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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

181 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Ausbildung, Studium, Karriere ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 14:37
@paranomal
Nein. Aber das heißt, dass Unis nicht nur zur Ausbildung da sind.

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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 14:43
Zitat von DurchfallDurchfall schrieb:Nein. Aber das heißt, dass Unis nicht nur zur Ausbildung da sind.
Mir ging es nicht um einzelne Studiengänge, sondern um die allgemeine Tendenz die Studienpläne und das Angebot deutlicher an "Beschäftigungsfähigkeit" auf Kosten von Hintergrundwissen und bildungstechnischer Skills auszurichten.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 14:53
@paranomal
ist nicht falsch daran, wenn man sein Wissen auch in der Realität anwenden kann.
Nur in Büchern lesen ist halt nicht so sinnvoll.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 15:37
@paranomal

"Zunächst sind die Gemeinsamkeiten des Bachelorstudiums und der dualen Ausbildung nicht von der Hand zu weisen. Beide dauern drei Jahre, und die Studienprofile für den Bachelor sollten laut Kultusministerbeschluss an der beruflichen Praxis ausgerichtet und nicht rein akademisch sein. Damit stehen beide Alternativen im Wettbewerb miteinander".

Ich würde das geschriebene so auslegen (bin mir aber nicht sicher ob es wirklich so ist):
Ein Bachelor des Pflegebereichs könnte (wenn alle Stricke reißen) auch als Pfegefachkraft arbeiten (Lagern, Katheter/Infusionen legen, Dekubitusprophylaxe ...)?

Wenn ich damals die Wahl gehabt hätte!
Ich hätte auch den Bachelor gemacht, da deutlich mehr Gehalt und weniger körperliche Arbeit:

"Erhalten Absolventen im Durchschnitt ein Monatsgehalt von 3.100 Euro, wird der Ex-Lehrling bei 2.300 Euro angestellt".


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 16:16
@LaDaya



Vergleichst Du jetzt Pflegemanagement und Pflege?


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Obrien Diskussionsleiter
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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 16:35
@canales

nein, keine Partei plant ernsthaft die Akademikerquote zu senken. Es hat nichts mit 60ger zu tun, wenn man die Einsicht erlangt, das immer mehr Akademiker auch nicht der wahre Jakob sind. Das Bildungssystem ist bereits durchlässig genug. Es gibt keine Bildungsreserven mehr, die noch irgendwo schlummern. Es klingt natürlich in den Ohren mancher Sozialromantiker vielleicht unerhört, aber vielleicht ist mangelnde Förderung nicht der alleinige Grund warum aus bildungsfernen Schichten weniger Kinder ihr Abitur machen?
Ein anderer Punkt ist doch der, wenn die Mehrzahl der Leute Abitur macht, entwertet das automatisch diejenigen, die das nicht haben. Unsere Berufsausbildung hat noch international einen guten Ruf, selbst Länder die auf eine rein akademische Ausbildung gesetzt haben, erkennen das mittlerweile an. Wenn die Berufsausbildung nur noch dazu dient, zu versuchen die Schwächsten in den Arbeitsmarkt zu integrieren, dann wird meiner Meinung nach eine soziale Stigmatisierung aller Nicht-Abiturienten die Folge sein. Damit wären nicht die Klassengegensätze aufgehoben, sondern endgültig zementiert.

Will eine Svenja Schulze natürlich nicht gerne hören.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 16:44
@canales

ja sowas in der Art

http://www.sw.hm.edu/studienangebot/bachelor/pflege/index.de.html (Archiv-Version vom 01.08.2016)


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 17:13
@Obrien
Zitat von ObrienObrien schrieb:aber vielleicht ist mangelnde Förderung nicht der alleinige Grund warum aus bildungsfernen Schichten weniger Kinder ihr Abitur machen?
Aber einer der Hauptgründe...ist ja auch Ergebnis der Pisa-Studie.
Zitat von ObrienObrien schrieb:Ein anderer Punkt ist doch der, wenn die Mehrzahl der Leute Abitur macht, entwertet das automatisch diejenigen, die das nicht haben.
Das hat es immer getan...in früheren Zeiten sogar noch stärker, deswegen ist eine Angleichung ja notwendig.

Und bitte, der Begriff "Sozialromantiker" les ich eigentlich nicht so gerne....


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Obrien Diskussionsleiter
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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 17:34
@canales

Aber einer der Hauptgründe...ist ja auch Ergebnis der Pisa-Studie.

Nein, das Ergebnis der PISA Studie ist, das Kinder aus bildungsfernen Schichten weniger häufig ihr Abitur machen. Die Schlussfolgerung ist eine rein politische, keine wissenschaftliche.

Das hat es immer getan...in früheren Zeiten sogar noch stärker, deswegen ist eine Angleichung ja notwendig.

Nein, das hat es nicht. Im Gegenteil, Berufsausbildung war Standard, -klar galt ein Studium als überlegen-, aber mit einer Ausbildung war man immerhin Durchschnitt und mit Fortbildungen sogar darüber hinaus. Mit einer Ausbildung konnte man Karriere machen. Heute beginnt der Ausbildung das Stigma anzuhaften, nur für den Rest dazusein, der nichtmal ein Notabitur fertig bringt. Was nötig ist, ist eine neue Aufwertung berufliche Abschlüsse.

Und bitte, der Begriff "Sozialromantiker" les ich eigentlich nicht so gerne....

Und ich lese nicht gerne bestenfalls zweizeilige, in denen Zitate aus dem Zusammenhang gerissen werden. Ich lese lieber fundierte und elaborierte Beiträge, die auch was zu bieten haben, selbst wenn sie meiner Meinung nicht entsprechen.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 17:36
@Obrien

Bestimmt nicht Nachfrage den Preis?
Müsste nicht ein Überangebot an Akademikern den Lohn dieser senken?
Und ich sehe eher eine Abwertung als Aufwertung. Du schreibst ja: dass auch Nieten mit durchgeschleift werden sollen = Masse statt Klasse!


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 17:50
@Obrien

ich hab keine Ahnung ob diese Überakademisierung politisch gewollt ist.
Ich sehe diese im Zusammenhang mit der Agenda 2010.
Kernpunkte sind hier: Errichtung eines möglichst großen Niedriglohnbereichs, Eigenverantwortung fordern und auch der Berufsschutz wurde ersatzlos abgeschafft. Ergebnis: selbst gut Ausgebildete werden gezwungen nun für einen Hungerlohn arbeiten zu gehen (Mindestlohn = Armut per Gesetz).
Die Politik behauptet ja nach wie vor: Bildung würde vor Armut schützen.

Das haben halt viele verinnerlicht und flüchten nun in die Akademisierung in der Hoffnung der Kelch: Niedriglohn und Hartz 4 würde an ihnen vorbeigehen.

Aber leider gibt es mittlereweile auch viel zu viele arbeitslose Akademiker die zu Armutslöhnen z.B. Taxi fahren müssen.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 18:25
@Obrien
Zitat von ObrienObrien schrieb:Nein, das Ergebnis der PISA Studie ist, das Kinder aus bildungsfernen Schichten weniger häufig ihr Abitur machen. Die Schlussfolgerung ist eine rein politische, keine wissenschaftliche.
Und die wissenschaftliche Schlussfolgerung wäre dann dass Kinder aus bildungsfernen Familien dümmer sind? Worauf willst Du eigentlich hinaus?
Zitat von ObrienObrien schrieb: Was nötig ist, ist eine neue Aufwertung berufliche Abschlüsse.
Wenn Du dies erreichen außer über das Einkommen, und das Einkommen läuft halt über die Wirtschaft.
Für mich liegen die Probleme ganz woanders, wie ich auch schon ausgeführt habe. Es gibt einen Anstieg von jungen Erwachsenen ohne Schul-oder Ausbildungsabschluss. Dort müsste zunächst angesetzt werden.
Zitat von ObrienObrien schrieb:Nein, das hat es nicht. Im Gegenteil, Berufsausbildung war Standard, -klar galt ein Studium als überlegen-, aber mit einer Ausbildung war man immerhin Durchschnitt und mit Fortbildungen sogar darüber hinaus. Mit einer Ausbildung konnte man Karriere machen. Heute beginnt der Ausbildung das Stigma anzuhaften, nur für den Rest dazusein, der nichtmal ein Notabitur fertig bringt. Was nötig ist, ist eine neue Aufwertung berufliche Abschlüsse.
Man kann immer noch mit einer Ausbildung Karriere machen...mit Zusatzausbildung sogar anschließend studieren. Ich weiß nicht wo Du diese Stigmatas vernimmst, ich seh die weniger.
Die Ansprüche sind allerdings gestiegen, weshalb viele Zusatzausbildungen machen.
Und letztendlich hängt es von den Arbeitgebern und der Leistung des jeweiligen Beschäftigten ab wer nun in die Führungspositionen aufsteigt...das lässt sich nicht verordnen.
Zitat von ObrienObrien schrieb:Und ich lese nicht gerne bestenfalls zweizeilige, in denen Zitate aus dem Zusammenhang gerissen werden. Ich lese lieber fundierte und elaborierte Beiträge, die auch was zu bieten haben, selbst wenn sie meiner Meinung nicht entsprechen.
Naja bisweilen sagen Zweizeiler mehr aus als halbseitige Einlassungen.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 19:41
@Obrien

Und wenn Du in diesem Schaubild mal vergleichst wie hoch die Quoten sind in europäischen Ländern was das Verhältnis betrifft von Hochschulabsolventen und Berufsausbildungen, dann siehst Du, dass die BRD grad mal im Mittelfeld steht was die Hochschulabschlüsse betrifft (15%) aber vorne was die Berufsausbildungen(56%) betrifft.


b1


Quelle: http://www.bwpat.de/ausgabe11/schneeberger_bwpat11.shtml


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Obrien Diskussionsleiter
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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 20:37
@canales

Die Zahlen sind 12 Jahre alt und gehen auch an meiner Argumentation vorbei. Es geht um den Trend hin zum Studium und von der Ausbildung weg. Deine Übersicht umfasst auch jene die sich vor 50-60 Jahren für einen Bildungsweg entscheiden mussten.

Hier mal ein paar aktuellere Zahlen:

https://de.statista.com/infografik/1887/zahl-der-studierenden-und-auszubildenden/

Abgesehen davon erfasst diese OECD Statistik nicht, wie bereits erwähnt, die Tatsache, das bei uns viele Ausbildungsberufe in anderen Ländern Studienfächer sind. Da ist auch nicht jeder Ingenieur oder Arzt, ein EMT ist auch nicht besser als ein Rettungssanitäter. Es gibt dort auch niedrigere Abschlüsse als den Bachelor (Associate Degrees). Bildungssysteme die Traditionell keine duale Ausbildung kennen,sondern nur nach Einheitsschule und Tertiärbildung sind dafür horizontal weitaus stärker differenziert, als hier.

Und die wissenschaftliche Schlussfolgerung wäre dann dass Kinder aus bildungsfernen Familien dümmer sind? Worauf willst Du eigentlich hinaus?

Nicht zwangsläufig, ich komme auch aus einer Arbeiterfamilie und habe es geschafft, zu einem Zeitpunkt wo es hieß, das Studium ein Vorrecht der Bourgeoisie sei, obwohl es zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr wahr war. Allerdings glaube ich nicht, das alle Menschen gleich an Fähigkeiten geboren sind. Das hat mit dümmer erstmal nichts zu tun, es gibt auch sowas wie praktische oder emotionale Intelligenz.

Für mich liegen die Probleme ganz woanders, wie ich auch schon ausgeführt habe. Es gibt einen Anstieg von jungen Erwachsenen ohne Schul-oder Ausbildungsabschluss.

Das ist auch ein Problem aber früher gab es mehr Jobs für solche Leute, ungelernte Arbeiter und auch davon konnte man halbwegs leben. Der derzeitige Ansatz sieht so aus, solche Leute begleitet von zahlreichen Maßnahmen doch irgendwie in Ausbildung zu bringen. Aber ich kann einen Handwerksmeister verstehen, der niemanden ausbilden kann, der nicht in der Lage ist m² in cm² umzurechnen, denn ein bisschen Abstraktion muss auch ein Lehrling vollbringen können.

. Ich weiß nicht wo Du diese Stigmatas vernimmst, ich seh die weniger.

Selbst wenn man keinen einzigen Artikel zu dem Thema liest oder Studenten zu dem Thema fragt, ergibt sich die Stigmatisierung aus der Statistik. Wenn die Zahl der Studenten zunimmt.

Naja bisweilen sagen Zweizeiler mehr aus als halbseitige Einlassungen.

Deine in vielen Fällen bisher nicht.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 21:02
@Obrien
Zitat von ObrienObrien schrieb:Die Zahlen sind 12 Jahre alt und gehen auch an meiner Argumentation vorbei. Es geht um den Trend hin zum Studium und von der Ausbildung weg. Deine Übersicht umfasst auch jene die sich vor 50-60 Jahren für einen Bildungsweg entscheiden mussten.
Dennoch zeigt es im Verhältnis zu vergleichbaren europäischen Ländern eine Tendenz und vergleichen sollten wir uns ja mit Ländern die ähnliche Strukturen aufweisen.
Zudem haben wir eine Abbrecherquote von etwa 30% an Hochschulen...da wird doch ein bestimmter Prozentsatz im Anschluss eine Ausbildung beginnen.
Zitat von ObrienObrien schrieb:Allerdings glaube ich nicht, das alle Menschen gleich an Fähigkeiten geboren sind. Das hat mit dümmer erstmal nichts zu tun, es gibt auch sowas wie praktische oder emotionale Intelligenz.
Und gerade deshalb ist eine Förderung notwendig, wenn wir die Zahl derer betrachten, die weder Schul - noch eine Ausbildung machen, ebenfalls für jene, deren Intelligenz durch das Elternhaus oder besser die soziale Situation unterdrückt wird.
Zitat von ObrienObrien schrieb:Das ist auch ein Problem aber früher gab es mehr Jobs für solche Leute, ungelernte Arbeiter und auch davon konnte man halbwegs leben. Der derzeitige Ansatz sieht so aus, solche Leute begleitet von zahlreichen Maßnahmen doch irgendwie in Ausbildung zu bringen. Aber ich kann einen Handwerksmeister verstehen, der niemanden ausbilden kann, der nicht in der Lage ist m² in cm² umzurechnen, denn ein bisschen Abstraktion muss auch ein Lehrling vollbringen können.
Also ich sehe jetzt nicht, dass die Zahl der Jobs für ungelernte oder angelernte gravierend abgenommen hätte, allerdings ist die Entlohnung zurückgegangen, sodass diese Stellen mittlerweile überwiegend von Migranten ausgeübt wird.
Wenn sich die Handwerksmeister beschweren, dann liegt es gerade daran, dass der Bildungsstand der Schüler in den bisherigen Hauptschulen zu wünschen übrig lässt. Weswegen ja diese umgewandelt werden, aber ohne Förderung wird das wenig bewirken. Ist eigentlich eher eine Maßnahme um das negative Bild dieser Schulen zu verbessern und die Stigmatas abzubauen.

Mich würde mal interessieren, wie Du die beruflichen Ausbildungen aufwerten willst...ich mein durch weniger Studierende wird das in meinen Augen kaum gelingen.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 21:16
@Realo
Wenn ich so lese, welche Grammatik und Orthografie manche (angeblichen oder tatsächlichen) Studierten an den Tag legen ("in mein Haus bin ich der Chef"), möchte ich fast auf Letzteres tippen. Irgendwann wird der Turm von Pisa schon umfallen, trotz aller Stabilisierungsmaßnahmen.
Das ist nicht nur bei Grammatik und Orthografie so, einigen Studenten fehlen auch elementare Mathematikkenntnisse, die sie für das Studium bräuchten. Ich habe vor einigen Jahren ein Tutorium in "Anorganischer Chemie für Geowissenschaftler" gehalten und war entsetzt, dass einige der Studenten noch nicht einmal Potenz- und Logarithmus-Rechenregeln beherrscht haben. Und das obwohl das gerade in Anorganischer Chemie so ziemlich das wichtigste aus der Schulmathematik ist!

@Star-Ocean
Genau. Man kann ja Mal besuchen als 16 jähriger Realschüler mit 1er Abschluss eine Ausbildung im Bereich Banken oder Versicherung zu bekommen. Die nehmen doch fast nur Abiturienten. Mal abgesehen davon das man mit 1er Abschluss von der Realschule sowieso ans Gymnasium wechselt....
Hmm, also ich würde mit einem guten Realschulabschluss eher auf die FOS wechseln, dort bekommt man das Abitur in derselben Zeit, wie wenn man direkt auf das Gymnasium wechselt (zumindest in Bayern).


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 21:31
@Africanus
Zitat von AfricanusAfricanus schrieb:und war entsetzt, dass einige der Studenten noch nicht einmal Potenz- und Logarithmus-Rechenregeln beherrscht haben.
Tja, hat wohl mit den immer besser werdenden Taschenrechnern zu tun...da reicht es ein paar Knöpfchen zu drücken, das Verständnis für die Vorgänge bleibt dann eben bisweilen auf der Strecke.


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Obrien Diskussionsleiter
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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 21:39
@canales


Dennoch zeigt es im Verhältnis zu vergleichbaren europäischen Ländern eine Tendenz und vergleichen sollten wir uns ja mit Ländern die ähnliche Strukturen aufweisen.


Zum einen lässt sich aus dieser Übersicht keine Tendenz ableiten, dazu müsste man einen längeren Zeitraum beobachten damit sich die Entwicklung nachvollziehen lässt und weiterhin sagte ich ja bereits, das diese Übersicht die komplette Erwerbsbevölkerung zeigt, aber meine Aussage auf die derzeitigen Schulabgänger abzielt. Das ist in etwa so, als würde ich sagen, das soviele Mobilfunkverträge wie noch nie abgeschlossen wurden und du würdest mit einer Statistik kommen, die sämtliche Mobilfunkvberträge von 1960 bis 2004 erfasst und zum Schlusskommen es würden ja durchschnittlich nur 10.000 pro Jahr abgeschlossen(weil es zwischen 1960 und 1990 nur sehr wenige Mobiltelefone gab ).

Zum anderen müssen wir uns auch mit Staaten vergleichen die solche Strukturen haben. Das haben derzeit vorallem die Schweiz und Österreich. Wenn wir uns zum Beispiel mit Skandinavien oder dem angeläschsischen Raum vergleichen macht das wenig Sinn, aus bereits genannten Gründen.

Zudem haben wir eine Abbrecherquote von etwa 30% an Hochschulen...

Aber gerade diese Abbrecherquote gibt es in anderen Ländern auch, auch in vielen anderen OECD Staaten brechen im Schnitt Ein Drittel ihr Studium ab. IM ürbigen sind es in Deutschland mittlerweile sogar 40%. Ein Hauptgrund ist und das sage ich die ganze Zeit, das viele mit dem Stoff überfordert sind,insbesondere angehende Ingieure und Naturwissenschaftler. Besonders gering ist die Abbrecherquote in Medizin. Medizin hat mit die höchsten Zulassungshürden.

Und gerade deshalb ist eine Förderung notwendig, wenn wir die Zahl derer betrachten, die weder Schul - noch eine Ausbildung machen, ebenfalls für jene, deren Intelligenz durch das Elternhaus oder besser die soziale Situation unterdrückt wird.

In Deutschland wird niemand vom Studieren abgehalten, der es kann. Es gibt Bafög, Studienkredite, Nebenjobs etc. ausserdem ist das Studium in den meisten Bundesländern kostenlos.


Mich würde mal interessieren, wie Du die beruflichen Ausbildungen aufwerten willst...ich mein durch weniger Studierende wird das in meinen Augen kaum gelingen.


Doch, genau dadurch.


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 21:46
@Durchfall
Zitat von DurchfallDurchfall schrieb:Da musst du dir nur die Jobaussichten anschauen.
Biologie z.B. . Wer braucht solche Leute? kaum jemand
Solche Sachen wie Mikrobiologie, Biochemie oder Genetik brauchen die Leute also nicht?


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Akademisierungswahn - Gehen Deutschland die Arbeiter aus?

01.09.2016 um 22:07
@Obrien
Zitat von ObrienObrien schrieb:Zum einen lässt sich aus dieser Übersicht keine Tendenz ableiten, dazu müsste man einen längeren Zeitraum beobachten damit sich die Entwicklung nachvollziehen lässt und weiterhin sagte ich ja bereits, das diese Übersicht die komplette Erwerbsbevölkerung zeigt, aber meine Aussage auf die derzeitigen Schulabgänger abzielt.
Für die aktuelle Situation mag das zutreffen...dies liegt aber auch daran, dass wir seit geraumer Zeit ein demographisches und desweiteren auch soziale Probleme haben, quasi in Kombination. Zudem sind die Anspruchshaltungen in den Mittel- und Oberschichten gestiegen.
Zitat von ObrienObrien schrieb:Ein Hauptgrund ist und das sage ich die ganze Zeit, das viele mit dem Stoff überfordert sind,insbesondere angehende Ingieure und Naturwissenschaftler. Besonders gering ist die Abbrecherquote in Medizin. Medizin hat mit die höchsten Zulassungshürden.
Tja, die Aufnahme eines Studiums dient halt neben dem Status auch der Selbstverwirklichung.
Wobei Medizin mittlerweile verstärkt dem Ersteren zuzuordnen ist in meinen Augen. Aber nun in jedem naturwissenschaftlichen Fach eine Aufnahmeprüfung einzurichten würde die Situation kaum verändern...es würde einfach ein stärkerer Run auf andere Studiengänge erfolgen.
Vielleicht sollte man die Studienberatung intensivieren...
Zitat von ObrienObrien schrieb:In Deutschland wird niemand vom Studieren abgehalten, der es kann. Es gibt Bafög, Studienkredite, Nebenjobs etc. ausserdem ist das Studium in den meisten Bundesländern kostenlos.
Es ging mir um die Förderung der Schulausbildung im Zusammenhang mit den Leistungen bei einer Ausbildung. Es soll Jugendliche geben, die nicht einmal die Berufsschule schaffen.
Zitat von ObrienObrien schrieb:Doch, genau dadurch.
Was ich bezweifle...das Gegenteil wird eintreten, die Unterschiede werden zunehmen.
Diejenigen, die es sich leisten können werden auf Privatschulen oder ins Ausland ausweichen...der Rest, also diejenigen, die die Kohle nicht haben werden dann die gewünschten Ausbildungsplätze belegen...die Frage ist, ob die Motivation dann noch groß ist.


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