Russland das Buhland... aber warum?

@T.Rick
Die Frage ist nicht, was passiert, wenn Putin weg ist, sondern ob die Bevölkerung der Krim, zur Ukraine zurück möchte. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob sowas nochmal nur ansatzweise gewünscht ist. Russland ist das größte Land der Welt, daher ist sowieso die Frage, ob man alle möglichen Ex Sowjetrepubliken unbedingt zurückhaben muss.

Das größte Land der Welt, das unter seinem eigenen Gewicht zusammenzubrechen droht, weil es weder die Wirtschaftskraft noch die Bevölkerung für ein langfristiges Durchhalten hat, im Gegensatz zum in jeder Hinsicht florierenden China.
Und für die Krim-Bewohner wäre eine komplette Unabhängigkeit, weder zurück zur Ukraine noch bei Russland bleiben, sogar die schönste Wahlmöglichkeit, ein schon etwas älterer Bericht dazu: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/wie-die-krim-bewohner-nach-der-annexion-die-welt-sehen-15294143-p2.html
Ob sie so für sich allein lebensfähig wären, ist eine andere Frage, aber andere Kleinstaaten wie Monaco, Andorra oder Luxemburg überleben ja auch.

@T.Rick
Bobby, was in der Zukunft passieren wird, wissen wir alle nicht. Ich denke, die Regierung Putin kann sich schnell auf neue Gegebenheiten einstellen, wenn es sein muss. Russland immer klein oder schwach zu reden bringt nichts. Gerade das Totalversagen in Afghanistan, durch Chaos Joe und der Nato zeigt doch, dass der Westen vollkommen versagt hat und nicht das Maß aller Dinge ist.

Im Afghanistan-Thread gab es einen schönen Beitrag über den chronischen Antiamerikanismus von Linken & Co., und jetzt sieht man was passiert wenn der selbsternannte "Weltpolizist" USA aufhört, für seine Art von Gerechtigkeit (auch mit der Waffe) zu sorgen. Die Welt wird keineswegs besser, wenn man sie den Gewalttätern und Fanatikern ausliefert.
Und Russland ist schwach. Wenn man seine Größe mit der Bevölkerungszahl pro qm, der wirtschaftlichen Leistung pro Nase und so weiter vergleicht. Selbst die vorhandenen Rohstoffe können nicht in dem Umfang genutzt und veredelt werden, wie es möglich wäre. Russland hat irrsinnig viel Potential, ist aber chronisch unfähig es zu nutzen. Kommunismus ist ohnehin chronische Mangelwirtschaft, und die vereinte Herrschaft von Oligarchen und organisierter Kriminalität in Russland ist ebenso unfähig und unwillig, die notwendigen Reformen zu stemmen. Denn die würden erst mal fett Investitionen kosten, aber alles woran man interessiert ist, ist das vorhandene Geld abschöpfen.

Wald schrieb:Wie eine Abstimmung, über einen EU Beitritt in Deutschland ausgegangen wäre, wäre hoch interessant gewesen.

Ein Referendum über den Beitritt der BRD zur famaligen EWG gab es wiederholt in den 1950er Jahren in Form der Bundestagdwahlen. Die Bürger stimmten damals über Adenauers kompromisslosen Kurs der Westintegration ab, der von der SPd vehement bekämpft worden ist und stimmten ihr wiederholt und bestimmt zu.

Das sog. "Referendum" in der Krim entsprach keinen demokratischen Gepflogenheiten und ist damit ohne jede Bedeutung.

@Zarastro
Über eine gemeinsame Währung, hätte aber durchaus nochmal abgestimmt werden können. @T.Rick
Auch in Russland sind selbstverständlich Reformen nötig, was niemand bestreitet. Es gibt viel Potential, unendlich Bodenschätze, aber leider auch Sanktionen durch den Westen, dass darf man in der Diskussion nicht vergessen.

Wald schrieb:aber leider auch Sanktionen durch den Westen, dass darf man in der Diskussion nicht vergessen.

Leider vergiftet das russische regime auch oppositionspolitiker oder sie werden gleich vorm kreml umgenietet.
Könnte noch viele Sachen aufzählen aber der eigentliche Witz dürfte sein wenn ich dich jetzt nach den Sanktionen fragen würde könnteste keine einzige aufzählen. Wetten ?

@Jedimindtricks
Lass mal überlegen... Mir fällts gleich ein. Technologien zur Ölförderung? Falsch, nein doch, Rüstungsgüter? Liege ich irgendwo richtig?

@Wald
Aha . Und wegen den Sanktionen kann Russland seine Bodenschätze nicht ernten oder kriegt kein Panzer auf die Kette? Oder wo genau schlummert das riesige Potential Russlands? Wird doch wohl keine Propagandaveranstaltung hier wie süß der Honig vom baume tropft im gelobten Land? 🤣

@Jedimindtricks
Wie sieht denn die Exportentwicklung der Jahre nach 2014 von Russland aus? Kann es sein, dass diese seitdem rückläufig sind? Vielleicht gibt es durch die Sanktionen einen direkten Effekt auf das Wirtschaftswachstum? Aber wer weiss das schon...

Wald schrieb:Wie sieht denn die Exportentwicklung der Jahre nach 2014 von Russland aus? Kann es sein, dass diese seitdem rückläufig sind? Vielleicht gibt es durch die Sanktionen einen direkten Effekt auf das Wirtschaftswachstum? Aber wer weiss das schon...

Arbeite doch mal mit Zahlen, trägt zu wissen bei
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/15729/umfrage/export-von-guetern-aus-russland/

Du machst nur das was man dir vorgibt , den Fehler im System ausserhalb zu suchen .
Nein , putin macht keine Fehler. Der Mann ist fast 25 Jahre im amt und wir reden davon das

Wald schrieb:selbstverständlich Reformen nötig

sind 😅


Die Reform die war folgende: putin macht sich bis 2034 zum Kalifen von Moskau und mit ihm träumen wir weiter vom riesenpotential Russlands. Irgendwann wird es diese Macher schon rauskitzeln.

@Jedimindtricks
So zu tun, als ob die Sanktionen völlig belanglos wären, ist doch absurd. Natürlich hackt der Westen nun darauf herum und behauptet, es läge rein an wirtschaftlichen Fehlentscheidungen und der Korruption im Lande etc., was so nicht stimmt, da es seit 2014, Strafmaßnahmen gegen Russland gibt, die in der Entwicklung hemmen. Damit tut der Westen den Bürgern im Land keinen Gefallen, was das Ziel von Sanktionen ist. Es ist und bleibt ein feindlicher Akt, der dazu führen wird, dass Russland sich gen Osten öffnen muss. Ob es der Ukraine viel gebracht hat, bleibt abzuwarten. Jedenfalls ist es fraglich, ob Kiew, die selben Werte wie der Westen teilt. Was passiert eigentlich mit Goldmedalliengewinnern, die von Olympia zurückkommen, in der Ukraine? Werden diese nach westlichem Standard behandelt?

T.Rick schrieb:Und Russland ist schwach. Wenn man seine Größe mit der Bevölkerungszahl pro qm, der wirtschaftlichen Leistung pro Nase und so weiter vergleicht. Selbst die vorhandenen Rohstoffe können nicht in dem Umfang genutzt und veredelt werden, wie es möglich wäre. Russland hat irrsinnig viel Potential, ist aber chronisch unfähig es zu nutzen.

Das ist eine westliche Vorstellung. Russland ist zu mindestens so stark die gefährlichsten Waffen zu produzieren und seine Bevölkerung zu ernähren. Welchen Mehrwert für Stärke hat denn jetzt eine Überproduktion von Konsum und Luxusgütern? Sie müssen es ja auch nicht, da ihre Verschuldungen auch nicht so hoch sind. Sanktionsstrategien zielen ja genau darauf ab und laufen deshalb ja auch meist ins Leere.

DonUnbegabt schrieb:Russland ist zu mindestens so stark die gefährlichsten Waffen zu produzieren und seine Bevölkerung zu ernähren. Welchen Mehrwert für Stärke hat denn jetzt eine Überproduktion von Konsum und Luxusgütern?

Auf Rüstung hat seinerzeit die SU gesetzt mit bekanntem Ausgang. Der WP war der NATO militärisch mindestens ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen und trotzdem hat er den Kalten Krieg verloren. Russland droht unter Putin langfristig dasselbe, ewig wird er die Russen mit westlichen Feindbildern und Hypernationalismus nivht bei der Stange halten können.

@Zarastro
Wie mächtig die NATO ist, kann man gerade in Afghanistan sehr schön sehen. Eine vor den Taliban fliehende ,,Großmacht''. Der Kalte Krieg ist vorbei, die Staatsverschuldung von Russland, ist derzeit überschaubar, da helfen auch keine künstlichen Horrorszenarien.

Zarastro schrieb:Auf Rüstung hat seinerzeit die SU gesetzt mit bekanntem Ausgang. Der WP war der NATO militärisch mindestens ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen und trotzdem hat er den Kalten Krieg verloren. Russland droht unter Putin langfristig dasselbe, ewig wird er die Russen mit westlichen Feindbildern und Hypernationalismus nivht bei der Stange halten können.

Das ist etwas schöngefärbt. Gewonnen hat die Lust auf Leben. Mit dem kalten Krieg hat das nichts zu tun. Denn China hatte und hat die gleichen Strukturen und hat überlebt und scheint auf der Überholspur zu sein. Der Grenze des kalten Krieges ist halt nicht mehr auf deutschem Boden sondern in Taiwan.

DonUnbegabt schrieb:Gewonnen hat die Lust auf Leben. Mit dem kalten Krieg hat das nichts zu tun.

Und die Lust am Leben hat man wohl mehr im Westen mit seiner höheren Lebenserwartung als in Russland, wo insbesondere die Männer gern früh an Trunksucht wegsterben, obwohl das medizinische Niveau seit der Sowjetzeit hoch ist (Medizin war eines der Prestigeprojekte der Sowjetzeit, genau wie die Raumfahrt und die damit verbundenen "hard sciences".) . https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/alkohol-wodka-bringt-russlands-maenner-fruehzeitig-ins-grab-a-950222.html

DonUnbegabt schrieb:Welchen Mehrwert für Stärke hat denn jetzt eine Überproduktion von Konsum und Luxusgütern?

Für Luxusgüter jetten die Luxusweibchen der russischen Oligarchen und der Bosse der OK, die Russland im Griff hat, gern ins westliche Ausland. Somit muß das nicht in Russland produziert werden. Gewinn für westliche Luxusmarken wie Dior, Prada und wie sie alle heißen.
Verlust für Russland, was man nicht produziert, kann man auch nicht im Ausland gegen Devisen weiterverkaufen.
Irgendwie lustig: https://www.fluter.de/der-oligarch-der-mich-liebte

Wald schrieb:die Staatsverschuldung von Russland, ist derzeit überschaubar,

Schon lustig, wie du hier ständig auf die Staatsverschuldung zu sprechen kommst, als ob das eine entscheidende Größe wäre. Letztendlich kommt es nicht auf die Höhe der Verschuldung an, sondern ob die Geldgeber dem Staat vertrauen. Deshalb kann sich eine dynamische Wirtschaft wie die USA hemmungslos verschulden, weil sie eben global wunderbar aufgestelllt ist und bekannte Unternehmen wie Apple, Amazon, Microsoft, McDonalds usw. besitzt. Russlands Wirtschaft ist von Korruption, Ineffizienz und mangelnder Innovationskraft geprägt, und der Ausblick in die Zukunft ist wegen sinkender Nachfrage nach Öl und Gas düster. Da wird Russland vermutlich eher Probleme bei der Vergabe von neuen Krediten bekommen ala die USA.

Zur Einordnung: Die DDR hatte in den 1980 auch eine vergleichsweise geringe Staatsverschuldung im Westen, trotzdem wäre sie ohne die Straußschen Kredite zahlungsunfähig geworden, weil keine Bank ijr mehr vertraute.

DonUnbegabt schrieb:Das ist etwas schöngefärbt.

Es ist die historische Realität. Der WP hat den KK verloren und ist Geschichte. Die Grenze des Russischen Imperiums ist nicht mehr die Elbe, sondern ein paar kleine Enklaven in der Ostukraine. Der Sozialismus nach sowjetischem Vorbild als Geschellschaftsidee hat seine gesamte Legitimation verloren und spielt in Europa keine Rolle mehr.

T.Rick schrieb:Somit muß das nicht in Russland produziert werden. Gewinn für westliche Luxusmarken wie Dior, Prada und wie sie alle heißen.
Verlust für Russland, was man nicht produziert, kann man auch nicht im Ausland gegen Devisen weiterverkaufen.

Muss man doch auch nicht. Um irgendwo ein zu marschieren braucht man keine dicke Rolex am Arm. Und damit Dollars zu verdienen muss man auch nicht weil man auf den Dollar nicht so angewiesen ist. Eben weil man geringe Auslandsschulden hat. Geringe Verschuldung geringeres Wirtschaftswachstum hat eben doch was miteinander zu tun. Kannst du ein deinem normalen Alltag gut beobachten. Die mit dem Benz Leasing müssen mehr wackeln als die mit dem Golf Leasing.

Zarastro schrieb:Es ist die historische Realität. Der WP hat den KK verloren und ist Geschichte.

Verloren hat das nicht der WP sondern Gorbatschow hat sich einfach übers Ohr hauen lassen. Oder glaubst du Putin hätte so entschieden wenn er an der Macht gewesen wäre? Das ha

Zarastro schrieb:Zur Einordnung: Die DDR hatte in den 1980 auch eine vergleichsweise geringe Staatsverschuldung im Westen, trotzdem wäre sie ohne die Straußschen Kredite zahlungsunfähig geworden, weil keine Bank ijr mehr vertraute.

Merkst du was das beißt sich irgendwie. Geringe Staatsverschulden im Westen und Abwenden einer Zahlungsunfähigkeit.

Zarastro schrieb:Russlands Wirtschaft ist von Korruption, Ineffizienz und mangelnder Innovationskraft geprägt, und der Ausblick in die Zukunft ist wegen sinkender Nachfrage nach Öl und Gas düster.

Ist doch egal für Russland, die haben ihren Rubel und brauchen nur so viele Dollars um ihre Kredite zu bedienen und Dinge zu kaufen die man eventuell nicht hat. Dazu zählen bestimmt keine Luxusgüter das ist ein kann aber kein muss. Eine Wirtschaft die auf Dollars oder Euros angewiesen ist weil der Zahlungsverkehr darauf basiert hat dann eben die Arschkarte. Bestes Beispiel Griechenland. Deren Binnenwirtschaft wurde immer weiter abgewürgt weil immer weniger Geld im Land war, siehe Handels Defizit. Das musste erst wieder in Form von Krediten ins Land gebracht werden. Russland kann sein eigenes Geld drucken, Griechenland nicht.