder nur betrachtest, erkennst du aber was periodisches (oder nur ein gewisses Frequenzspektrum).
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 03.01.2015:Das ist korrekt, jedoch entsteht Entropie immer nur in einem geschlossenen System und beim Universum ist man sich heute nicht mehr ganz so sicher ob dies ein geschlossenes System ist. Aber du hast völlig Recht, das Leben selbst bedarf einer möglichst niedrigen Entropie, ist jedoch nicht "frei" von ihr. Nur vielleicht ist ja sogar der Alterungsprozess die Folge einer Entropie (durch die ständige Replikation von Genmaterial und die Zellen werden immer mehr ihre Regenerationsfähigkeiten mit dem Alter verlieren). Ist ein interessanter Gedanke.
Ja, in diesem Punkt bezog ich mich auch tatsächlich auf das (mehr oder weniger) abgeschlossene System "Erde" (ist natürlich alles andere als abgeschlossen, aber für die Betrachtungen hier ausreichend). Entropie entsteht allerdings nicht nur in abgeschlossenen Systemen. Nur die Gesetzmäßigkeit, dass die Entropie einen Maximalwert anstrebt, ist abhängig davon, ob das System abgeschlossen ist. Ja, ich denke auch, dass man den Alterungsprozess als solche Entropiezunahme betrachten kann.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 03.01.2015:Das mit dem Ungleichgewicht würde ich so nicht sagen, zudem ist auch noch völlig unklar woher denn die Teilchen und Antiteilchen kamen. Ich stelle mir das Universum der Materie mehr inzwischen wie ein Universum an geronnener Energie vor. Bei Teilchen und Antiteilchen, Materie und Antimaterie sind ja nur die Positionen der Ladungsträger vertauscht, das erklärt also noch nicht ob da ein Gleichgewicht oder Ungleichgewicht als Ursache für das heutige Sein gelten kann. Noch ist es mehr Teil der theoretischen Wissenschaft, bleibt aber spannend diese Unklarheit ;)
Nunja, sooo unklar ist dieser Sachverhalt gar nicht mehr. ;) Klar erklärt nicht die Tatsache, dass es Materie und Antimaterie gibt, an sich, warum ein Ungleichgewicht herrscht. Es ist aber sinnvoll anzunehmen, dass es eins gab, denn sonst hätte sich bei der Dichte im Universum in den ersten paar Bruchteilen einer Sekunde Materie und Antimaterie gegenseitig annihiliert (in Strahlung umgewandelt). Und so ist auch die derzeitige Theorie: Es gibt eine Asymmetrie, die ich jetzt nicht genauer erklären kann, weil ich davon zu wenig Kenntnis habe. Wie genau das "damals" ablief, wird man natürlich nie wissen können, aber die Erklärungen sind doch recht plausibel.

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Ordnung und Chaos

29.01.2015 um 23:24
Zitat von mastermindmastermind schrieb am 26.01.2015:Man müsste eventuell wissen, ob der Geist in der Lage ist, sich eine geordnete Welt auch aus Chaos zu schaffen. Ich vermute, du meinst, dass, wenn es keinerlei Ordnung und Struktur gäbe, es keine Möglichkeit gäbe, dass wir die Welt geordnet wahrnehmen?
Ordnung und Struktur sind im kosmischen Chaos (schönes Paradoxon) sogar sehr selten zu finden. Der Geist versucht polar zu sein, was Chaos und Ordnung betrifft, er versucht beide Extreme zu benennen und zu definieren, wird jedoch erkennen müssen, reines Chaos oder reine Ordnung wird es nie geben, da beides die Ganzheitlichkeit prägt und formt zu dem was sie ist, eben ein ganzheitliches Gefüge.
Zitat von mastermindmastermind schrieb am 26.01.2015:Ein Rauschen kannst du z.B. auch in Komponenten zerlegen (Fourier-Reihe, z.B.) - mit unendlich vielen Bestandteilen. Wenn du jetzt selektiv, sagen wir mal die ersten drei Glieder nur betrachtest, erkennst du aber was periodisches (oder nur ein gewisses Frequenzspektrum).
Gewiss, denn selbst im chaotischen Rauschen gibt es eine gewisse Ordnung, nur eben keine reine Ordnung, denn dann bestünde Stillstand, wie ein Standbild, gänzlich ohne Bewegung. Die Bewegung selbst ist als etwas dynamisches das "Chaos", nur ist es eben möglich das sich da periodische Muster ergeben können, diese Prozess ist ein ordnender Prozess. Beispiel, das Wachstum von Kristallen, da besteht fast ein Gleichgewicht aus Statik und Dynamik, eben Ordnung und Chaos in einer Harmonie. Harmonie ist ja eben die Synthese der Gegensätzlichkeiten. Da muss man einfach dialektisch denken.
Zitat von mastermindmastermind schrieb am 26.01.2015:Ja, in diesem Punkt bezog ich mich auch tatsächlich auf das (mehr oder weniger) abgeschlossene System "Erde" (ist natürlich alles andere als abgeschlossen, aber für die Betrachtungen hier ausreichend). Entropie entsteht allerdings nicht nur in abgeschlossenen Systemen. Nur die Gesetzmäßigkeit, dass die Entropie einen Maximalwert anstrebt, ist abhängig davon, ob das System abgeschlossen ist. Ja, ich denke auch, dass man den Alterungsprozess als solche Entropiezunahme betrachten kann.
So betrachte ich dass auch, nur das die Erde eben wirklich kein abgeschlossenes System ist. Prinzipiell gibt es das nicht, nichtmal in der Mechanik und Baukunst, denn es gibt immer äußere Einflüsse und Impulsgeber. Daher wird das Universum in einem Multiversum keinen Wärmetod sterben, sondern immer "pulsieren", aufheizen, abkühlen, anwachsen und schrumpfen. (so denke ich es, muss aber nicht stimmen, ist nur so ein "Bauchgefühl")
Zitat von mastermindmastermind schrieb am 26.01.2015:Wie genau das "damals" ablief, wird man natürlich nie wissen können, aber die Erklärungen sind doch recht plausibel.
Daher lasse ich für mich, neben der Rationalität immer auch etwas Intuition in die Wissenschaft und Weltbetrachtung fließen :)


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Ordnung und Chaos

30.01.2015 um 08:57
also ich sehe es so, in allem chaos kann man ordnung erkennen. wie findet ihr die theorie?

@Dr.Manhattan
@cRAwler23
@mastermind


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Ordnung und Chaos

14.02.2015 um 08:58
Zitat von HoldingsHoldings schrieb am 30.01.2015:wie findet ihr die theorie?
Ja, so ist es auch. So umgibt es uns. :)


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Ordnung und Chaos

16.02.2015 um 04:40
Chaos & Struktur
Unlogik & Logik

Erstmal zur Einleitung:
Wir möchten quasi mit einer Logik die Unlogik erklären. Ein Paradoxon wie mir scheint. ;P

Aber der Grad an diesem Punkt ist klar definiert und wir als Menschen sind in der Lage beide Differenzen wahrzunehmen.

Die Frage ist daher entscheidender mit welchen mitteln kann man das eine und das andere Wahrnehmen.

Die Logik beinhaltet eine Struktur. ->
Naturwissenschaftlich gesehen nimmt alle Materie die Energieeffizienteste Form [STRUKTUR] ein, die eine Sache annehmen kann.

Chaos ist das Gegenteil. Daher können wir Sie nicht mit der Naturwissenschaft erklären.
Drehen wir einfach mal die Wortzusammensetzung von Natur-Wissen-Schaffen einfach mal um.
An diesem Punkt bin ich mal so frei und übersetze die Wörter einfach mal zu passenden Synonymen.

Natur-Wissen-Schaffen
Reale-Logik-Verstehen

Ireale-Unlogik-Wahrnehmen
Das Materiallose-Formlose-Erleben

Schlussfolgerung hieraus:
An dem Punkt wo die Logik aufhört zu existieren beginnen die Emotionen zu Herrschen. ;P

Schließen wir nun die Logikkette Vollständig.
Jede Art von Materie die frei in der Natur Emotionsfrei ausgesetzt wird, formt sich einer Mathematischer Logischen Struktur.
Nur die Materie die den Emotionen ausgesetzt wurden können Unlogische Eigenschaften beinhalten.

Da Ein Raum ohne Emotion sich irgendwann komplett Harmonisiert hat und somit zu einem Toten Stillstand führen würde, ist die gegen dominierende Kraft, die Emotion [die Unlogik] der Belebungsmotor des Universums.

Die Einleitende Worte und einige andere Kommentare sind aus meiner Sicht der Dinge Korrekt.

Wie kann etwas Leben wenn es weder Hass noch Liebe in sich trägt?
mfg. L.R.


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Dr.Manhattan Diskussionsleiter
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Ordnung und Chaos

14.09.2019 um 13:01
ich beschäftige mich die tage viel mit dem hermetischen prinzip der bewegung

es ist schon bezeichnend wei relativ alles ist

du kannst dich nirgendwo festhalten , da alles in bewegung ist

unendlich faktoren spielen miteinander ... und wir sitzen dazwischen .. selber bestehend aus unzählichen faktoren ... und versuchen uns fest zu fühlen ... und so gehts auch jedem der einzelnen faktoren - die sind beeinflusst von unendlich anderen faktoren

also was tun ?

na fliessen :D

rechne jeden augenblick mit dem ende der welt :D

so vieles ist unbekannt - was das chaos noch grösser macht

öffne deinen geist ... sei frei ... frei von festem .. du kannst nix festhalten ... darin liegt erlösung


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Dr.Manhattan Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Ordnung und Chaos

18.10.2019 um 11:26
so ein spaziergang durch die stadt ist schon erhellend.

wie überalll die menschen versuchen die dinge zu ordnen. in sich und ausserhalb.

dann haben sie schön geordnete komplexe - und die versuchen sie auch noch zu ordnen. ordnung ist gefährlich unter diesen umständen.

also was tun?

versuch einfach bischen gegengewicht - gelebtes chaos zu schaffen. dazu gehört auch zu geniessen. wenn du einem mädchen gegenüberstehst und rot wirst , mischt sich der ordnende verstand ein - und sagt das ist die und jenes und peinlich und dreh dich um und mach n coolen move. und wieder entstehen komplexe. wenn du einem mädchen gegenüberstehst - und du wirst rot - aber versuchst nicht das mit dem verstand zu lösen (ordnen) - was ist dann ? na nix - ein schöner moment - in dem dich ein mädchen erregt - du brauchst keine schablone ... es ist nicht berechenbar oder vermeidbar ... darum lass das chaos zu.

also vergiss die ganze schulausbildung - sicher die fakten sind nützlich - aber dieses prinzip alles zu lösen und optimieren zu müssen - das ist nicht nötig - dann merkst du - meistens besteht gar kein problem - es ist nur die absolute vielfalt , wo eins ins andere spielt - und das nicht beherschbar ist.


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Ordnung und Chaos

27.10.2019 um 00:22
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb am 10.11.2014:das sind so meine kleine Gedanken zu dem Thema ... was ist mit euch ? was fällt euch dazu ein ?
Mir fällt vor allem eine ziemliche Unordnung bei deiner Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion auf. Fast könnte man meinen, dass du gar keinen Blick für Ordnung hast. Aber das scheint wohl zu täuschen. Deine Gedanken und Ausführungen erscheinen ebenfalls etwas ungeordnet, aber das mag vielleicht auch der Komplexität der ganzen Thematik verschuldet sein. Es ist halt auch nicht immer so ganz einfach, Ordnung in das Chaos zu bringen. :)

Spontan fällt mir zunächst ansonsten bspw. der Begriff "Kosmos" ein. 'Kosmos' wird häufig als Synonym für 'Universum' verstanden, meinte ursprünglich aber etwas mehr, nämlich (Welt-)Ordnung:
https://www.spektrum.de/lexikon/philosophie/kosmos/1163

Es lohnt sich durchaus, sich in die ganze Thematik etwas einzulesen, also was die naturphilosophischen Betrachtungen über den Kosmos von der Antike bis zur Gegenwart angeht. Damit kann man wirklich ganze Bücher füllen, deshalb geht mir bei diesem Thema auch viel zu viel durch den Kopf (bspw. auch so Stichworte wie "Entropie", "Emergenz", "Selbstorganisation" usw. fallen mir spontan ein), als dass ich hier jetzt alles niederschreiben wollte. :P:

Und ansonsten vielleicht als Buchtipp:

Stuart Kauffman - Der Öltropfen im Wasser (1996).

"In den Naturwissenschaften zeichnet sich ein neues Paradigma ab, das in seiner Bedeutung der Theorie Darwins gleichkommt. In seinem allgemeinverständlichen Buch gibt Stuart Kauffman, Vordenker und Wegbereiter des neuen Denkens, Einblicke in die ordnungsbildenden Kräfte des Chaos und zeigt, wie Komplexität die Selbstorganisation bewirkt."

https://www.amazon.de/%C3%96ltropfen-im-Wasser-Stuart-Kauffman/dp/349222654X


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Ordnung und Chaos

13.11.2019 um 07:04
Ordung und Chaos, zwei gegensätzliche Kräfte.
Ist es nicht so, dass es für fast alles einen Gegensatz gibt?
Und ist es nicht so, dass fast alles eine Frage der Definition, des Blickwinkels ist?
Demnach eine irrelevante Frage, denn deine Meinung ist so gut wie jede andere.


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Mot ehemaliges Mitglied

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Ordnung und Chaos

13.11.2019 um 14:53
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb am 10.11.2014:nun es ist fast so , als wären diese beiden ... Kräfte ... im Universum dominierend

will sagen , während wir menschen uns Gedanken über gut und böse machen ... existieren zwei Giganten die alles beherschen
Das, was das Universum wirklich dominiert ist "Leere". Große gähnende Leere. Ein Vakuum.

Die uns bekannte Materie, welche dem Prinzip aus Chaos und Prinzip folgt macht gerade mal 10% im Makrokosmos aus...
Die Sterne sind nur Leuchtfeuer vor einem Schattenreich, das 90 Prozent des Alls ausmachen soll.
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8453547.html

...und weniger als 0,1% im Mikrokosmos auf atomarer Ebene.
Die Atome, aus denen alles ist, sind im Wesentlichen leerer Raum, ein Vakuum von 99,9 Prozent, darin zuckend und zitternd ein paar Teilchen.
https://www.zeit.de/2009/44/Cern/seite-2
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 22.01.2015:Chaos + Ordnung = Universum
So komme ich zur erweiterten Betrachtung:
Chaos + Ordnung + Leere/Vakuum = Universum
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb am 14.09.2019:du kannst dich nirgendwo festhalten , da alles in bewegung ist
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb am 14.09.2019:also was tun ?

na fliessen
Auch hier ist der Dreisatz anwendbar. Bewegung + Ruhe + Fluss = Universum


Der vorsokratiker Heraklit hat dazu folgende Gedanken:
Das Weltprinzip bildet die Vereinigung der Gegensätze durch eine Zusammenhaltende Kraft (der Logos). Durch den Widerstreit der verschiedenen Elemente entsteht eine Harmonie.

Alles Wirkliche ist in einem ewigen Fliessen begriffen.

Das Urprinzip war für Heraklit der Streit (polemos), »der Vater aller Dinge«. Die sich ständig wandelnde Welt ist bestimmt durch einen Kampf der widerstreitenden, einander entgegengesetzten Gegensätze. So kann es beispielsweise ohne den Gegensatz tiefer und hoher Töne keine Musik geben und ohne das männliche und weibliche Prinzip kein Leben. Dadurch entsteht eine Harmonie im Kosmos. Das stete Wechselspiel zwischen gegensätzlichen Kräften schafft die so Vielfalt der Phänomene.
https://www.anderegg-web.ch/phil/herakleitos.htm


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Ordnung und Chaos

13.11.2019 um 15:08
Zitat von DerChefDerChef schrieb:Ordung und Chaos, zwei gegensätzliche Kräfte.
Ist es nicht so, dass es für fast alles einen Gegensatz gibt?
Ordnung und Chaos sind keine Kräfte, sondern Begrifflichkeiten, Zielzustände oder Interpretationen von Zuständen.
Und was sagt Gegensatz aus, außer ebenfalls eine Interpretation aus der Position eines Betrachters zu sein?
Ist das nicht alles Worthülsen?

Wo gibt es denn Gegensätze, die nicht in Wirklichkeit grob aufgelöste Beschreibungen ein und derselben Sache wären?


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Ordnung und Chaos

13.11.2019 um 21:15
Zitat von NemonNemon schrieb:Ordnung und Chaos sind keine Kräfte, sondern Begrifflichkeiten, Zielzustände oder Interpretationen von Zuständen.
Und was sagt Gegensatz aus, außer ebenfalls eine Interpretation aus der Position eines Betrachters zu sein?
Ist das nicht alles Worthülsen?
Ich interpretiere jedoch etwas kraftvolles in diese Begriffe. Ich sehe das so, „Ordnung und Chaos“, das sind zwei Extreme. Sie beschreiben den ‚Zustand‘ von etwas, und die reine Ordnung oder das reine Chaos befinden sich einander gegenüber in ihrem extrem.
Alles im Leben ist eine Interpretation des Betrachters, darüber kann man sich nicht streiten.
Was bedeutet Ordnung?
Ich interpretiere in die Ordnung, eine einem System folgende Entwicklung von Kausalzusammenhängen. Oder besser gesagt, alles hat einen kausalen Verursacher, kein Ereignis geschieht ‚einfach so‘ aus dem nichts.
Im extremsten Chaos, dort ist es anders herum. Nichts hat einen kausalen Zusammenhang, alles geschieht einfach so aus dem nichts, ohne Verursacher.
Da dies aber praktisch nicht möglich ist, würde ich eher sagen, Chaos ist immer dann wenn Dinge unabhängig voneinander geschehen, oder bzw. immer dann wenn der gemeinsame kausale Verursacher so gering ist, dass er halt geringer ist als der Strich den man dann halt zieht.
Das ganze muss ja praktisch irgendwie anwendbar sein, letztendlich ist schließlich alles Ordnung denn alles hat einen kausalen Verursacher.
Aber diese Verteilung von Ordnung und Chaos, die kommt in allen Farben und Formen in Abhängigkeit der gegebenen Realität und ihrer Interpretation.
Theoretisch könnte man sagen, alles ist Ordnung und Chaos ist eine Einbildung.
Doch auch das geht nicht, denn alles hat einen kausalen Verursacher, doch die „Ganzheit“ an sich, sie hat keinen.
Das „alles“ (Universum, Existenz, etc.), wie kann etwas aus dem nichts entstehen? Es ist dieses Paradox, für welches ich das Chaos in in die Verantwortung nehme.
Zitat von NemonNemon schrieb:Wo gibt es denn Gegensätze, die nicht in Wirklichkeit grob aufgelöste Beschreibungen ein und derselben Sache wären?
Welche „Sache“?


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Ordnung und Chaos

13.11.2019 um 21:56
Zitat von DerChefDerChef schrieb:Welche „Sache“?
Gängig ist es, z. B., heiß und kalt, hell und dunkel, gut und böse, eckig und rund, klein und groß etc. pp. als Gegensätze zu bezeichnen.
Was aber nur eine starke modellhafte Vereinfachung ist, dieses digitale entweder - oder.
Und so verhält es sich bei vielen Modellen, in die wir eine Ordnung interpretieren, weil wir es gewohnt sind, in so einfachen Kategorien zu denken. Aber es lauert in Wirklichkeit das Chaos darinnen - oder die vermeintliche Ordnung ist nicht mehr als eine Moment-Aufnahme, in die wir, weil wir gar nicht anders können als zu simplifizieren, schwarz-weiß zu zeichnen, ein System hineininterpretieren.


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Ordnung und Chaos

13.11.2019 um 22:10
@Nemon
Das stimmt natürlich, aber ich glaube nimmt man meinen Beitrag als Beispiel sieht es mit der Sache anders aus.
Definiert man Ordnung nach dem Vorhandensein von Kausalzusammenhängen für das Auftreten eines Zustands/Ereignisses, so ist Ordnung wenn mans genau nimmt grundsätzlich überall und immer vorhanden. Was indizienstark darauf hinweist, dass Ordnung existiert und Chaos nicht.
Allerdings, die Frage „Wie konnten Raum und Zeit entstehen“ könnte nach dieser Definition mit Chaos beantwortet werden.

Und objektiv gesehen, gibt es neben dieser Annahme nur die Tatsache, dass andere Interpretation von Ordnung und Chaos lediglich individuelle und subjektive Interpretationen sind.
Und da kommt es lediglich darauf an, wo jeder persönlich die Grenze zwischen Ordnung und Chaos zieht.
Und wenn jemand sagt, irgend etwas anderes als die Entstehung von Raum und Zeit sei Chaos, dann ist das genau genommen nicht richtig, denn es handelt sich um ein Schein-Chaos in sofern, als dass der Betrachter nicht in der Lage ist die Ordnung zu verstehen, oder sie als Chaos bezeichnet um sich selbst und anderen Menschen etwas gedanklich mit Worten begreiflich zu machen.
Und das ist Gang und gebe und kann jeder machen wie er will, manche bezeichnen meinen Schreibtisch als Chaotisch, tatsächlich jedoch hat alles seine Ordnung in meinen Augen.
Aber rein theoretisch, ist Chaos praktisch nicht vorhanden. (Nach meiner Definition)


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Ordnung und Chaos

13.11.2019 um 22:27
@DerChef
Ich hab jetzt keine Zeit, das weiter auszuführen. Nur schnell ein eben erfundenes Beispiel dafür, was ich meine:

Wenn man jetzt sagt, die Isar fließt durch München.
Dann ist das Ordnung nur im Sinne eines Postkartenmotivs, einer Aufnahme, die wir machen, um diesen vermeintlich normalen Zustand zu manifestieren.
Wenn man die Auflösung der Betrachtung verfeinert, geht es schon damit los, dass wir die Zeitachse auf diversen Ebenen außen vor lassen. Und das Wesen der Dinge. Wir reden hier von einer unfassbar hohen Zahl von Wassermolekülen. Jedes von ihnen - fließt es, oder steht es quasi auf einem Transportband? Und der Zustand ist auch nicht selbstverständlich. Jeden Moment (wieder so ein Punkt, wo es auf die Auflösung ankommt), so kann man es auch sehen, entsteht dieser Zustand der Wassermoleküle in München neu. Und nirgendwo steht in einer Programmierung, wie es weitergeht. Das geht nun schon eine Weile so. Das ist aber nur unsere Perspektive auf die Sache, weil sie unsere Wahrnehmungsebene und unserem Schema entspricht, mit dem die Menscheit aufgewachsen ist. Bekanntlich bewegt sich schon für eine Fliege, die ja quasi Teil unserer bestätigten Realität und von deren Wahrnehmung ist, der Mensch so was von in Superzeitlupe, dass er sich lächerlich macht, wenn er die kleinen Viecher fangen will.
Wieder zurück: Es gibt auch eine Betrachtungsweise, in der es einen Fluss Isar, der durch München fließt, in dieser Form nicht gibt. Eher schon eine Reihe von Momenten, eine Reihe von physischen Körpern in gewisser Interaktion bzw. Kausalität stehen, wobei letztere ggf. auch nur ein Schema ist, nach dem wir interpretieren.

Von daher bin ich in jeder Hinsicht vorsichtig mit Kategorien wie Ordnung und Chaos.
Das nur mal so als schnelle Skizze.


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Ordnung und Chaos

13.11.2019 um 23:21
@Nemon
Ich gebe dir vollkommen recht. Doch es handelt sich auch um zwei unterschiedliche Dinge. Die ‘theoretische’ Ordnung welche immer vorhanden ist - und das subjektive Ordnungsempfinden. Ordnung, zu verstehen als eine Begrifflichkeit welche benutzt wird um Gedanken besser in Worte zu fassen. Aber natürlich meint jeder a bissal was anderes als der andere wenn er es benutzt.
Und dann hast du noch eine Programmierung, einen Plan ins Spiel gebracht. Ich gehe nicht von einem aus, lediglich von kausalen Ursachen. Und dass jedes wassermolekül so fließt wie es fließt, das hat alles seine kausalen Ursachen.
Dass wir das als Menschen wahrscheinlich nie genau nachvollziehen können, ist klar, und so ist alles mehr oder weniger kompliziert, mikroskopisch oder abstrakt.
Und da kommen wir zu der Frage, wo zieht eine individuelle Person die Grenze, ab wann ist eine Ordnung für die Person nicht mehr nachvollziehbar?

Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten dass das volle Verständnis für Ordnung, obwohl sie theoretisch immer besteht, für den Menschen praktisch nie 100% möglich ist.
Denn der Begriff Ordnung bezieht sich immer auf irgendeinen Ausschnitt innerhalb der Realität. Und diese ist für jeden Menschen subjektiv, fehlerhaft und kann die echte Realität nie komplett erfassen, denn diese ist viel zu groß. Man kann lediglich bestimmte Teile von ihr intensiver und ausführlicher betrachten, und versteht es nur besser aber nie ganz.

Demnach, Ordnung existiert - oder eben nicht; und Chaos existiert, oder eben nicht.
Alles eine Frage der Perspektive.


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Ordnung und Chaos

16.11.2019 um 16:21
Zitat von DerChefDerChef schrieb:Demnach, Ordnung existiert - oder eben nicht
hmm.... Fließt ein Fluss nicht durch die Ordnung der Naturgesetzmäßigkeiten? Wächst ein Baum nicht immer nach den Regeln seines Wesens? Oder ist es eine Frage der eigenen Perspektive wie sich ein Stein, Fluss, Baum oder Mensch verhält?


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Ordnung und Chaos

16.11.2019 um 16:28
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Oder ist es eine Frage der eigenen Perspektive
Der Punkt ist m. E., dass man sich darüber im Klaren sein muss, aus welcher Perspektive man betrachtet und welche Implikationen das jeweils hat.


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Ordnung und Chaos

16.11.2019 um 16:29
Zitat von NemonNemon schrieb:Der Punkt ist m. E., dass man sich darüber im Klaren sein muss, aus welcher Perspektive man betrachtet und welche Implikationen das jeweils hat.
Bleiben wir einfach bei der Menschlichen. ^^


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Ordnung und Chaos

16.11.2019 um 16:31
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Bleiben wir einfach bei der Menschlichen.
Wessen?
Ich sehe weder Ordnung noch Chaos, jemand anderes sieht gar nichts anderes mehr ^^


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