Hillary Clinton - US-Präsidentschaftskandidatin 2016

nickellodeon schrieb:Ist es denn eher ein Erfolg für Clinton oder für Sanders?

Wenn Du die Frage vor 10 Tagen gestellt hättest, dann wäre es ganz klar ein Erfolg für Sanders gewesen.
In den letzten 2 Wochen hat Sanders aber in den nationalen und Nevada Umfragen so stark aufgeholt, dass die Erwartungshaltung in den Medien sehr hoch war und er vielleicht sogar als leichter Favorit in den gestrigen Tag ging.
Deshalb muss man es leider als Erfolg für Clinton verbuchen.
Es war aber keinesfalls ein Misserfolg für Sanders - hat halt leider nicht für die ganz große Überraschung gereicht und eventuell das Momentum seiner Kampagne gebremst.

Ok, die Performance sprach für ihn, Billary konnte sich jedoch im Endspurt fangen? Ist ja auch kein besonders gutes Zeichen, wenn sie klare Favoritin ist und es dann eine Kraftanstrengung braucht um die Wählerschaft zu überzeugen. Wie ist jeweils die Kampagne gesetzt gewesen? Fernsehspotts, viral durchs internet, per persönlicher Kontakte?

Wenn Sanders vor zwei Monaten noch so weit zurück lag, hat er dann genug Unterstützer in dem Staat gehabt?

@nickellodeon
Die Clinton-Kampagne hat prinzipiell alle "dreckigen" politischen Tricks ausgepackt die möglich waren.
Sie haben Sanders als Obama-Hasser dargestellt um die "black votes" abzusichern, über Sanders Plattform gelogen und über seine Vergangenheit gelogen.
Clinton hat die volle Unterstützung der Partei und der Medien.
In allen Politik-Sendungen im Fernsehen wirst du in Diskussionen immer Fürsprecher für Clinton finden und wenn es hoch kommt halb so viele für Sanders. Das verschiebt natürlich das Wahrnehmung der Tatsachen.
Auch die online Medien sind pro-Clinton, dafür dominiert Sanders Facebook und vermutlich Twitter.
In punkto Fernsehspotts hat Sanders vermutlich gleichgezogen, da er finanziell durch viele kleine Spender gut aufgestellt ist.

In Nevada war es relativ neutral. Nur in der letzten Woche hat die wohl wichtigste politische Figur in Nevada die wichtigste Gewerkschaft aufgerufen ihre Leute zum Wählen zu schicken, was wohl zu einem Vorteil für Clinton wurde, da in dieser Gewerkschaft viele ältere Latino-Frauen arbeiten, die Clinton bevorzugen.

Außerdem war die Wahl gestern ein Caucus, ein System das relativ undemokratisch ist.
Und man darf nicht vergessen, dass ein bis vor kurzem unbekannter Senator aus Vermont gegen die wohl bekannteste Frau der Welt (die Queen ist vielleicht noch ähnlich bekannt) angetreten ist.

zwicker schrieb:Und man darf nicht vergessen, dass ein bis vor kurzem unbekannter Senator aus Vermont gegen die wohl bekannteste Frau der Welt (die Queen ist vielleicht noch ähnlich bekannt) angetreten ist.

Merkel kennen sie auch überall...
ob in den ausbildungslagern des KGBs in moskau, oder in den häusern von ddr oppositionellen, und in griechenland und polen denken sie die gute frau trägt bart...

Passt wunderbar ins Gesamtbild, das man von ihr so hat.

@zwicker

zwicker schrieb am 21.02.2016:Die Clinton-Kampagne hat prinzipiell alle "dreckigen" politischen Tricks ausgepackt die möglich waren.

Was absurd ist. Sanders ist so angreifbar, da keine seiner Pläne besonders gut durchdacht sind und viele seiner Talking Points purer Populismus sind, aber niemand in den USA traut sich eine Debatte über Fakten und Ideen zu führen, weil wenns darum geht sind alle Kandidaten scheiße.

Die Medien hinterfragen nicht, die Kandidaten greifen sich lieber auf persönlicher Ebene an anstatt die Pläne des jeweils anderen anzugreifen. Und dann hat man halt so ein jämmerliches Kandidatenfeld.

Sanders ist der einzige der wenigsten die Probleme der USA erkannt hat. Seine Lösungen lassen zu Wünschen übrig, aber immerhin hat er die Probleme erkannt.
Sanders ist meiner Meinung nach kein guter Kandidat, nur eben der "beste" aus denen die zur Wahl stehen.


Mit Ausnahme von Kasich wären alle republikanischen Kandidaten eine katastrophe für die USA und die Welt. Ich bin mir nicht ob Cruz oder Trump verheerender wären, aber auf jedenfall wäre beide extrem schlimm. Nicht nur für die USA, sondern für die ganze Welt. Allein schon, weil beide den Klimawandel für eine Lüge halten und wohl für 4-8 Jahre vernünftige Klimaschutzbestimmungen blockieren würden. 4-8 Jahre die wir nicht haben. 4-8 Jahre die in 100 Jahren hunderttausende Menschen das Leben kosten werden.

Clinton wäre einfach nur das selbe wie Obama. Grundsätzlich akzeptable Positionen, aber am kaputten System in den USA würde sie nichts ändern.

DNC Vize Tulsi Gabbard ist gerade zurückgetreten und hat Bernie Sanders endorsed.
Das DNC soll ja eigendlich neutral gegenüber allen demokratischen Kandidaten sein, aber es ist seit langem klar, dass Hillar Clinton der gewünschte Kandidat des DNC ist, ich denke mal das ist der Grund für den Rücktritt von Tulsi Gabbard.

Die amerkanische "Linke" bekleckert sich momentan ganz und gar nicht mit Ruhm. Da werden die selben establishmenthörigen Strukturen offenbart wie bei den Republikanern.
Selbst Medien wie Mother Jones und Mediaite zeigen ihren Establishment Bias.

Ich hätte ja nichts dagegen wenn man Positionen von Sanders und Clinton vergleicht und dann zum Schluss kommt, dass Clinton besser ist, aber das passiert nicht. Sehr traurig.

1.21Gigawatt schrieb:Die amerkanische "Linke" bekleckert sich momentan ganz und gar nicht mit Ruhm. Da werden die selben establishmenthörigen Strukturen offenbart wie bei den Republikanern.
Selbst Medien wie Mother Jones und Mediaite zeigen ihren Establishment Bias.

Ich hätte ja nichts dagegen wenn man Positionen von Sanders und Clinton vergleicht und dann zum Schluss kommt, dass Clinton besser ist, aber das passiert nicht. Sehr traurig.

Wahre Worte.
Einen solchen Prozess sollte man eigentlich in der demokratischen Partei erwarten. Dass dies nicht so ist zeigt wie undemokratisch die Partei geworden ist.
Dies ist in der Tat sehr traurig und man wird sich (und dem Volk) über kurz oder lang damit keinen Gefallen tun.

Das Einzige was momentan für die demokratische Partei spricht ist das Desaster bei den Republikanern.
Ein Offenbarungseid für beide Parteien.

@zwicker
Die Hauptschuld trifft aber die Medien. Die müssen Druck machen und die Kandidaten mit kritischen Fragen und Berichten fordern.
Aber das passiert nicht.
Wenn Trump jemanden als "Pussy" bezeichnet, dann wird den ganzen Tag berichtet, aber wenn Trump sagt er hat keinen Healthcare Plan, dann ist das keine Meldung wert.

Politik ist keine Montessorischule, wenn Politiker was falsches sagen oder was unehrliches, dann ist es die Aufgabe der Medien das aufzudecken.
Aber das passiert weder bei den Republikanern noch bei Clinton oder Sanders.

Hab gerade gelesen, dass Planned Parenthood eine Spende an Clinton gemacht hat für den Primary Wahlkampf.

Wie dumm kann man sein? Was für eine kontraproduktive Geldverschwendung.

Hab gerade gelesen, dass Planned Parenthood eine Spende an Clinton gemacht hat für den Primary Wahlkampf.

Wie dumm kann man sein? Was für eine kontraproduktive Geldverschwendung.

Wieso ist das Geldverschwendung?

Issomad schrieb:Wieso ist das Geldverschwendung?

"Geldverschwendung" ist vielleicht das falsche Wort.
Aber da Sanders ein 100%-rating von Planned Parenthood hat ist der Verwendungszweck mehr als fragwürdig.

Könnte es evtl. damit etwas zu tun haben, dass die Tochter von der CEO von PP in der Clinton-Kampagne arbeitet?
Interessenskonflikt?

@zwicker
beide haben ein 100% ranking, hier die Erklärung, warum Clinton und nicht Sanders
http://www.plannedparenthoodaction.org/blog/how-do-hillary-clinton-and-bernie-sanders-compare-womens-health/

Ja, kommt.. die Clintons haben schon so viel verbockt, die können mit den Bushs problemlos konkurrieren. Außerdem war Hillary Clinton auf Trumps Hochzeit und sie lässt sich gern von Firmen einladen, um dann dort Reden zu halten, wobei es ihr nicht um Wissensakkumulation geht, sondern um Geld.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-03/hillary-clinton-praesidentschaftskandidatin-donald-trump-zielscheibe

Sie will nicht für die Bürger Präsidentin werden, sie tut es für die Glorifizierung ihrer Person. Wo das Geld ist und das Schöne, dort ist sie

@Tussinelda
Die Erklärung ist komplett aus dem Finger gesaugt.
PP hat noch niemals in einer Vorwahl zum Präsidentenamt eine Entscheidung getroffen - auch nicht als vor 8 Jahren Hillary Clinton im Wettbewerb war.

Ich finde die Erklärung nachvollziehbar. Wenn ein Kandidat hauptsächlich wählt und der andere ein Gesetz nach dem anderen einbringt, denke ich, dass es relativ klar ist, wen man da haben will.

Das klingt für mich absolut plausibel.

@interpreter
Die Gesetze hatte sie schon vor 2008 unterstützt als sie gegen Obama antrat. PP hat sich damals rausgehalten - wie in allen Vorwahlen zuvor.

Vielleicht liegt der Wechsel daran, dass PP in letzter Zeit ziemlich unter Beschuss durch die Republikaner kam. Vielleicht ist es aber auch tatsächlich Mauschelei gewesen.
Meine Meinung ist nur, dass man das nicht an der Erklärung erkennt. Die klingt absolut plausibel.

@interpreter
Ich bezweifle nicht, dass die Erklärung an sich plausibel klingt.
Aber wenn sich den Gesamtzusammenhang anschaut aus Historie von PP, Verbindungen der CEO zu Clinton und zur Partei, den tatsächlichen Vorteil für PP mit einer Clinton-Kandidatur gegenüber einer Sanders-Kandidatur (nämlich keiner) und dem Fakt, dass man nicht die Mitglieder über das Endorsement hat abstimmen lassen, sondern die Vorstandschaft entschied, dann bleibt mMn nur Mauschelei übrig.
Bei etlichen anderen "Endorsements" gab es selbige Mauscheleien.

@zwicker

Naja... Mitglieder Abstimmen lassen?

Planned Parenthood ist doch kein Verein sondern eine Non-Profit-Organization also eher eine Art Firma. Da werden Entscheidungen generell schon vom Vorstand getroffen.

Bei den Gewerkschaften, die das so gemacht haben, stimme ich dir zu. In diesem Fall siehst du das aber m.E. etwas zu verbissen.

edit: PP ist eine Stiftung, dafür gilt aber m.E. das Selbe.