Political correctness, ein gescheitertes Experiment

peekaboo schrieb:Es ging mir darum, ob man sagen darf "Alle Gläubigen (incl. VT'ler) sind für mich Idioten",

das wäre politisch incorrekt.
Denn wie du weißt, ist Religion und somit also Gläubige vom GG geschützt, also man darf sie nicht diskriminieren.

Dass Gläubige - vor allem auch noch gleich ALLE - Idioten seien, ist diskriminierend und zudem auch noch beleidigend.

peekaboo schrieb:und ob man riskiert von Gläubigen oder VT'lern schief angesehen ... zu werden

nö.
Es sagt nur etwas über den aus, der das äußert.

Groucho schrieb:Dann bist du ein wenig widersprüchlich, wenn du für Emanzipation aber gegen pc bist....

Weil? Ich bin grundsätzlich kein Freund bestimmter Techniken und moralischer Haltungen. Die Idee Sprache aus moralisch- ideologischen Gründen zu steuern finde ich z.B. schlicht pervers. Völlig egal um welche Moral oder Ideologie es sich dabei handelt.

Groucho schrieb:Also bist du für pc nur ohne moralischen Anspruch...
Irgendwie ergibt, was du schreibts für mich null Sinn, sorry

Ob jemand ganz privat vor sich hingendert und Negerkuss nicht sagen will ist mir persönlich egal, das fällt für mich unter seltsamer Spleen. Erhebt man das zum moralischen Anspruch stört es mich.

Optimist schrieb:und somit also Gläubige vom GG geschützt,

Grundgesetz? das hat jetzt aber etwas mit Druck und Zwang zu tun ...
sind das nicht DDR-Methoden?

Bishamon schrieb:Grundgesetz? das hat jetzt aber etwas mit Druck und Zwang zu tun ... sind das nicht DDR-Methoden?

das ist mir jetzt zu spitzfindig. :)

Mir gehts im Großen und Ganzen nur darum: die Dosis machts bei allem und wo Druck und Regeln sein müssen um jemanden zu schützen, da ist es ja auch in Ordnung.

Optimist schrieb:das ist mir jetzt zu spitzfindig.

das ist nicht spitzfindig, sondern genau das gleiche.
so wie 1994 die Behinderten dazu gekommen sind. Die sexuelle Orientierung/Identität es aber nicht geschafft hat ...

Optimist schrieb:wo Druck und Regeln sein müssen um jemanden zu schützen

und was anderes hab ich nie gemeint. Ich hab mich zB zu Gendersternchen nie geäußert.

Optimist schrieb:das wäre politisch incorrekt.

Heißt das, in diesem Fall bist du für PC?

Optimist schrieb:Dass Gläubige - vor allem auch noch gleich ALLE - Idionten seien, ist diskriminierend und zudem auch noch beleidigend.

Also darf man sich in diesem Fall nicht die Freiheit herausnehmen, das zu sagen, was man will, weil die politisch Korrekten wieder einmal Druck ausüben?

Bishamon schrieb:Grundgesetz? das hat jetzt aber etwas mit Druck und Zwang zu tun ...
sind das nicht DDR-Methoden?

Das ist jetzt ziemlich albern, auch wenn du es als Frage tarnst, denn es ist eine rhetorische Frage.

Nicht jede Gesellschaft, die ein Grundgesetz hat, muß zwingend eine Diktatur sein, obwohl es sich auch nicht unbedingt ausschließt.

Tripane schrieb:Das ist jetzt ziemlich albern,

Optimist hat einen Code of Conduct mit DDR-Methoden verglichen.
Da ist meine Frage berechtigt ...

peekaboo schrieb:Heißt das, in diesem Fall bist du für PC?

ich hatte nie gesagt, ich sei gegen PC, aber halt alles bitte in Maßen.
Mir gehen halt so manche Genderdinger zu weit.

peekaboo schrieb:Also darf man sich in diesem Fall nicht die Freiheit herausnehmen, das zu sagen,

wer sagt denn dass du das nicht darfst?
Aber man weiß dann halt gleichzeitig, dass du somit alle über einen Kamm geschert und zudem beleidigt hast -> sage ich jetzt nur feststellend, ohne jegliche Wertung.

Also gerne weiter machen, mich stört es nicht.

peekaboo schrieb:Heißt das, in diesem Fall bist du für PC?

Soweit ich das mitverfolgt habe, hat nicht Optimist den Anspruch, pc zu sein, sondern du doch. Also verheddert er sich nicht in Widersprüche, wenn er dich lediglich auf deinen Widerspruch aufmerksam macht.

Tripane schrieb:hat nicht Optimist den Anspruch, pc zu sein,

naja:

Optimist schrieb:ich hatte nie gesagt, ich sei gegen PC, aber halt alles bitte in Maßen.

Tripane schrieb:Soweit ich das mitverfolgt habe, hat nicht Optimist den Anspruch, pc zu sein

das ist richtig.
Und das auch:

Optimist schrieb:ich hatte nie gesagt, ich sei gegen PC,

Das ist kein Widerspruch @Bishamon

Ich spreche so, dass ich nicht bewusst jemanden beleidige oder diskriminiere (falls es doch mal vorkommt und jemand sagt mir das, dann sehe ich das ein und versuche es zu vermeiden).
Aber ich habe nicht diesen komischen politischen Anspruch und diese Definition dazu interessiert mich auch nicht sonderlich.

Das heißt aber noch lange nicht, dass ich gegen PC bin, sondern ich akzeptiere es, wer dafür ist - nur wende ich das nicht in jedem Punkt an, z.B. nicht bei XY:inen...

Optimist schrieb:nur wende ich das nicht in jedem Punkt an, z.B. nicht bei XY:inen...

ist ja auch okay. Zumindest für mich ... :)

Angenommen, ein Unternehmen zwingt die Mitarbeiter, so zu schreiben: ist das ein Problem?

Bishamon schrieb:Angenommen, ein Unternehmen zwingt die Mitarbeiter, so zu schreiben: ist das ein Problem?

würde ich nicht einsehen und einfach nur doof finden.
Nun müsste ich mich entscheiden, mache ich den Mist mit oder kündige ich.

Jedenfalls fänd ich es nicht in Ordnung, wenn man mir somit die "Pistiole auf die Brust setzen" würde. Und das wäre es, wenn man mich vor solch eine Entscheidung stellen würde.

Optimist schrieb:mache ich den Mist mit oder kündige ich.

so wie bei der Vorgabe, eine bestimmte Kleidung zu tragen.
Oder jeden Kunden mit "Willkommen lieber Kunde bei Blubber-Burger" zu begrüßen.

Optimist schrieb:wer sagt denn dass du das nicht darfst?

Nochmal. Um mich geht's hier nicht. Ich bitte dich darauf zu achten nicht in die userbezogene Ebene abzugleiten, vor allem du dies auch nicht gut findest, wenn man das bei dir macht (oder hat sich das geändert?)

Optimist schrieb:Aber man weiß dann halt gleichzeitig, dass du somit alle über einen Kamm geschert und zudem beleidigt hast

Exakt das weiß man dann aber auch bei denjenigen, für die manche Genderdinger zu weit gehen.

Optimist schrieb:Also gerne weiter machen, mich stört es nicht.

Das sah im anderen Faden noch anders aus. Aber gut möglich, daß sich die Ansicht dazu von gestern auf heute geändert hat.

Tripane schrieb:Soweit ich das mitverfolgt habe, hat nicht Optimist den Anspruch, pc zu sein, sondern du doch.

Meiner Treu!
Zitiere doch mal bitte, wo ich gesagt hätte, ich hätte den Anspruch PC zu sein!

Bishamon schrieb:so wie bei der Vorgabe, eine bestimmte Kleidung zu tragen. Oder jeden Kunden mit "Willkommen lieber Kunde bei Blubber-Burger".

ja na klar. Auch da müsste ich mich entscheiden, ob mir das behagt.
Wenn nicht, dann tschüssikovski.

Ist doch mit allem so. Gibt ja auch manches, wo man sich fragen muss, ob man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, da weiter mitzumachen.

peekaboo schrieb:Um mich geht's hier nicht

dann ist ja alles gut.
Da hatte ich was missverstanden.

Bishamon schrieb:so wie bei der Vorgabe, eine bestimmte Kleidung zu tragen.
Oder jeden Kunden mit "Willkommen lieber Kunde bei Blubber-Burger" zu begrüßen.

Alles ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, finde ich. Dinge, die mir naheliegend und zumutbar scheinen, um Kunden zu werben, würde ich als Angestellte eines Unternehmens mittragen. Die Anpassung der Sprache jedoch ist etwas sehr Grundsätzliches. Das würde ich mir überlegen.

peekaboo schrieb:Meiner Treu!
Zitiere doch mal bitte, wo ich gesagt hätte, ich hätte den Anspruch PC zu sein!

Also hast du ihn nicht? Nenne doch einfach deinen Standpunkt, wenn du einen hast.

Optimist schrieb:Wenn nicht, dann tschüssikovski.

ich glaub, das ging in der DDR nicht :)

Tripane schrieb:die mir naheliegend und zumutbar scheinen

soll/darf ein Veganer hinter der Theke die Burger flippen?

Tripane schrieb:Die Anpassung der Sprache jedoch ist etwas sehr Grundsätzliches.

für Kommunikation mit Kunden gibt es oft dicke Vorgaben ...