Gibt es in Deutschland zu wenig Polizisten?

Ja die Gründe dafür kann ich mir denken.

Aber mal Ehrlich, die Loyalität kann man so auch nicht sicherstellen.

Gut in Anderen Ländern ist sie auch geteilt, dennoch wäre es natürlich Sinnig die Budgetierung und Disposition durchaus Bundesweit anzuschauen.

Sonst kann es natürlich sein das ein Land wie NRW aufgrund seiner Kassenlage zu wenig Polizisten/Etat hat und woander sich die Polizei "langweilt"

Man muss eben auch die Heutige Zeit Betrachten und nicht an die Weimarer Republik im Auge haben.

Gut das Thema ist Komplex und Mängel scheinen sich Regional sehr unterschiedlich zu gestalten.

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:da würde ich nicht von niedrigen Geistigen oder Moralischen Anforderungen sprechen.

Im mittleren Dienst schon.
Die Anforderungen von körperlicher und medizinischer Seite sind hoch, das wars dann auch schon. Dementsprechend hoch ist die derzeitige Idiotenrate bei Neulingen im mittleren Dienst.

Kann man das wirklich verallgemeinern?

Davon ab kann man im Beamtentum (nicht unbedingt nur Polizei, sondern generell) auch im gehobenen / höheren Dienst so manche Verwunderung erleben, was einzelnes Personal angeht. Aber ich denke gerade bei der Polizei ist das nicht ohne, zumal "Pappnasen" die es halt bis zum Dienstantritt (der Ausbildung oder des Studiums) schaffen ohnehin noch im Laufe jener ausgesiebt werden können.

Ich denke, das kann man schwerlich in einen Topf reinrühren, obwohl man hier vielleicht auch wieder pauschal argumentieren könnte, dass formell höhere Bildung diese Werte / Wahrscheinlichkeiten verringert.

Was die Zahlen angeht sollte man bedenken, dass nicht jeder Polizist auch Schutzpolizist oder Ähnliches ist, also im Außendienst ist. Ein Teil sitzt drinnen, je nachdem wie man "Polizist" hier rechnet kann das auch nur Techniker in gewissen Liegenschaften umschließen oder Verwaltungsbeamte / Verwaltungspolizisten, die ja nun wirklich weniger der klassische First Responder sind. Bzw. gar nicht.

Theoretisch wäre also die Zahl höher. Je nachdem wie man halt rechnen und kalkulieren will.


Wie dem auch sei, ich denke irgendwo sind halt strukturelle Probleme der größte Faktor (neben finanziellen) die hier negativ auf die innere Sicherheit einwirken, sei es landes- oder bundesweit. Ob man sich das langfristig mit Negativtrend noch leisten kann oder will ist eine andere Frage. Ich glaube nicht.

Anders gesagt, es kann nicht ewig bergab gehen. Notfalls bei einem großen Scherbenhaufen wird man wieder rumrudern müssen. Das sieht man ja eigentlich immer. Große Krise? Entsprechende Stellen werden geschaffen, ggf. welche die man vorher schon hatte. Oder man ändert Befugnisse um die Arbeit einfacher gestalten zu können und eine Entlastung herbeizuführen.

Ich glaube aber, generell wird in weiten Teilen ein Personalmangel bleiben. Selbst bei den finanziellen Kriterien und Anreizen: Am Ende müssen sich noch genug Leute dafür begeistern lassen und geeignet erscheinen.

Vltor schrieb:Im mittleren Dienst schon.
Die Anforderungen von körperlicher und medizinischer Seite sind hoch, das wars dann auch schon. Dementsprechend hoch ist die derzeitige Idiotenrate bei Neulingen im mittleren Dienst.

Ist ermal nur ne Annahme. Vor allem ist in einigen Bundesländern der Mittlere Dienst abgeschafft worden.

@Fedaykin
@Warden
@Vltor
@chüls
@collectivist


http://www.focus.de/politik/deutschland/alles-ist-auf-kante-genaeht-polizei-ist-von-fluechtlingskrise-ueberfordert-zahl-der-verkehrstoten-steigt_id_5033178.html

Und wieder ein Indiz, siehe Nachrichtenartikel.

Wie gesagt, selbst wenn man Wendt und Co unterstellt, sie würden etwas dramatischer ins große Horn blasen, selbst wenn man das tun würde und es stimmen würde: Die Meldung oder Warnung an sich hat Signalwirkung. Sie verunsichert die Bundesbürger und bekräftigt gar kriminelle Elemente. Die könnten sich sicherer fühlen und mögliche Hemmschwellen eher fallen lassen.

Es wird also, sei es eben wegen der fehlenden Kräfte und dem Personalmangel, oder auch wegen der Signalwirkung, zu weiteren Problemen kommen. Das ist einfach eine Zeitfrage, denke ich. Wie gesagt, wenn sich die Lage verschärft kann man auch nicht einfach mal eben "die Klonarmee" aus dem Keller holen. Von nichts kommt nichts.

Da muss dann notfalls irgendwas liegen bleiben. Simpler Vergleich: Wasserleck / Verstopfung oder so. Du bist mit Eimern am hantieren. Irgendwann hast du aber keine Eimer mehr bzw. die sind voll, dann läuft die Suppe halt weiter 'ungehindert' bis man wieder irgendwie Abhilfe schaffen kann.

@Bruderchorge
ich würde es mal salopp so formulieren:
Mir eigentlich lieber wenn Polizisten Flüchtlinge begleiten, anstatt dass sie Radarfallen aufbauen...:)

canales schrieb:Mir eigentlich lieber wenn Polizisten Flüchtlinge begleiten, anstatt dass sie Radarfallen aufbauen...

Es geht hier nicht um solche Petitessen, sondern darum, dass bei Ausschreitungen oder anderen größeren Ereignissen nicht genug Polizisten da sein werden.

Schlimm genug, dass durch hirnlose Raser mehr Menschen sterben, wenn die Polizei mal keine Zeit hat, diese Idioten zu überwachen und die das dann gleich ausnutzen.

@chüls
Das es an Flüchtlingen liegt interpretieren Welt,Locus und deine Wenigkeit,die Bullen eigentlich weniger.
Ne Antwort schrieb ich im Thread nebenan

Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden? (Seite 240) (Beitrag von Warhead)

@Warhead

Gut, darüber läßt sich trefflich streiten. Fakt ist aber, dass die Polizei definitiv an der Grenze des Machbaren ist und für Dinge wie Verkehrsüberwachung keine Kapazitäten frei hat.

Es ist ja auch mehr los, als an die Öffentlichkeit dringt:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article147987206/Verheimlicht-die-Polizei-brisante-Straftaten.html

Wenn Du einen Polizisten im Verwandschafts- oder Bekanntenkreis hast, dann frag den mal in einer stillen Stunde, was derzeit tatsächlich los ist. Es wird nicht mehr lange dauern, dann kommt es zum Kollaps, wenn nicht ganz schnell neue Kräfte ausgebildet werden.

@chüls
Glaubst Du allen Ernstes, dass dadurch, dass jetzt weniger Radarfallen oder Abstandsmessungen stattfinden es mehr Unfälle geben wird?
Ein großer Teil dieser Messgeräte sind eh stationär...also für was die Flüchtlingssituation jetzt noch herhalten muss...und dann wird gleich vom Kollaps geschrieben...da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

@canales

Das Thema hat @Bruderchorge angesprochen, nicht ich.

Aber natürlich gibt es durch flächendeckende Überwachung weniger Verkehrstote, weil die Leute aus Angst erwischt zu werden langsamer fahren. Die stationären bremsen nur den Verkehr, weil sie jeder Ansässige kennt und selbst jeder Ortsfremde sie mittlerweile im Navi hat.

Genau an denen kann man übrigens sehen, dass die Menschen nur wegen der Kontrolle langsamer fahren. Kurz vorher gehen sie auf die Bremse und geben danach gleich wieder Gas. Speziell weil da schon so ein Ding steht, dann muss man kurz danach keine weitere Kontrolle befürchten.

Wenn die Leute jetzt wissen, dass neben den stationären keine weiteren Kontrollen zu befürchten sind, werden einige - natürlich nicht alle - schneller fahren. Und überhöhte Geschwindigkeit ist nunmal Unfallursache Nr. 1

Da müssen auch nicht die Flüchtlinge für herhalten, das ist ganz normal, wenn die Polizei nicht präsent ist. Ob sie das nicht ist, weil überall linke Randalierer aufmarschieren, oder weil sie sich um die Flüchtlinge kümmern müssen oder oder oder... ist dabei völlig egal. Fakt ist, dass es zu wenig sind und dass sie bei Abweichungen von der Normalität ihre Aufgaben nicht mehr bewältigen können.

@chüls

Ja ich wollte das nur einmal einwerfen mit diesem Link, aber @canales ist leider nicht in der Lage zu differenzieren, von daher sind weitere argumentative Auslassungen mit ihm aus meiner Sicht nicht zielführend.

@chüls
Na, scheint sich noch nicht überall rumgesprochen zu haben...erst vor 3 Tagen gab es auf dem Weg zur Arbeit eine Radarkontrolle...
@Bruderchorge
Differenzieren sollten hier ganz Andere...und vor allen Dingen nicht gleich den Kollaps des Systems herbeischreiben, nur weil Polizisten auch mit den Flüchtlingen beschäftigt sind.

@canales

War das eine kommunale Kontrolle? Oder hatten tatsächlich mal Polizeibeamte Zeit? Letzteres wäre dann eine Ausnahme, in der Regel fehlt dazu gerade die Zeit.

Ich schreibe den Kollaps übrigens nicht herbei, das machen die, die sich besser auskennen selbst:

„Die Polizei wird auf Verschleiß gefahren“, klagt der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt. Dabei werde die Zahl der Aufgaben immer größer. „Das kann nicht mehr lange gut gehen.“

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht von einer unangemessenen und unverhältnismäßigen Sparpolitik. „Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann der Bogen bricht und die Gewährleistung der inneren Sicherheit in unserem Land von immer mehr Zufällen abhängig wird“,

Quelle: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.wachsende-terrorgefahr-droht-bei-der-polizei-der-kollaps.6c8e1035-1097-4e5c-baf8-647a4a948b15.html

Der unkontrollierte Zustrom von Flüchtlingen und Asylbewerbern, die teilweise erstmals in Deutschland – wenn überhaupt - erfasst werden, birgt erhebliche Gefahren für die Innere Sicherheit. Ohne Panik zu machen, muss man feststellen, dass wir gar nicht wissen, wie viel Leute aus dem IS, von Al-Qaida oder anderen terroristischen Organisationen sich derzeit in Brandenburg befinden. Selbst wenn wir das wüssten, wären Staatsschutz, Verfassungsschutz und Kriminalpolizei personell überfordert.

Quelle: http://www.gdp.de/gdp/gdpbra.nsf/id/pe_kollaps

Übrigens war die Polizei schon vor gut 2 Jahren, noch lange bevor der Ansturm der Migranten einsetzte, am Limit. Schon damals wurde vor der Gefahr des Zusammenbruchs des Systems gewarnt:

Minister warnt: Polizei vor Zusammenbruch

Wenn wir unsere Strukturen nicht anpassen, wird das System kollabieren", sagte er der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstagausgabe). Derzeit sei die innere Sicherheit im Land gewährleistet. Die Polizei sei wegen des Stellenabbaus aber "auf Kante genäht" und müsse reformiert werden.

Quelle: http://www.merkur.de/politik/sachsen-anhalt-minister-warnt-polizei-zusammenbruch-zr-2804323.html

Auch schon Anfang des Jahres:

Polizeigewerkschaft warnt vor Zusammenbruch der inneren Sicherheit

„Bisher hatten wir in Deutschland mehr Glück als Verstand“, sagte der Vorsitzende der Direktionsgruppe Koblenz, Roland Voss, laut einer Mitteilung vom Montag.

Terroristische Bedrohungen, zunehmende Gewalt gegen Polizisten und eine weiter steigende Zahl illegaler Einreisen brächten die Beamten an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. „Dieses Sicherheitsrisiko kann sich Deutschland nicht länger leisten“, sagte er. Voss forderte die Einstellung von mehr Bundespolizisten sowie eine höhere Bezahlung.

Quelle: http://www.focus.de/regional/rheinland-pfalz/polizei-polizeigewerkschaft-warnt-vor-zusammenbruch-der-inneren-sicherheit_id_4399385.html

Da wusste man noch gar nichts von dem explosionsartigen Anstieg der Flüchtlingszahlen.

Also unterstell Du bitte niemandem, er würde was herbeischreiben, wenn er über die Realität berichtet. Danke.

chüls schrieb:Ob sie das nicht ist, weil überall linke Randalierer aufmarschieren,

und die Rechtsradikalen vor Flüchtlingsheimen zählen nicht ?

Da hatte die Polizei auch mal was dazu gesagt... ist aber egal ne

Da war doch was:

Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden? (Seite 240) (Beitrag von catman)

Bundesweit setzen wir zum Beispiel die Jahresarbeitszeit von rund 2000 Polizisten ein, nur um die geblitzten Fahrer festzustellen.

Die machen nichts anderes, als die faulen Ausreden der Fahrzeughalter zu bearbeiten, die nicht gefahren sein wollen und auch nicht wissen, wer da am Steuer gesessen haben könnte.

und das:

Uns wäre schon geholfen, wenn nicht die Polizei jeden Schwertransport begleiten müsste. Das könnten auch TÜV oder Dekra machen – vorausgesetzt, ihnen wird per Gesetz diese hoheitliche Aufgabe der Polizei übertragen.

Das wird natürlich teurer für die betroffenen Unternehmen, aber genauso zuverlässig

@catman

Doch, die zählen auch. Meine Beispiele waren nicht allumfassend, Du kannst dazuschreiben, wen oder was Du willst. Von mir aus auch die Begleitung von massenhaft auftretenden Schwertransporten.

Das sollte durch das

chüls schrieb:oder oder oder...

ausgedrückt werden, was Du wohl nicht ganz unabsichtlich weggelassen hast.

@chüls


wie wärs denn mit mehr und qualifizierteren richtern?
und eventuell einigen gesetzesnovellen? ( konsequentere strafen für brandstiftungen , körperverletzungen , volksaufhetzung , vermummung etc. )

was nützen mehr polizisten ,wenn hardcore-straftäter mit körperverletzungdelikten etc. nach ergreifen durch die polizei zumeist nur kurz verhört werden , der vorgang zu protokoll genommen wird , und die danach wieder laufengelassen werden?
bevor es dann zu einem prozess kommt ,vergeht viel zu viel zeit ,da die gerichte überlastet sind , mit vergleichbaren kinkerlitzchen.

das frustriert doch schon die polizei ,dass sie da don quixote gegen windmühlen spielen. ( die haben doch reihenweise drehtürpatienten)

umso mehr da früher ihrer strafe ,wenn überhaupt , zugeführt werden , umso grösser die abschreckung und folglich weniger arbeit für die polizei.

@chüls

http://www.mdr.de/nachrichten/buergerwehr-in-magdeburg100_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html (Archiv-Version vom 06.11.2015)