Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

@Befen
Kotzias ist schon ne spezielle Nummer. Studiert in Athen und Giessen , arbeitete an Universitäten Harvard, Marburg und Oxford, War Mitglied der kommunistischen Partei , wurde mehrmals von Militärgerichten verurteilt, arbeitete an der europäischen Verfassung, wurde Botschafter und veröffentlichte etliche wissenschaftliche Bücher aber auch ein Gedichtsammelband.... und nun dieses Foto mit Dugin,
Naja wie auch immer... ne spezielle Nummer. Ich werde nicht wirklich schlau aus ihm.

http://www.n-tv.de/politik/Athen-ruettelt-am-Russland-Kurs-article14403486.html

"Alle, die glaubten, Tsipras werde sich nach dem Urnengang wohl besinnen und wieder abrüsten, sind durch die Wahl seines Koalitionspartner eines Schlechteren belehrt", fasste Politik-Beobachter Wolfram Weimer bei n-tv.de die Entwicklung der vergangenen Tage zusammen.

Denn Tsipras Koalitionspartner Panos Kammenos von den Rechten hasse Deutschland noch mehr als Tsipras. Seine Analyse der Lage sei nicht nur "ressentimentgeladen", sie sei "kriegerisch".

"Wir haben sie im Krieg geschlagen. Wir werden sie auch in dem Vierten Reich wieder schlagen, das sie durchzusetzen versuchen", zitierte Weimer eine typische Aussage Kammenos'.

Griechenland sei "ein besetztes Land" und erhalte "seine Befehle von Angela Merkel". Diese eigenwillige Sichtweise lässt nur einen Schluss zu: Griechenland müsse "befreit" werden.

Ob Ttragödie oder Heldenepos - da könnte sich in der nächsten Zeit so einiges in Bewegung setzen.

Oh ja Griechenland erzält uns den krieg

Na da hat Girkin ja ein Neues Beätigungsfeld.

Deutsche Faschischten in Grichenland erfinden.

Man sollte ihnen alle Kredite Streichen. Oder sie sollten ne Cold Water Challenge machen damit ihr Gehirn mal wieder funktioniert.

Egal wie die Geschichte weitergeht. Eines steht fest: Für den europäischen Steuerzahler wird das ganze eine Tragödie.

ESZGSGK Bewegung

Europäische Steuerzahler gegen schnorrende griechische Kommunisten.

@Glünggi

Glünggi schrieb:Der Staat solls ja nicht übernehmen, er soll nur dafür Sorgen dass die Firmen nicht zu gross werden. Es bringt ja nichts wenn der Besitzer zum Staat wechselt, der Konzern ist dann immernoch gleich gross und somit auch das Risiko.

Je größer ein Unternehmen, desto besser. Die Stückzahlkosten können so extrem gesenkt werden. Der Staat muß da für gar nichts sorgen, wenn das Unternehmen solide wirtschaftet. Im Falle vieler Großkonzerne sind wir sowieso so weit, dass sich Mitbewerber auf dem markt gar nicht mehr behaupten können. Und wenn dann werden sie früher oder später geschluckt.

@Kc

Kc schrieb:Und wer stets nach Kapitalismus und Liberalisierung, nach Markt ruft und sich jeden Eingriff in Form von Steuern am besten verbitten möchte, ist gewöhnlich Besitzstandswahrer, hat es schon zu ordentlich finanziellem Reichtum gebracht oder glaubt sich auf dem Weg dahin

Zumindest wir hier in Europa sind schon alle da. Wir gehören zu den 20%, wenn nicht gar zu den 1%. Je weiter oben, desto besser natürlich ;)

Ich wage zu behaupten, dass es heute sogar dem Hartz4-Empfänger besser geht, als dem durchschnittlichen Bürger der DDR vor >25 Jahren. Eine Familie mit 2 Kindern bekommt rund 1200,- Euro + Warmmiete + 386,- Euro Kindergeld, wenn man den ergoogelten Angaben vertrauen kann. Das sind über 50,- Euro, die die Hartzer jeden Tag ausgeben können. Und die Wohnung ist dabei schon bezahlt!

Sag mir, wer es in einer anderen Form als dem Kapitalismus derart gut hat. Wer in D jammert, der tut das auf allerhöchstem Niveau. Der ist ohne etwas zu tun (egal ob er nicht kann oder nicht will) schon unter den 20% ganz oben. :)

Kc schrieb:Wenn der mat. Reichtum auf ehrlicher Arbeit und Geschäftsgebahren beruht, ist das ja okay.

Oft, zu oft beruht er aber auf sehr zweifelhaftem Verhalten.
Auf ausgebeuteten Arbeitnehmern in fernen Ländern, Entlassungen in den westlichen Ländern, Wahrnehmung aller möglichen legalen und illegalen Tricks, um Steuern zu sparen...

Er beruht in der Regel auf ehrlicher Arbeit und Geschäftsgebahren. Wir haben über 3,6 Millionen Unternehmen in Deutschland, wenn da mal ein paar aus der Art schlagen wie Müller, KIK oder Konsorten, dann kann man das nicht pauschalisieren. Außerdem hat der Verbraucher die Macht der Korrektur. Wenn er sie nicht nutzt, dann interessiert es ihn wohl nicht weiter.

@chüls

grob passt das schon. Die Volkswirtschaftlichen Probleme durch übermäßige Konzentration und Gefahr von Kartellen und Monopolen sollte man schon bedenken.

Sogar die USA haben das erkannte gehabt und divers Anti Trust Gesetzte erlasse um eine Konzentration zu vermeiden.

Gut sowas kann man über das Konzernrecht regeln.

ansonsten gebe ich dir recht, das ein zwang zum Kleinbleiben eher schädlich ist.

@chüls

chüls schrieb:Je größer ein Unternehmen, desto besser.

Mir geht es darum die Risiken breit zu lagern... nicht um Effizienz.
Ein Risiko steht besser auf vielen kurzen Beinen als auf wenigen hohen.
@Fedaykin
Kartellgesetze haben wir ja in erster Linie nicht wegen den Risiken, sondern wegen den Preisen.
Das Kartellgesetz greift viel zu spät. Es sollte schon viel früher ansetzen , als es das tut.
Und zwar dann wenn eine Firma eine kritische Grösse erreicht. Ein dehnbarer Begriff. Aber die Grenze liegt einfach da wo der Staat sich nicht gezwungen sieht einzugreifen bei Pleiten. Eine Firma die der Staat pleite gehen lässt hat eine gesunde Grösse. Eine Firma wo der Staat eingreifen muss, um schwerwiegende Folgen zu verhindern, ist zu gross.
Eine Firma kann sich aber auch selbst absichern. Von Banken wird das gefordert, dass sie sich was auf die Seite legen. Wenn eine Firma also eine gewisse Grösse überschreiten will, dann soll sie auch die Risiken selbst tragen und auch belegen, dass sie es kann. Sperrkonto und so ;)

Ich glaube die neue Regierung wird zum Opfer fallen, damit die alte Partei um Samaras eine Pertei
nach neuen Wahlen die Narrenfreiheit genissen darf.

Interessant ist für mich, ob bzw. wie lange der Mann sein Programm umsetzen kann. Falls er zeitnah scheitert, ist das die Bestätigung, dass nur mehr die berühmte marktkonforme Demokratie machbar ist.
Den Griechen sollte auch erlaubt werden ganz demokratisch (finanziell) zu scheitern. Auch marktpolitische Unvernunft muss demokratisch erlaubt sein. Es sollte deshalb, wie z.b. in den Usa, möglich sein EU-Staaten bankrott gehen zu lassen.

@Fedaykin

Du hast Recht, Monopole und Kartelle sind auch nicht wünschenswert, aber hier haben wir ja wirkungsvolle Mechanismen.

@Glünggi

Welche Risiken siehst Du? Nehmen wir drei große Fastfoodketten McDonalds, Burger King und subway. Was würde passieren, wenn eine pleite geht? Die anderen beiden würden den Markt beackern. Würde noch einer pleite gehen, würde einer den Markt alleine beackern und expandieren. Wenn alle drei den Bach runtergehen, würden sich Imbissbuden breitmachen, es würden neue Ketten entstehen und am Ende stehen unter Umständen wieder drei große Ketten da.

Das ist auch gar nicht das Problem, wo ein Markt ist, da wird dieser auch abgedeckt und es gibt keine Fastfoodkette, die "to big to fail" ist. Mir ist auch kein Unternehmen bekannt, das vom Staat gerettet wurde.

Das Problem haben wir wenn dann nur im Bankensektor. Hier kann aber jeder einzelne selbst entgegenwirken, indem man seine Anlagen nicht konzentriert tätigt sondern breit streut, um nicht in Gefahr zu laufen. Bei einer Bankenpleite ist man dann nur einen Teil seines Geldes los, nicht alles.

Hier ist auch wieder weniger der Staat, als vielmehr die Eigenverantwortung gefragt.

@chüls

Und da haben wir dann auch tatsächliche Gründe sowas zu Bedenken, weil Banken ja eine spezielle Funktion in der Volkswirtschaft erfüllen.

Deswegen müsste es aufgeteilt werden zwischen "Boring Banking" also das Klassiche und den Riskogeschäften die aus meiner Sicht etwas zu weit von den Aufgaben einer Bank bzgl der Realwirtschaft anfallen und eher was mit Pferdewetten als mit "Finanzierung/Investierung" zu tun haben.

@Fedaykin

sehe ich genauso. Gab es nicht mal so ein Trennbankensystem? Wurde das nicht durch den Glass- Steagall Act? aufgehoben? Weiss jemand warum das so gemacht wurde und warum Europa das ebenfalls unreguliert lies? Sicher gibt es starke Lobbies in diesem Bereich, aber iwelche rationalen Argumente stehen ja dann doch meistens dahinter.

@chüls
@Fedaykin
Bei Banken ist es einfach am gravierensten.
Weil jede Firma braucht Geld, dazu auch Privatpersonen. Demenstsprechend breit sind die Folgen.
Wohingegen bei MC Donnalds halt ein paar Bauern neue Absatzmärkte suchen müssen und auf einen Schlag ne Menge Arbeitsloser produziert werden, die man erst wieder neu verteilen muss und das kostet. Eine Pleite eines Fastfoodriesen ist sicherlich weniger gravierend als der einer Bank oder Versicherung. Aber es kommt halt eben auch auf die Kompetenzen an und die Alternativen,.das lässt sich nicht so eindeutig einteilen.
Aber nun gut..das ist echt komplex und im Detail auch kompliziert und vorallem extrem nah an der Offtopicgrenze... ich denke am besten ich mach mal von meiner Seite her nen Schnitt

Will nur noch anmerken, dass die neue Regierung in Griechenland anscheinend die Wahlversprechen einlöst und Investoren rausschmeisst und Beamte einstellt... ich bin mir sicher Merkel macht vor Freude Luftsprünge.

@Fedaykin

Da bin ich bei Dir, aber auch ohne die Trennung kann man das eigene Risiko durchaus im überschaubaren Rahmen halten. Wer Risiko will oder braucht, der kann ja zur Rennbahn gehen. ;)

@Glünggi

Ich mache mir da weniger Sorgen um Merkel, ich mache mir eher Sorgen um Griechenland. Tsipras macht gerade das, was Sozialisten am besten können. Geld ausgeben, das er nicht hat und auch nicht bekommen wird. Zudem fehlen ihm noch zusätzlich 4 Mrd., weil viele Griechen in den letzten beiden Monaten vor der Wahl keine Steuern gezahlt haben sollen. Da hat man gar keine Fragen mehr.

@staples

du wärst überrascht, in manchen Bereichen gibt es in den USA mehr Regularien/Haftbarkeiten als in Europa

schau dir mal das US Steuerrecht an.

http://german.germany.usembassy.gov/faqs/steuer/ (Archiv-Version vom 11.02.2015)

und die füllen nicht jedes Jahr wieder ganze Bücher.

Weiß nicht warum die Deutschen oder sonstwer da so schlampig ist.

Diesem Post kann ich nur zustimmen

ich bin normalerweise nicht für populisten aber ich finde das ergebniss gut,weil die ganze wachstumshysterie und dass die brüssel politiker NUR noch geldpolitik im kopf haben geht mir viel mehr auf den sack. die Bänkgster haben doch nur schiss dass sich diese linke idee ausbreitet und die börsenkurse auschlagen

diese schuldscheine wurden doch auch längst abgeschrieben und weiter abgegeben dh. ist ein "Schuldenschnitt" nur eine Anpassung an die realität und würde man sich tatsächlich um die zukunfts griechenland sorgen hätte man das auch längst so mitgeteilt. aber im gegenteil proklamiert man das die griechen ja so lange laufzeiten dabei haben und niedrige Zinsen (wobei man einfach nicht erwähnt das die anderen länder sich weit billiger geld leihen können). Es ist ausserdem eine völlig irsinnige Annahme das die südlichen länder im selben tempo sich bewegen müssen um wachstum zu generieren. wobei es da schon in der kultur fundamentale unterschiede gibt. . dort arbeitet man zum leben und lebt nicht zum arbeiten und diese andere prioritäts gewichtung und mediteranne gelassenheit haben wir sogar mal bewundert bevor der kapitalismus alles soziale verdrängte.

@chüls

sicher, aber aber ist eben nicht jeder so firm drin. Schlechte Beratung war ja ein Skandal der Bankenkrise.

@Katori
Der Kapitalismus hat nichts Soziales verdrängt. Im Gegenteil. Wo sind denn jetzt die ganzen Länder, die im Sozialismus oder Kommunismus ihr Heil gesucht haben? Leere Regale, verfallene Infrastruktur usw. usf. Schau aktuell nach Venezuela.

Ich habe in meinem Beitrag von 9:41 Uhr versucht darzustellen, wie gut es hier im "bösen Kapitalismus" selbst Hartz4-Emfängern geht. Davon können die Menschen im Sozialismus/Kommunismus nur träumen.

Tsipras kommt mir vor, wie ein Mann der völlig abgebrannt in eine Kneipe geht, erstmal die Frau des Wirtes beleidigt und unter dem Jubel der anderen Anwesenden laut gröhlt, dass heute Abend alles auf ihn geht und sich jeder reichlich bestellen soll. Die Ernüchterung wird kommen, wenn der Wirt zur Sperrstunde die Rechnung präsentiert.

Dann gehen die Lichter endgültig aus.

@chüls
Jo bin gespannt wie sich das entwickelt.