Russland das Buhland... aber warum?

Phantomeloi schrieb:Sagen wir es doch lieber so: Die Ukraine hatte einen Wohlstand, der durch die russischen Zuwendungen und Handelsgeschäfte unterstützt wurde.

nein, das war kein Wohlstand, sie wurde eher gefügig gehalten, zum Leben zu wenig, zum Sterben zuviel

Phantomeloi schrieb:Also war die Ukraine schon vorher schwach.
Ein Land ist so schwach, wie die Bevölkerung arm oder ungebildet ist. Die Bevölkerung ist die Basis eines Staates.

Nein, nicht immer. Griechenland Spanien sind voll von qualifizierten Leuten. Aber wenn das System nicht zulässt das sich sowas entfaltet gibt es keine Entwicklung.

Und da haben Griechenland und die Ukriane einiges gemeinsam.

Als die Ukraine ein Teil der Sowjetunion war, war sie auch vollständig in das sowjetische System integriert. Sowjetische Normen, Standards und Regeln überall. Das fing beim Papierformat an und endete bei der Spurbreite der Gleise. Die Wirtschaft und die Infrastruktur waren vollständig auf das Sowjetische System ausgerichtet.

Nachdem zerfall der Sowjetunion und der Unabhängigkeit der Ukraine, wurde die Wirtschaft in Russland und in der Ukraine privatisiert. Und die einzelnen Unternehmen in Russland und Ukraine behielten sich gegenseitig als Geschäftspartner weil sie zu sehr von einander abhängig waren.

profanes Beispiel Antonov Werft. Sehr stark von Russland abhängig, da die meisten Antonovs dort operieren und mit Ersatzteilen und Wartung versorgt werden müssen, während im Westen kein Mensch Antonoversatzteile oder gar ganze Flugzeuge braucht. Die EU integration wird das Unternehmen sicher nicht überleben.

Das selbe problem mit russischer Militärtechnik. Wer in der EU braucht Ersatzteile für russische Militärhubschrauber?

Und das ist für große Teile der Ukrainischen Wirtschaft der Fall. Die Abhängigkeit wurde nicht erst geschaffen. Sie war da seit der Sowjetunion und so etwas ist nicht in wenigen Jahren überwindbar.

Es sei denn es gibt Krieg und die ganze integrationsunfähige Infrastruktur wird einfach zerstört.

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:nein, das war kein Wohlstand, sie wurde eher gefügig gehalten, zum Leben zu wenig, zum Sterben zuviel

Ist das eine reale Einschätzung von dir? Hast du die Ukraine jemals besucht? Wenn ja, dann ist die Ukraine tatsächlich ein schwaches Land. Schwache waren noch nie verlässliche Bündnis-Partner. Schwache müssen das tun, was der Stärkere durchsetzen will.

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:Nein, nicht immer. Griechenland Spanien sind voll von qualifizierten Leuten. Aber wenn das System nicht zulässt das sich sowas entfaltet gibt es keine Entwicklung.

Denke auch, dass sowohl Spanien, als auch Griechenland über qualifizierte Menschen "verfügt".

Allerdings muss man dazu sagen, dass die (alten) Römer die Griechen bereits (menschlich) ausplünderten, indem sie die Leute versklavten und die Gelehrten als "Hauslehrer" oder Sekretär/Verwalter mit nach Hause nahmen.

Spanien hat das Inka-Gold den Gar aus gemacht.

Deutschland hat die Monarchie den Gar ausgemacht. Usw. usf.
Schwache Menschen in der Politik sind das tödliche Gift eines jeden Staates.

IvanIV schrieb:Das selbe problem mit russischer Militärtechnik. Wer in der EU braucht Ersatzteile für russische Militärhubschrauber?

Vielleicht Polen, Tschechien und die übrigen östlichen EU-Mitglieder.

Phantomeloi schrieb:Sagen wir es doch lieber so: Die Ukraine hatte einen Wohlstand, der durch die russischen Zuwendungen und Handelsgeschäfte unterstützt wurde.

Die Ukraine gehörte zur Zeit der Sowjetunion zu den am meisten entwickelten Landesteilen.
Am wohlhabendsten und am entwickelsten waren:
Moskau, Leningrad, die Baltischen Staaten, die Ukraine und Georgien

Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Westukraine zu Polen.
Was denkst du, welches Land war in den 30ern wohlhabender, vor allem wo war die Bevölkerung wohlhabender - in Polen oder in der stalinistischen Sowjetunion?

@IvanIV
Danke Ivan für deinen Bericht. So in der Art dachte ich es mir auch. Man muss die Spuren zurück verfolgen, um eine aktuelle Bestandsaufnahme zu machen, damit man besser in die Zukunft blicken kann.

Das, was mit der Ukraine geschehen ist, ist nicht nur zum Nachteil der Ukraine und Russlands, sondern auch zum Nachteil des "Nachbarn" ... unserer EU.

@jeremybrood

jeremybrood schrieb:Die Ukraine gehörte zur Zeit der Sowjetunion zu den am meisten entwickelten Landesteilen.

Also "Potential" und Unterstützung hätten die Ukrainer genug gehabt, um selbständig zu sein/bleiben.

jeremybrood schrieb:die Baltischen Staaten,

waren zu SU-Zeiten entwickelt? Hm, davon zeugt heute nichts mehr. Vielleicht in Forst- und Landwirtschaft.

Klar, sind die Balten besser dran als vor 30 Jahren, doch alleine die Bevölkerungszahl ist doch sehr gering in Litauen und Lettland. Dort ist der Nachbar Russland ein "Buchmann".

Wie Polen jetzt dasteht, das kann ich nur vermuten. Gut sieht allerdings anders aus. Die Polen mögen die Russen auch nicht so gerne.

Finnland (Russlands Nachbarn) geht es gut. Das merkt man sogar bei einem Kurzbesuch (alleine schon an den Preisen). Die Finnen haben eh kein Problem. Da denke ich mit Russland haben sie auch keins.

Phantomeloi schrieb:Wie Polen jetzt dasteht, das kann ich nur vermuten. Gut sieht allerdings anders aus

Polen geht es jetzt gut, die EU-Gelder sind dort gut angelegt.

Phantomeloi schrieb:Finnland (Russlands Nachbarn) geht es gut

Vor 100 Jahren war Finnland arm, da war Ostploen/ Ukraine wesentlich entwickelter

Phantomeloi schrieb:Also "Potential" und Unterstützung hätten die Ukrainer genug gehabt

Wie die Ukraine seitens Russlands "unterstützt" wurde und welche Freiheiten sie hatte, kann man jetzt an dem Bürgerkrieg gut erkennen

Phantomeloi schrieb:Vielleicht in Forst- und Landwirtschaft.

In der Ukraine ist die Metallurgie gut entwickelt, auch wenn Russland jetzt versucht möglichst viel davon zu zerstören

Phantomeloi schrieb:Sagen wir es doch lieber so: Die Ukraine hatte einen Wohlstand, der durch die russischen Zuwendungen und Handelsgeschäfte unterstützt wurde. (Egal was die russ. Regierung zu der Unterstützung bewegt hat.)

na was hat sie wohl bewegt . die ukraine war damals mitinitiator beim zerfall der sowjetunion als man einen vertrag mit jelzin machte entgegen dem willen von gorbatschow . ich glaub da waren die letzten 25 jahre nur marionetten was letztendlich im maidan mündete .

Phantomeloi schrieb:Ist das eine reale Einschätzung von dir? Hast du die Ukraine jemals besucht? Wenn ja, dann ist die Ukraine tatsächlich ein schwaches Land. Schwache waren noch nie verlässliche Bündnis-Partner. Schwache müssen das tun, was der Stärkere durchsetzen will.

Damit drückte ich die Motivation der Russischen Fürsorge aus, bzw in welchem Zustand Russland die Ukraine braucht

Phantomeloi schrieb:Allerdings muss man dazu sagen, dass die (alten) Römer die Griechen bereits (menschlich) ausplünderten, indem sie die Leute versklavten und die Gelehrten als "Hauslehrer" oder Sekretär/Verwalter mit nach Hause nahmen.

was will uns der Author denn damit über die Griechische/Italienisch Volkswirtschaft im 21 Jahrhundert denn sagen?

Phantomeloi schrieb:Klar, sind die Balten besser dran als vor 30 Jahren, doch alleine die Bevölkerungszahl ist doch sehr gering in Litauen und Lettland. Dort ist der Nachbar Russland ein "Buchmann".

LOL, die Balten wissen recht gut was sie von der UDSSR oder Russland zu halten haben

Phantomeloi schrieb:Wie Polen jetzt dasteht, das kann ich nur vermuten. Gut sieht allerdings anders aus. Die Polen mögen die Russen auch nicht so gerne.

verständlicherweise

Finnland (Russlands Nachbarn) geht es gut. Das merkt man sogar bei einem Kurzbesuch (alleine schon an den Preisen). Die Finnen haben eh kein Problem. Da denke ich mit Russland haben sie auch keins.
t

Bist doch sonst so fit in Geschichte. Schon mal daran gedacht warum Finnland in der EU ist und nicht in der Euraischen Wirtschaftsunion?

Phantomeloi schrieb:
Wie Polen jetzt dasteht, das kann ich nur vermuten. Gut sieht allerdings anders aus. Die Polen mögen die Russen auch nicht so gerne.



verständlicherweise

naja , hat auch 2 bis 3 generationen gedauert bis russische panzer wieder nachhause gefahren sind . guten morgen donbass

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:Bist doch sonst so fit in Geschichte. Schon mal daran gedacht warum Finnland in der EU ist und nicht in der Euraischen Wirtschaftsunion?

Finnland ist verglichen mit Polen, Russland und dem Baltikum ein Paradies .. Vielleicht, weil Finnland es schafft sich mit, abgesehen von der EU, auch mit seinem östlichen Nachbarn zu vertragen ?

Polen ist das beste Beispiel, polnische Außenpolitik beschränkt sich lediglich darauf Russland vor die Haustür zu kacken ..

Polen hat auch ordentlich beigetragen, die Nato/EU in Russland zum Feindbild zu machen..
Und als Ratsvorsitzender wird Donald Tusk da in Zukunft sicher für Entspannung sorgen :D

@mrfeelgood
Das ist doch völlig normal. Solange sie das diplomatisch machen. Vor unsere Haustür kacken sie doch auch.

@Hape1238

Man brauch sich halt nicht wundern wenn Russland paranoid wird, wenn Polen & co den Konflikt mit Russland als Eu-Mitglieder jahrelang befeuern und dann die Ukraine reingezerrt wird, die voraussichtlich die selbe Funktion erfüllen würde wie Polen.. So was in der Ukraine grad salonfähige, patriotische & gute Aussagen sind .. Nun.. Würde es um Juden statt um Russen gehen wäre Israel in das Land schon 12mal präventiv einmarschiert mit fröhlichem cheer leading seitens der USA

Dieser Konflikt ist unmittelbare Folge der Osterweiterung, nicht weil sie überhaupt stattfand, sondern viel zu früh..

@mrfeelgood

Und wann wäre dann der richtige Zeitpunkt, vor allem wer bestimmt das?

Btw. wer gerne an "urgent action" von ai teilnehmen will...

http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-319-2014/ehepaar-verschleppt?destination=node/5309&linkId=11576809

Da wünscht man sich bisweilen tatsächlich reguläre russ. Einheiten dort...

@canales
@mrfeelgood @Hape1238 @Jedimindtricks @Fedaykin @IvanIV @unreal-live @canales

Lest euch mal die beiden Artikel durch, gerne auch den ganzen Artikel von Soros in der FAZ.
Man kann nur hoffen, dass die Ukraine kein zweites griechenland wird aus deutscher Sicht und wir da wieder Milliardenbeträge in ein Fass ohne Boden werfen.

Der ukrainische Premier Arseni Jazenjuk hat in Berlin eine Kredit-Garantie von 500 Millionen Euro vom deutschen Steuerzahler erhalten. Doch tatsächlich steuert das Land in Richtung Staatspleite: Die kurzfristigen Staatsanleihen, die im Juli 2017 fällig werden, werden mittlerweile unter 60 Cent je Dollar gehandelt. Eine IWF-Delegation wird in dieser Woche in Kiew eintreffen, um Prüfungen für die Bewilligung von weiteren Milliarden-Krediten vorzunehmen.

Die Ukraine ist so gut wie Pleite. Diese unfähige Regierung beschleunigt die Entwicklung nur noch mehr mit ihrem Krieg im Osten und der grassierenden Korruption.
Mal sehen wie viel von den 500Millionen € wirklich an den richtigen Stellen ankomme und wieviele verschwinden oder in die Finanzierung von Kriegsgerät fließen.

er Investor George Soros hat in einem an Panik grenzenden Artikel neue Milliarden-Kredite der EU für die Ukraine gefordert. Zugleich soll die EU die Russland-Sanktionen aufheben. Der Grund des geopolitischen Rundumschlags: Soros fürchtet um sein Geld, das er in der Ukraine investiert hat. Er will es sich von den europäischen Steuerzahlern holen und zieht dafür virtuos alle Register in der Kunst der politischen Manipulation.

Soros verlangt in vier detaillierten Punkten, wie die EU insgesamt etwa 50 Milliarden Euro zusammenkratzen könnte, um die Staatspleite der Ukraine abzuwenden. Die sei notwendig, weil Europa sonst „die Werte und Prinzipien aufgeben“ müsste, „auf welchen die Europäische Union gegründet wurde“.

Der alte Kriegstreiber sieht seine Felle davon schwimmen.
50Mrd. für die Ukraine wird die Merkel sicher nicht auftreiben können. Wie will man das den Menschen noch erklären?

Bei Bankenrettungen blicken die meisten Menschen nicht wirklich durch und glauben an den Mist vom "too big to fail", bei einer Staatsrettung eines korrupten Nicht-EU Landes sieht die Sachlage anders aus denke ich.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/george-soros-helft-der-neuen-ukraine-ein-gastbeitrag-13355683.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
Leserkommentare sind natürlich unerwünscht unter diesem Artikel.
Braucht mir hier niemand mit fehlender Pressefreiheit in Russland kommen^^, wenn bei sensiblen Themen einfach die Kommentarfunktion abgestellt wird.

@Moses77
Na, was war sie vorher, ein wohlhabendes Land?
Erwartest Du dass der Krieg das Land aufblühen lässt?

@canales

canales schrieb:Na, was war sie vorher, ein wohlhabendes Land?
Erwartest Du dass der Krieg das Land aufblühen lässt?

Natürlich nicht, aber lies doch erstmal die Artikel zuende.
Egal wie beschissen es der Ukraine vorher bereits ging. Unser Geld wurde zumindest nicht angetastet und wir haben uns da weitgehend herausgehalten. Zumindest bis zur EM 2012, ab der wir (EU) die Freilassung von Timoschenko gefordert hatten und mit der Dämonisierung der damaligen Regierung angefangen haben.