Der Sinn des Lebens

Der Sinn des Lebens ist individuell. Jeder denkt anders vom Sinn des Lebens.

Bolde schrieb:Das Verhängnisvolle an uns Menschen ist, dass der Mensch m.E. tatsächlich nicht ohne Sinn des Lebens leben kann. Wer keinen Sinn im Leben hat, der bringt sich entweder um oder er schaut sich, beinah süchtig, danach um, was ihm einen Sinn im Leben vermitteln könnte und wenn es nur etwas ganz Banales ist.

sehe ich ganz und gar nicht so, bzw. bezweifle ich, dass das Allgemeingültigkeit hat.
Wenn ich alleine von mir ausgehe:
Hatte mir nie groß Gedanken gemacht, was wohl der Sinn meines Lebens sein könnte.
Bin meinen Pflichten nachgegangen, genoss da und dort, wenn etwas schön oder gut für mich war. Ich lebe/lebte einfach - ohne mir Gedanken darüber zu machen, weshalb und wozu (zumindest als ich noch Atheist war) ... ganz in diesem Sinne:

Laura_Maelle schrieb:Ich denke nicht, dass sich die Natur darum kümmert, ob sie vom Menschen, der Teil der Natur ist, bewundert wird, egal wie schön die Natur ist. Sie IST einfach

so wie die Natur einfach IST, bin ich auch einfach.

Umbra_Aeternum schrieb:Der Sinn des Lebens ist individuell. Jeder denkt anders vom Sinn des Lebens.

sehe ich genau so.

Bolde schrieb:Das Verhängnisvolle an uns Menschen ist, dass der Mensch m.E. tatsächlich nicht ohne Sinn des Lebens leben kann.

Dann solltest Du Dich mal mit ein paar Menschen mehr unterhalten. Uns hier, zB.

Ich sehe (außer Wahnsinn ;) ) keinen Sinn im Leben, ich schaffe mir auch keinen, ich brauch auch keinen, und lebe trotzdem zufrieden und glücklich.

off-peak schrieb:Ich sehe (außer Wahnsinn ;) ) keinen Sinn im Leben, ich schaffe mir auch keinen, ich brauch auch keinen, und lebe trotzdem zufrieden und glücklich.

Wow, was für ein sinnloses Dasein. ;)

Noumenon schrieb:Wow, was für ein sinnloses Dasein. ;)

was ist schlimm an sinnlosem Dasein?

Die Vögel z.B. zwitschern und fliegen glücklich von Ast zu Ast und denken nicht mal darüber nach, ob sie sinnlos sein könnten oder nicht :)

Optimist schrieb:Die Vögel z.B. zwitschern und fliegen glücklich von Ast zu Ast und denken nicht mal darüber nach, ob sie sinnlos sein könnten oder nicht :)

Den Sinn sucht sich ohnehin alles "automatisch" und wenn es nur ein voller Futternapf oder Brautschau ist.
Nachdenken braucht man darüber eigentlich in der Tat nicht wirklich - aber man kann es natürlich.

Noumenon schrieb:was für ein sinnloses Dasein.

Und sogar ein total schönes, angenehmes, entspanntes. ;)

off-peak schrieb:Und sogar ein total schönes, angenehmes, entspanntes. ;)

Das erinnert mich an eine Bekannte, die immer allen möglichen und total sinnlosen Schrott auf irgendwelchen Flohmärkten kauft, um dann hinterher zu sagen: "Ist doch aber schön!" ;)

Noumenon schrieb:"Ist doch aber schön!"

Jedem das Seine.

Ein vorgeschriebener Sinn wäre ein kontra zur menschlichen Freiheit, daher gibt es keinen.
Aber ist doch ganz einfach... warum gibt es überhaupt etwas... weil es gut ist...
Was ist der Sinn des Lebens... die gute Erfahrung.

kaktuss schrieb:Ein vorgeschriebener Sinn wäre ein kontra zur menschlichen Freiheit,

Das ist irgendwie unlogisch, denn Du machst die Existenz von Sinn davon abhängig, dass es menschliche Freiheit gebe. Ohne diese aber genauer zu definieren und dann zu belegen, setzt Du deren absolute Existenz voraus.

Was, wenn Deine Annahme der menschlichen Freiheit falsch wäre?

dann stimmt es in der tat nicht... aber dann wäre alle moral für die Katz und es dürfte auch kein Recht mehr geben.

kaktuss schrieb:Ein vorgeschriebener Sinn wäre ein kontra zur menschlichen Freiheit, daher gibt es keinen.

Ich verstehe auch nicht wieso einfach davon ausgegangen wird, dass es menschliche Freiheit gibt (freier Wille) - sofern wir nicht wissen ob wir uns für das Leben entschieden haben oder einfach geboren wurden, lässt sich diese Frage nicht wirklich beantworten. Wir haben eher Handlungsfreiheit innerhalb unseres Lebens.

kaktuss schrieb:Aber ist doch ganz einfach... warum gibt es überhaupt etwas... weil es gut ist...
Was ist der Sinn des Lebens... die gute Erfahrung.

Es gibt "etwas", weil es "gut" ist? Ich kann deinen Erklärungen schwer folgen. Gut und Böse sind zutiefst moralische Begriffe und von uns Menschen erschaffen + definiert. Ohne uns = kein Gut und Böse. Was passiert, wenn ein Kind auf die Welt kommt und vergewaltigt wird, in Elend lebt und am Ende umgebracht wird - war das auch eine "gute" Erfahrung oder hatte dieses Leben keinen Sinn?

kaktuss schrieb:dann stimmt es in der tat nicht... aber dann wäre alle moral für die Katz und es dürfte auch kein Recht mehr geben.

Moral und Recht sind nur dazu da ein geregeltes Miteinander zu gewähren, ebenso wird Moral und Recht in verschiedenen Zeitepochen und Ländern komplett anders definiert, also wieder etwas was der Mensch geschaffen hat.

kaktuss schrieb:aber dann wäre alle moral für die Katz und es dürfte auch kein Recht mehr geben.

Nicht wirklich. Moral und Rechte machen sich Menschen durchaus selbst. Und die sind eher an Bedürfnisse der Menschen gekoppelt, als an irgendeinen übergreifenden Sinn des Lebens.

Sonnenanbeter schrieb:Was passiert, wenn ein Kind auf die Welt kommt und vergewaltigt wird, in Elend lebt und am Ende umgebracht wird - war das auch eine "gute" Erfahrung oder hatte dieses Leben keinen Sinn?

Dazu fällt mir die Wutrede aus dem Film Network ein: "I'm a human being, goddamnit! My life has value!"

Der gefallene Star unter den Nachrichtensprechern schreit vor laufender Kamera all sein Erbittertsein und Grollen der TV-Nation entgegen.

Wahre Worte. Jedes Leben hat Wert.

I'm a human being god damn it!!

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FlamingO schrieb:My life has value!

Dummerweise aber nur für die Betreffenden, Anderen ist das meistens egal.

Umbra_Aeternum schrieb am 27.04.2021:Der Sinn des Lebens ist individuell.

Vortrefflich formulier. Den Sinn des Lebens kann nur jeder für sich selber definieren.

Es ist wie ein Puzzel und je mehr man lebt,desto deutlicher wird das Bild...

FlamingO schrieb am 06.05.2021:edes Leben hat Wert.

Begriffen wird das aber leider nicht durchgängig. Leben fängt auf der niedrigsten Stufe bereits an, nur wird da differenziert, weil man meint dazu ein Recht zu haben. Leben entsteht, der Mensch erschafft keines, das sollte er sich klar machen.

Bolde schrieb am 27.04.2021:Aber auch die Pflanzenwelt und Tierwelt machen, soweit sie vom Menschen genutzt (vielleicht müsste man besser sagen ausgenutzt) werden, nur Sinn, wenn der Mensch vorhanden ist der sie nutzen kann.

Und wie steht es mit den wilden Tieren, der Natur (vielleicht unberührten Natur)? Auch sie ergeben keinen Sinn ohne den Menschen. Der Mensch ist nun mal das einzig, denkende, selbstreflektierende Wesen, das in der Lage ist über die Natur nachzudenken, sich von ihr faszinieren zu lassen. Das einzige Wesen, das in der Lage ist beim Anblick einer atemberaubenden Landschaft andächtig innezuhalten, um die Natur auf sich wirken zu lassen. Damit kann man der Natur auf dieser Weise schon einen Sinn zusprechen. Aber wie gesagt: Ohne den Menschen, der die Natur bewundert, bewundern kann, ist auch die Natur eine unnötige Materialverschwendung.

Das würde bedeuten, daß das Leben über abermillionen von Jahren auf diesem Planeten nur geschaffen wurde, damit am Ende der Mensch geschaffen wird, sich ins fein ausgestattete Nest zu setzen, um das alles zu nutzen, darüber nachzudenken, es zu bewundern etc. Das Leben ist uns untertan, um es mal überspitzt auszudrücken. Wenn man dann noch die Evolution ausschließt, kommt man wohl beinah automatisch zum biblischen Buch Genisis und dem Alter der Erde von 6000 Jahren. Eine sehr einfache Reduktion, um den Menschen in das Zentrum zu rücken und allen anderen Lebewesen ihre eigenständige Daseinsberechtigung absprechen zu können. Die Frage nach dem Sinn des Lebens sollte sich bei diesem Weltbild eigentlich nicht stellen, denn logischerweise müßte sie lauten: Nutze das was Dein Schöpfer für dich und Deine Artgenossen erschaffen hat, und mehre Dich, damit das spiel weitergehen kann.

Die Frage nach dem Sinn des Lebens. Man kann diese Frage individuell stellen (Welcher Sinn hat MEIN Leben, warum bin ich hier?) oder generell (Welchen Sinn hat alles Leben auf diesem Planeten? Warum gibt es das Leben? Warum sind nicht einfach nur Steine und Feuer und Wasser?). Sehr interessante Fragestellungen und natürlich ist das wichtigste überhaupt die Frage an sich, das Erfassen der Frage, das Verstehen der Suche nach dem Sinn.

Man findet sich geworfen in die Welt. Man findet sich mit einem Körper, in einer bestimmten Umgebung, dort wo man eben gerade ist und plötzlich - alle Ideen erscheinen plötzlich, ohne genau bestimmbare Ursache - plötzlich also fragt man sich: Warum bin ich hier? Warum gibt es mich? Welchen Sinn hat mein Dasein?

All die Vergangenheit hat mich hierhin geführt, an diesen Ort, zu diesem Zeitpunkt, zu diesem Jetzt und zu diesem Hier und ich frage mich: Warum bin ich da? Was ist der Sinn von dem allem? Gibt es einen Sinn? Warum existiere ich?

Die Geschichte, die die Wissenschaft dazu vorbringt - vom Urknall über die Entstehung der Planeten und die Evolution des Lebens - und meine eigene, persönliche Geschichte - von der Empfängnis bis zur Geburt und weiter von der Jugendzeit bis zum Erwachsenen - sie erzählen, WIE es vorgefallen ist bzw. WAS vorgefallen ist - aber sie geben mir keine Antwort auf diese letzte Frage: Warum?

Und doch hat man das Gefühl, dass es eine Antwort geben muss. Diese Antwort aber muss aus mir kommen, sie muss meine Antwort sein und sie kann für niemand anderen gelten. Denn solange man die Antwort nicht selbst empfindet, in seiner Seele, in seinem Verstand, im Geist, solange bleibt jede Antwort nur leeres Gerede.