Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

Felix84 schrieb:So eine Masse an Menschen die gar nichts Wissen über die Geschichte der westlichen Welt. Ihre Philosophen und die Literatur.

Also wenn ich mir die Busladungen chinesischer Touristen anschaue, die tagtäglich alleine in Deutschland ausgeschüttet werden, kann ich mir nicht vorstellen, dass "die" nichts über die westliche Welt wissen. Hier mal die Aussage einer chinesischen Touristin, die das Schloss Neuschwanstein besucht hat:

Die größte Gruppe sind aber nicht die Amerikaner, sondern die Chinesen. Im vergangenen Jahr haben sie die Japaner abgelöst. „Ich bin nur für das Schloss gekommen“, sagt Jiangchuan He (16) aus der Nähe von Shanghai. „Das hier ist weltberühmt. Ich glaube, die meisten Chinesen kennen es. Es ist für uns ein Symbol für Europa.“

Quelle: https://www.fr.de/ratgeber/reise/warum-schloss-neuschwanstein-viele-touristen-bann-zieht-11096049.html

Felix84 schrieb:So eine Masse an Menschen die gar nichts Wissen über die Geschichte der westlichen Welt. Ihre Philosophen und die Literatur.

Wer weiß das im Westen umgekehrt schon von China oder Indien?

paranomal schrieb am 18.03.2022:Die Abwanderung der Produktion in Niedriglohnländer ist im globalisierten Kapitalismus ein ganz normaler Vorgang. Diese Entwicklung lässt sich auch nicht einfach umkehren. Das hat mit der C02-Bepreisung gar nichts zu tun.

Je automatisierter die Produktion wird, desto wichtiger wird billige Energie.

@militarynerd
Wahrscheinlich weniger als in unserer Gesellschaft.
Es gibt allerdings ein paar wenige, darunter Zähle ich mich auch, die sich etwas mit deren Geschichte befassen.

Zum Thema Energie, kommen wir unweigerlich nicht um Atom Energie herum. Wobei sie nicht wesentlich billiger ist, wie die Alternativen Energien, Die bisherige AKW Anlagen.
Wohin ich gehen würde, währen Flüssigsalz-Reaktor-Anlagen, die in den 1960er gebaut und erfolgreich getestet wurde.
Diese Anlage war quasi Krisensicher.
Leider, stieg man nicht in diese Richtung ein.

In Deutschland, haben wir vor Allem ein Problem der Energiespeicherung auf Zeit und mit der Energiebelieferung von grossen Unternehmen.
Ich Frage mich, warum hat zb BASF, keine "eigene" Gasspeicher um sein Betrieb für 6 Monate zu Garantieren.
Falls diese Energie nicht gebraucht würde, könnte man etwas an umliegende Gemeinden abgeben.

Selbst die Stadt Kiel hat eigene Gasspeicher in der Erde, auf Vorrat.

Bauli schrieb am 16.03.2022:Wir China umgarnen? Sollten wir Ihnen Unternehmensgeheimnisse zuspielen?

Die Zeit ist vorbei. Der jetzige 5Jahresplan sieht vor das man auch im. Hightech Sektor nur noch die notwendigsten Produkte importiert, ansonsten hat man die eigenen zu nehmen - und das ist ein sehr großes Zeichen. Die können sich mittlerweile sowas leisten.
Wir sprechen hier von KI als irgendeine Neuheit, die Wahrheit ist, daß deutsche Produktentwickler nach China reisen und dort an den unglaublichen Datenmengen partizipieren, redet keiner drüber, ist aber so. Vor paar Jahren haben deutsche Ingenieure dort noch Vorträge gehalten, wie KI Chips implementiert werden, alles vorbei. Was wir selber auf die Reihe bekommen bekommen sieht man an der Digitalisierung der Fahrzeuge von deutschen Herstellern, speziell VW Audi Skoda - Katastrophe.

tomkyle schrieb:Wahrscheinlich weniger als in unserer Gesellschaft.

Sorry, wenn ich jetzt so vom Leder ziehe, aber die meisten Deutschen sind fürchte ich kulturell vollkommen ungebildet, ich denke die wenigsten haben die ganze Bibel gelesen, den Koran, Faust, Siddharta, da hört es bei mir selbst auch schon auf. Kafka, Nietzsche, Tolstoi, Konfuzius werden die meisten, mich eingeschlossen, auch nur dem Namen nach kennen.

Wer nicht wenigstens die Bibel gelesen hat, ist kulturell gesehen ein Barbare, ich denke da sind die Chinesen bzw. Asiaten insgesamt uns voraus, d.h. dass sie die Bibel gelesen haben, aber wenigstens mit den bedeutsamsten Werken ihrer Kultur vertraut sind. Welcher Deutscher unter 50 ist das heute, wenn man ehrlich ist?

@militarynerd
ob die kulturelle Bildung in China irgendwas über das Kulturverständnis der Bevölkerung aussagt, wage ich zu bezweifeln. Kultur ist dort kein common sense sondern Diktat.

militarynerd schrieb:Welcher Deutscher unter 50 ist das heute, wenn man ehrlich ist?

Stimme zu.

militarynerd schrieb:aber wenigstens mit den bedeutsamsten Werken ihrer Kultur vertraut sind. Welcher Deutscher unter 50 ist das heute, wenn man ehrlich ist?

Wenn man da in Deutschland fragt, wird eh nur auf die Dichter (Romantik) und nie auf die Denker (Aufklärung) verwiesen. Was leider symptomatisch für das deutsche Nationalverständnis ist.

paranomal schrieb:Wenn man da in Deutschland fragt, wird eh nur auf die Dichter (Romantik) und nie auf die Denker (Aufklärung) verwiesen. Was leider symptomatisch für das deutsche Nationalverständnis ist.

Kannst du das näher ausführen? Ich kenne auch nur Faust, Siddharta, Bahnwärter Thiel und den den Erlkönig.

militarynerd schrieb:Kannst du das näher ausführen? Ich kenne auch nur Faust, Siddharta, Bahnwärter Thiel und den den Erlkönig.

Er redet wahrscheinlich z.B. von Hume, Voltair, Kant, Humboldt etc.
Ok, Hume und Voltair sind keine Deutschen, hatten aber einigen direkten und indirekten Einfluss auf die Aufklärung und Philosophie in Deutschland.

militarynerd schrieb:Wer nicht wenigstens die Bibel gelesen hat, ist kulturell gesehen ein Barbare

Ist das so? Ich selbst habe die Inhalte der Bibel zwar natürlich als relevant für Christen und für viele kulturelle Aspekte der westlichen Welt gehalten, aber ob man sie wirklich komplett gelesen haben muss? Ich muss zugeben, ich habe sie nie im Originaltext mehr als auszugsweise gelesen. Bin ich deswegen wirklich ein Barbare, obwohl ich mich sehr für Kultur und Kunst interessiere und mich beispielsweise intensiv mit klassischer Musik und (Musik-)theater befasse?

Auch den Koran habe ich nur auszugsweise im Rahmen meines interkulturellen Zertifikatsstudiums gelesen. Den Faust haben wir in der Schule komplett gelesen, Kafka teilweise.

martenot schrieb:Bin ich deswegen wirklich ein Barbare

Das Barbarentum liegt in unserem germanischen Blut. Spührst Du denn nicht diesen Drang? Den Drang über den Rhein zu springen und das römische Reich zu zerschlagen?

Original anzeigen (0,2 MB)

Interessant ist dass alle großen deutschen Zeitungen aktuell über XI Xingping und seinen "Krönungsparteitag" berichten und alle schreiben mehr oder weniger das gleiche...das man kaum etwas persönliches über diesen xi weiß außer offizieller propaganda. Ist der so wie der Nordkoreaner oder doch anders? Also von der brutalität/ größenwahnsinn her...

@peterlee

Allerdings schreibt man auch über seine Reden. Es gibt einige Experten, die glauben das China viel früher gegen Taiwan losschlagen wird, als erwartet.

Bisher hatte man das Jahr 027 im Auge.

https://www.focus.de/politik/der-china-versteher/analyse-vom-china-versteher-greift-china-taiwan-an-fuer-chinas-anfuehrer-xi-draengt-die-zeit_id_148313855.html

Jetzt scheint es doch schneller zu gehen.

https://www.spiegel.de/ausland/usa-warnen-vor-chinas-viel-schnellerem-zeitplan-bei-taiwan-frage-a-251fa5a2-50d1-4f22-89cd-824d94642141

https://www.tagesspiegel.de/politik/zeitfenster-2022-oder-2023-us-admiral-rechnet-mit-invasion-chinas-in-taiwan-in-absehbarer-zeit-8775364.html

Jetzt könnte es schon zum Jahreswechsel soweit sein :(

Na eher unwahrscheinlich.

Da müssten sie langsam aber schon Mal etwas aufbauen dafür.

Taiwan Invasion ist komplexer als der dday.

Cthulhus_call schrieb:Jetzt könnte es schon zum Jahreswechsel soweit sein

Wäre zumindest ein guter Plan um einen Rekord zu setzen wie man 20 Jahre Fortschritt in China wieder rückabwickelt...

So gesehen wäre dies dann auch ziemlich sicher der 3. Weltkrieg, ob atomar oder nicht.

@taren
mir macht eher Sorgen was danach kommt.
Wenn China sich Taiwan einverleibt und damit deren Weltmarktführerschafft in der Chipproduktion (das ist meiner Meinung nach das einzige Motiv) dann hat China die ganze Welt in der Hand und niemand kann diesen Chips noch trauen (der Huawei-Effekt)...
Westeuropa sollte schleunigst eigene Chipproduktionen der neuesten Verfahren wie sie in Taiwan gemacht werden, hochziehen.

behind_eyes schrieb:(das ist meiner Meinung nach das einzige Motiv)

Naja, Geopolitik und vor allem der gute alte Nationalismus spielen da auch schon noch ne Rolle.

@cyberbeep
ein Vorwand meiner Meinung nach, an der Chipherrschafft hängt imo das Überleben von China ab wenn man berücksichtigt das sie Global Player #1 werden wollen.

Auf dem Taipei Forum, einem Wirtschaftsgipfel im April 2021, erinnert sich der Gründer, wie er damals beim größten amerikanischen Chiphersteller Intel erfolglos um Investitionen warb. Heute hat TSMC Intel klar überholt – auf dem Markt und in der Entwicklung. Intel arbeitet noch am Sieben-Nanometer-Chip. TSMC ist zwei Generationen voraus und wird Mitte 2022 sein Drei-Nanometer-Modell auf den Markt bringen. Jeder vierte Chip weltweit stammt heute aus taiwanischer Produktion, freut sich der Gründer.
„Fast jeder Mensch verwendet im Alltag Halbleiterchips von TSMC. Ich muss Ihnen gestehen, ich verwende ein Hörgerät. Und ich habe festgestellt, dass auch das einen TSMC-Chip hat. Wie ich das festgestellt habe? Der Verkäufer bietet mir alle drei Jahre ein neues Modell an. Ich habe es oft gekauft, aber ehrlich gesagt, ein Unterschied ist nicht zu merken.“
Chinas Halbleiterproduktion liegt fünf Jahre zurück
Dass Taiwans Halbleiter heute Weltspitze sind, haben sie amerikanischem Wissenstransfer und den strukturellen Anreizen der Regierung zu verdanken. Aber der große Nachbar will aufholen: China hat das Projekt „Made in China 2025“ gestartet – das soll den Ausbau der heimischen Tech-Branche bewirken. 70 Prozent des eigenen Chipbedarfs will die Volksrepublik China bald selbst bedienen.
Unwahrscheinlich, meint Elektrotechniker Morris Chang: „Die Konkurrenz aus China liegt nach 20 Jahren und zig Milliarden US-Dollar an Subventionen in der Halbleiterproduktion immer noch über fünf Jahre hinter TSMC zurück. Im Halbleiterdesign liegt es ein, zwei Jahre hinter Taiwan und den USA. China ist noch kein Gegner.“
Und der Rest der Welt? Der ist abhängig von der Chipfertigung in einer instabiler werdenden Weltregion. Amerikanische und europäische Bestrebungen, die heimische Chipproduktion auszubauen, sind verständlich – aber nicht immer realistisch. Der US-Forscher Thomas Shattuck erinnert daran, dass eine einzige Halbleiterfabrik 20 Milliarden US-Dollar kostet.
„Du kannst nicht einfach mit dem Finger schnipsen und eine Halbleiterfabrik bauen. Die Entwicklung dauert viele Jahre. Bis sich jemand entschließt, zig, wenn nicht hunderte, Milliarden Dollar einzusetzen, um mit TSMC zu konkurrieren, bestimmt TSMC für die nächsten zehn, zwanzig Jahre das Spiel.“

Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/taiwans-chip-produzent-tsmc-systemrelevant-fuer-die-welt-100.html

behind_eyes schrieb:mir macht eher Sorgen was danach kommt.
Wenn China sich Taiwan einverleibt und damit deren Weltmarktführerschafft in der Chipproduktion (das ist meiner Meinung nach das einzige Motiv) dann hat China die ganze Welt in der Hand und niemand kann diesen Chips noch trauen (der Huawei-Effekt)...
Westeuropa sollte schleunigst eigene Chipproduktionen der neuesten Verfahren wie sie in Taiwan gemacht werden, hochziehen.

Da machst du dir eher die falschen Sorgen, weil wenn China Taiwan einverleibt, dann wird dann nicht mehr viel übrig sein von der Chipproduktion und da es Jahre dauert diese wieder aufzubauen... was China einverleiben wird ist Taiwan und Ruinen und ich glaub das wissen sie auch.

Was allerdings bleibt ist, dass die Weltwirtschaft sich dann nach neuen Standorten für die Produktion aussuchen muss.

taren schrieb:Da machst du dir eher die falschen Sorgen, weil wenn China Taiwan einverleibt, dann wird dann nicht mehr viel übrig sein von der Chipproduktion und da es Jahre dauert diese wieder aufzubauen... was China einverleiben wird ist Taiwan und Ruinen und ich glaub das wissen sie auch.

Never, die Chipmasken von TMSC sind derzeit quasi unbezahlbar, nur Taiwan besitzt diese und sie sind der Schlüssel zur Chipherrschafft. Dafür liegt China imo zuviel an Wirtschaftsstärke.

taren schrieb:Was allerdings bleibt ist, dass die Weltwirtschaft sich dann nach neuen Standorten für die Produktion aussuchen muss

Produktion ist das eine, aber Technologie das andere.. Es wird auch für den Westen noch Jahre wenn nicht Jahrzehnte dauern das aufzuholen was Taiwan hat.