Frei Wild plötzlich links, was steckt dahinter?

@Issomad

Issomad schrieb:Aber wenn du stolz auf z.B. ein Haus bist, was du von deinen Großeltern geerbt hast, dann ist das für mich unverständlich. Du kannst dann höchstens stolz auf Ausbesserungsarbeiten sein, die du getätigt hast ...

Das ist wieder meiner Meinung nach ein unglücklicher Vergleich. Wenn ein "nicht Ortsansässiger" daß Haus bewundert, darf man auch auf die Leistung des Beerbten stolz sein, oder?

ornis schrieb:Das ist wieder meiner Meinung nach ein unglücklicher Vergleich. Wenn ein "nicht Ortsansässiger" daß Haus bewundert, darf man auch auf die Leistung des Beerbten stolz sein, oder?

Kannst du ja, wenn du das Haus wieder in den alten Zustand gebracht hast oder sogar noch schöner gemacht hast. Dahinter steckt aber die Eigenleistung ...

Und das nennt man dann wertekonservativ, oder nicht?

@ornis

ornis schrieb:Nein. Der Vergleich hinkt nur...

Ein winzig kleiner Teil der Christen ist Pädophil.
Ein winzig kleiner Teil der Muslime verhält sich Verfassungswidrig.

Der Vergleich läuft so rund wie Usain Bolt.

@kakaobart

kakaobart schrieb:Sowas behauptet auch definitiv kein einziger Konservativer...

Das hab ich jetzt schon öfter gehört.
Wer sind denn die Leute in Deutschland die sich gegen Einwanderung sträuben, wenn es nicht die Konservativen sind?
Ihr erzählt mir immer das alle so tolerant und offen sind, aber die Realität sieht doch ganz anders aus. Wir erleben tagtäglich Hetze und Anfeindung gegenüber Zuwanderen. Meistens nur Lippenbekänntnisse und stilles Murren, teilweise aber auch Taten.

kakaobart schrieb:Das Problem ist die glorifizierung des Neuen was dann automatisch eine Abneigung gegen das Etablierte mit sich zieht was so ziemlich gleichbedeutend ist mit Deutschfeindlichkeit.

Das unterschreibe ich nicht so, da das Zulassen von Neuem nicht gleichbedeutend ist mit Glorifizierung und da Zulassen von Neuem nicht bedeutet, dass das Etablierte ersetzt wird.

kakaobart schrieb:Wer sagt denn, daß alle Konservative gegen Zuwanderung seien?

Da ist es schon wieder...
Wenn alle Zuwanderung so toll finden wieso ist es dann so ein Kontroverses Thema?

kakaobart schrieb:Das ist doch ein Witz, oder? Ein paar wenige Beiträge weiter oben unterstellst du diesen "Glorifizierern der eigenen Kultur" noch pauschal (!) Fremdenfeindlichkeit:

Wo habe ich das pauschal unterstellt?

Jeder kann seine Kultur leben und toll finden, solange er andere Kulturen akzeptiert und es hinnimmt wenn seine Kultur sich unter dem Einfluss anderer langsam ändert. Diese Veränderung muss natürlich niemand mitmachen, aber jeder muss sie dulden.
Und genau da beim dulden liegt das Problem, denn das wollen viele nicht und deshalb feinden sie alle an, die Neues mit sich bringen.

kakaobart schrieb:Das klingt fast so, als ob jede Idee der Veränderung durch sich selbst die Überlegenheit gegenüber dem Bewährten beweist und damit unaufhaltsam ist.

Ist nicht der Fall, aber jede Idee der Veränderung(solange Konform mit unserer Verfassung) hat das Recht zu existieren und wir in diesem Land geschützt.

@1.21Gigawatt

Nur, wenn der Maßstab nicht gedopt ist. :D

1.21Gigawatt schrieb:Wenn alle Zuwanderung so toll finden wieso ist es dann so ein Kontroverses Thema?

weil Zuwanderung nicht gleich Zuwanderung ist.

@nananaBatman
Ja, ich würde feiern wenn das Thema differenziert diskutiert werden würde, wird es aber nicht.

@1.21Gigawatt

Und wer tut das nicht?

@ornis
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-wie-hetzer-im-netz-manipulieren-und-stimmung-machen-a-1048420.html


Man sollte eher fragen tut es schon?

ornis schrieb:Und wer tut das nicht?

Rechte Kreise ... Da wird Zuwanderung aus europäischen Ländern akzeptiert, während Zuwanderer aus dem Orient per se unter Generalverdacht stehen ...

Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt.Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, auf das er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, um stolz zu sein." - Schopenhauer

https://de.wikiquote.org/wiki/Nationalismus

@1.21Gigawatt

Hut ab!

Issomad schrieb:Wer stolz auf Traditionen ist, die er selbst gar nicht ausübt, der ist für mich sowieso etwas schräg ...

genau...stolz auf deutsche Dichter sein, aber nicht ein einziges Gedicht von ihnen gelesen zu haben ist ziemlich bescheuert :)

catman schrieb:genau...stolz auf deutsche Dichter sein, aber nicht ein einziges Gedicht von ihnen gelesen zu haben ist ziemlich bescheuert :)

Ich wage mal zu behaupten, dass bei den meisten in der Schule sogar eine Abneigung gegen die alten Dichter aufkam, wenn man sie im Unterricht behandelte ;)

Issomad schrieb:Ich wage mal zu behaupten, dass bei den meisten in der Schule sogar eine Abneigung gegen die alten Dichter aufkam, wenn man sie im Unterricht behandelte

is wie in der einen Folge Family Guy:

Frau zu Schiller:

"Friedrich was schreibst du da?"

Schiller grinst ganz fies "hehe was Langes, was alle auswendig lernen müssen" :)

@Issomad

Issomad schrieb:Deine Kinder beeinflusst du ja sehr wohl durch die Erziehung, genauso wie Kinder ihre Eltern beeinflussen und sie vielleicht zu etwas bringen, was sie ohne Kinder nicht tun würden.

Aber wenn du stolz auf z.B. ein Haus bist, was du von deinen Großeltern geerbt hast, dann ist das für mich unverständlich. Du kannst dann höchstens stolz auf Ausbesserungsarbeiten sein, die du getätigt hast ...
Wer stolz auf Traditionen ist, die er selbst gar nicht ausübt, der ist für mich sowieso etwas schräg ...

Kommt darauf an! In deiner Metapher vergleichst du das Haus mit dem Heimatland...und dann müssen wir diese Metapher auch etwas ausgestalten:

Stell dir vor, du lebst in einer Gegend, die oft durch Erdbeben erschüttert wird...dazu noch Kriege und andere Katastrophen. Jedes Mal wird die komplette Region dem Erdboden gleich gemacht und die Menschen müssen von Vorne beginnen ihr Leben aufzubauen. Nach jedem Erdbeben bauen sie aus den Ruinen abermals ein Heim für die Familie - gemäß ihren Fähigkeiten und relativ zur finanziellen Not nach jeder Katastrophe. Und deine Großeltern leisteten unvorstellbares und errichteten in Zeiten der größten Not das lebensnotwendige Heim für die Familie. Als das Haus dann Jahre später nach einem Erdbeben abermals zerstört wurde, richteten es deine Eltern wieder auf. Du kannst dich noch verschwommen an deine Kindertage und das Bett im behelfsmäßigen Unterstand erinnern und daran, daß deine Mutter manchmal nachts weinte und dein Vater ihr Mut machte: "Komm, wir schaffen das! Wir müssen einfach...alleine wegen der Kinder!". Und so richteten es deine Eltern wieder her - gegen alle Widerstände und jede Not. Heute ist es dein Haus. Aber es ist nicht nur das Heim deiner Familie, daß Dach an Regentagen. Es ist für dich eine wichtige Erinnerung...ein Band zu deinen Vorfahren und ein Symbol für ihren Kampfgeist, beseelt durch den starken Willen ihren Kindern eine Zukunft bieten zu können.

Für den Nachbarn mögen es nur Steine, ein paar Ziegel und etwas Holz sein...aber für dich ist es deine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich würde nicht sagen, daß der Begriff "Stolz" ausreicht, um die positiven Gefühle zu diesem Symbol zu beschreiben...aber sicher ist etwas Stolz neben Dankbarkeit, Respekt und Wertschätzung auch ein Teil davon.

@kakaobart

Ich hab' fast geheult ob des geschriebenen Text... :D

Aber ja: Das trifft es...

1.21Gigawatt schrieb:Ein winzig kleiner Teil der Muslime verhält sich Verfassungswidrig.

Jaja die verschwindend kleine gefährliche Minderheit.

~20% der Muslime Weltweit haben ein eher... unfreundliches Weltbild das mal weniger radikal und manchmal etwas eher radikal ist.

Jetzt denkt man sich, "20% das ist nicht viel". Nur sind das Weltweit dann 324 Millionen Menschen.
Auf Deutschland angewandt sind die 20% ~860.000 Muslime die einen Konservativen bis radikalen Islam vertreten.





"According to 2013 study by Social Science Research Center Berlin, two thirds of the Muslims interviewed say that religious rules are more important to them than the laws of the country in which they live, almost 60 percent of the Muslim respondents reject homosexuals as friends; 45 percent think that Jews cannot be trusted; and an equally large group believes that the West is out to destroy Islam"

https://www.wzb.eu//en/press-release/islamic-fundamentalism-is-widely-spread

kakaobart schrieb:Drei Worte getauscht.

Ergebnis idiotisch.
drei worte ignoriert Ergebnis idiotisch.

@1.21Gigawatt

1.21Gigawatt schrieb:Das hab ich jetzt schon öfter gehört.
Wer sind denn die Leute in Deutschland die sich gegen Einwanderung sträuben, wenn es nicht die Konservativen sind?
Ihr erzählt mir immer das alle so tolerant und offen sind, aber die Realität sieht doch ganz anders aus. Wir erleben tagtäglich Hetze und Anfeindung gegenüber Zuwanderen. Meistens nur Lippenbekänntnisse und stilles Murren, teilweise aber auch Taten.

Eine Teilmenge innerhalb der Konservativen. Quasi die Katholiken innerhalb des Christentums. Der Begriff der Konservativen umfasst ein riesiges politisches Lager...

1.21Gigawatt schrieb:Das unterschreibe ich nicht so, da das Zulassen von Neuem nicht gleichbedeutend ist mit Glorifizierung und da Zulassen von Neuem nicht bedeutet, dass das Etablierte ersetzt wird.

Was? Komisch...in DEINEM Zitat (und auch meiner Gegendarstellung!) steht überhauptnichts von "zulassen", sondern von "glorifizieren"! Und so ist auch die Frage: Ist es "deutschfeindlich" Neues gut zu finden? Denn du behauptest es sei Fremdenfeindlich, Bewährtes gut zu finden. So einfach ist die Sachlage.

1.21Gigawatt schrieb:Wenn alle Zuwanderung so toll finden wieso ist es dann so ein Kontroverses Thema?

Weil Zuwanderung aufgrund einiger (potentieller) Nachteile ein kontroverses Thema ist.

kakaobart schrieb:

Das ist doch ein Witz, oder? Ein paar wenige Beiträge weiter oben unterstellst du diesen "Glorifizierern der eigenen Kultur" noch pauschal (!) Fremdenfeindlichkeit:

Wo habe ich das pauschal unterstellt?

Dir ist schon klar, daß ich deinen Blödsinn hier mit Copy&Paste so oft wiederholen kann, bis es auch der Letzte gelesen hat? Hier nochmal dein Zitat:

kakaobart schrieb:Das Problem ist die glorifizierung des Status Quo was dann automatisch eine Abneigung gegen Veränderung mit sich zieht was so ziemlich gleichbedeutend ist mit Fremdenfeindlichkeit.

Beitrag von 1.21Gigawatt (Seite 5)

1.21Gigawatt schrieb:Jeder kann seine Kultur leben und toll finden, solange er andere Kulturen akzeptiert und es hinnimmt wenn seine Kultur sich unter dem Einfluss anderer langsam ändert. Diese Veränderung muss natürlich niemand mitmachen, aber jeder muss sie dulden.

Niemand muß irgendwas hinnehmen - wer hat dir denn diesen Unsinn erzählt?! Solange die Formen des Protestes im Rahmen unserer Rechtsstaatlichkeit bleiben kannst du gegen alles ankämpfen. An diesem Protest muß natürlich nicht jeder teilnehmen und jeder kann wiederum einen Gegenprotest durchführen. Willkommen in der Demokratie...einem mystischen Gebilde, das anscheinend nicht alle begreifen und wertschätzen.

1.21Gigawatt schrieb:Ist nicht der Fall, aber jede Idee der Veränderung(solange Konform mit unserer Verfassung) hat das Recht zu existieren und wir in diesem Land geschützt.

Das mag ja sein - aber es setzt sich eben entgegen deiner Darstellung nicht jede dieser Ideen durch...was daran liegt, daß es eben nicht zwecklos ist sich gegen dumme (!) Ideen zu wehren. Und auf dieser Erfahrung fußend ist es verfehlt zu behaupten, Widerstand gegen die Mode-Erscheinungen unserer Tage sei nutzlos.

@ornis

ornis schrieb:Ich hab' fast geheult ob des geschriebenen Text...: D

Ja, ich sah mir gestern "Interstellar" an und wollte noch Schwarze Löcher und eine belastete Vater/Tochter-Beziehung einbauen um den Bogen der Dramatik noch etwas zu spannen...entschied mich dann aber dagegen. :oD

kakaobart schrieb:sicher ist etwas Stolz neben Dankbarkeit, Respekt

Dankbarkeit und Respekt passen da gut rein, aber sicher nicht Stolz. Der ist etwas völlig subjektives, und stellt sich dann ein, wenn man selbst etwas zu Wege bringt, das einem Anerkennung im eigenen Umfeld bring. Wenn man dieses subjektive Empfinden allerdings im Außenstehenden sucht, dann spricht man eher von einer Projektion, was den eigentlichen Sinn, nämlich die eigene Anerkennung in seiner eigenen Gemeinschaft schon erheblich verfehlt.