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Braucht man eine Meinung?

90 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Meinung, Denken, Ansicht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 13:28
Hallo zusammen. Wagen wir einen erneuten Versuch.

Was haltet ihr von Menschen die keine eigene Meinung haben? Also Menschen, die zu bestimmten Themen keine eigene Ansicht haben. Sei es politische, ökologische, religiöse oder Fachbezogene Themen.

Wiki sagt dazu: Nach einer verbreiteten philosophischen Begriffsverwendung ist das Meinen ein Fürwahrhalten, dem sowohl subjektiv als auch objektiv eine hinreichende Begründung fehlt. Dadurch unterscheidet sich das Meinen vom Glauben und vom Wissen. Von Glauben spricht man, wenn jemand eine Aussage für wahr hält, ihre Wahrheit also subjektiv als gesichert erscheint, obwohl der Glaubende keine objektiv zureichende Begründung dafür angeben kann. Der Unterschied zum Wissen besteht darin, dass der Wissende nicht nur von der Wahrheit der Aussage überzeugt ist, sondern auch über eine objektiv zureichende Begründung dafür verfügt. Diese Abgrenzung der drei Begriffe ist allerdings in der Philosophie nicht allgemein anerkannt, insbesondere hinsichtlich der Unterscheidung von Meinung und Glauben. In englischen Texten wird diese Unterscheidung nicht vorgenommen; belief kann sowohl mit „Meinung“ als auch mit „Glaube“ übersetzt werden. Hinzu kommt, dass in der Alltagssprache oft nicht zwischen „Meinung“, „Glaube“ und „Überzeugung“ unterschieden wird. Weder alltagssprachlich noch fachsprachlich hat sich eine einheitliche Begriffsverwendung durchgesetzt.

Also viele Meinungen sind gar nicht ausreichend Begründet. Ich bleibe da lieber beim Glauben, wenn ich mir nicht sicher bin. Dann gibt es noch die wissende Meinung, die objektiv ausreichend begründet ist. Eine Beobachtung reicht da schon aus für eine objektive ausreichende Begründung.

WARUM? In der Wissenschaft wird auch beobachtet. Diese Beobachtung ist mit einem Gefühl verknüpft. Mehr dazu: Youtube: Wie das Bewusstsein „Wirklichkeit schaltet" | Dr. Ulrich Warnke im Gespräch
Wie das Bewusstsein „Wirklichkeit schaltet" | Dr. Ulrich Warnke im Gespräch
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Bei 5:32 wirds erklärt.

Zu mir: Ich habe fast keine eigene Meinung. Ich habe kein Problem damit. Schaut euch Wikipedia an. Hat Wikipedia eine Meinung? Also ich bezeichne mich als wandelndes Lexikon. Ich erzähle immer das, was ich beobachten konnte oder auch mit meinen anderen Sinnesorganen wahrnehmen kann wie, Riechen, Schmecken, hören und fühlen. Ich erzähle das immer aus der Sicht, eines anderen. Ich sage dann sowas wie, es gibt Leute die finden das so und so. Oder ich zähle halt Fakten auf, welche ich gelesen habe und präsentiere sie halt. Natürlich habe ich am Ende noch eine eigene Meinung, aber die ist hier jetzt bedeutungslos.

Nein: Ich habe keine Angst davor, dass was ich meine, nicht akzeptiert wird.
Nein: Ich bin sehr Selbstbewusst.
Außerdem: Ich habe erkannt, dass das unbedingte Meinen mit dem Ego verknüpft ist.

Kann man am Ende sagen, dass es keine Meinung gibt? Also jeder Mensch reimt sich seine Meinung durch Informationen anderer zusammen? Am Ende weiß keiner was wahr ist, also kann es auch keine Objektivität geben, wenn ich es mal krass ausdrücke.

Ich bin auf Eure Diskussion gespannt :D


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 13:42
Keine Meinung ist auch eine Meinung, nämlich die hier: "Macht, was ihr wollt."

Auch gäbe es ohne Meinung keine Wissenschaft: niemand würde eine Hypothese auf die Richtigkeit abklopfen, wenn's allen egal/Blunzen/Powidel wäre.


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 13:43
Genau, sollen die anderen machen :D


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 13:44
@NovaFusion

Außerdem stimmt es nicht, dass du keine Meinung hast, da du eine besonders extreme vertrittst:
Zitat von NovaFusionNovaFusion schrieb:also kann es auch keine Objektivität geben



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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 13:45
Ja das ist mit einem Glauben verknüpft bzw. eine Möglichkeit von vielen. Also es könnte so sein, wenn man jetzt bischen mehr Stoff für die Diskussion braucht, habe ich das am Ende noch erwähnt.


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 13:59
@NovaFusion

ich denke bei einigen Dingen braucht man eine Meinung, wenn es um Schritte geht die man gehen möchte in die Zukunft..
also z.b. in der Politik oder bei deinem Wunsch wo du den nächsten Urlaub verbringen möchtest.
in Politik man macht sich ein Bild anhand der Fakten und Vermutungen und dann meint man das diese oder jene Stellschrauben angetastet und um so viel verstellt werden müssen..

kannst du eine Entscheidung treffen für deine Zukunft oder deinen Urlaub ohne dir eine Meinung zu bilden?


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 14:06
Zitat von NovaFusionNovaFusion schrieb:Am Ende weiß keiner was wahr ist, also kann es auch keine Objektivität geben, wenn ich es mal krass ausdrücke.
Man kann diese Aussage nicht auf Alle und auf alles anwenden.
Es gibt natürlich eine Objektivität, wenn man es mit der Beschreibung dessen, was man beobachtet, festgestellt usw. haben will, sehr genau nimmt.

Ein Beispiel: Auf der Erde sind 1.000 kg schwerer als 1 g.
Oder: Ein Mensch, der vollkommen blind ist, kann nicht sehen usw..

Je weiter man sich von einer präzisen Beschreibung entfernt, umso mehr gelangt man in den Bereich von Meinungen.

Beispiel: Der Mensch ist ein vernünftiges Wesen.
Oder: Die Menschen spinnen.

Im Himmel, also im Univerum, gibt es Objekte. Das ist objektiv.
Diese Objekte setzen sich aus viel kleineren Teilchen zusammen. Auch das ist objektiv, wenn hier auch schon Einwände erhoben werden können, weil was nun "Teilchen" sind, noch nicht ganz klar ist.

Auf der Erde gibt es jetzt schon zu viele Menschen.
Wir müssen noch mehr Flüchtlinge aufnehmen.
Wir können nicht noch mehr Flüchtlinge aufnehmen.
An diesen drei Aussagen kann man sehen, wie Meinungen und Interessen miteinander verflochten sein können, was wiederum manche Meinungen in einem bestimmten Licht erscheinen lassen kann.

Das Leben ist zu kurz.
Das Leben ist zu lang.
Das Leben ist schön.
Das Leben ist eine Qual.

Die Sonne ist trocken.


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 14:17
Hab mal iwo was von einer Umfrage gelesen, es ging darum was für das größere gesellschaftliche Problem gehalten wird: Mangelndes Interesse oder mangelnde Bildung. Eine große Menge hatte dazu Antworten im Stil " Weis ich nicht, interessiert mich auch nicht" .......

Keine eigene Meinung haben heißt irgendwie zu Allem ja und amen zu sagen. Wenn ich Fakten analysiere komme ich zu einer Schlussfolgerung und somit zu einer Meinung. Falsche "Fakten" können dann zu "falschen" Meinungen führen.
Mann muss nicht zu Allem eine Meinung haben aber oftmals ist keine Meinung vertreten den "Mob" zuzustimmen.
Keine Meinung, kein Urteil über Irgendetwas zu haben würde bedeuten keine Persönlichkeit zu haben.
Alles ist miteinander Verschränkt und so mit zählen auch alle Meinungen. Auch wenn sie nur gedacht sind.
Durch die Ausstrahlung des Einzelnen wird seine gedachte Meinung ausgedrückt, bist du also der Meinung meinungslos (mal kurz innehalten und denken), zu sein strahlst du eine Art Desinteresse oder Überheblichkeit aus.

Zu deinem Video mal eben, jep Physik erklärt vieles aber wenn du eher "analytisch" denkst und dich nicht von halben Wahrheiten überzeugen lassen möchtest dann etwas zu Quanten.

Youtube: Was ist die Quantenmechanik? [Physik]
Was ist die Quantenmechanik? [Physik]
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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 14:22
@sybel
Zitat von sybelsybel schrieb: bist du also der Meinung meinungslos (mal kurz innehalten und denken), zu sein strahlst du eine Art Desinteresse oder Überheblichkeit aus.
Okay wie erklärst du dir das? Das ergibt für mich keinen Sinn bzw, fehlen mir hier mehr Informationen um deine Erkenntnis zu verstehen.


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 14:27
@NovaFusion
Weil du meinst dich mit der MEINUNG MEINUNGSLOS zu sein von den Anderen zu unterscheiden.
Also Interessiert dich ihre Meinung auch nicht oder du versuchst sie durch (theoretische) Fakten nichtig zu machen statt eine eigene Meinung zu vertreten. Was ja zu einer (guten) Diskussion gehört.


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 14:31
Also kurz wenn zwei Diskutieren stehst du nur daneben, weil du ja keine Meinung hast ergo Desinteresse. Oder du machst ihre Diskussion durch analythische Fakten zunichte ergo Überheblichkeit.
Mal vereinfacht


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 14:45
@sybel

Alleine, dass ich denen zwei mit voller Aufmerksamkeit zuhöre, zeige ich mehr Interesse, als jemand, der ne Meinung hat und nur von seiner Sicht redet :D Das ist die Kunst, die die wenigsten beherrschen, einfach zuhören. Übrigens, Frauen wollen auch nur zugehört werden. Aber das ist jetzt ein anderes Thema :D

Überheblichkeit ist mit dem Ego verknüpft. Man kann nicht überheblich sein, wenn man eine Beobachtung schildert, denn du hast ja Recht in diesem Sinne, weil du es gesehen hast. Aber das was du meinst, was objektiv nicht korrekt ist vielleicht nur subjektiv ist mehr auf das Ego gerichtet. Du machst es zu deiner Identität, also deine Meinung. Du spielst schon eine Rolle.

Wir wollen immer jemand sein :D

Und analytische Fakten können die Augen öffnen vor der Blindheit des Egos, die daran festhält, etwas zu wissen, was nicht stimmt.

Man kann alles aus einem anderen Blickwinkel sehen. Ich benutze stehts andere Blickwinkel.


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 15:05
Zitat von NovaFusionNovaFusion schrieb:Zu mir: Ich habe fast keine eigene Meinung. Ich habe kein Problem damit.
Zitat von NovaFusionNovaFusion schrieb:Natürlich habe ich am Ende noch eine eigene Meinung
Das entbehrt nicht einer gewissen Komik :)

Ich glaube JEDER hat eine eigene Meinung. Ob man die auch nach außen hin vertritt und Farbe bekennt, ist eine andere Frage. Ob du deiner eigenen Meinung traust, und dich von ihr an der Nase herumführen lässt, ist eine Weitere. Eine Meinung muss ja auch nicht immer hinreichend begründet sein, sonst gäbe es ja Stillstand.


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 15:09
@Bunansa

Dein Kommentar gefällt mir und dazu stehe ich. Das ist meine Meinung :D

Genau eine Meinung muss nicht begründet sein, solange sie dir hilft. Ich glaube an Gott ist ne Meinung und für anderen nicht begründet, dass es so etwas gibt. Je nachdem wie man etwas sieht.


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 18:07
@NovaFusion
Steige ich in eine Diskussion mit einer anderen oder abgewandelten Meinung ein, UND kann diese mit fundierten Fakten untermauern, so beleuchte ich die Situation aus einem anderen Blickwinkel. Starrsinnigen Unbelehrbaren kann ich weder mit Fakten noch mit eigenen Argumenten beikommen. Nur mit Statistiken, Zahlen oder sonst wie Fachwissen zu kommen hat was "Lehrerhaftes" nichts "lehrendes".
Wenn ich sage das kommt überheblich rüber meinte ich nicht das du dich überlegen fühlst, sondern nur das du ev. dadurch so wirkst. Also in die "Schublade" gesteckt wirst weil du in diesem Moment für den Anderen vielleicht da rein passt.
Nur zuhören und dabei keine eigene Meinung vertreten langweilt übrigens die meisten Frauen auf Dauer auch, wir möchten doch auch mal was ausdiskutieren.
Auch analytische Fakten sind nur der "Blickwinkel" mit den man die Fakten analysiert hat.
Mir wurde auch schon oft vorgeworfen das man mit mir nicht diskutieren kann, weil ich meinen "Standpunkt" immer wieder ändere. Dabei beleuchte ich meistens auch nur mehrere Seiten oder versuche mich in den Blickwinkel des Anderen rein zu versetzen.
Also kann es schon mal in einem Gespräch mit mehreren Personen sein das ich mal die Meinung des Einen unterstütze, mal des Anderen, dann wieder eine ganz andere eigene oder auch nur Fakten einwerfe.

Wir wollen nicht immer Jemand sein, wir sind immer Jemand. Nur sollte dieser Jemand möglichst das Selbst darstellen.

Das was du versuchst zu verklickern wäre eine KI ähnlich, rein analytisches denken eines selbstlernenden Computerprogramms.


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 18:21
@sybel
Zitat von sybelsybel schrieb:Starrsinnigen Unbelehrbaren kann ich weder mit Fakten noch mit eigenen Argumenten beikommen.
Ja das stimmt, wenn der eine nicht will, will der nicht :D
Zitat von sybelsybel schrieb:Nur zuhören und dabei keine eigene Meinung vertreten langweilt übrigens die meisten Frauen auf Dauer auch, wir möchten doch auch mal was ausdiskutieren.
Ja auch das stimmt. Wird ja irgendwann langweilig. Eine Balance zu finden wäre hier der bessere Ausdruck gewesen.
Zitat von sybelsybel schrieb:Mir wurde auch schon oft vorgeworfen das man mit mir nicht diskutieren kann, weil ich meinen "Standpunkt" immer wieder ändere. Dabei beleuchte ich meistens auch nur mehrere Seiten oder versuche mich in den Blickwinkel des Anderen rein zu versetzen.
Also kann es schon mal in einem Gespräch mit mehreren Personen sein das ich mal die Meinung des Einen unterstütze, mal des Anderen, dann wieder eine ganz andere eigene oder auch nur Fakten einwerfe.
Das war der Grund, warum ich mein anderen Thread aufgemacht habe mit dem Schubladen denken. Ich sehe das ähnlich und änder auch ständig. Sehe es aus anderen Blickwinkel, füge noch Wissen hinzu. Das ist natürlich Arbeit und diese Arbeit wollen wenige machen, deshalb bleiben sie lieber in ihre Komfortzone stehen, dann kann man sie aber leichter in Schubladen stecken. Ja ich habe keine endgültige Meinung, wäre sonst ja auch langweilig. Deshalb können mit mir auch wenige anfangen :D Willkommen im Club.
Zitat von sybelsybel schrieb:Das was du versuchst zu verklickern wäre eine KI ähnlich, rein analytisches denken eines selbstlernenden Computerprogramms.
Okay eine KI ist genauso langweilig. :D


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 19:07
Keine endgültige starre Meinung ist Ok, aber halt doch eine eigene flexible Meinung. Das ist nicht keine Meinung haben sondern auch bereit sein sich andere Meinungen anzuschauen und zu "analysieren".
Das ist wichtig und richtig! Das ist auch nicht "tot" wie meinungslos zu sein.


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01.01.2017 um 19:08
@sybel

flexible Meinung, danke das hilft mir sehr :D


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Braucht man eine Meinung?

01.01.2017 um 20:03
Eine sehr interessantes Thema und ein schier unerschöpfliches dazu. Ich möchte gerne meine Gedanken hierzu äußern.

Die Definition von Wiki "Nach einer verbreiteten philosophischen Begriffsverwendung ist das Meinen ein Fürwahrhalten, dem sowohl subjektiv als auch objektiv eine hinreichende Begründung fehlt. Dadurch unterscheidet sich das Meinen vom Glauben und vom Wissen" stößt einige Gedanken bei mir an:

Es gibt ja im Sprachgebrauch die Redewendung "eine Meinung bilden". Da fragt man sich doch sofort, durch was oder wen sich eine Meinung bilden kann. Sie ist ja nun nicht einfach da, sondern muss ja von irgendwo her kommen.

Das sind zum einen die Einflüsse, die von außen, also unserer Umwelt auf uns einwirken. Sofort wird einem klar, dass bei dieser Betrachtung der eigene Standpunkt eine große Rolle spielen muss. Es wird jedem sofort einleuchten, wenn man sich dies räumlich vorstellt. Es ist schließlich ein Unterschied, ob ich z. B. ein Bild bei heller Beleuchtung oder in schummrigem Licht betrachte. Der gewonnene Eindruck ist unbestreitbar verschieden.

Lasse ich mir diesen Vergleich noch einmal durch den Kopf gehen, bleiben meine Gedanken sofort bei dem Wort "Eindruck" hängen und ich stutze: Ist Eindruck womöglich ein ähnlicher, wenn nicht synonymer Begriff wie "Meinung"? Wenn man z.B. von einem Menschen einen bestimmten Eindruck hat, folgert daraus automatisch auch meine Meinung über ihn?

Auf jeden Fall wird bei diesem kleinen Beispiel deutlich, dass eine Meinung voraussetzt, dass ich einen Eindruck von etwas haben muß. Anders gelange ich ja nicht zu (m)einer Meinung. Freilich gibt es auch Tatsachen, Fakten, aber diese sind zu akzeptieren. Ein Eindruck ensteht erst bei mir, er ist ja vorher nicht da.

Jetzt möchte ich die oben erwähnte "flexible" Meinung aufgreifen. Die Meinung wird flexibel, wenn man sich die Mühe macht, sich gemäß der vorigen Definition in andere mögliche Standpunkte hineinzudenken. Das schärft die Sinne, erfordert Toleranz, gibt einem aber auch selbst die Fähigkeit zurück, Toleranz zu üben. Vor allem aber, und darauf möchte ich jetzt hinaus, schafft es etwas vom Wichtigsten, was ein Mensch zum und fürs Leben zwingend braucht: Haltung.

Ohne eine Haltung keine Meinung, zumindest keine, die andere überzeugen könnte. Meinungen, die lediglich rein dialektischen Ansprüchen genügen, sind wertlos und werden sehr schnell entlarvt. Doch durch was oder wen eigentlich? Was gibt uns die Sicherheit, zu wissen, ob eine Meinung authentisch ist?

Hier kommt jetzt eine menschliche Disziplin ins Spiel, die sich wohl am wenigsten von der Evolution beeindrucken läßt: Der Instinkt. Er tritt in dem Moment auf den Plan, wenn der Intellekt zu versagen droht. Er ist unser Notnagel, der uns Fehltritte vermeiden läßt. Leider wird er durch die Herausforderungen an den Menschen heutzutage in den Hintergrund gedrängt. Nebenbei: Interessant wäre jetzt zu überlegen, ob der Instinkt womöglich durch Meinungen beeinflusst werden kann.

Das wärs zunächst fürs erste.


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Braucht man eine Meinung?

02.01.2017 um 10:14
Sagt man nicht "...sich eine Meinung bilden"?

Bevor man sich zu einer Meinungsäußerung verleiten lässt steht die Bildung, nach meiner bescheidenen Meinung.


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