Russland das Buhland... aber warum?

Tripane schrieb:Das werden wir wohl nie erfahren. Ich fand die Aussage Obamas unnötig provokant, aber das entschuldigt natürlich nicht Putins Handeln. Es mußten andere Politiker (und Normalbürger) schon erheblich mehr aushalten, ohne dass sie deshalb zum Amokläufer wurden. Aber mit so überzogen auf Ehre und Respekt getrimmten Nationalisten ist es vielleicht etwas anderes.

Putin tut, was er tut. Egal, wer da was sagt.

.. und Obama seinerseits musste damals auch zusehen, wie er die Gemüter etwas beruhigt, und die Welt, die immer noch vor der mächtigen SU zittert, etwas zurück auf den Boden der Tatsachen holt. Russland ist nicht die SU und nichts weiter als eine Regionalmacht. Das sind Fakten, und das wissen auch die Putinisten. Daran ändert auch das Atomarsenal nichts.

Erstaunlich, wie viele Journalisten nicht begreifen wollen, dass Putin verrückt ist.

Seit Kriegsbeginn wird Wladimir Putin häufiger für verrückt erklärt. Das sei der russische Präsident keineswegs, erklärt Historiker Sönke Neitzel.

Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91769982/putins-invasion-in-die-ukraine-er-steht-vor-einem-gewaltigen-problem-.html

Ist Putin verrückt? Nein, in seiner Welt verhält er sich folgerichtig
https://www.focus.de › Politik › Ausland › Ukraine-Krise

Quelle: Google

Desinformation als Taktik: Warum Putin kein Irrer ist
https://www.br.de › BR KulturBühne › Gesellschaft

Quelle: Google

https://www.google.com/search?q=putin+nicht+verr%C3%BCckt

Begriffsklärung vorab:

ver·rückt
/verrǘckt/
Aussprache lernen
Adjektiv

1.
salopp
krankhaft wirr im Denken und Handeln

Quelle: Oxford Languages

Putin fabuliert im Fernsehen, es gäbe keine ukrainische Nation. Er möchte die Ukraine (Präsident mit jüdischem Glauben) entnazifizieren. Er bombardiert ohne Skrupel die Zivilbevölkerung, nutzt Waffen, die geächtet sind. Er ist im Wahn, Russlands vermeintliche Größe wiederherstellen zu müssen, Zar Putin 1, alles läuft nach seiner Darstellung nach Plan. Er denkt nur in militärischen Kategorien des 20. Jahrhunderts. Auch in der Selbstdarstellung toxische Männnlichkeit.

Aber viele Journalisten erkennen vielleicht den Wahn, aber heutzutage reicht es offensichtlich nicht mehr aus, wahnhaft zu sein um als verrückt zu gelten. Putin kommt einfach nicht gegen Trump an. Wie verrückt geht, muss also Putin erst noch bei Trump lernen:
https://www.google.com/search?q=trump+ist+verr%C3%BCckt

Meine Beobachtung:
Putin ist verrückt. Er hat keinen Plan und kein klar definiertes Ziel, nur wirre Vorstellungen und sein Handeln ist dementsprechend wirr.
Ihm ist die Wahrheit egal, da er für alles seine eigene Wahrheit hat. Es bringt nichts mit einem Verrückten, der die Allgemeinheit gefährdet und in eine Forensik gehört, zu verhandeln. Daher sollte man in Zukunft nur mit Unterverhandlern direkt sprechen. Aber leider lassen sich viele s.o. durch ein Anzügle ("Kleider machen Leute") und die überhohen Türen, die für ihn im Kreml aufgemacht werden müssen, blenden.

Fazit:
Trump ist nach der überwiegenden Beurteilung von Qualitätsmedien verrückt, Putin ist es nicht.
Was nicht meiner Wahrheit entspricht, wo beide sich nicht viel schenken, allerdings Trump bei weitem nicht so primitiv und brutal ist wie Putin.

snickersfan schrieb:Trump ist nach der überwiegenden Beurteilung von Qualitätsmedien verrückt, Putin ist es nicht.
Was nicht meiner Wahrheit entspricht, wo beide sich nicht viel schenken, allerdings Trump bei weitem nicht so primitiv und brutal ist wie Putin.

Stimme zu, bis auf die Primitivität von Putin - ich halte Trump für deutlich primitiver.

@behind_eyes

Einspruch. Was bitte kann primitiver sein als die Bombardierung von Zivilisten (alte Männer, Frauen und Kinder) in der Ukraine?

snickersfan schrieb:Einspruch. Was bitte kann primitiver sein als die Bombardierung von Zivilisten (alte Männer, Frauen und Kinder) in der Ukraine?

Trumps Verehrung für genau diesen Putin wie du ihn beschrieben hast sowie die Überzeugung von Trump man würde auf Augenhöhe stehen.

Militärische Aggressionen sind kein Zeichen von Primitivität, sondern von Schwäche.

Bei aller Abneigung gegen Trump, hier kann man unzählige Verfehlungen anführen, aber eines rechne ich ihm hoch an: aus militärischen Auseinandersetzungen hat er sich rausgehalten, ja geradezu zurückgefahren.

Tripane schrieb:In dem Punkt gebe ich dir recht. Da ist eine gewisse Überheblichkeit mit Obama durchgegangen, die er nicht immer ganz unter Kontrolle hatte. Und bei Putin könnte das mehr bewirkt haben, als man vielleicht vermutet

Genau deswegen bereitet man 14 Jahren einen Krieg vor. Wegen so einer Äußerungen

Hätte er darüber nachgedacht und geschaut was eine Weltmacht definiert..wäre ihm der Ärger erspart geblieben.

behind_eyes schrieb:Bei aller Abneigung gegen Trump, hier kann man unzählige Verfehlungen anführen, aber eines rechne ich ihm hoch an: aus militärischen Auseinandersetzungen hat er sich rausgehalten, ja geradezu zurückgefahren

Was nicht automatisch alles besser macht

Dieser Gedanke ist immer etwas zu kurz gegriffen

snickersfan schrieb:Einspruch. Was bitte kann primitiver sein als die Bombardierung von Zivilisten (alte Männer, Frauen und Kinder) in der Ukraine?

Es als "smart move" zu bezeichnen.

@snickersfan

Putin verrückt oder nicht?

Tatsächlich glaube ich, dass diese Zuschreibung vielleicht dem Schreiber hilft, Dampf abzulassen.
Sie hilft aber kaum bei der Lösung des Problems.

Tatsächlich hat Putin eine Wahrnehmung der Realität, die sich fast gar nicht mit unserer deckt. Und seine Wahrnehmung ist in weiten Teilen nicht gut begründbar.

Sie ist imho überwiegend Ergebnis einer viel zu lange währenden Regierungszeit, umgeben von Claqeuren und Wackeldackeln.

Den wird man auch nicht zurückholen können. Und aus der Regierung werfen können ihn nur 'die Russen'.

Insofern kann man das gerne stetig wiederholen, einer Lösung bringt das aber nicjt näher.

Und eine Stichwahl, wer der Beklopptere ist, Orange Man oder der Reiter mit dem nackten Oberkörper hilft auch niemandem.

dwt schrieb:Wenn wir Putin stoppen wollen dann müssen wir die gasimporte boykottieren das würde ihn empfindlich treffen aber wir würden dafür auch einen hohen Preis bezahlen aber das ist der einzige Weg!

Ohne stabilen Ersatz würden wir uns damit nur selbst ins Knie schießen und hätten damit sehr schnell mehr Probleme und Kosten. Putins Armee in der Ukraine wird dadurch nicht gestoppt.

dwt schrieb:Niemand sollte sich der Illusion hingeben, die Ukraine könne eines Tages EU- oder gar Nato-Mitglied werden. Soll diesem Krieg ein tragfähiger Frieden folgen, braucht das Land eine neue Positionierung und auch ein neues System. Naheliegendes Vorbild ist die Schweiz.
Genau solche Pragmatiker benötigen wir damit wir den Krieg beenden können!

Am Ende des Tages ist das aber die Entscheidung der Ukraine. Diese muss darüber entscheiden, mit allen Konsequenzen die sich daraus ergeben.

robert-capa schrieb:Hätte man im Dezember einfach mal eine Amerikanische Panzerbrigade für Manöver mit den Ukrainer in die Ukraine verlegt, dann wäre Putin niemals einmarschiert. Die Amerikaner hätten die Russen halt im Unklaren lassen müssen ob sie eingreifen oder nicht.

Etwas mehr Show of Force hätte es schon sein können

Aber müssen wir uns bezüglich solcher Forderungen nicht mal zurückhalten?

Die Europäer, und gerade Deutschland, haben ihre Streitkräfte bis zur absoluten Lächerlichkeit heruntergewirtschaftet und gehen dann hin von wegen "ja hätten die USA mal das gemacht.., warum machen die USA denn nicht...".

Ich denke bezüglich jeglicher militärischer Überlegungen und Forderungen die wir selber nicht umsetzen würden bzw. könnten (und die Gefahr beinhalten das es zu einem Krieg mit Russland kommt), sollten die Europäer und allen voran Deutschland mal, ganz deutlich gesagt, die Klappe halten.

cejar schrieb:Das sehe ich eher nicht so - wozu ein Land mit exorbitanten Reperationsforderungen geführt werden kann, sollte uns Deutschen bewusst sein.

Wie und wer sollte Russland das auch gegenüber durchsetzen?

snickersfan schrieb:Meine Beobachtung:
Putin ist verrückt. Er hat keinen Plan und kein klar definiertes Ziel, nur wirre Vorstellungen und sein Handeln ist dementsprechend wirr.

Bescheuerte Interpetationen der Geschichte machen ihn nicht automatisch verrückt.

@sacredheart

sacredheart schrieb:Tatsächlich hat Putin eine Wahrnehmung der Realität, die sich fast gar nicht mit unserer deckt. Und seine Wahrnehmung ist in weiten Teilen nicht gut begründbar.

Wieso schaffst du es nicht zu schreiben: "...seine Wahrnehmung ist in weiten Teilen falsch."?

Putin hat wohl noch nicht alle von seiner Verrücktheit überzeigt, aber steter Tropfen höhlt den Stein.

snickersfan schrieb:"...seine Wahrnehmung ist in weiten Teilen falsc

Vielleicht sollte man aufhören, Analogien zu westlichen Kulturen und Werten zu ziehen.
Der Einzelne Mensch, seine Personality etc spielen in Russland keine Rolle, haben sie nie und jetzt auch nicht.
Alles ordnet sich dem Staat unter, selbst Putin steht nicht als Einzelner darüber und er reiht sich damit ein in jene Vorgänger die ebenfalls "wussten" was gut für ihr Mütterchen Russland ist.

@behind_eyes

Nach deiner Argumentation wird es dann auch unmöglich sein, Putin als Kriegsverbrecher zu ächten. Denn er wollte ja nur das Beste für Mütterchen Russland. Vielleicht denken die meisten Russen noch so.
Aber auch in Russland gibt es selbständig denkende Menschen, eine ganz starke Minderheit. Und wenn sich das Wohlergehen von Mütterchen Russland dahingehend äußert, dass nichts mehr zum Essen da ist, wird der eine oder andere vielleicht noch umdenken.
Putin (und Jelzin) hat Russland von einer Armetei in einen Oligarchenstaat verwandelt, um es jetzt wieder in eine Armetei zu verwandlen.
Ja, ich kenne die Antwort: Putin (Stratege) denkt in Jahrhunderten...

behind_eyes schrieb:Militärische Aggressionen sind kein Zeichen von Primitivität, sondern von Schwäche.

Nicht unbedingt. Wäre dem so, müssten die USA das schwächste Land der Welt sein, so viele Kriege dieses Land seit 1945 geführt hat.

snickersfan schrieb:Putin hat wohl noch nicht alle von seiner Verrücktheit überzeigt, aber steter Tropfen höhlt den Stein.

Mit "verrückt" wäre ich vorsichtig, vermutlich hat sich Putin einfach nur verkalkuliert. Er dachte möglicherweise wirklich, innerhalb von ein, zwei Wochen die Ukraine besiegen und die ukrainische Regierung stürzen zu können. Umso problematischer die jetzige Situation, diesen Sieg auf Biegen und Brechen erzielen zu wollen, da er sich eine Niederlage nicht leisten kann.

snickersfan schrieb:Nach deiner Argumentation wird es dann auch unmöglich sein, Putin als Kriegsverbrecher zu ächten. Denn er wollte ja nur das Beste für Mütterchen Russland. Vielleicht denken die meisten Russen noch so.

Er wäre nicht der Erste, der in DenHaag verurteilt worden wäre, ohne seine Schuld anzuerkennen.
Für Putin dient der Einmarsch, die Toten Zivilisten etc einem höherem Ziel.

snickersfan schrieb:Aber auch in Russland gibt es selbständig denkende Menschen, eine ganz starke Minderheit

Hoffen wir, daß es mehr werden.

snickersfan schrieb:Ja, ich kenne die Antwort: Putin (Stratege) denkt in Jahrhunderten...

So ist es und genau das macht ihn für die westliche Welt ja gefährlich.

Zanclus schrieb:Nicht unbedingt. Wäre dem so, müssten die USA das schwächste Land der Welt sein, so viele Kriege dieses Land seit 1945 geführt hat.

Sind sie für mich auch.

behind_eyes schrieb:Vielleicht sollte man aufhören, Analogien zu westlichen Kulturen und Werten zu ziehen.
Der Einzelne Mensch, seine Personality etc spielen in Russland keine Rolle, haben sie nie und jetzt auch nicht.

Das hat doch nichts mit Kultur und Werten zu tun.

Putin leidet in meinen Augen unter der gleichen Realitätsverschiebung wie zB Honecker am Ende seiner Amtszeit:

Beide haben am Ende ihrer Amtszeit, den aufgebauten Staat und auch inszenierte Veranstaltungen für wahr genommen.

Putin hat auch bei mehreren "Wahlveranstahltungen" geweint.

Diese Altersverirrrungen in solchen Staaten kann man wohl kaum historisch oder kulturell begründen.

@abbacbbc
Nein, dafür ist Putins Agenda zu langfristig.
Nehmen wir mal die Krim.
Für Putin ein Baustein seines Plans, für uns damals eine Überreaktion eines Despoten.
Gibt grad sehr gute Dokus zu Putin die zeigen, daß das was jetzt passiert, rückblickend alles Sinn macht.
Er ist imo nicht durchgedreht, er folgt seiner inneren Überzeugung die er von Anfang an gehabt hat, da hat sich nichts geändert.
Für uns ist jetzt Krieg, jetzt, aber Putin befand sich schon immer im Krieg.

behind_eyes schrieb:Gibt grad sehr gute Dokus zu Putin die zeigen, daß das was jetzt passiert, rückblickend alles Sinn macht.

Wo liegt der Sinn, in dem gut vorbeigehen Plan, eine Armee zu schicken, die nicht vorankommt ??

Könntest du den sinnigen Endzustand skizzieren, bei dem Putin und Russland (wir denken ja an den Staat) wirklich gewinnt ???

1. Das Herz der Ukrainer hat er verloren
2. Alle "Pufferstaaten" überlegen zur Nato zu kommen
3. Russland hat Verträge gebrochen. Wozu sollten andere Staaten nun Verträge einhalten ??

Bleibt der territoriale Gewinn. Brauch Russland als Flächeninhalt diesen ?? Nein.

Also was ist der ultimative Plan ??

@behind_eyes

Dann stehen die Russen jetzt vor einer Art "langer Marsch", nur ohne Marsch, aber mit Hungersnöten.
Bis vor kurzem war die Vorstellung eines heißen Kriegs in Europa nicht denkbar. Ich blicke auf die Zukunft Russlands, wo auch Hungersnöte nicht ausgeschlossen sind. Die EU möchte 2027 kein Gas mehr aus Russland, Russland muss also das Gas nach China verkaufen, aber wie das Zeug dahin bekommen? Gas = Haupteinnahmequelle, Deutschland bester Kunde.

Putin wird scheitern, so wie ein gewisser Österreicher in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Vielleicht gewinnt die Ukraine. Leider tun wir nicht alles dafür, wir könnten der Ukraine noch einiges an Waffen überlassen. (Aber vielleicht muss es so sein, damit in ein zwei Jahren wieder journalistische Arbeit da ist, um unsere Versäumnisse zu beschreiben.)
Selbst wenn er durchkommt, was möchte er mit einer depopulisierten und zerstörten Ukraine? Russen ansiedeln?