Armut in Deutschland

Whitelight schrieb:Nachdem es einen "Zwischenfall" mit der Chefin per Whatsapp hab,gab es ein Gespräch ,indem die Kündigung vereinbart wurde.

Wie "vereinbart"? 😳

@CMO
Einzeiler sind hier bei allmystery nicht gerne gesehen,da es sonst hier im Forum schnell in den chatmodus fällt:-)

Ich empfinde es als sehr traurig und gemein,wenn man sein Bestes gibt,immer zur Stelle ist und man anschließend angeblich nur noch alles falsch macht,man gerade den Raum verlässt und mitbekommt,daß wieder Fehler gesucht werden oder über einen gelästert wird.
Immer und immer wieder-auch vor Kunden.

Zum Schluß wurden mir nichtmal mehr meine Arbeitszeiten vorher gesagt,diese wurden dann am Abend zuvor per Whatsapp mitgeteilt (Du,morgen arbeiten )

Die Bombe ging hoch,da ich als Alleinerziehende einen arzttermin mit Kind an meinem freien Nachmittag vereinbarte,dies 2 Tage vorher noch erwähnte und am Abend zuvor wieder eine arbeitswhatsapp erhielt.

Sollte,laut chef,Kind aus Schule lassen und morgens zum Arzt gehen.
als ich das verneinte,gab es die Kündigung per Whatsapp.
Der Rest dann im Gespräch samt Beleidigungen und Bemerkungen ala "ich bin Chef und darf sagen/machen,was ich will"

Was soll man dazu noch sagen?

@Whitelight

Was soll man dazu noch sagen?

war keine Chance über das Arbeits- oder Sozialgericht etwas zu erreichen? (hattest doch z.B. die Whatsapp-Beweise, wie kurzfristig die dich zum Arbeiten kommandierten?)

Und wie hatte das Arbeitsamt auf die Kündigung reagiert, welche du ja - in DEREN Augen - verursacht hattest?

Hattest du denen genauestens erklären können, was abging und hörten die zu?

@Optimist
Ich will mal ganz ehrlich sein: Für mich klingt diese die Darstellung von @Whitelight sehr sehr komisch.

@Optimist
Das Arbeitsamt,als mein Ansprechpartner,war durch mich bereits informiert.

kleine Firmen mit wenigen Angestellten können ohne weiteres kündigen,wenn es für den Betrieb und der arbeitslage passend ist.
wa Nachrichten -und gar Kündigungen -wären eh unzulässig.

@CMO
Du darfst mich auch gerne selber ansprechen :-)
Ja,ich hoffe auch,daß der nächste Betrieb nicht so komisch sein wird.

Und ja,sowas ist leider definitiv kein Einzelfall.
Wer jemanden weg haben will, findet generell Gründe dazu.

Whitelight schrieb:Wer jemanden weg haben will, findet generell Gründe dazu.

Das stimmt. Aber mal im Ernst, ein förderliches Zusammenarbeiten ist dann doch auch nicht mehr möglich. Auch für Dich ist es, natürlich abgesehen von der finanziellen Seite, besser dem nicht mehr ausgesetzt zu sein. Man kann auch versuchen eine Abfindung herauszuhandeln.

Dieser Komplex hat ja auch nur insoweit mit Armut zu tun das es unsere Gestze noch zulassen das man in eine Arbeit gezwungen werden kann. Dies ist alles mit dem BGE Vergangenheit. Es würde auch für die Arbeitgeber heißen attraktive Stellen anbieten zu müssen

Nur am Rande, da hier OT. Ein Arbeitgeber der sein Personal nur ausnutzt wird nie auf lange Sicht erfolgreich sein. Nur wer überdurchschnittlich zahlt und auch sonst attraktiv (weiche Faktooren) für Mitarbeiter ist bekommt das beste Personal.

@neugierchen
Du hast recht.
Es war auch für mich ein langes Für und Wider,nachdem ich dann bemerkt habe,worum es ging, bzw. hab ich mir vorher noch selber eingeredet,daß ich vielleicht 'empfindlich' sei.

Anfangs war es eine Erleichterung,daß ENDLICH mal Tacheles gesprochen wurde.
Mittlerweile rückt natürlich der finanzielle Aspekt in den Vordergrund, wobei wir wieder beim Thema sind.

Es ist schwierig ,zuhause eine gute Mutter zu sein, den Kindern Werte,falsch und richtig zu vermitteln und sich auf der Arbeit regelmässig zusammendrücken zu lassen.

Ich gehe aber momentan davon aus,daß ich noch schnell etwas Neues finde.

Im übrigen war ich Aufstocker.

collectivist schrieb:Aber wir Marxisten sind geduldig, wir warten solange, bis die Kapitalisten das Land gegen die Wand fahren und dann übernehmen wir

Oh, ein bruder im Geiste! Ich bin auch Marxist (Nationalkommunist).

Whitelight schrieb:Es ist schwierig ,zuhause eine gute Mutter zu sein, den Kindern Werte,falsch und richtig zu vermitteln und sich auf der Arbeit regelmässig zusammendrücken zu lassen.

Mit dem BGE hättest Du die Wahl wie viel Arbeit Du neben der Kindererziehung leisten möchtest. Frag mal die Linken und die SPD warum sie das nicht mögen.

neugierchen schrieb:Das ein kleiner Betrag gezahlt werden muss kann auch damit zu tun haben das es wertgeschätzt werden soll und nicht gleich nach der Tafel weggeschmissen wird.

Bei uns in der Stadt legt man einen 5er auf den Tisch und bekommt genug Essen für mindestens ne Woche.

@Nerok
Das ist gut. Wenn man mal wirklich nichts mehr in der Tasche hat sollte es auch ohne den 5er gehen, aber so wird eben auch vermieden das es gleich in die Vorgärten fliegt .... das ist dann wirklich das letzte.

bulbuli schrieb:Aber wir Marxisten sind geduldig, wir warten solange, bis die Kapitalisten das Land gegen die Wand fahren und dann übernehmen wir

Davor möge man uns alle bewahren. Das wäre so ziemlich das Allerletzte.

neugierchen schrieb:Nur am Rande, da hier OT. Ein Arbeitgeber der sein Personal nur ausnutzt wird nie auf lange Sicht erfolgreich sein. Nur wer überdurchschnittlich zahlt und auch sonst attraktiv (weiche Faktooren) für Mitarbeiter ist bekommt das beste Personal.

Einverstanden. Das ist richtig.

Es gibt da auch ein Sprichwort: Derjenige, der dich beim Gehalt drückt, drückt dich auch in der Arbeit.

Whitelight schrieb:Traurig,daß diese Firma vermutlich demnächst wieder jemanden in gleicher Lage einstellen darf und dafür wieder Geld bekommen wird.

Was nicht passieren wird und nicht passieren darf, da es gesetzliche ausgeschlossen ist.

§ 92 SGB III Förderungsausschluss und Rückzahlung
(1) Eine Förderung ist ausgeschlossen, wenn
1.
zu vermuten ist, dass der Arbeitgeber die Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses veranlasst hat, um einen Eingliederungszuschuss zu erhalten

@capspauldin

capspauldin schrieb:Was nicht passieren wird und nicht passieren darf, da es gesetzliche ausgeschlossen ist.

klar, ist das gesetzlich so verankert.
Nur wie sieht denn die Praxis aus?
Interessieren solche Misstände wirklich JEDEN Bearbeiter beim Amt?
Oder könnte es sein, dass der eine oder andere Mitarbeiter (weil er unter ErfolgsDruck steht) sich sagt:
Hauptsache ich hab jemanden in Arbeit bekommen - wieder bei einem einen Haken machen, aus der Statistik raus...
... was danach passiert ist nicht mehr mein Bier.

Glaubst du also wirklich es interessiert ALLE Mitarbeiter, was in der Wirtschaft wirklich abgeht und dann werden entsprechend die Konsequenzen gezogen?

Wo dies nicht so ist, das sind evtl. wirklich nur ein paar schwarze Schafe. Aber die scheint es zu geben, wenn man einigen Erzählungen glauben schenken kann (oder es lügen mir einige einfach nur die Hucke volll?)

@Optimist

Das ist eine ganz schwierige Sache, vor allem wenn man sich die Punkte 1bis 4 anschaut.

Und auch, wenn man bedenkt, daß die Angestellten nicht einfach gekündigt werden, sondern daß Dinge behauptet werden, der Angestellte angeblich schwerwiegende Fehler gemacht hätte etc.

Mobbing ist auch sehr schwer nachzuweisen,der Angestellte fertig mit den Nerven.

Ein eventueller Prozeß dagegen ist dann nochmal nervenaufreibend und auch teuer.
Und es gibt nur wenige Hartz4bezieher,die über eine Rechtschutzversicherung verfügen.

Sozusagen steht Aussage gegen Aussage, da beide Parteien den Amt unbekannt sind. (ständig wechselnde Sachbearbeiter)

@Whitelight
da hast du völlig recht, diese quasi Unbeweisbarkeit und "Ohnmacht" (aus diversen Gründen) in vielen Fällen kommt noch hinzu.
Um Grunde - rein praktisch gesehen - dann ein eher rechtsfreier Raum, obwohl es theoretisch klare gesetzliche Regelungen gibt.

@Optimist

Aussagen des Arbeitnehmers sind nicht richtiger, nur weil er Arbeitnehmer ist.

Aussagen wie :" Gelernt habe ich da in der ganzen Zeit nichts", kann ich nicht ernst nehmen. Man hatte Monate Zeit diesbezüglich in den Austausch zu treten, dies ist nicht geschehen, so wirkt es wie ein Nachtreten.

Natürlich interssiert es die Damen und Herren der Agentur, denn diese sind zur Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit angehalten.
Bei jeder Innenrevision werden besonders Arbeitgeberförderungen geprüft.

@capspauldin

capspauldin schrieb:Aussagen wie :" Gelernt habe ich da in der ganzen Zeit nichts", kann ich nicht ernst nehmen. Man hatte Monate Zeit diesbezüglich in den Austausch zu treten, dies ist nicht geschehen, so wirkt es wie ein Nachtreten.

ich weiß was du meinst.
Aber es ist wirklich so - ich spreche aus eigener Erfahrung - gelernt hatte man z.T. wirklich nichts weiter.
In diversen Arbeitsbeschaffungsmaßen und auch Bildungseinrichtungen nicht.
Es machen sich tatsächlich manche zu einfach.
Da kann man z.B. fast die ganze "Arbeitszeit" über privat am PC surfen - interessiert den Mitarbeiter kein Stück - nur die Anwesenheit zählt. Manche Arbeitslose hats natürlich gefreut, dass sie ihre Zeit auf "diese Weise" absitzen durften. Aber gab auch andere die das nicht gut fanden.

Nur das Problem ist: die meisten trauen sich dies nicht während der Maßnahme zu beanstanden - befürchten irgendwelche Nachteile...
Somit wird es leider erst hinterher angeprangert.

Genauso könnte ich mir vorstellen, läuft es in richtigen Arbeitsverhältnissen. Man will ja keinen Stress mit dem Chef. Also beschwert man sich erst hinterher wenn es gar nicht mehr geht.

Optimist schrieb:Genauso könnte ich mir vorstellen, läuft es in richtigen Arbeitsverhältnissen. Man will ja keinen Stress mit dem Chef.

Mit dem Beschweren sicherlich, da ist es identisch. Aber ich stelle mir vor das wenn ein Chef bezahlt, und sei es nur so kleiner Anteil möchte er Arbeitsleistungen sehen. Wenn diese ohne große Erklärungen erbracht werden, gut dann hat man nichts gelernt. Sobald man angelernt wird für die Tätigkeit ist es doch ein lernen.

Ich kenne es aber auch von einer anderen Warte. Da kam jemand 10 Jahre nicht gearbeitet und möchte am ersten Tag meinen Damen dann erklären was sie am Empfang alles falsch machen. Mit der Ansage ab sofort läuft es anders. Dabei ging es im speziellen das den Besuchern kein Kaffee serviert werden müsste. Man sei schließlich Bürokauffrau, keine Serviererin. Schade Schade, den zweiten Tag gab es nach einem Gespräch nicht mehr. Möchte mal wissen was die über unseren Betrieb erzählt. Nur so als @neugierchen