Political correctness, ein gescheitertes Experiment

shionoro schrieb:aber von oben verordnen, dass keiner mehr diskriminierend reden darf nicht so belächelst.

was ist denn gesetzlich verordnet, dass dich stört?

und darf ein Unternehmen sein eigenes CoC haben (also "von oben verordnen")?

Bishamon schrieb:und darf ein Unternehmen sein eigenes CoC haben (also "von oben verordnen")?

das darf es und hat es auch.
Nur ist die Frage, ist es immer sinnvoll?
Und nervt es möglicherweise?

Ich kenne z.B. Kassiererinnen, welche privat wegen dieser Höflichkeitsfloskeln "hinterm Rücken" die Augen verdrehen.
Ich stelle mir es ehrlich gesagt belastend vor, bei jedem Kunden den gleichen Spruch runter zu leiern.

@Bishamon

Nichts, darüber haben wir ja schon gesprochen. Nur finde ich interessant, dass du das nicht irgendwie zu einfach findest, aber die möglichkeit, durch medien für sensibilität zu sorgen scheinbar schon.

Optimist schrieb:Ich staune übrigens, dass es nicht mehr sind (hätte auf mindestens 50% getippt)

hängt mit deiner gallischen Gegend ab, da ist die Verteilung anders.

shionoro schrieb:Nichts, darüber haben wir ja schon gesprochen.

passt.

shionoro schrieb:zu einfach findest, aber die möglichkeit, durch medien für sensibilität zu sorgen

ganz im Gegenteil, ich halte das sogar für außerordentlich schwierig.

shionoro schrieb:zu einfach findest, aber die möglichkeit, durch medien für sensibilität zu sorgen

Bishamon schrieb:ganz im Gegenteil, ich finde das sogar für außerordentlich schwierig.

was daran findest du schwierig?
In den Serien wird es doch vorgemacht wie einfach es sein kann - und wie gesagt - so ganz ohne Zeigefinger.

Optimist schrieb:was daran findest du schwierig?

eine Änderung des Verhaltens zu bewirken.

Optimist schrieb:so ganz ohne Zeigefinger.

ich steh mehr auf die christliche Methode: Drohen mit dem Höllenfeuer

Bishamon schrieb:eine Änderung des Verhaltens zu bewirken.

Ja aber wie kommst du darauf?
Wie kommst du darauf, dass eine nachhaltige verhaltensänderung eher von einem verbot auf der arbeit erzeugt wird, als davon, dass man eine ganze generation jugendlicher mit hohen reichweiten für solche themen narrativ sensibilisiert?

Bishamon schrieb:eine Änderung des Verhaltens zu bewirken

Ich sehe es als ein Vorleben von Verhaltensweisen - ähnlich wie es Eltern bei Kindern machen.
Diese benutzen auch nicht immer ihren drohenden Finger :)

Bishamon schrieb:ich steh mehr auf die christliche Methode: Drohen mit dem Höllenfeuer

diese sarkastische Anspielung zieht bei mir nicht ;) ... da ich ja auch nicht darauf stehe und auch niemanden damit missionieren würde :)

shionoro schrieb:eine nachhaltige verhaltensänderung eher von einem verbot auf der arbeit erzeugt wird

bei einem CoC geht es in erster Linie um Vermeidung und nicht um Erziehung.
und wenn es einen CoC in Schule, Arbeit und Verein gibt, dann reicht mir persönlich das schon.
Andere mögen das anders sehen ...

Ich weiß ja nicht, wo ihr einkauft, aber ich kenn CoC (was soll das heißen) nur als Band und hier auf den Dörfern kommt es durchaus vor, dass man auch mal auf knurrige, aber authentische Verkäufer trifft, genauso wie auf überbordend freundliche, aber es ist echt. Da wird nix vorgegeben. So gekünstelte Sprüche kenn ich eher von deutschen Tankstellen. "haben sie eine Payback Karte"? "haben sie einen Bausparvertrag"?

shionoro schrieb:Nichts, darüber haben wir ja schon gesprochen. Nur finde ich interessant, dass du das nicht irgendwie zu einfach findest, aber die möglichkeit, durch medien für sensibilität zu sorgen scheinbar schon.

weil es nur eine ist und ganz offensichtlich nicht ausreicht. Weil zum Beispiel Transpersonen meist nicht von Transpersonen gespielt werden, weil zum Beispiel Transpersonen so gut wie immer nur eine Nebenrolle haben und nach wenigen Folgen verschwinden oder sterben. Weil das echte Leben von Transpersonen so gut wie gar nicht dargestellt wird. Ich erwähne Transpersonen, da es ja eigentlich ums Gendern ging.
Auch homosexuelle Menschen werden nicht ausreichend dargestellt und auch nicht einfach "normal", also der tatsächlichen Lebensrealität entsprechend. Fernsehen hat auch einen Bildungsauftrag, ja, sehe ich auch so, aber der wird eben nicht ausreichend wahrgenommen.

Und ganz unabhängig davon kann man auf mehreren Ebenen vorgehen.

shionoro schrieb:Man möchte ja die Sprache allgemein verändern.

tatsächlich? Da übertreibst Du wohl maßlos.

Tussinelda schrieb:Auch homosexuelle Menschen werden nicht ausreichend dargestellt und auch nicht einfach "normal", also der tatsächlichen Lebensrealität entsprechend

das finde ich aber gerade.
Im Freundekreis - darum gehts ja oft in Serien - sind Homosexuelle auch in der Realität weitestgehend anerkannt.
Und bei Fremden gibt es da und dort mal Abwehr, aber auch das wird in den Serien dargestellt.

Dass es zu wenige in den Serie gibt, kann ich nicht beurteilen, weil ich nicht weiß, zu wieviel % es in der Realität Homosexuelle gibt.
Da gibt es Zahlen von 10-20%
Wenn diese stimmen, dann werden sie wirklich zu selten abgebildet. Behinderte auch.

Aber ich finde es schon mal positiv, dass sie ja überhaupt in den Serien abgebildet werden, ist ja besser als gar nicht.

Optimist schrieb:das finde ich aber gerade.

Du kennst die tatsächliche Lebensrealität homosexueller Menschen? Und kannst das beurteilen? Dann erkläre dies mal den Homosexuellen, die sehen das nämlich anders.

Tussinelda schrieb:Du kennst die tatsächliche Lebensrealität homosexueller Menschen? Und kannst das beurteilen?

ich habe schon mit einigen zu tun gehabt, auch viel darüber gelesen. Unvorstellbar? Annektode? Ja, beweisen kann ich das nicht.

Tussinelda schrieb:Dann erkläre dies mal den Homosexuellen, die sehen das nämlich anders.

kommt vielleicht ganz auf die Gegend an.
Zu DDR-Zeiten noch gab es unter dem Dach der evangelischen Kirche (das nur mal nebenbei, weil die ansonsten so konservativ sind) Schwulen- und Lesbengruppen.

Und im Übrigen wurde in der Ex-DDR der Paragraph 175 zuerst abgeschafft, wenn ich mich jetzt nicht sehr irre.

Tussinelda schrieb:Du kennst die tatsächliche Lebensrealität homosexueller Menschen? Und kannst das beurteilen? Dann erkläre dies mal den Homosexuellen, die sehen das nämlich anders.

Nicht „Die“ sondern Teile davon.
Und ja ich kenne Pärchen die kein Problem damit haben. Sie gehen aus, haben ihr Privat- und Arbeitsleben nicht anders als Heteros.
Und ja, alle drei Paare verheimlichen nicht das sie homosexuell sind.
Und das in einer Kleinstadt im Süddeutschen bzw ein Paar (Lesben) in Zürich lebend

cachalot schrieb:in Zürich lebend

hm ...

Schwulenfeindliche Übergriffe im angeblich so offenen Zürich? Im letzten Jahr haben mehrere homophobe Attacken für Empörung gesorgt.

https://www.nzz.ch/zuerich/homophobe-gewalt-in-zuerich-drei-angreifer-verurteilt-ld.1568640?reduced=true

Optimist schrieb:kommt vielleicht ganz auf die Gegend an.
Zu DDR-Zeiten noch gab es unter dem Dach der evangelischen Kirche (das nur mal nebenbei, weil die ansonsten so konservativ sind) Schwulen- und Lesbengruppen.

Und im Übrigen wurde in der Ex-DDR der Paragraph 175 zuerst abgeschafft, wenn ich mich jetzt nicht sehr irre.

das hat jetzt was genau mit irgendwas zu tun? Bist Du in der DDR auf die Straße gegangen und hast für Homosexuellenrechte gekämpft?
Und kennst deshalb deren Lebensrealität?

cachalot schrieb:Nicht „Die“ sondern Teile davon.
Und ja ich kenne Pärchen die kein Problem damit haben. Sie gehen aus, haben ihr Privat- und Arbeitsleben nicht anders als Heteros.
Und ja, alle drei Paare verheimlichen nicht das sie homosexuell sind.
Und das in einer Kleinstadt im Süddeutschen bzw ein Paar (Lesben) in Zürich lebend

:ask: kein Problem womit? Es ging darum, dass die ganz normale Lebensrealität homosexueller Menschen zu kurz kommt.

Tussinelda schrieb:Und kennst deshalb deren Lebensrealität?

ich schrieb doch schon, ich kenne diese Lebensrealität von dem Raum wo ich lebe.

Und das bitte mit beachten:

Optimist schrieb:kommt vielleicht ganz auf die Gegend an

cachalot schrieb:Nicht „Die“ sondern Teile davon

Tussinelda schrieb:Es ging darum, dass die ganz normale Lebensrealität homosexueller Menschen zu kurz kommt.

es gab aber mal eine Zeit, da wurde es zunehmend besser für sie.
Schon alleine der CSD war ein großer Fortschritt, den gabs auch schon zu DDR-Zeiten.

Wie es mittlerweile ist, obs da wieder Rückschritte gibt, kann ich nicht beurteilen.
Hatte schon längere Zeit nicht mehr mit der "Szene" zu tun (ja so nannte man das damals, war aber nicht abwertend gemeint).

Um so schlimmer, wenn es anscheinend gesellschaftliche Kräfte gibt, welche das wieder verschlimmert haben.

@Bishamon
Natürlich gibt es das. Ja und? In Zürich leben knapp 400.000 Menschen.
Es gibt Vergewaltigungen, Diebstahl, Mord, Einrüche.
Und? Viele Frauen fühlen sich trotzdem sicher.
Homosexuelle werden auch dumm angemacht. Ab und an. Und? Die beiden haben das halt noch nie erlebt. Weder im privaten Umfeld, der Nachbarschaft noch beim Shoppen oder ausgehen.
Die eine davon hat eher ein Problem damit das sie Deutsche ist und man das hört. Das wirft mehr Probleme auf

Tussinelda schrieb::ask: kein Problem womit? Es ging darum, dass die ganz normale Lebensrealität homosexueller Menschen zu kurz kommt.

Deine Worte

Tussinelda schrieb:Du kennst die tatsächliche Lebensrealität homosexueller Menschen? Und kannst das beurteilen? Dann erkläre dies mal den Homosexuellen, die sehen das nämlich anders.

Und das ist halt falsch. Nicht die sehen das so sondern nur Teile von denen