Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

Obrien schrieb:Eben, aus den von mir genannten Gründen. Es geht um eine Sozialisierung der Arbeitskosten. Weiterbildung zahlt entweder der Arbeitnehmer selbst oder der Arbeitgeber. Ein Studium hingegen ist weitestgehend kostenlos.

Dann bin ich ja beruhigt das meines in die Zeit der Studiengebühren fiel.

Aber ja die Studienplätze zahlt wieder die gesamte " Gesellschaft"

Obrien schrieb:Natürlich macht ein Ingenieur etwas anderes als ein Techniker, deswegen kann man das eine nicht unbedingt durch den anderen ersetzen. U

Je Nachdem. Glaube nicht das wirklich alle Ingeneure Arbeitsplätze haben wo ihr Wissen wirklich im Gebrauch ist.

Obrien schrieb:Und es sind gerade die Facharbeiter die den Unternehmen abgehen, da viele Leute nach ihrer Lehre lieber studieren, als eben eine Fortbildung zum Techniker zu machen oder gar direkt an die Uni gehen.

Klar, vielleicht wei man nicht mehr der AvD sein muss.

Obrien schrieb:In kaufmännischen Berufen ist das schon anders, die kann man schon eher durch Akademiker ersetzen.

Ja, gut, je mehr die Tätigkeit eine Dienstleistung denn Spezieller Tätigkeit ist desto weniger braucht es eine Speziealisierte Ausbildung aber eben Hintergrundwissen.

Obrien schrieb:Sehr zum Leidwesen von Fortbildungsträgern, wie der IHK. Der klassiche Weg, sich innerhalb seines Jobs fortzubilden und einen FH Abschluss eher als Krönung für einige Begabte zu sehen, ist obsolet geworden, dadurch das die Politik nahezu jeden an die Uni lässt.

Mmh ich persönlich muss aber sagen das eine Rückkehr zur "Elite" auch nicht die Lösung ist. Der Medizinbereich zeigt uns das NC da auch nix nützt, warum weil unser NC Ärzte dann in die Forschung wollen aber nicht Max Mustermann Bronchitis behandeln.

Um das umzukehren müsste also im Fall der Uni als wirklcihe "Spezialisten" schon die Wertschätzung als auch die Materiellen Unterschiede wesentlich geringer ausfallen.

Wenn ich da an "Ältere" Akadamiker denke die ich mal so getroffen haben, einige grüßen nicht mal Nichtakademiker.

Man könnte natürlich sich am alten Athen Oritentieren. Wer Studieren will muss 2 Jahre Dienst am Staat leisten, ARmee oder sonstwas..

@Fedaykin

Ich musste auch Studiengebühren zahlen, aber verglichen mit dem was ein Student tatsächlich kostet, ist das auch nicht mehr als ein symbolischer Beitrag gewesen, aber an sich hat das m.M.n. zu einer echten Verbesserung geführt.


Je Nachdem. Glaube nicht das wirklich alle Ingeneure Arbeitsplätze haben wo ihr Wissen wirklich im Gebrauch ist.

Aber es gibt kaum Ingenieure, die beispielsweise gelernte Facharbeiter vom Markt drängen.

Man könnte natürlich sich am alten Athen Oritentieren. Wer Studieren will muss 2 Jahre Dienst am Staat leisten, ARmee oder sonstwas

Das hat aber weniger mit vernünftiger Bildungspolitik zu tun. Das befriedigt höchstens aus dem Takt geratene Gerechtigkeitsgefühle.

Um das umzukehren müsste also im Fall der Uni als wirklcihe "Spezialisten" schon die Wertschätzung als auch die Materiellen Unterschiede wesentlich geringer ausfallen.

So wenig verdienen Facharbeiter nun auch nicht. Überhaupt ist die Fixierung auf einen noch höheren Lohn ein ganz anderes Problem. Materiell gesehen geht es uns besser als je zuvor. Die Lohnentwicklung hat vorallem mit den gestiegenen Ansprüchen nicht schritt gehalten.

Fedaykin schrieb:Aber ja die Studienplätze zahlt wieder die gesamte " Gesellschaft"

Was innerhalb der bestehenden Verhältnisse auch der einzige Weg ist um die sozialen Schichten nicht noch weiter zu zementieren.

Wie jeder weiss kann man von Arbeit nicht leben,aber vom Anweisungen erteilen,Entscheidungen treffen,Leute scheuchen,delegieren und fiesen Strukturplänen ausarbeiten hingegen schon.
Und da Arbeit,ganz besonders körperliche,eklige und dreckige,nicht nur wie Dreck bezahlt wird sondern auch das Ansehen con Dreck geniesst,will natürlich jeder studieren

@Warhead

So, kann man nicht. Zeige mir bitte die hungernden Massen. Ja, es gibt berufe, wo die Leute ziemlich depraviert sind, Sicherheitsbranche oder Friseurhandwerk, aber Pauschal finde ich das nicht. Ich habe eine Arbeitskollegin( sekretärin vom Chef) die zum shoppen nach London geflogen ist, zwar Holzklasse mit Ryanair, aber billiger als von Aachen nach Münster zu fahren. Das kann doch nicht das Maß der Dinge sein.

Obrien schrieb:Aber es gibt kaum Ingenieure, die beispielsweise gelernte Facharbeiter vom Markt drängen.

Naja aber da liegt ja wieder was zwischen, also CAD und selber Schweißen etc.

Obrien schrieb:Das hat aber weniger mit vernünftiger Bildungspolitik zu tun. Das befriedigt höchstens aus dem Takt geratene Gerechtigkeitsgefühle.

Kommt drauf an, hat auch was mit Bildung zu tun, zb die Verantwortung der Elite gegenüber den Sponsor etc.

Obrien schrieb:So wenig verdienen Facharbeiter nun auch nicht. Überhaupt ist die Fixierung auf einen noch höheren Lohn ein ganz anderes Problem. Materiell gesehen geht es uns besser als je zuvor. Die Lohnentwicklung hat vorallem mit den gestiegenen Ansprüchen nicht schritt gehalten.

Es geht in Erster Linie um die Relation zum Studium. Bedenken wir mal da ein Bachelor regulär nur 3 Jahre Dauert.

paranomal schrieb:Was innerhalb der bestehenden Verhältnisse auch der einzige Weg ist um die sozialen Schichten nicht noch weiter zu zementieren

Einerseits ja, aber wie du hier festgestellt klarer Nachteile für Lehrberufe bzw Fortbidlungen und Spezialisierungen.

.

@Obrien
Ich kenn Leute die haben drei Jobs und höhlen unter Brücken und im Winter in der Kanalisation,da isses schön warm und nicht so stinkig wie im Obdachlosenheim

Aber was sind das für Jobs die ins Obdachlosenheitm führen.

Pauschalisierung führt zu nix.

@Warhead
Und was für drei Jobs haben diese Leute?

[...] In punkto Anerkennung geht es gar nicht mal um Geld, da würden schon einige ehrlich gemeinte, freundliche Worte genügen.

Ich hab mal einer Reinigungskraft in unserem Institut einfach so gesagt:,,Danke, dass Sie immer gut sauber machen, freut mich. Gute Arbeit." - die Frau hat sich darüber gewaltig gefreut und gestrahlt.

@Kc
Diese Dankessagung an die Putzfrau ist der Spiegel dessen worum es hier geht wirkliche Anerkennung "einfacher Berufe". So hast du es ja auch schon beschrieben. Aber ich glaube diese gut gemeinte Geste soll zwar gut gemeint sein, was ich dir auch glaube. Aber so etwas zu jdm. zu sagen ist eben keine Anerkennung, es ist sehr von oben herab. Der Gesellschaftliche Spiegel.

Sorry wenn ich gemein werde. Ich denke die Putzfrau hat sich wirklich im ersten moment darüber gefreut. Aber mit welchem Recht bedankt sich jdm. fachfremdes bei der Putzfrau fürs Putzen. Sie kommt doch auch nicht zu dir und bedankt sich für deine Arbeit :D.

Viel besser wäre es du würdest dich mal 5min auf einen Plausch mit ihr unterhalten. Das ist in meinen Augen mehr Anerkennung und Wertschätzung, als beim Vorbeigehen zu sagen "Ach, sie putzen aber immer schön unsere Zimmer".

sehr gemein, ich weiss. Musste mal raus.

@Star-Ocean
was ist daran von oben herab ?
Übrigens war meine beiden Omas Putzfrauen die auf mütterlicher Seite hat 8 Kinder ohne jede Stütze grossgezogen und aus allen ist was geworden.

Die andere 2 Kinder.

Achja , Bundesgehards Mutti war , so glaube ich , auch Putze..........

@querdenkerSZ
Wie gesagt es ist in meinem Augen keine Wertschätzung, sondern Hohn. Wenn die Putzfrau-Chefin dass zu ihrer Kollegin sagt, dann ist das Anerkennung, aber doch nicht wenn jdm. das aus der Buchhaltung oder Forschung sagt. Wie gesagt dreh es einfach um.
Putzfrau sagt zum Buchhalter: "ich finde es auch super wie toll sie die Jahresabschlussberichte immer vorbereiten".

Klingt auf einmal ein bisschen paradox oder? ;-)

@Star-Ocean
kommt auf die Putzfrau an ...gibt ja auch welche die selber studiert haben ........

@Star-Ocean
Also wenn ich als nicht Handwerker einen Handwerker zuspreche ist das nach deiner Aussage nicht ok. Wenn es optisch beururteilbar ist kann man auxh ne positive Wertung abgeben. Dein Beispiel lässt jemand über etwas Werten, was er nicht sieht.

@Hankherbert
Es ging um eine Situation direkt auf Arbeit unter "Kollegen".
Um es nochmal anders zu sagen. Für mich ist richtige Wertschätzung von Arbeit, wenn man sich mit den Leuten auseinandersetzt. Oder dass der Chef mal einen Springen lässt. Aber nicht dass er beim vorbeigehen mir auf die Schulter klopft und sagt. "Gut gemacht". Das ist lediglich ein Lob für getan'e Arbeit.

Das driftet mir jetzt aber zu weit vom Thema ab.

@Star-Ocean

Das macht für mich echt keinen Sinn, was du sagst.
Wenn jemand einen guten Dienst geleistet und gute Arbeit gemacht hat, dann sage ich auch ,,danke" und lobe die Person dafür.

Überleg dir mal, um wieviel ärmer die Welt wäre, wenn nur noch Kollegen und Fachleute sich unter einander loben dürfen oder wenn man für alles Anerkennung in Form von Geld geben muss ;)

Ich kann auch höflich sein und Anerkennung verteilen, ohne die Lebensgeschichte von Leuten zu kennen.

Einem Mechaniker kann ich doch auch sagen, wenn der mein Auto repariert hat:,,Danke, läuft wieder, gute Arbeit.", obwohl ich keine Ahnung von Automechanik habe.

@Kc
Ich glaube ich habe viel zu kompliziert geantwortet, deswegen lieber weiter im Thema ;-)

Aaaalso Akademisierungswahn....

Gibt es den eigentlich global oder ist das ein deutsches Phänomen weil hier die Hürden (keine echten Studiengebühren, auch ohne Abitur zum Studium, Unterstützung durch Bafög etc.) nicht so hoch sind?

Fedaykin schrieb:Einerseits ja, aber wie du hier festgestellt klarer Nachteile für Lehrberufe bzw Fortbidlungen und Spezialisierungen.

Man sollte aber auch die andere Seite der Medalie sehen und die sieht nunmal so aus, dass akademische Bildung einfach immer mehr den Ausbildugnsberufen angepasst wird und wenns nicht reicht wird von den Wirtschaftsvebänden noch rumgeheult. So schafft man sich die technokratische Generation Fachidioten. Der Sinn von Universitäten und der Archetyp des Menschen als Forscher (wie ursprünglich durch den Merkantilismus ermöglicht) wird so wieder zur Unmöglichkeit. Darunter werden wir alle zu leiden haben. Newton und co. werden zur Unmöglichkeit. Forschung wird in Zukunft nur noch weiter an wirtschafltichem Nutzen orientiert stattfinden.

@Star-Ocean

Star-Ocean schrieb:Gibt es den eigentlich global oder ist das ein deutsches Phänomen weil hier die Hürden (keine echten Studiengebühren, auch ohne Abitur zum Studium, Unterstützung durch Bafög etc.) nicht so hoch sind?

Naja, in fast jedem anderen Land auf der Erde wird eine Erhöhung des Bildungsstandards posiiv gesehen...hier offensichtlich nicht.

Star-Ocean schrieb:Wie gesagt dreh es einfach um.
Putzfrau sagt zum Buchhalter: "ich finde es auch super wie toll sie die Jahresabschlussberichte immer vorbereiten".

Klingt auf einmal ein bisschen paradox oder? ;-)

Wasn das für ein sinnfreier Vergleich?

Der Buchhalter sieht an seinem Büro und seinem Arbeitsplatz das die Putzfrau gute Arbeit leistet und kann ihr das auch guten Gewissens sagen.

Die Putzfrau allerdings hat keinen Einblick wie der Buchhalter die Jahresabschlüsse vorbereitet da sie weder die Vorbereitungen noch die Abschlüsse zu Gesicht bekommt.

Aber @Hankherbert hat das ja bereits ausgeführt.