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Gibt es eine objektive Wahrheit?

326 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wahrheit, Mark Aurel, Friedrich Nietzsche ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gibt es eine objektive Wahrheit?

12.05.2025 um 09:08
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wo kommst Du denn auf einmal her? Nicht das ich Deine Aussagen nicht interessant finde. Gefällt mir.
Hm, ich bin da. :)
Naja, und weil Du die ZFC erwähnst, kennst Du sicher auch die "Menge aller Mengen, die sich nicht selbst enthält", bzw. den "Barbier, der alle im Dorf rasiert, die sich nicht selbst rasieren."

Sie ging also davon aus, daß man Mengen generell streng dichotomisch trennen kann :

- in Mengen, die ausschließlich irreflexive Elemente ohne Selbstbezug enthalten
- und in Mengen ausschließlich mit selbstbezüglichen (reflexiven) Elementen (wie z. B. das Selbstbewußtsein)

Diese Einteilung muß nun natürlich auch für die beiden Mengen selbst gültig anwendbar sein !
Doch während die Menge aller reflexiven Mengen sich selbst enthalten kann, geht es bei den irreflexiven Mengen nicht. Also hat die Zemelo-Fraenkel-Mengenlehre, die in der Mathematik eine wichtige Grundlage ist, die "widerspruchsfreie Menge" einfach erfunden, bzw. definiert!

Dieses Problem hat Gotthard Günther mit der polykontexturalen Logik lösen können. Er erkannte hier eine Doppeldeutigkeit im Ausschlusskriterium (tertium non datur), was sich logisch als NICHT-Operation darstellt. Wenn man jedoch mehrere NICHT-Operatoren verwendet und die logischen Kontexte miteinander vermittelt, kann man die Paradoxien, denen die ZFC nicht gewachsen ist, "von oben" betrachten, ohne, wie noch in George Spencer Browns "Gesetzen der Form", in unendlichen Ausdrücken verloren zu sein, wenn sie Sätze wie "Dieser Satz ist falsch" logisch daratellen soll. Dies führt bis in die Erkenntnis heterarchischer (und nicht, wie angenommen, hierarchischer) Strukturen in natürlichen neuronalen Netzen, wie es unser Nervensystem gleich allen komplexen Systemen ist.

Dies kann ich Dir noch geben, da wir über eine "objektive Wahrheit" reden, welche die aristotelische Logik auch in der ZFC als Grundlage hat, um sie standhaft zu beweisen.


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

12.05.2025 um 09:34
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 08.05.2025:und ohne etwas Halluzinogene kommt man da nicht wirklich rüber auf die andere Seite.
...und ich glaube, was diese "Halluzinogene" in Wirklichkeit sind, das kann Dir Julian Jaynes sehr gut erklären:

- Youtube: Der Ursprung des Bewusstseins: Julian Jaynes These der Bikameralen Psyche
Der Ursprung des Bewusstseins: Julian Jaynes These der Bikameralen Psyche
Externer Inhalt
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- https://www.julianjaynes.org/book/ooc/de/


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

02.07.2025 um 00:09
Setzt die Frage nicht voraus dass es objektive Wahrheit gibt?


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

04.07.2025 um 00:52
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 08.05.2025:Fragt man nach "objektiver" Wahrheit, machst das nur Sinn, wenn man auch dann eine nicht objektive Wahrheit postuliert.
Nicht zwangsläufig. Jede Wahrnehnung ist insofern subjektiv, als sie über das Subjekt erfahren wird, und alles wird über das Subjekt erfahren. Was Maschinen messen, wird von Subjekten interpretiert, und die messenden Maschinen von Subjekten erschaffen. Du kannst nur messen lassen, was du mindestens theoretisch selbst wahrnehmen kannst.

Eine objektive, d.h. vom Betrachter unabhängige Wahrheit, ist aus der Perspektive eines Betrachters nicht erfahrbar.

Daraus folgt nicht, dass die Naturgesetze ungültig seien, sondern nur, dass sich der Mensch kein seriöses Urteil über Vorgänge bilden kann, die seinen Horizont übersteigen.


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

04.07.2025 um 01:12
Zitat von EmmmEmmm schrieb am 10.05.2025:Es existiert kein sinnvoller Umstand ohne seine äußeren Verhältnisse, außer das Universum als ganzes selbst. Da es aber außer ihm nichts größeres gibt, müssen alle Verhältnisse IN ihm liegen.
Das ist je nach dem, ob du "Universum" definierst oder nicht, entweder falsch oder ein Sophismus.

Wird "Universum" definiert, kann es nicht alles sein, also auch nicht alles beinhalten.
Wird "Universum" nicht definiert, umschreibt es also pauschal alles, hat der Schluss, dass alle Verhältnisse in ihm lägen, keinen Erkenntniswert.

Die Frage nach dem Sinn wiederum ist, verfahren wir streng wissenschaftlich, illegitim, da der Sinn im Gegensatz zum kausalen Zweck ein rein subjektive, d.h. imaginäre Größe ist.

Auch darüber hinaus ist die Frage wenigstens problematiisch, da dann die Möglichkeit besteht, dass unser auf das physische Überleben ausgerichtetes Gehirn keine Sinnzusammenhänge erfasst, die über die physische Existenz hinausreichen.

Generell steht die Philosophie vor dem Dilemma, dass sich die Sinnfrage, setzt man das materialistisch-mechanistische Modell voraus, gar nicht erst stellt bzw,, geht man von anderen Modellen aus, aus menschlicher Perspektive nicht erfassen lässt. Folglich taugt keine ihrer potenziellen Antworten zum Fundament irgendwecker Beweisführungen.


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Gibt es eine objektive Wahrheit?

14.07.2025 um 23:50
@Aiolod
Meine Antwort bezog sich auf den "Gott"-Post und reflektiert lediglich die mengentheoretisch formulierte Idee des "occulus omnia videns", die - ich glaub', zuerst durch Spinoza - ins Wanken geriet, oder? Der Unus mundus kann natürlich keine neuen Erkenntnisse liefern. Dennoch hat die Philosophie perspektivisch die Wissenschaft immer wieder aus strukturellen Korsetten befreien können. Man denke an Paul Feyerabend.


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