Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Tussinelda schrieb:nö, eigentlich nicht, warum auch, weil Du und ein paar andere die Studie absichtlich falsch verstehen, im Gegensatz zu fast allen anderen?

Wer sind denn die "fast alle anderen", die die Studie nicht "absichtlich falsch" verstehen? Und haben die Leute, die die Studie "richtig" verstehen überhaupt reingeschaut und das Schaubild gesehen mit dessen Hilfe Menschen eine "ethnische Herkunft" zugeordnet wurde. Denn das und die Methodik im Bereich "ethnischer Herkunft" ist mein Hauptkritikpunkt

Tussinelda schrieb:...ob der Zuschauer Diversität sieht, ob Diversität sichtbar stattfindet. Und jetzt erkläre mir noch einmal, wie man das sonst hätte machen sollen

ich verstehe noch immer nicht, wozu man Studien braucht und es nicht reicht, einfach Rollen mit Migranten zu besetzen?

Tussinelda schrieb:sondern ob der Zuschauer Diversität sieht, ob Diversität sichtbar stattfindet.

Welche Anteile sind da die Richtigen bzw. wer legt diese fest?
Müssen sie der Realität entsprechen oder müssen sogar Minderheiten verstärkt dargestellt werden?

Tussinelda schrieb:Du verstehst offenbar nicht, dass es darum geht, was der Zuschauer wahrnimmt, ob der Zuschauer Diversität SIEHT.

Ähm, what??

In der Studie geht es darum:

Die Untersuchung „Sichtbarkeit auf dem Prüfstand: Fortschrittsstudie zur audiovisuellen Diversität“ stellt sich die
übergeordnete Frage, wie sichtbar gesellschaftliche Vielfalt
im deutschen Fernsehen und Kino ist

Es geht also darum wie sichtbar die Diversität ist UND NICHT darum wie es der Zuschauer WAHRNIMMT/SIEHT. Sonst hätte man ja Zuschauer gefragt und nicht die Schauspieler ausgewertet.
Das ist ein himmelweiter Unterschied, welcher sogar wenn es zuträfe was du fälschlicherweise behauptest, ebenfalls nicht rechtfertigt, rassistische Selektionsmuster anzuwenden.

Tussinelda schrieb:Es geht um die Rollen, die Figuren.

Na also geht doch, und deshalb habe ich meine Antwort zu der Frage

Tussinelda schrieb:wie man das sonst hätte machen sollen.

oben beantwortet.

Die Sachlage kann klarer nicht sein.

Zarathustra80 schrieb:Denn das und die Methodik im Bereich "ethnischer Herkunft" ist mein Hauptkritikpunkt

Ich schließe mich an, meiner auch.

Ich selbst habe versucht anhand der Kriterien in der Studie (einschließlich Schaubild, Name, Geburtsort, etc.) zu bestimmen, ob die Erstellerin der Studie Prof. Dr. Elizabeth Prommer weiß oder POC ist. Und ich habe letztlich aufgegeben.




Sie hat helle Haut und schwarze Haare - geboren wurde sie in Kalifornien. Wer ihre Eltern und Großeltern waren, weiß ich nicht. Der Nachname Prommer könnte von ihrem Ehemann stammen. Sie könnte auch als Kind adoptiert worden sein.

Ich weiß nicht, ob sie weiß oder POC im Sinne der Studie ist. Da müsste man sie wohl selbst fragen. Erstaunlich, dass das die Ersteller der Studie nicht auch getan haben.

Mit den Kriterien der Studie scheitere ich also daran, die Erstellerin der Studie einer ethnischen Herkunft zuzordnen. Vielleicht sind andere da aber kompetenter als ich. Das sind halt Qualifikationen, die ich in der Schule und im Studium nicht erworben habe.

Optimist schrieb:ich verstehe noch immer nicht, wozu man Studien braucht und es nicht reicht, einfach Rollen mit Migranten zu besetzen?

ja, weil Du offenbar das Thema nicht so ganz verstanden hast. Es geht nicht nur darum, Rollen mit Migranten zu besetzen, wie Du es so schön vereinfacht und falsch darstellts, es geht darum, dass das Fernsehen und Filme unsere Gesellschaft entsprechend divers darstellen. Das in Fernsehen und Filmen Diversität normal sein sollte, so wie in unserer Gesellschaft, das ist es aber nicht und so etwas stellt man fest, wenn man eine solche Studie macht.

behind_eyes schrieb:Es geht also darum wie sichtbar die Diversität ist UND NICHT darum wie es der Zuschauer WAHRNIMMT/SIEHT.

das ist das Gleiche, wer schaut denn die Programme? Für wen soll also Diversität sichtbar sein? Na?
Aus der Studie:

Die Methode ACIS
nimmt dabei die Perspektive der Zuschauer:in ein, wodurch
redaktionelles und professionelles Kontextwissen oder Hintergrundwissen ausgeschlossen wird. Stattdessen fließt in
die Codierung allein das ein, was in dem Film, der Sendung
bzw. dem Video manifest sichtbar und hörbar wird. Für jede
Fernsehsendung und jeden Film haben wir alle sichtbar werdenden Personen und ihre Eigenschaften erfasst. Die Anlage der Studie von 2020 lehnt sich an die Untersuchung von
2016 an (Prommer/Linke 2019). Es wird das gleiche Stichprobenverfahren und Codebuch verwendet, welches um einige Variablen erweitert wurde, um Veränderungen valide
feststellen zu können.

Quelle: https://www.imf.uni-rostock.de/storages/uni-rostock/Alle_PHF/IMF/Forschung/Medienforschung/Audiovisuelle_Diversitaet/SICHTBARKEIT_UND_VIELFALT_Prommer_Stuewe_Wegner_2021.pdf (Archiv-Version vom 06.10.2021)

@Zarathustra80
Sehr gutes Beispiel.

@Tussinelda
Möchtest du den Migrationsstatus sowie die ethnische Herkunft an diesem Bild vornehmen?

behind_eyes schrieb:Möchtest du den Migrationsstatus sowie die ethnische Herkunft an diesem Bild vornehmen?

nö wieso, hat das was mit der Studie zu tun? Ist das mein Job? Ist das das Thema hier? Sachlich?

Tussinelda schrieb:das ist das Gleiche, wer schaut denn die Programme? Für wen soll also Diversität sichtbar sein? Na?

Das ist nicht das Gleiche. Umsonst gibt es ja nicht die viel diskutierte vermeintliche falsche Wahrnehmung der Überrepräsentation von Straftaten durch Migranten.
Auf der einen Seite die tatsächliche Wirklichkeit, auf der anderen die Wahrnehmung des Zuschauers, des Bürgers.
Oder möchtest du hier wirklich ein = setzen?

Tussinelda schrieb:Die Methode ACIS
nimmt dabei die Perspektive der Zuschauer:in ein, wodurch
redaktionelles und professionelles Kontextwissen oder Hintergrundwissen ausgeschlossen wird.

Mega, man dichtet dem Zuschauer also an, seine Wahrnehmung durch rassistische Selektion vorzunehmen.
Jessass...

Tussinelda schrieb:nö wieso, hat das was mit der Studie zu tun?

Zu 100Prozent.
Durch Bewertung der Erscheinung wurde die Selektion vorgenommen.
Im Abspann tat es gerne auch der Name.
Und nun?

Solange die größte Migrationsgruppe dort als "weiss" bezeichnet wird, kann man diese stümoerhafte Studie eh nur kritisch sehen.

behind_eyes schrieb:Mega, man dichtet dem Zuschauer also an, seine Wahrnehmung durch rassistische Selektion vorzunehmen.
Jessass...

Du willst es nicht verstehen, ist ok, aber dann ziehe keine sinnvolle Studie in den Dreck, denn selbstverständlich - wenn es darum geht, Diversität zu zeigen, also wen der Zuschauer sieht - spielt es eine Rolle wie die Person aussieht, was sie spielt etc. Es geht IMMER NOCH um die Figur, die dargestellt wird und wie sie dargestellt wird.

behind_eyes schrieb:Durch Bewertung der Erscheinung wurde die Selektion vorgenommen.

ich habs oben nochmal erklärt, wie soll ich eine Studie darüber machen, wie viele Schwarze Menschen etc. im Fernsehen vorkommen, wenn man Schwarze Menschen, Menschen mit Behinderung etc dann nicht auch visuell nach Sichtbarkeit erfasst? Erklär doch mal bitte, und erkläre mir, warum es keinen Rassismusaufschrei gibt, obwohl die Studie in allen Medien thematisiert wurde? Weil es keiner ist oder weil alle - inklusive Betroffene - ihn nicht sehen, aber Du ihn erkennst?

Tussinelda schrieb:ich habs oben nochmal erklärt, wie soll ich eine Studie darüber machen, wie viele Schwarze Menschen etc. im Fernsehen vorkommen

Und ich Habs oben schon beantwortet.
Freiwillige Selbstauskunft über Ethnie, Migrationsstatus etc dann kann man sich den ganzen Rassistenflow sparen.

Tussinelda schrieb:Erklär doch mal bitte, und erkläre mir, warum es keinen Rassismusaufschrei gibt, obwohl die Studie in allen Medien thematisiert wurde?

In allen??? Steile These.
Nun, zumindest ich weiß, daß Rassismus nur allzugern passiv ausgeübt wird, die Täter oftmals sich dessen nicht bewusst sind und es ist ja nun auch nichts neues, das es gerade die Antirassmismusaktivisten oft mit rassistischen Mustern arbeiten, siehe diese Studie.

Tussinelda schrieb:Du willst es nicht verstehen,

Oh doch, ich verstehe sehr sehr gut.

Tussinelda schrieb:aber dann ziehe keine sinnvolle Studie in den Dreck

Ich kritisiere die Methode der Studie.

Tussinelda schrieb:wenn es darum geht, Diversität zu zeigen, also wen der Zuschauer sieht - spielt es eine Rolle wie die Person aussieht, was sie spielt etc. Es geht IMMER NOCH um die Figur, die dargestellt wird und wie sie dargestellt wird.

Absolut. Ich kann nur nicht erkennen wo hier eine Legitimation von rassistischen Selektionsmustern stattfinden kann.
Alternativen gibt es, sogar äußerst menschliche.

Tussinelda schrieb:ich habs oben nochmal erklärt, wie soll ich eine Studie darüber machen, wie viele Schwarze Menschen etc. im Fernsehen vorkommen, wenn man Schwarze Menschen, Menschen mit Behinderung etc dann nicht auch visuell nach Sichtbarkeit erfasst? Erklär doch mal bitte, und erkläre mir, warum es keinen Rassismusaufschrei gibt, obwohl die Studie in allen Medien thematisiert wurde? Weil es keiner ist oder weil alle - inklusive Betroffene - ihn nicht sehen, aber Du ihn erkennst?

Möglicherweise weil die Journalisten, die bei der Präsentation der Ergebnisse dieser Studie anwesend waren, einfach nur die Ergebnisse der Studie weitergeben.

Das scheint ohnehin so da Problem mit vielen dieser öffentlichkeitswirksamen Studien zu sein.

@Tussinelda
Bitte zeig mal deine Quellen, die belegen das in allen Medien die Methode die zur Erlangung der Ergebnisse geführt hat, überhaupt erwähnt wird.

Ich kann nicht glauben was ich heute hier lesen muss, Wahnsinn.

behind_eyes schrieb:Bitte zeig mal deine Quellen, die belegen das in allen Medien die Methode die zur Erlangung der Ergebnisse geführt hat, überhaupt erwähnt wird.

ich schrieb

Tussinelda schrieb:und erkläre mir, warum es keinen Rassismusaufschrei gibt, obwohl die Studie in allen Medien thematisiert wurde?

ich poste gerne links, wo die überall thematisiert wurde, was Du willst ist nicht das, was ich geschrieben habe, das kannste Dir gerne selbst suchen. Ich gehe davon aus, dass Menschen, die sich mit der Studie und mit der Thematik an sich befassen, diese auch lesen......aber das machen natürlich nur user hier, die erst einmal auf die Studie gestossen werden müssen, weil sie sonst gar nix davon wüßten. Alle anderen sind verblendete Antirassisten, die Rassismus nicht mal dann erkennen, wenn man sie direkt drauf stößt.

behind_eyes schrieb:Ich kann nicht glauben was ich heute hier lesen muss, Wahnsinn.

och, mich erschreckt hier kaum noch was, die Reaktionen auf die Studie hier sind typisch....nur nicht in dem Sinne, den Du wohl meinst ;)

Tussinelda schrieb:ich poste gerne links, wo die überall thematisiert wurde, was Du willst ist nicht das, was ich geschrieben habe, das kannste Dir gerne selbst suchen

OK, also würde die rassistische Methode offensichtlich nirgends thematisiert. Habs selbst grad rausgefunden.

Tussinelda schrieb:och, mich erschreckt hier kaum noch was, die Reaktionen auf die Studie hier sind typisch

Von mir gibt es nur Reaktionen auf die Methode der Studie.
Die allgemeine Betitelung als "Kritik an der Studie" ist unsachlich.
Ich finde es sogar sehr untypisch, daß rassistische Selektionsmethoden hier verteidigt werden.

Tussinelda schrieb:Alle anderen sind verblendete Antirassisten, die Rassismus nicht mal dann erkennen, wenn man sie direkt drauf stößt.

Ich vermute mal, sie wissen es, können es nur nicht zugeben weil der Zweck die (rassistischen) Mittel heiligt.

behind_eyes schrieb:OK, also würde die rassistische Methode offensichtlich nirgends thematisiert. Habs selbst grad rausgefunden.

weil es keine ist, deshalb.

behind_eyes schrieb:Ich vermute mal, sie wissen es, können es nur nicht zugeben weil der Zweck die (rassistischen) Mittel heiligt.

und ich vermute mal, Du hast vollkommen Unrecht. Schönen Abend noch.

Tussinelda schrieb:weil es keine ist, deshalb.

Aha, Rassismus existiert nicht wenn er nicht thematisiert wird.
Es wird nicht besser...

Tussinelda schrieb:und ich vermute mal, Du hast vollkommen Unrecht.

Das kannst du gerne tun.
Der offensichtliche Rassismus der Methode ist aber auf meiner Seite der Argumentation.

Tussinelda schrieb:Schönen Abend noch.

Ebenfalls :-)

Abahatschi schrieb:Man kann sich das Geld sparen, ganz einfach, das sind diese Betroffenheitsarbeitsbeschaffungsmaßnahmen.
Wer eine Studie braucht dass in Europa mehrheitlich Weiße zu sehen sind, ist nicht ganz sauber.

Solche Studien braucht man, sonst hätte man hinterher nix zu jammern.

martenot schrieb:Wie genau sind "Weiße" da eigentlich definiert? Es sieht ja auch nicht jeder Süd- und Osteuropäer nordisch weiß aus, es wird also auch verschiedene Abstufungen von "weiß" geben, nehme ich an?

Naja, Arier erkennt man ja sowieso, aber die Studie ist hier in der Unterscheidung etwas schlampig :-)

martenot schrieb:Ich hoffe nicht, aber manchmal frage ich mich auch, warum es auf einmal wieder wichtig zu werden scheint, wie die Menschen aussehen.

Je rigoroser die Kriterien, desto kleiner die Gruppe -> Minderheit, kann man noch schöner jammern...

Optimist schrieb:doch diese Quoten will jemand :)
Nur ist ja die Frage, inwieweit man denn ein exaktes Abbild der Gesellschaft hinbekommen will und weshalb eigentlich?

Und dann die nächste Frage: Was passiert, wenn dieses Abbild zu exakt wird, wenn also z.B. Migranten im Großstadt-Park die Drogen verchecken. Ist diese Realität dann auch ausdrücklich gewünscht, oder ist das dann wieder Rasissmus.

Tussinelda schrieb:es geht nicht darum, wie sich da jemand fühlt, sondern wie viel Vielfalt in Film und Fernsehen überhaupt vorhanden ist.

Ich find's gut, dass mit dem Yazid bei Hubert und Staller in die Handlung eine Person mit Migrationshintergrund integriert wurde. Das schafft Vielfalt :-) Er wird aber von Hannes Ringelstätter gespielt, ist das jetzt kulturelle Aneignung?

borabora schrieb:Es ist mMn auch müssig, wer warum welche Rolle bekommt, ob mehr weiße, schwarze oder migrantische Schauspieler, wer öfter oder seltener vertreten ist, ob Religion miteinfließen sollte oder nicht.

Sozial ist, was Arbeit schafft: Du kannst künftig keinen Film mehr ohne Diversity-manager drehen, der dafür sorgt, dass die Zugehörigkeiten zu Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung, und vieles mehr einem positivistisch modifizierten Abbild der Gesellschaft entspricht. Um kulturelle Aneignung zu vermeiden, müssen die Schauspieler natürlich auch im richtigen Leben die genannten Eigenschaften mitbringen.

Tussinelda schrieb:Du verstehst offenbar nicht, dass es darum geht, was der Zuschauer wahrnimmt, ob der Zuschauer Diversität SIEHT.

Das ist ein schönes Ziel, zur Kategorisierung der Diversität aber die alte Rassenlehre wieder aus der Mottenkiste zu nehmen ist aber trotzdem doof :-)

behind_eyes schrieb:Aha, Rassismus existiert nicht wenn er nicht thematisiert wird.

Von den Guten(TM) kann kein Rassismus kommen, also ist es auch keiner!