Was bedeutet es, die Wahrheit zu kennen?

FlamingO schrieb:Und - hast du selber etwas Substantiellem auf die Spur finden können? Eigene Erkenntnisse gewonnen?

Und wieder ein anderes Wort. :)

Was willst du mit "Substantiellem" tun ?
Was sagen solche Worte ?

Stopp, ab hier will ich nicht weiter denken ?

Yooo schrieb:Aber was willst du denn damit tun?

Ich will damit hier im Thema tun, dass möglicherweise offenbar wird, was Menschen mit so Kommunikation beendenden Worten tun wollen könnten.

Gerlind schrieb:was Menschen mit so Kommunikation beendenden Worten tun wollen könnten.

Wenn es beendende Worte sind, will er damit die Kommunikation wahrscheinlich beenden.
Wobei dann noch die Frage wäre, ob das überhaupt das Motiv ist und natürlich, ob es überhaupt beendende Worte sind.

Will man darauf eigentlich eine Antwort finden?
Etwas, das mir nicht gefällt, übergehe ich eigentlich lieber, wenn ich einfach keine Lust habe, mich darauf einzulassen.
Ich würde mich ziemlich tyrannisiert vorkommen, wenn ich immer darüber nachdenken würde, was jemand damit tun will.
Es einfach zu ignorieren ist doch deutlich angenehmer.

Gerlind schrieb:Und wieder ein anderes Wort. :)

Das Kästchen füllt sich. :Y:
GGf. wird hier demnächst ein Scrabble-Thread aufgemacht.

Gerlind schrieb:Was willst du mit "Substantiellem" tun ?
Was sagen solche Worte ?

Soll ich das nun auch wieder umschreiben? Was nützen die ganzen Paraphrasierungen, wenn der Tanz einfach nicht aus dem Kreis herausfindet?

BTT: Welchen Wahrheitsbegriff legst du eigentlich als TE zugrunde? Vielleicht kann man sich ja daran thematisch entlanghangeln. Was genau meinst du, wenn du von Wahrheit sprichst?

Gerlind schrieb:Ich schrieb diese Sätze.

Ja. Und du kennst den Unterschied zu: "Ich schrieb diese Sätze nicht."
Und du glaubst, der erste Satz ist wahr, der zweite nicht. Du kommst in der Sprache nicht um einen Wahrheitsbegriff herum, außer du ziehst dich auf dadaistische Aussagen der Marke: "Lirumlarumlöffelstiel" zurück.

paxito schrieb:Du kommst in der Sprache nicht um einen Wahrheitsbegriff herum

Hier taucht die Frage (einem Wal gleich an der Oberflache nach Luft schnappend) auf, was denn einen sinnvollen Sprachgebrauch missachtet/konstituiert.

Vielleicht Regeln die eine Antwort ermöglichen? @FlamingO

paxito schrieb:Vielleicht Regeln die eine Antwort ermöglichen?

Wäre ein Ansatz. Auf diese linguistischen Regeln müsste man sich freilich zuvor einigen.
Von da ausgehend könnte man ein jeweiliges Thema (sprachlich unvariabel) erörtern. Logik, ick hör dir trapsen. :note:

Ich denke, Impulsivität sollte nicht ausgeklammert werden; manchmal kommt durch das Formulieren spontaner Gedanken auch etwas Sinnhaftes/Wegweisendes heraus. Das ist natürlich ein Kann-Output - nicht zwingend.

paxito schrieb:Ja. Und du kennst den Unterschied zu: "Ich schrieb diese Sätze nicht."
Und du glaubst, der erste Satz ist wahr, der zweite nicht. Du kommst in der Sprache nicht um einen Wahrheitsbegriff herum, außer du ziehst dich auf dadaistische Aussagen der Marke: "Lirumlarumlöffelstiel" zurück.

Du setzt etwas als "wahr" und behauptest, ich müsse einen Wahrheitsbegriff haben.
Den habe ich auch dann nicht, wenn du dich auf den Kopf stellst.
Ich brauche m.E. keinen Wahrheitsbegriff um nicht dadaistische (was immer das ist) Sätze zu schreiben.

Ich gehe zum Bäcker und kaufe zwei Brötchen. Da muss ich doch nicht sagen zum Bäcker: "Das ist die Wahrheit.".

Gerlind schrieb:Ich gehe zum Bäcker und kaufe zwei Brötchen.

Da möchte ich aber mal Mäuschen spielen.
Wann ist es dir zuletzt gelungen, tatsächlich bei einem Bäcker Brötchen käuflich zu erwerben.
Also solche, die nicht Worte sind, sondern Brötchen. Wahre Brötchen. Zwei wahre Brötchen. Nicht eines oder drei. Die du als wahre Brötchen akzeptierst.
Ich kann es mir kaum vorstellen.

Nemon schrieb:Da möchte ich aber mal Mäuschen spielen.
Wann ist es dir zuletzt gelungen, tatsächlich bei einem Bäcker Brötchen käuflich zu erwerben.
Also solche, die nicht Worte sind, sondern Brötchen. Wahre Brötchen. Zwei wahre Brötchen. Nicht eines oder drei. Die du als wahre Brötchen akzeptierst.
Ich kann es mir kaum vorstellen.

Ich gehe zum Bäcker um bestimmte Teigwaren zu kaufen.
Wir verstehen uns.

Gerlind schrieb:Wir verstehen uns.

Der Bäcker und du?

Nemon schrieb:Der Bäcker und du?

Ich bin in meinem Leben von allen Bäckereifachverkäuferinnen so verstanden worden, dass ich mit dem rausging aus dem Geschäft, was ich haben wollte, wenn es da war.
Und das ohne "die Wahrheit" zu sagen.

Ich frage mich und auch jetzt hier , wenn einer von "der Wahrheit" spricht, was er damit meint.

Gerlind schrieb:Und das ohne "die Wahrheit" zu sagen.

Ich frage mich und auch jetzt hier , wenn einer von "der Wahrheit" spricht, was er damit meint.

Was ja einen Hinweis darauf gibt, dass es zwischen Worten und Dingen einen Zusammenhang herzustellen möglich ist, der auf Wahrheit schließen lässt. Du behauptest ja nicht, man hätte die Brötchen anders nennen können oder du hättest etwas anderes oder gar nichts bekommen.

Nemon schrieb:Was ja einen Hinweis darauf gibt, dass es zwischen Worten und Dingen einen Zusammenhang herzustellen möglich ist, der auf Wahrheit schließen lässt. Du behauptest ja nicht, man hätte die Brötchen anders nennen können oder du hättest etwas anderes oder gar nichts bekommen.

Es geht darum, was Menschen damit meinen könnten, wenn sie "Wahrheit" sagen.
Ich schließe auf keine Wahrheit, wenn ich zwei von mir bestellte Brötchen bekommen.
Ich frage mich nicht, was ist ihre wahre Substanz, ihre Realität.
Ich benutze Sprache und komme ganz gut zurecht.

@Gerlind
Ich hatte das Beispiel schon mal gebracht:

Frühzeitliche Höhlenbewohner haben nicht in ihrer Höhle gehockt und überlegt, was es denn wert wäre, dass man dafür eine Sprache entwickelt und worüber man dann die interessantesten selbstrefrenten Diskussionen würde führen können.

Da kommt einer von draußen rein und berichtet, er habe eine Herde Mammuts gesehen. Die werde wohl voraussichtlich am Morgen durch das Tal ziehen. Da sind sie dann hin, haben gejagt und hatten zu essen und schöne Pelze, Sehnen und Knochen. Da wurden aus Worten Fakten. Es passte also alles zusammen.

So hat sich die Sache mit der Sprache entwickelt für uns Menschen und der Zusammenhang von Worten, Begriffen und Bedeutungen, die Entstehung von Wahrheit, das alles ist in einem Kontext zu sehen, in dem entwicklungsgeschichtlich für und nützlich und sinnvoll war. Dies geht bis hin zur Kommunikation mit Tieren.

Das Konzept hat daher auch Grenzen. Aber klar ist: Wir konnten auf diese Weise zuverlässig technische Errungenschaften erzielen, ziel- und zeitgenau Flugkörper ins Weltall schicken etc. Das ist Wahrheit, Realität und Sprache. Viel mehr muss man in der ganzen Angelegenheit nicht suchen. Kann man. Aber das ist u. U. nicht sinnvoll.

...ich muss los ...
Damit erst mal Ende.

@Gerlind
Aber was ist, wenn die Brötchen die man bekommen hat aussehen wie ein Quarkkuchen?
Sehen die vielleicht nur aus wie Quarkkuchen, sind in Wirklichkeit aber Brötchen oder umgekehrt?

"Heute möchte ich etwas neues ausprobieren."😊
"Einen Quarkkuchen?"
"Nein, zwei unwahre Brötchen bitte"
"Hmmm, also zwei Quarkkuchen?"😨

Ich halte Sprache auch öfter für nützlich.
Was meint jemand, wenn er "die Wahrheit" sagt, "die Realität", die "Substanz" ?

Wem nutzt das was ?

Yooo schrieb:Aber was ist, wenn die Brötchen die man bekommen hat aussehen wie ein Quarkkuchen?
Sehen die vielleicht nur aus wie Quarkkuchen, sind in Wirklichkeit aber Brötchen oder umgekehrt?

"Heute möchte ich etwas neues ausprobieren."😊
"Einen Quarkkuchen?"
"Nein, zwei unwahre Brötchen bitte"
"Hmmm, also zwei Quarkkuchen?"

Wozu brauche ich da Worte wie "realistisch", "Wahr" "substantiell" ?

@Gerlind
Du musst bei einer Aussage nicht "und das ist wahr" dazu sagen. In der Regel gehen wir davon aus, dass unser Gegenüber die Wahrheit sagt. Deutlich wird diese implizite Annahme wenn jemand Zweifel hat.
"Ich hätte gerne 260 Brötchen und 4 Schokotorten!"
"Wirklich?" (Ist das wahr?)
"Ja, wirklich." (Ja, das ist wahr)

Oder wie würdest du ohne Wahrheitsbegriff Dinge wie Zweifel oder Lügen erklären?

paxito schrieb:Du musst bei einer Aussage nicht "und das ist wahr" dazu sagen. In der Regel gehen wir davon aus, dass unser Gegenüber die Wahrheit sagt. Deutlich wird diese implizite Annahme wenn jemand Zweifel hat.
"Ich hätte gerne 260 Brötchen und 4 Schokotorten!"
"Wirklich?" (Ist das wahr?)
"Ja, wirklich." (Ja, das ist wahr)

Oder wie würdest du ohne Wahrheitsbegriff Dinge wie Zweifel oder Lügen erklären?

Die Frage, die ich habe ist, was bedeutet jemand mit "die Wahrheit" u.a.
Ich weiss das nicht.
Sicherlich gehe ich sprechend durchs Leben und nutze Sprache .

Sag mir doch deinen Wahrheitsbegriff statt mir einen aufdrücken zu wollen.

"260" ist eine "Wahrheit" ? "360" ist keine ?

Gerlind schrieb:Sag mir doch deinen Wahrheitsbegriff statt mir einen aufdrücken zu wollen.

Ich drücke dir keinen auf, ich zeige dir das du selbst einen hast. Nochmal, wie willst du Zweifel oder Lügen erklären ohne einen solchen?