Philosophie oder Spiritualität?

@Mr.Dextar

tibby schrieb:


Nietzsche wurde das Opfer von Philosophie, seiner eigenen Philosophie.

Er war eher Opfer einer bösartigen Syphilis... wenn Krankheiten für Dich also auch "Philosophien" sind...

Wikipedia schreibt so:

Anfang Januar 1889 erlitt er in Turin einen geistigen Zusammenbruch.[5] Kleine Schriftstücke, sogenannte „Wahnzettel“, die er an enge Freunde, aber auch zum Beispiel an Cosima Wagner und Jacob Burckhardt sandte, waren eindeutig vom Wahnsinn gezeichnet. Als Ursache für den Zusammenbruch wurde progressive Paralyse als Folge von Syphilis vermutet. Diese Diagnose und die Ursache für Nietzsches Krankheitsbild überhaupt bleiben allerdings zweifelhaft und sind bis heute umstritten. [6]

@saba_key

Ja, irgendeine Krankheit wird es sein, aber das hat doch nix mit seiner Philosophie zu tun... die ist nach wie vor genial.

Ich entscheide mich für Philosophie damit kann ich mehr anfangen als mit Spiritualität .

@arikado


Ich nehme nur das Fragezeichen in dieser Frage. Das ist nämlich auch das einzige was immer am Ende übrig bleibt...

@Mr.Dextar

Dass er ein Genie war, ist keine Frage. Genie und Wahnsinn liegen oft dicht beisammen.

Ich bin philosophisch nicht besonders gut gebildet.

Es gibt im Westen nach meinem Wissen etwa drei Hochzeiten der Philosphie;
das alte Griechenland (Platon, Diogenes, Epikur, Sokrates), dann die Aufklärung (Hegel, Kant, Leibniz, Voltaire, Rosseau) und dann das 19. und 20. Jahrhundert (Marx, Mach, Feuerbach, Nietzsche, Gödel, Heidegger, Arendt, Sartre, Beauvoir u. a.).

Bestimmte angloamerikanische Staatsrechtler, russische Mathematiker, Goethe, John von Neumann und alle Universalgelehrten sind auch erwähnenswert.

Philosopie im ursprünglichen Sinn ist die Voraussetzung wenn man Spiritualität verstehen will, beides gehört für mich zusammen !

@saba_key

saba_key schrieb:Genie und Wahnsinn liegen oft dicht beisammen.

Trifft manchmal durchaus zu. ;)

saba_key schrieb:Es gibt im Westen nach meinem Wissen etwa drei Hochzeiten der Philosphie;
das alte Griechenland (Platon, Diogenes, Epikur, Sokrates), dann die Aufklärung (Hegel, Kant, Leibniz, Voltaire, Rosseau) und dann das 19. und 20. Jahrhundert (Marx, Mach, Feuerbach, Nietzsche, Gödel, Heidegger, Arendt, Sartre, Beauvoir u. a.).

Hochzeiten, eventuell, aber auch die Scholastiker des Mittelalters stellten eine Periode in der europäischen Philosophiegeschichten dar. Ohne die wäre Kant langweilig gewesen, da er keine Metaphysikkrtik hätte in DEM Zuge machen können. ;)
Auch die Strömungen des Rationalismus sind wichtig zu nennen (hierbei sei Descartes zu erwähnen), die ebenso philosophische Fragen neu stellte.

@arikado

arikado schrieb:Kommt wohl darauf an, was man unter Spiritualität versteht.

Ich verstehe darunter sich Selbst und die Welt zu Verstehen zu lernen um sich und die Welt dann zu Erkennen.

Philosophie ist wohl eher der Versuch etwas zu Verstehen. Das jedoch eher mit dem Verstand und nicht mit dem Geist/ Seele/ Herzverband. Mit beidem zusammen ist Erkenntnis möglich. An sich ist alles was so als Wissenschaften bezeichnet wird jeweils ein Versuch etwas zu Verstehen, doch nur über das was Spiritualität genannt wird, wenn sie dann ernsthaftes Erforschen beinhaltet, erkannt werden kann.

@Mr.Dextar
Gute Ergänzung. Um ein Beispiel für einen mittelalterlichen Vertreter zu nennen: Thomas von Aquin.

Für mich selbst kommt als Antwort auf die Eingangsfrage ebenfalls nur Philosophie in Frage. Wenn man unbedingt eine Brücke zwischen "Spiritualität", was immer damit genau gemeint ist und Philosophie schlagen möchte, könnte man das meiner Meinung am ehesten über die Metaphysik machen. Wobei Kant ja bekanntlich der Ansicht war, dass der menschliche Verstand nicht ausreicht, um darüber Wissen zu erlangen. Womit er wahrscheinlich Recht hatte.

Bei dieser Frage muss ich an ein Zitat denken:

Nam efficit hoc philosophia: medetur animis, inanes sollicitudines detrahit, cupiditatibus liberat, pellit timores.

...denn das bewirkt die Philosophie: Sie heilt die Seelen, nimmt grundlosen Kummer, befreit von Begierden und vertreibt Ängste


Marcus Tullius Cicero

Marle schrieb:Philosophie ist wohl eher der Versuch etwas zu Verstehen. Das jedoch eher mit dem Verstand und nicht mit dem Geist/ Seele/ Herzverband. Mit beidem zusammen ist Erkenntnis möglich. An sich ist alles was so als Wissenschaften bezeichnet wird jeweils ein Versuch etwas zu Verstehen, doch nur über das was Spiritualität genannt wird, wenn sie dann ernsthaftes Erforschen beinhaltet, erkannt werden kann.

@Marle
Das würde ich nicht so begrenzt sehen. Philosophie basiert auf vielem, auch auf Erfahrung und Herzenserkenntnis. Philosophie ist sehr umfassend, teilweise springt sie herab in den Schlund ihres Gegenteils und ihrer Auflösung, was auch wieder gut ist, weil nur umfassende Erkenntnisse die Realität mit unterschiedichen Beschreibungen anreichern.

Im negativen Sinne verschlüsselt und versperrt Philosophie die Denkmöglichkeiten selbst, erschafft in der Juristensprache oder einer anderen Fachsprachen hermetisch abgeschlossene Denkräume, um das Denkgebiet mit Lizenzen zu vermarkten (keine Rechtsberatung ...).

Philosophie.

Philosophie basiert auf dem Intellekt des Menschen, während Spiritualität auf der Fantasie des Menschen basiert.

JackMarco schrieb:Philosophie.

Philosophie basiert auf dem Intellekt des Menschen, während Spiritualität auf der Fantasie des Menschen basiert.

Ganz genau.

Und aus der Philosophie hat sich die heutige Wissenschaft entwickelt. Ein Philosoph macht sich selbst gedanken, statt nur die anderer Menschen zu übernehmen.

Die Philosophie ist mir wichtiger, weil dies quasi alle Menschen mit einbeschließt egal welcher Religion. Bin zwar auch religiös, aber das steht erstmal hinten an, Spiritualität ist für mich nämlich eher was persönliches.

Ideal wäre es beides zu vereinen.

Philosophie ; Wortwörtlich; ist eine Neigung oder Leidenschaft (Liebe zur Weisheit), wie man weiss.
Für mich, als besondere Neigung oder Leidenschaft des Menschen , zu verstehen.
Philosophie alleine ist trocken.
Wenn sie nur für äußerliche Zwecke dienlich ist, wissenschaftlich, kunst, ect.
Es bleibt einfach nur Theorie oder Gedankenkontstrukt,hilfreich für weltliche Sachen, bsp Wissenschaft - so sehe ich dass.


Als Philosophische-Spiritualität verstehe ich: jemanden der sich durch denken der Wahrheit nähert und sie allmählich verwirklicht,-sie durch seine Lebensführung verwirklicht.
Demnach ist wahre Philosophie für mich, die gelebte Wahrheitssuche.
Also nicht nur bei der Theorie zu bleiben, sondern das Wissen zu verwirklichen.

Das denken ebnet den Weg.
Ledeglich meine Sichtweise

Meine Schlussfolgerung; Spiritualität fängt an dem Zeitpunkt an , wo den Menschen erkenntlich wird, dass die Möglichkeit besteht, durch bewusste spirituelle Arbeit, sein eigenes leiden zu lindern und so, dem ewigen Glück einlass zu gewähren.
Sie fängt an, wenn der Mensch sich der spirituellen Arbeit widmet.
und nicht nur nach oben schaut.:)

Logik, nicht mehr und nicht weniger, der Rest funktioniert einfach nicht, da zu viele menschliche Vorraussetzungen und Wünsche, welche die Fakten verfälschen.

Philosophie ist die geistige Auseinandersetzung mit dem dem Wesentlichen??!!

Spiritualität ist die praktische Umsetzung dieser Philosophie bezw. der Erkenntnisse daraus

gr.bording

@Mr.Dextar

Mr.Dextar schrieb am 20.07.2012:aber das hat doch nix mit seiner Philosophie zu tun... die ist nach wie vor genial.

Das hat schon was damit zu tun, denn Nietzsche sagte: Gott ist tot, bis jetzt aber ist es Nietzsche der tot ist, definitiv.

@Kayla

Und was willst Du mir damit sagen? Gott hat nie gelebt, da er nie existiert hat, ganz einfach. ;)