Scharia-Polizei

@Wolfshaag

Ich hab keine Lösung und bin auch kein Experte, aber Gedanken dazu.

Wolfshaag schrieb:Also ich stelle nicht jeden Migranten unter Islamisten-Verdacht, sondern sage lediglich, dass die Gruppe der Migranten aus muslimischen Ländern, die solche Tendenzen durch ihren täglichen Umgang mit der Religion indirekt unterstützt, größer ist, als oft behauptet. Deswegen rede ich von einem sympathisierenden Umfeld. Und das fängt schon im Kleinen an.

Also meine Familie hat einen algerischen Bekanntenkreis, auch da meine Schwester im algerischen Oran ihren späteren Mann, einen Algerier eben, geheiratet hat.

Das was du (be)schreibst deckt sich ungefähr mit dem "Alltag", wie ich in auch so beschreiben würde.

Wolfshaag schrieb:Das wäre natürlich Unsinn und ich habe auch nicht alle Muslime zu potentiellen Fanatikern, oder deren DIREKTE Unterstützer erklärt, sondern sagte, dass die Gruppe der Muslime, die eine orthodoxe, also eine sehr konservative Auslegung des Islam wünschen, weit größer ist, als ewig kolportiert. Das macht sie noch nicht zu IS-Kämpfern und auch nicht zu direkten Unterstützern, aber es schafft das Umfeld, bzw. die Basis auf dessen Boden solch bekloppte Typen erwachsen können.

Ja. Ich glaube, wie in einem anderen Thread mal geschrieben, dass darin der gewichtigste Unterschied von Deutschland zu Frankreich enthalten ist. Die türkischstämmigen Mitbürger/innen als größte muslimische Gruppe in D sind halt nunmal nicht unbedingt so drauf wie die nordafrikanischen Einwanderungsgruppen in F. Oder in GB, Einwanderergruppen aus dem streng islamischen Pakistan? Das hat man in der Größe meine ich in D nicht, also so große Einwanderung aus streng islamischen Ländern.

Zum Rest: Du magst durchaus Recht haben. Aber was ist denn jetzt die konkrete Lösung? Was sollen "wir" denn jetzt machen?
Ich bin genauso nach wie vor überzeugt, dass ein gewisses Unterschichtendilemma den Großteil aller Probleme erzeugt.Das muss nichtmal religions-oder nationalitätsbezogen sein.

Muslimische (ob türkisch, libanesisch etc.) Einwanderer, die aus ner Unterschicht in ihrem Heimatland kommen, können nicht zügig zu mustergültigen Mitbürgern gemacht werden. Das geht nicht mal bei deutschen Mitbürgern im Inland.

Das ist keine Frage der Religion. Was die Gruppe da macht ist:

§ 132 Amtsanmaßung

Wer unbefugt sich mit der Ausübung eines öffentlichen Amtes befaßt oder eine Handlung vornimmt, welche nur kraft eines öffentlichen Amtes vorgenommen werden darf, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Da gibt es eigentlich nichts zu diskutieren.

Junge Menschen könnten geneigt sein, die Scharia Polizei für die regulären Ordnungskräfte zu halten.
Das untergräbt aber die Autorität der Polizei und des Staates, da sollte man also auch nicht lange fackeln.

@Ashert001

Was empfiehlst du als Lösung oder Sofortmaßnahme, also in Bezug auf "nicht lange fackeln"?

kofi schrieb: Zum Rest: Du magst durchaus Recht haben. Aber was ist denn jetzt die konkrete Lösung? Was sollen "wir" denn jetzt machen?

Ich denke, es gibt so einiges was man machen kann und auch sollte.
Offener Dialog würde mir da schon mal einfallen, heißt man sollte sich doch einfach mal die "Wahrheit" an den Kopf knallen, was einen denn nun wirklich stört, das kann auch ruhig subjektiv sein, aber dann kann man darauf aufbauen und sagen, das und das hast Du falsch verstanden, oder dieses und jenes ist nicht so,weil... Aber Schluß damit alles hinter einer "political correctness" zu verbergen, die es verhindert, dass tatsächliche Probleme angesprochen werden.

Weiter denke ich, der deutsche Staat muss seine Eingliederungshilfen zum einen auf Sinnigkeit prüfen, also z.B. den Extrawurst-Charakter da raus nehmen, zum anderen sinnvolle Maßnahmen wirklich spürbar verstärken. Im Grunde bräuchte jede Einwandererfamilie einen eignen Integrationshelfer und/oder Sozialarbeiter. Eben jemand der vielleicht im ersten Jahr hilft und erklärt. Natürlich werden jetzt wieder welche schreien, nein, dass ist zu teuer, oder nein, Du willst Einwanderer gängeln. Und beiden sage ich dann, dass wäre a) sinnvoll angelegtes Geld, würde Arbeitsplätze schaffen und sich durch weniger teure Maßnahmen im späteren Verlauf schnell bezahlt machen. Und wer Hilfe und Information schon als Gängelung betrachtet, der hat etwas Grundlegendes schon nicht verstanden, nämlich, dass man auch bereit sein muss, sich ein gewisses Maß einzufügen. Das bringt mich jetzt zu den Migranten:

Auch von denen sollte man einiges verlangen können, als erstes natürlich, dass sie sich schon im Vorfeld überlegen, ob sie überhaupt in einem freiheitlichen und demokratischen Staat leben möchten, oder in einem Staat, in dem eben islamisches Recht gilt.
Wenn man sich dann für Deutschland, oder Europa entscheidet, sollte man auch bereit sein, die Sprache zu lernen und sich nicht innerhalb der eignen Ethnie abgrenzen, sowie akzeptieren, dass gewisse Traditionen hier vielleicht nicht haltbar sind, weil sie eben gegen den Rechtsstaat sind.

Wie gesagt, auch da fängt es im Kleinen an, wenn ich meiner Tochter verbiete einen Nicht-Muslim zu heiraten, oder meinen Sohn eintrichter, deutsche Frauen sind Schlampen, weil sie kurze Röcke tragen, statt Kopftuch, etc.
Wären wir erst mal soweit, denke ich, würde sich auf beiden Seiten vieles an Problemen in Luft auflösen. Aber auch das ist nur meine subjektive Meinung, aber danach hattest Du @kofi mich ja gefragt.^^

@kofi

Jemand in Wuppertal muss die Leute wegen Amtsanmaßung anzeigen.
Das hat bis jetzt anscheint noch keiner gemacht.

Oder man zeigt die Wuppertaler Polizei selber an, wegen Abgabe öffentlicher Polizeiaufgaben an Privatdienstleister.

Vielleicht haben die ja ein Deal? Damit spart die Stadt ja sicher auch Kosten. Da hat irgendjemand dann aber eindeutig seine Befugnisse übertreten!

@Ashert001

Anzeigen okay. Das landet aber bei der Staatsanwaltschaft oder, und da muss erstmal ein politischer Wille vorgegeben zu sein, da irgendwie sich deutlich zu bewegen. Ralf Jäger ist ja guterweise nicht noch Justizminister von NRW, aber dagegen hat er bestimmt was, dass man seine scheinbar bisher gerade von ihm so in Ruhe gelassenen Schäfchen ein Haar krümmt.


@Wolfshaag

Ja, DIE Lösung gibt es glaube ich auch nicht.

Warum für die deutsche Linke das Thema so schwierig ist, also in Bezug auf beinharter political correctness, ich weiß es nicht. Selbst auf Allmy kann man ja Hinweise darauf sehen, zum Beispiel eben, dass die Diskussionskultur irgendwann doch wieder beim "dreckigen Ausländer" landet. Dann brennen evtl. Moscheen, Asylbewerberheime etc. und das will keiner. Der Diskussionsstrang indirekt hin zu "muslimfreie Republik" und "wie legitim ist es Moscheen niederzubrennen als Gegenwehr?"..das ist schon heftig. So wie das rüber kommt.

Ich bin wohl jemand, der gerne rot/grüne Bundes-oder Landesregierungen vor der Nase hat. Aber im klassischen Sinne, dass ich gerade Minderheitenpolitik schätze. Und ich finde, Minderheiten müssen auch vor Minderheiten geschützt werden. Gotteskrieger quasi hofieren, daaaaas ist jetzt auch nicht so daaaas was ich mir unter "Minderheitenpolitik" vorstelle. Und das bringt ja im Prinzip auch der deutschen Linken nichts, wenn sie gegen "Homophobie" kämpfen, aber sie an anderer Stelle unterstützen.

Aber ich bin überfragt. Wie du geschrieben hattest, unbedingt an Deutschland kann es nicht liegen. Frankreich, Großbritannien, USA, selbst im weit entfernten China haben muslimische Gruppen Integrationsschwierigkeiten. Na gut unter den Chinesen zu leben...kucken wir nach Russland...okay unter den Russen zu leben...

Scheintauf jeden Fall dann nicht nur ein "westliches Problem" zu sein, sondern ein östliches/asiatisches genauso. Muslime müssten da vielleicht doch mal sich selbst reflektieren bzw. ihr eigenes Verhalten reflektieren. Oder eigens einen kritischen Blick auf die eigene Religion werfen.

kofi schrieb: Scheintauf jeden Fall dann nicht nur ein "westliches Problem" zu sein, sondern ein östliches/asiatisches genauso. Muslime müssten da vielleicht doch mal sich selbst reflektieren bzw. ihr eigenes Verhalten reflektieren. Oder eigens einen kritischen Blick auf die eigene Religion werfen.

Das ist ja etwas, was ich immer wieder gebetsmühlenartig fordere, der Islam muss säkularisiert werden. Aber das kann man nicht verordnen, nach dem Motto, ab heute ist der Islam säkularisiert, sondern zuerst müssen sich Muslime mal selbst säkularisieren, sprich jeder einzelne Muslim, kann sich doch mal selbst reflektieren im stillen Kämmerlein und fragen, ob seine Ansichten tatsächlich noch "up-to-date" und in einer freiheitlichen Gesellschaft förderlich sind, bzw. wo er vielleicht auch mal nen Gang zurück schalten könnte. Dann und nur dann, säkularisiert sich Islam auch irgendwann dann von alleine im Ganzen.

@Wolfshaag

den Islam zu säkulasieren? kannst du lange warten. ich sehe da schwarz

@melli.tina
Das sehe ich anders. Der Islam wird sich entweder selbst säkularisieren, oder er wird sich weigern und dann ähnlich wie das Christentum zwangssäkularisiert. Auf die Dauer wird er nicht bleiben können, was er jetzt ist, denn dann wird es ihm wie allen fanatischen Religionen und Ideologien gehen, er würde über kurz oder lang auf dem Müllhaufen der Geschichte landen. Ich persönlich traue den Muslimen durchaus zu, dass sie das auch erkennen. Okay, nicht allen... :D

@Wolfshaag

Die Frage ist wer fängt an? Es gibt ja keinen Weltmuslimrat oder Weltmuslimverband, der das kollektiv durchsetzen könnte. Und wer bringt die verschiedenen Glaubensströmungen an einen Tisch? Die Iraner neben die Saudi-Arabier und die Türken neben die Iraker.

Und von Land zu Land? Wie bringst du das dem streng islamischen Pakistan dabei, dass "Reform" angesagt ist. Das ist wirklich kollektiv alles gar nicht so zu erledigen. Also hab ich den Gedanken,

@melli.tina
Irgendwie mal so gar keine Ahnung von der Geschichte und politischer Weltkunde, oder?!

Wenn es sowas Papstähnliches im Islam gäbe.. der Vorgaben machen könnte?..

Woher soll denn so ne Reformwelle etc. kommen..

@kofi
Die Frage: Wer fängt an, stellt sich nicht. Jeder Muslim muss da bei sich selbst anfangen. Dann ergeben sich auch dabei größere Gruppen und eine Reform nimmt ihren Lauf, egal von wo.

@kofi
Willst du uns vollends ins Elend treiben? Als ob es nicht genug Kalifat-Anwärter gäbe..^^

@Wolfshaag
ich kenne viele Muslime von streng bis liberal, aber keiner von den konnte Kritik ab, ob es den koran oder prophetin betrifft völlig egal

@vincent

lol?...^^

@melli.tina

"prophetin"? oh wie böse.... :)

@Wolfshaag

Okay? Aber es muss ja dennoch sowas wie eine Bewegung entstehen. Die irgendwo koordiniert werden müsste? Oder irgendwie einen Ansatz ich weiß es nicht.

@melli.tina
Naja, den Propheten als Frau zu bezeichnen stößt allen Muslimen sauer auf. Das ist klar.. :D

@vincent

Ja, das geht wohl ein in die Allmygeschichte als Stilblüte.

Mehr Provokation geht ja echt nicht mehr....^^

@melli.tina
Vielleicht lag es an der Art, wie Du ihnen Deine Kritik nahe gebracht hast?
Ich kenne auch Muslime und die sind Menschen, denen eine begründete Kritik durchaus einleuchtet.
Und ich kenne solche Typen, wie die Salfis, denen leuchte ich notfalls auch mit dem Baseball-Schläger in der Hand ein, sozusagen als Argumentationsverstärker. :D Weil man mit denen nicht reden kann, das sind Extremisten, die ganz genau wissen, dass sie falsch liegen, aber das wie jeder Extremist nicht zugeben können, weil dann ihre ganze Welt sinnlos würde.

kofi schrieb: Okay? Aber es muss ja dennoch sowas wie eine Bewegung entstehen. Die irgendwo koordiniert werden müsste? Oder irgendwie einen Ansatz ich weiß es nicht.

Sowas entwickelt sich von alleine, da habe ich keine große Befürchtung. Es ist nur erstmal eine Frage der Masse derer, die für eine Reform eintreten.