Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

@chüls fair ist der Kapitalismus jedoch nicht oder?

@Katori
Je mehr Kapital man selbst hat, desto gleichgültiger kann das einem sein. ;)

@dunkelbunt ;) soviel zur Sozialität des Kapitalismus der fundamentalistischen Art.

@Katori
Wobei -um es mit Sokrates zu sagen-

Genügsamkeit ist natürlicher Reichtum, und Luxus künstliche Armut. ^^

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/griechenlands-buerger-haben-steuern-schon-einbehalten-13393860.html
Raus mit dieser Bananenrepubik aus dem Euro, aber schnell.
Solange dort noch nicht mal Steuern eingetrieben werden können und die Bürger beschließen, ohne Steuern auszukommen und auf die neuen Steuern zu warten, kein cent mehr an diesen failed state.
Genug ist genug.
Sowas mach mich wütend.

Unser Finanzminister faselt dann wieder was von wegen "Griechenland ist auf einem guten Weg" oder " es wurde ein Primärüberschuss erwirtschaftet, ohne Zinsen auf Schulden einzuberechnen und mit Gottvertrauen auf die ohnehin geschönten Zahlen.
Linksradikal und rechtsradikal koalieren zusammen und bringen diese ganze Eurofarce hoffentlich zum Erliegen.
Falls nicht, müssen wir eben in Europa noch bis Podemos oder Le Pen warten, bis das Kartenhaus in sich zusammenfällt.

Sorry für den kurzen Ausbruch, aber sowas is doch einfach nicht mehr zu ertragen. Wir werden hier ausgequetscht von korrupten Südländern, Großbanken und Spekulanten und unsere Regierung tut nix, sondern beschließt lieber Morgen brav neue Sanktionen gegen Russland zusätzlich obendrauf.

ich freue mich schon darauf wenn Merkel Tsipspast den Gnadenschuss verpasst.

@Kc

Tragödie...


Scheinbar haben die Anleger wenig Vertrauen in die neue griechische Politik und verkaufen ihre Staatsanleihen jetzt schon wie wild.

Ich tendiere auch zu Tragödie.

http://mobil.derstandard.at/2000010972570/Athen-will-Tausende-entlassene-Beamte-zurueckholen


Die wollen die alten Beamten wieder einstellen.

Ich hoffe die wissen was sie dan tun.

HAHAHA .... Nö!

@dunkelbunt

dunkelbunt schrieb:Die Soziale Komponente ergibt sich erst durch die Gesellschaft, und durch den Umgang mit den Erträgen.
Wobei es sich als besonders sozial heraus gestellt hat, wenn in der Gesellschaft die Engpässe in der Grundversorgung gestillt wurden. Wie, war dem Bedürftigen auch egal...

Und um die Grundversorgung vorzunehmen, braucht man Kapital und Produkte. Davon gibt es im Kapitalismus genug, also muß keiner Schlange stehen um dann vor leeren Regalen zu stehen. Bei uns kann selbst ein Hartz4-Empfänger Bananen essen (war in der DDR sogar für die arbeitende Bevölkerung was besonderes) und sein geschenktes Geld verprassen. In vielen Ländern können sich nur die dort reichen Leute so einen Lebensstandard leisten, die Armen verhungern da gleich. Ein Verdienst unseres Wirtschaftsystems.

@Katori

Katori schrieb:fair ist der Kapitalismus jedoch nicht oder?

Doch, ist er. Er gibt jedem die Chance, im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas zu erreichen. Und selbst dem, der keine Möglichkeiten hat bietet er eine Versorgung, die sich Menschen anderswo auf der Welt nur wünschen können.

Jeder hat eine Unterkunft, trocken und beheizt mit elektrischem Strom, fließend warmes und kaltes Wasser und Telefon. genug zu Essen und zu Trinken, beste medizinische Versorgung, Kleidung, und und und. Und das ist nur der Grundzustand, ohne dass der Betreffende was dafür tun muß, außer sich im Rahmen seiner Möglichkeiten um Arbeit zu bemühen, um selbst etwas zu seinem Lebensunterhalt beizusteuern.

Wir haben einen Sozialstaat, der das alles ermöglicht, weil das kapitalistische System Geld in die Kassen spült. Neben der Grundversorgung sind nach oben kaum Grenzen gesetzt. Man muß natürlich was dafür tun.

Was ist denn das Gegenstück?

Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich als Schüler in Ost-Berlin war. 25,- Ostmark aus dem Zwangsumtausch in der Tasche, die ich praktisch ausgeben mußte. Im Zentrum der Landeshauptstadt des sozialistischen Landes. Das Warenangebot war derart "reichhaltig", dass ich mich nach dem Besuch einiger Geschäfte dazu entschloss, das Geld einem Kind in die Hand zu drücken, dass dort auf der Straße entlanglief. Zuvor habe ich einen Teil des Geldes in einem Restaurant gelassen. Nur ca. 30% der Tische besetzt, draußen stand eine Schlange und drinnen bedienten je 2 Kellner einen Tisch. Meine Gruppe, wohl als "Westler" erkennbar, wurde an den Wartenden vorbei gewunken und bekam direkt einen Tisch. Fair ist das doch nicht, oder?

Und jetzt geht es in GR los:

Tsipras radikale Pläne lassen Finanzmärkte einbrechen
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/griechenland-kabinett-ende-sparkurs

Griechischem Haushalt fehlen vier Milliarden Euro
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/griechenland-steuern-haushaltsloch

Es sind erst 3 Tage um ;)

@chüls

Verwechsle Sozialismus nicht mit Kapitalismus.

In den USA, dem Land, das den Kapitalismus am stärksten zelebriert gilt folgendes leider nicht:

chüls schrieb:Jeder hat eine Unterkunft, trocken und beheizt mit elektrischem Strom, fließend warmes und kaltes Wasser und Telefon. genug zu Essen und zu Trinken, beste medizinische Versorgung, Kleidung, und und und. Und das ist nur der Grundzustand, ohne dass der Betreffende was dafür tun muß, außer sich im Rahmen seiner Möglichkeiten um Arbeit zu bemühen, um selbst etwas zu seinem Lebensunterhalt beizusteuern.

Erst die Vermischung mit dem Sozialismus bringt hier die von dir angesprochenen Vorteile.

Wenn alle die nächsten Tage ihr Stelldichein in Griechenland und der EU haben, wird schon was rauskommen. Aber einen nochmaligen Schuldenschnitt wird es nicht geben. Laut heutiger Nachrichten wollen die Griechen jetzt, wie Deutschland in der Nachkriegszeit eine Stundung, die sich die nächsten fünfzig Jahre hinzieht.

Danach werden sie wahrscheinlich aufgrund irgendwelcher Lücken auf Verjährung klagen.

Wenn ich dann an Portugal oder Irland denke, wird mir ganz anders.

@kalamari

Das ist eine Frage der Politik. Das Kapital wäre ja durch den Kapitalismus da, wenn es nicht für andere Dinge zweckentfremdet würde.

@kalamari vor allem gilt das global auch nicht, und der Kapitalismus dominiert nun mal die Welt, @chüls klar habens nicht wenig gut, aber noch mehr haben es aufgrund dessen viel schlechter, weil die "Schwachen" voll über den Tisch gezogen wrden.

@Katori

Etwas anderes als den Kapitalismus wirst Du aber nicht etablieren können. Schon alleine weil der Mensch gierig und gewinnsüchtig ist. Deshalb funktioniert sowas wie der Sozialismus nur dann, wenn alle am Boden liegen oder unter Zwang.

Im Normalfall wendet sich jeder, der etwas mehr erreicht hat vom Sozialismus ab. Nach dem Sozialismus schreien hauptsächlich die, die "nach oben" wollen.

@chüls also ich schrei auf keinen Fall nach dem Sozialismus, ich schätze das kapitale System auch, aber ich finde man sollte diesen Börsenwhn stark regulieren. Das alles hatt doch keinerlei überschaubare Dimensionen mehr.

@Katori

Das ist wieder eine Sache, die ich ähnlich sehe. Spekulationen in dem Maße wie sie heute stattfinden, gehören eingedämmt. Heute kann man schnell mit ein paar Mausklicks ein kleines Vermögen erzeugen. Das ist grundverkehrt.

...aufschlussreich

http://www.interpretermag.com/greek-left-wing-syriza-forms-a-coalition-with-the-pro-kremlin-far-right/

@Befen
Interessant, dass die rechten ähnlich wie in Frankreich gute Kontakte nach Russland pflegen.
Die FAZ titelt auch schon:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/griechenland-koennte-sanktionen-gegen-russland-verhindern-13395739.html

Nirgends dürfte Syrizas Sieg mehr Freude hervorgerufen haben als im Kreml. Der griechische Außenminister hat zweifelhafte Kontakte zum russischen Rechtsradikalismus. Athen könnte weitere EU-Sanktionen gegen Moskau blockieren.

Putin hat jetzt recht unverhofft einen neuen Trumpf in der Hinterhand.
Sieht man jetzt schon, wie Griechenland das gebot der Einstimmigkeit innerhalb der EU bei den Sanktionsbeschlüssen zu torpedieren versucht.

Glaubst du, es könnte zu einer Art "griechischem Maidan" kommen in näherer Zukunft?
Wir haben da immerhin von nun an eine prorussische Regierung in Griechenland, die sich klar Brüssel und Washingtons Interessen widersetzt und seit Tag 1 eine Annäherung an Russland betreibt und auf die übrigen Euroländer pfeift.