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Sind Bündnis90/Die Grünen wissenschaftsfeindlich?

386 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Wissenschaft, Alternative Medizin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sind Bündnis90/Die Grünen wissenschaftsfeindlich?

09.09.2017 um 14:19
@Argus7
Zitat von Argus7Argus7 schrieb: Kritiker
Kritiker merken viel an. Bei jeder methode. Im ersten moment ging es aber um eine erhöhung der nutzfläche, falls du den zusammenhang noch im hinterkopf hast.
Zitat von Argus7Argus7 schrieb:Es ist in deinem letzten Kommentar so ziemlich alles falsch, was du behauptest.
Das möchte ich übrigens immernoch genauer wissen.

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09.09.2017 um 15:11
@gastric

Ich habe mir zu Vertical Farming gerade etwas durchgelesen. Der Ansatz ist einerseits zwar nicht schlecht, um die Versorgung der Städte mit landwirtschaftlichen Produkten zu erleichtern, aber von der Ökobilanz her verheerend, da zum einen Fläche zugebaut wird (Hier könnte man argumentieren, dass das in Städten doch sowieso der Fall ist, aber dann könnte man ebenfalls argumentieren, warum versiegelte Flächen nicht auflockert, um z.B. Parkanlagen anzulegen, die die Luft vom Staub reinigen und eine Schadstoffsenke darstellen würden).

Zum anderen wird pro Fläche der Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln höher, weil er sich pro Etage addiert. Das Abwasserproblem, das ohnehin bereits in den Städten präsent ist, wird verschärft, da pro Flächeneinheit ebenfalls eine Addierung der Schadstoffmengen in Gestalt von kontaminiertem Abwasser erfolgt. Bei konventioneller Landwirtschaft gelangen Dünger und Schadstoffe in das Grundwasser, nachdem sie im Boden gefiltert worden sind.

Wie das Beispiel Rotterdam zeigt, gelingt hierbei noch keine Recycling-Struktur, die das Ganze tragfähig machen würde:
Das System sei außerdem abhängig von Futtermitteleinfuhr aus Übersee für die tierische Produktion, in die andere Richtung würde ein Rücktransport von organisch gewonnenem Dünger erfolgen.
In der Summe hätte man damit also immer noch einen hohen Flächenverbrauch für landwirtschaftliche Nutzflächen außerhalb der Städte, so dass das Grundkonzept wohl nur dafür tauglich ist, die Gemüseversorgung zu verbessern, aber keine nennenswerte Alternative zum üblichen Flächenverbrauch in der Landwirtschaft darstellt.


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09.09.2017 um 16:00
@ATGC
Zitat von ATGCATGC schrieb:da zum einen Fläche zugebaut wird (Hier könnte man argumentieren, dass das in Städten doch sowieso der Fall ist, aber dann könnte man ebenfalls argumentieren, warum versiegelte Flächen nicht auflockert, um z.B. Parkanlagen anzulegen, die die Luft vom Staub reinigen und eine Schadstoffsenke darstellen würden).
Man könnte schon jetzt argumentieren, dass dies eben nicht der fall ist. Man kann aber auch beides kombinieren :D
Zitat von ATGCATGC schrieb:Zum anderen wird pro Fläche der Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln höher, weil er sich pro Etage addiert.
Das hängt von der methode ab. Offen hast du recht, geschlossen dürften es sowohl schädlinge als auch unkräuter deutlich schwerer haben, sich überhaupt zu behaupten. Sprühen im bedarfsfall und nicht vorbeugend.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Bei konventioneller Landwirtschaft gelangen Dünger und Schadstoffe in das Grundwasser, nachdem sie im Boden gefiltert worden sind.
Filtern könnma auch, sowohl abwasser als auch abluft kann (vor)gefiltert werden. Wahrscheinlich schaffen wir das maschinell sogar besser, als die böden. Unser grundwasser ist vielerorts mit nitrat belastet. Es könnte aufgrund dessen mal wieder eine preiserhöhung beim trinkwasser kommen.
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2017-06/umweltbundesamt-trinkwasser-nitrat-belastung-preiserhoehung
Zitat von ATGCATGC schrieb:Wie das Beispiel Rotterdam zeigt, gelingt hierbei noch keine Recycling-Struktur, die das Ganze tragfähig machen würde:
Rotterdam hat auch nur mastanlagen mit grünanbau auf engstem raum zusammengebracht. Allein die anzahl an tieren ist auf solch enge nicht tragbar.
Zitat von ATGCATGC schrieb:aber keine nennenswerte Alternative zum üblichen Flächenverbrauch in der Landwirtschaft darstellt.
Es muss keine alternative sein. Es soll auch keine sein. Es ist eine weitere zusätzliche möglichkeit ungenuzten raum wieder zu nutzen. Von mir aus kann dieses doofe hochhaus in der stadt einem minipark weichen...... oder anderweitig genuzt werden.


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09.09.2017 um 16:46
Zitat von gastricgastric schrieb:Man kann aber auch beides kombinieren
Dann hättest Du kontaminiertes Gemüse - auch nicht so toll ...
Zitat von gastricgastric schrieb:geschlossen dürften es sowohl schädlinge als auch unkräuter deutlich schwerer haben, sich überhaupt zu behaupten.
Geschlossen wären dann Hydrokulturen weniger aufwändig in Bezug auf Bodenqualitätserhaltung, dafür aber Gemüse liefernd, was qualitativ minderwertig, weil nach nichts schmeckend ist (wie früher die "Holland-Tomaten", was heute die "Spanien-Tomaten" aus Almeria sind. Und wie es dort aussieht, lässt Vertical Farming zu einer Giftküche verkommen!).
Zitat von gastricgastric schrieb:Sprühen im bedarfsfall und nicht vorbeugend.
Das Gegenteil ist der Fall - nur dass sich dann die Sprühmittel zusätzlich zu den anderen Abgasen in der Stadt verteilen, sobald man die Gewächshausetagen etwas lüftet ...
Zitat von gastricgastric schrieb:Filtern könnma auch, sowohl abwasser als auch abluft kann (vor)gefiltert werden.
Schön. Und woher nehmen wir die Filter - und noch interessanter - was machen wir danach mit den Filtern?
Zitat von gastricgastric schrieb:Allein die anzahl an tieren ist auf solch enge nicht tragbar.
Eben. Darum geht das Gesamtkonzept auch finanziell nicht auf, weil angedacht war, mit der anfallenden Gülle die Grünanbau-Flächen zu düngen, welche im Gegenzug neben Gemüse auch Futterpflanzen für die Viehzucht liefern sollten - ein geschlossenes System also, was aber nicht aufging ...
Zitat von gastricgastric schrieb:Es muss keine alternative sein. Es soll auch keine sein.
Doch, es muss eine Alternative sein, da anderenfalls der Flächenbedarf zur Ernährungssicherung so groß wird, dass die ökologische Tragfähigkeit der Erde auf die Biodiversität massiv durchschlägt - das Artensterben würde sich noch weiter beschleunigen, weil die verfügbaren ökologischen Nischen für die ursprüngliche Flora und Fauna zu stark zurückgedrängt werden. Und das schlägt dann auf die Landwirtschaft wieder zurück (Devastierungseffekte usw.).

Wenn Vertical Farming allerdings nur eine Art Luxus darstellt, der der ökologischen Grundbelastung nur noch eine weitere Etage draufdrückt, dann kann man das im großen Stil auch von vornherein sein lassen und stattdessen Grünflächen in der Stadt anlegen, statt Farm-Hochhäuser ...


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10.09.2017 um 08:35
Zitat von ATGCATGC schrieb:Dann hättest Du kontaminiertes Gemüse - auch nicht so toll ...
Nein hätte ich nicht. Eine kombination bedeutet nicht, dass gemüse im park wächst. Es gibt konzepte mit freistehenden bäumen und parkanlagen und indoor anpflanzungen.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Geschlossen wären dann Hydrokulturen weniger aufwändig
Weswegen auch hydrokulturen teil des konzeptes sind.
Zitat von ATGCATGC schrieb:dafür aber Gemüse liefernd, was qualitativ minderwertig, weil nach nichts schmeckend ist (wie früher die "Holland-Tomaten", was heute die "Spanien-Tomaten" aus Almeria sind.
muss sich der konsument wenigstens geschmacklich nicht umorientieren :troll:
Zitat von ATGCATGC schrieb:Das Gegenteil ist der Fall - nur dass sich dann die Sprühmittel zusätzlich zu den anderen Abgasen in der Stadt verteilen, sobald man die Gewächshausetagen etwas lüftet ...
Das gegenteil ist eben nicht zwangsläufig der fall..... je nach konzept. Und zur belüftung: abluftfilter. Sie sind in schweineställen bspw sowieso vorgeschrieben.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Schön. Und woher nehmen wir die Filter - und noch interessanter - was machen wir danach mit den Filtern?
Was machen wir aktuell mit filtern? Wo kommen sie aktuell her?
Zitat von ATGCATGC schrieb:Eben. Darum geht das Gesamtkonzept auch finanziell nicht auf, weil angedacht war, mit der anfallenden Gülle die Grünanbau-Flächen zu düngen, welche im Gegenzug neben Gemüse auch Futterpflanzen für die Viehzucht liefern sollten - ein geschlossenes System also, was aber nicht aufging ...
In rotterdam wurde ein! konzept versucht zu verwirklichen... aber das ging aufgrund des zu hohen tierbesatzes völlig daneben. Zuviel gülle, aber zu wenig platz zum ausbringen und gleichzeitig zu wenig platz, um futtermittel herzustellen. Weniger viehzeug hätte da geholfen. Deswegen sage ich ja auch, dass vertical farming keine alternative zuer herkömmlichen methode ist, sondern eine zusätzliche. Gehen wir von der fleischproduktion aus, dann kann diese auf diese art und weise nicht gestemmt werden. Gehen wir aber davon aus, dass wir mehrheitlich grünzeug auf diese weise produzieren, dann geht das konzept auf. Ein geringer tierbesatz zur unterstützung, rest gülle von aussen, um die überdüngung der felder dort zu reduzieren und wir kommen der sache näher. Über 1mio federviecher und 300.000 schweine fressen viel und produzieren viel scheiße. Sowas kann nicht funktionieren. Will man die fleischproduktion aber nicht dort vollständig realisieren, sondern "nur" unterstützen, dann sieht die sache anders aus.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Wenn Vertical Farming allerdings nur eine Art Luxus darstellt, der der ökologischen Grundbelastung nur noch eine weitere Etage draufdrückt, dann kann man das im großen Stil auch von vornherein sein lassen und stattdessen Grünflächen in der Stadt anlegen, statt Farm-Hochhäuser ...
Lies dich nochmal bitte ausführlicher in die möglichkeiten ein und in die unterschiedlichen konzepte. Interessant sind vor allem die, die keinen tierbesatz bis unter die decke annehmen. Interessant sind die, die mit der umliegenden landwirtschaft zusammenarbeiten. Interessant sind aber auch die kleinen projekte, die vertical farming bspw in restaurants bringen, wie zb. aktuell in berlin:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/trend-vertical-farming-in-berlin-ein-restaurant-mit-eigener-gemuesefarm/19690962.html


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10.09.2017 um 12:11
Zitat von gastricgastric schrieb:Eine kombination bedeutet nicht, dass gemüse im park wächst.
Eine Kombination bedeutet aber, dass Schadstoffsenke und Vertical Farming im Verbund funktionieren. Sprich: Entweder man lockert Versiegelungen auf und macht Parkflächen daraus oder man tut das nicht und hat dann weiterhin versiegelte Flächen - nur dass dann einige Häuser als Farmen genutzt werden, die dann mit ihrem Grünpflanzenbewuchs u.a. auch als Schadstoffsenke fungieren (was dann zu den Kontaminationen führt). Natürlich kann man rings um die Häuser noch ein paar Bäume anpflanzen, aber der schadstoffsenkende Effekt ist dann geringer als wenn man die gesamte Fläche entsiegelt und zum Park umgestaltet hätte.
Zitat von gastricgastric schrieb:Weswegen auch hydrokulturen teil des konzeptes sind.
Was dann wieder die Belastung der Flüssigkeiten zunehmen lässt - mithin also die Abwasserfracht, die sich dann in konzentrierterer Form in die Klärwerke ergießt ...
Zitat von gastricgastric schrieb:muss sich der konsument wenigstens geschmacklich nicht umorientieren
Ja klar, der Konsument kann die Sch*** dann gefälligst fressen, die dort produziert wird. Um eventuelle Risiken und Nebenwirkungen kümmert sich dann ja die pöhse Pharma-Lobby, nicht wahr? :troll:
Zitat von gastricgastric schrieb:Das gegenteil ist eben nicht zwangsläufig der fall..... je nach konzept.
Na dann informiere Dich mal, was bei Hydrokultur in großem Maßstab so abläuft:

http://www.berliner-zeitung.de/im-winter-kommt-unser-gemuese-aus-suedeuropa--weil-es-oft-zu-frueh-geerntet-wird--fehlen-wichtige-inhaltsstoffe-fruehreif-und-geschmacksarm-16299658
Zitat von gastricgastric schrieb:Und zur belüftung: abluftfilter. Sie sind in schweineställen bspw sowieso vorgeschrieben.
Das klappt vielleicht bei Ammoniak, aber eben nicht mehr so reibungslos bei Pestiziden. Das heißt: Während des Spritzens sollte man besser nicht lüften, sondern warten, bis sich die Tröpfchen abgesetzt haben - u.a. in der Nährlösung ...
Zitat von gastricgastric schrieb:Was machen wir aktuell mit filtern? Wo kommen sie aktuell her?
Aus der Industrie. Von hier zum Beispiel. Und wohin? - Na in den Sondermüll bzw. in den Giftmüll, wo endgelagert werden muss, bis in alle Ewigkeit, weil sich solche Gifte nicht einfach abbauen.
Zitat von gastricgastric schrieb:Will man die fleischproduktion aber nicht dort vollständig realisieren, sondern "nur" unterstützen, dann sieht die sache anders aus.
Auch dann ergibt sich aber eine Kosten-Nutzen-Analyse. Und wenn sich dann herausstellt, dass der Aufwand z.B. für Bau und Unterhalt des Farmhauses die eingefahrenen Einnahmen durch Verkauf überschreitet, dann lohnt sich das eben nicht. Und erfahrungsgemäß spart man zuerst bei den Aufwendungen für Umweltauflagen ...
Zitat von gastricgastric schrieb:Interessant sind aber auch die kleinen projekte, die vertical farming bspw in restaurants bringen, wie zb. aktuell in berlin:
Ja, auf diesen Nischensektor wird sich das wahrscheinlich auch einpegeln.


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10.09.2017 um 12:53
Zitat von ATGCATGC schrieb:Natürlich kann man rings um die Häuser noch ein paar Bäume anpflanzen, aber der schadstoffsenkende Effekt ist dann geringer als wenn man die gesamte Fläche entsiegelt und zum Park umgestaltet hätte.
Aber immernoch höher, als wäre das baufällige hochhaus noch am rumstehen, weil es aus kostengründen niemand abreissen und entsorgen will. Und da kein druck von aussen kommt aufgrund hoher schadstoffe oder aber zu wenigen anbauflächen, wird sich dahingehend auch wenig bis gar nichts ändern.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Was dann wieder die Belastung der Flüssigkeiten zunehmen lässt - mithin also die Abwasserfracht, die sich dann in konzentrierterer Form in die Klärwerke ergießt ...
Da kann ich nur nochmals auf unterschiedliche gesamtkonzepte hinweisen, von denen einige einen flüssigkeitskreislauf beinhalten. Betrachtet man alles nur isoliert, wirds schwierig :D
Zitat von ATGCATGC schrieb:Ja klar, der Konsument kann die Sch*** dann gefälligst fressen, die dort produziert wird. Um eventuelle Risiken und Nebenwirkungen kümmert sich dann ja die pöhse Pharma-Lobby, nicht wahr? :troll:
Wo ist der unterschied zu jetzt? ^^ Ob ich nun von konventioneller züchtung spreche, von grüner gentechnik oder gemüse ausm reaktor.... alles kann gesundheitliche folgen haben und um diese kümmert sich die pharmalobby. Will man das verhindern, hilft nur ökologische landwirtschaft mit naturbelassenem und bereits bekannten saatgut
Zitat von ATGCATGC schrieb:Na dann informiere Dich mal, was bei Hydrokultur in großem Maßstab so abläuft:
Das häufige wechslen der plastikplanen würde entfallen, organischer abfall kompostiert sogar innerhalb der anlage möglich, folgen der monokultur sind nicht zu erwarten, da vertical farming nicht auf monokulturen setzen sollte/wird. Die geschmacklosen sorten, die zum verschicken angepflanzt werden, entfallen, da heimische produktion vor ort und keine langen wege geplant sind. Das bedeutet ebenfalls nicht unreif ernten, sondern in einem reiferen stadium, was ebenfalls förderlich für inhaltsstoffe und geschmack ist.

Es ist ja richtig, dass zu früh geerntete tomaten (und allgemein gemüse) aus anderen ländern nicht gerade eine geschmacksexplosion hervorruft und nährstoffmäßig das beste bietet, aber ich habe gerade auch keine ahnung, wie du spanische hydrokultur mit vertical farming hydrokulturen vergleichen willst.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Und wohin? - Na in den Sondermüll bzw. in den Giftmüll, wo endgelagert werden muss, bis in alle Ewigkeit, weil sich solche Gifte nicht einfach abbauen.
Ich würde industrieabluft nur bedingt mit abluft aus der landwirtschaft vergleichen. Die meisten pestizide sind biologisch abbaubar. Das ist bei feinstaub bspw nur bedingt der fall.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Auch dann ergibt sich aber eine Kosten-Nutzen-Analyse. Und wenn sich dann herausstellt, dass der Aufwand z.B. für Bau und Unterhalt des Farmhauses die eingefahrenen Einnahmen durch Verkauf überschreitet, dann lohnt sich das eben nicht.
Wie bei allem.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Ja, auf diesen Nischensektor wird sich das wahrscheinlich auch einpegeln.

Auch hier verweise ich wieder auf das tee trinken beim abwarten. Es ist aktuell noch zukunftsmusik aus dem einfachen grund, weil vieles noch nicht zufriedenstellend realisierbar ist... aktuell. Nicht nur die gentechnik entwickelt sich weiter, auch andere bereiche. Wäre ja auch tragisch, wenn nicht :D


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10.09.2017 um 13:09
Zitat von gastricgastric schrieb:Wo ist der unterschied zu jetzt?
Der Unterschied zu jetzt besteht darin, dass - wenn sich vertical farming in großem Stil durchsetzen würde - in den Städten nur noch dieses Gemüse in den Handel kommt, da bei anderen Produkten die Transportwege hinzuberechnet werden müssen, die dann den Preis nach oben treiben. Ausnahme natürlich die Importe aus Übersee, wo auf Masse produziert wird und nicht auf Qualität, so dass sich das für die Produzenten und Nahrungsmittelkonzerne auch lohnt.

Neben Übersee-Produkten haben wir hier jedoch auch Produkte zur Auswahl, die aus inländischer und regionaler Produktion stammen - und damit in der Regel weniger kontaminiert sind als Produkte aus dem Gewächshaus - egal ob aus Übersee oder von der Costa del Plastico ...
Zitat von gastricgastric schrieb:Will man das verhindern, hilft nur ökologische landwirtschaft mit naturbelassenem und bereits bekannten saatgut
Nur dass das eben mehr Fläche und mehr Kosten nach sich zieht, wenn man die Landwirtschaft komplett auf Ökolandbau umstellen will.
Zitat von gastricgastric schrieb:ich habe gerade auch keine ahnung, wie du spanische hydrokultur mit vertical farming hydrokulturen vergleichen willst.
Das Prinzip ist ähnlich, nur dass man die Gewächshäuser eben übereinander stapelt, statt ganze Landschaften mit Folie zu überdecken.
Zitat von gastricgastric schrieb:Die meisten pestizide sind biologisch abbaubar.
Ja, im Boden, aber bei Hydrokultur hast Du keinen Boden, sondern nur Lösung, die Du entsorgen musst.
Zitat von gastricgastric schrieb:Nicht nur die gentechnik entwickelt sich weiter, auch andere bereiche.
So wird es wohl sein ... ;)


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10.09.2017 um 14:10
Zitat von ATGCATGC schrieb: nur noch dieses Gemüse in den Handel kommt
Was ja prinzipiell weder schlecht noch gut ist, da sowohl geschmack als auch inhaltsstoffe vom reifeprozess abhängen und dieser hierzulande nicht zu früh unterbrochen werden müsste, was bei produkten aus den nachbarländern aber aufgrund der produktionswege unumgänglich ist.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Nur dass das eben mehr Fläche und mehr Kosten nach sich zieht, wenn man die Landwirtschaft komplett auf Ökolandbau umstellen will.
Sonst hätte ich nciht das eingeworfen, was wir gerade diskutieren, wir drehen uns gerade dahingehend im kreis :D Allgemein dürfte es ben noch interessant, je nachdem, wie sich das klima ändert. Auch da abwarten und tee trinken *schlürf*
Zitat von ATGCATGC schrieb:Das Prinzip ist ähnlich, nur dass man die Gewächshäuser eben übereinander stapelt, statt ganze Landschaften mit Folie zu überdecken.
Nur bedeutet ähnlich eben nicht gleich. Es bedeutet nichteinmal, dass wir ähnliche probleme haben.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Ja, im Boden, aber bei Hydrokultur hast Du keinen Boden, sondern nur Lösung, die Du entsorgen musst.
Der abbau ist nicht substratabhängig, sondern abhängig vom vorhandensein der richtigen mikroorganismen. Kriegen wir hin, wenn wir wollen.


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10.09.2017 um 15:01
Zitat von gastricgastric schrieb:Was ja prinzipiell weder schlecht noch gut ist
Kann man so nicht sagen, da qualitativ hochwertigeres Gemüse dann eben eher selten in die Städte kommt als das dann dort angebaute qualitativ minderwertigere. Insofern schon eine Qualitätseinbuße.
Zitat von gastricgastric schrieb:Sonst hätte ich nciht das eingeworfen, was wir gerade diskutieren
Schon klar, aber Ökolandbau betreibt man nun mal auf dem Acker und nicht im Etagenhochhaus als Hydrokultur.
Zitat von gastricgastric schrieb:Es bedeutet nichteinmal, dass wir ähnliche probleme haben.
Was Schadstoffe und Schadstoffentsorgung betrifft, schon.
Zitat von gastricgastric schrieb:Kriegen wir hin, wenn wir wollen.
Kostet aber zusätzlich, wenn man die kleinen Biester züchten und am Leben erhalten will. Am Ende zahlt der Verbraucher drauf, so dass sich die Rentabilität dann darüber entscheidet, ob der Verbraucher das dann auch zahlen will, was da an Mehraufwand anfällt. Wie gesagt, als Nischenbetrieb kann man so etwas vielleicht längerfristig betreiben, aber im großen Maßstab sehe ich da keine nennenswerte Ergänzung, um den Flächenverbrauch zu minimieren.
Zitat von gastricgastric schrieb:wir drehen uns gerade dahingehend im kreis ...
Das Thema ist ja eigentlich auch OT. Es geht ja eigentlich um die Wissenschaftsfeindlichkeit von B90/Die Grünen, wobei die Zielsetzung, Gentechnik per Gesetz zu verhindern, in diesem Sinne interpretiert werden kann.


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10.09.2017 um 15:41
Zitat von ATGCATGC schrieb:Kann man so nicht sagen, da qualitativ hochwertigeres Gemüse dann eben eher selten in die Städte kommt als das dann dort angebaute qualitativ minderwertigere. Insofern schon eine Qualitätseinbuße.
Dazu müsstest du ersteinmal erklären, was genau qualitativ hochwertiges gemüse auszeichnet. Sollte es das sein, was hierzulande heute schon in den supermärkten rumliegt, dann kann ich dir sagen: kein unterschied.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Schon klar, aber Ökolandbau betreibt man nun mal auf dem Acker und nicht im Etagenhochhaus als Hydrokultur.
Und das ist wiederrum konzeptabhängig :D
Zitat von ATGCATGC schrieb:Was Schadstoffe und Schadstoffentsorgung betrifft, schon.
Nichteinmal das. Wir sind in sachen recycling und entsorgung anders aufgestellt als spanien....
Zitat von ATGCATGC schrieb:Kostet aber zusätzlich, wenn man die kleinen Biester züchten und am Leben erhalten will.
das wiederrum (du kannst es erraten) hängt vom konzept ab.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Wie gesagt, als Nischenbetrieb kann man so etwas vielleicht längerfristig betreiben, aber im großen Maßstab sehe ich da keine nennenswerte Ergänzung, um den Flächenverbrauch zu minimieren.
Es geht nicht um flächenverbrauchsminimierung. Wir reden doch für den fall der fälle, dass die natürlich vorkommenden flächen entweder weiterhin versiegen oder aber wir simpel gesagt aufgrund des bevölkerungswachstumes mehr brauchen.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Es geht ja eigentlich um die Wissenschaftsfeindlichkeit von B90/Die Grünen, wobei die Zielsetzung, Gentechnik per Gesetz zu verhindern, in diesem Sinne interpretiert werden kann.
Und genau damit hat die diskussion angefangen: inwieweit ist grüne gentechnik hierzulande sinnvoll im vergleich zu anderen landwirtschaftlichen verfahren wie bspw einer effektiv angelegten ökologischen landwirtschaft.... aus heutiger sicht? Und was genau sagt das über die wissenschaftsaffinität der grünen, wenn sie einen anderen weg gehen wollen?


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11.09.2017 um 14:00
Zitat von gastricgastric schrieb:inwieweit ist grüne gentechnik hierzulande sinnvoll im vergleich zu anderen landwirtschaftlichen verfahren
Ich denke, der Sinn der grünen Gentechnik besteht darin, Pflanzen zu entwickeln, die bei geringerem Arbeits- und Materialaufwand gleiche oder höhere Erträge liefern. Darüber hinaus können Eigenschaften gezüchtet werden, die bestimmte Grundnahrungsmittel mit Stoffen anreichern, die als gesundheitsfördernd gelten (z.B. Vitamine).

Und dann haben wir natürlich die Möglichkeit, mit diesen neu gezüchteten Pflanzen eine Menge Geld zu verdienen, indem wir darauf Patente erheben, so dass über den Weltmarkt entsprechendes Saatgut wegen des Nutzeffekts auch ein der Qualität entsprechender Preis gezahlt wird.

Welchen Grund soll es geben, den hiesigen Bauern den Anbau von hochwertigerem Getreide und Gemüse zu verwehren, weil ein Gentechnik-Gesetz a la B90/Grüne es so vorschreibt? Welchen Grund soll es geben, entsprechende Forschung zu unterbinden, weil es aufgrund des hysterischen Treibens einer ideologisch aufgehetzten Anti-Gentechnik-Szene so haben will?
Zitat von gastricgastric schrieb:was genau sagt das über die wissenschaftsaffinität der grünen, wenn sie einen anderen weg gehen wollen?
Das sagt sehr viel darüber aus, weil hier aus ideologischen und irrationalen Gründen Forschung und Anwendung von Forschungsergebnissen sowie die Investitions-Amortisierung unterbunden wird. Die Argumentation der Grünen läuft auf ein Gentechnik-Gesetz hinaus, welches auf die Verhinderung der Gentechnik ausgerichtet ist - und damit auf eine Verhinderung der einschlägig damit verbundenen Forschung - mithin also antiwissenschaftlich und damit wissenschaftsfeindlich ausgerichtet ist.

Wir können uns zwar weiterhin im Detail über Sinn oder Sinnlosigkeit von Vertical Farming unterhalten, aber damit verzetteln wir uns in einem Nebenschauplatz, der gar nicht Gegenstand des grünen Wahlprogramms ist. Es geht um die Wissenschaftsfeindlichkeit der Grünen, die daran erkennbar ist, dass hier Wissenschaft in Gestalt von einschlägiger Forschung im Bereich Gentechnik unterdrückt werden soll.


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11.09.2017 um 14:20
Zitat von ATGCATGC schrieb:Ich denke, der Sinn der grünen Gentechnik besteht darin,
Ich weiß worin der sinn der grünen gentechnik besteht. Die frage war aber, inwieweit ist es "notwendig" sie in deutschland einzuführen. Brauchen wir höhere erträge? Brauchen wir mehr vitamine? In entwicklungsländern, die mit teils schlechten anbaugebieten, unterernährung und ähnlichem zu kämpfen haben, sicherlich sinnvoll, aber wie sieht die lage im verfetteten deutschland aus, wo ein vitaminmangel nur durch eine miserable ernährungsweise ensteht und tonnenweise lebensmittel sowieso schon im müll landen. In einem land, das durch eine fortschrittliche landwirtschaft sowieso schon hohe erträge erzielt. Machen GVOs hier in deutschland sinn?
Zitat von ATGCATGC schrieb:Welchen Grund soll es geben, den hiesigen Bauern den Anbau von hochwertigerem Getreide und Gemüse zu verwehren, weil ein Gentechnik-Gesetz a la B90/Grüne es so vorschreibt?
Ist nur gentechnisch verändertes getreide und gemüse hochwertig? Hab ich was verpasst?
Zitat von ATGCATGC schrieb: Die Argumentation der Grünen läuft auf ein Gentechnik-Gesetz hinaus, welches auf die Verhinderung der Gentechnik ausgerichtet ist - und damit auf eine Verhinderung der einschlägig damit verbundenen Forschung - mithin also antiwissenschaftlich und damit wissenschaftsfeindlich ausgerichtet ist.
Dafür fordern sie die entwicklung sinnvoller alternativen. Ich sehe es nicht als wissenschaftsfeindlich an, einige bereiche der wissenschaft zu begrenzen, um andere zu schaffen und zu fördern. Ganz im gegenteil kann dies sogar förderlich sein, sofern was "besseres" gefunden wird. Allerdings ziemlich scheizze, wenn nicht :D

Btw geht der aktuelle kurs ausnahmslos von gentechnikfreier landwirtschaft aus. Mir persönlich würde es reichen, wenn der verbraucher die wahl hätte, was er konsumiert und was nicht, sprich vernünftige beschriftung der lebensmittel, wo was herkommt. Verhältnisse wie in den USA, die ihrer bevölkerung nahezu nur noch GVO erzeugnisse vorsetzen, möchte ich hier nicht haben. Ich hab gern die wahl, was auf meinen teller kommt und bin ungern teilnehmer eines langzeitexperimentes. Dafür lebe ich noch zu lange^^


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Realo ehemaliges Mitglied

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11.09.2017 um 14:27
Zur Threadfrage: Nein, die Grünen sind die am wenigsten wissenschaftsfeindliche Partei. Was Wissenschaftsfeindlichkeit angeht, hab ich folgende Reihenfolge:

AfD
NPD
CSU
SPD
CDU
Linke
FDP
Grüne

Viele komplexe politisch-wissenschaftliche Fragen werden von der FDP kompetenter behandelt als von den Grünen; was sie an der besten Position hindert, ist ihr blindes Kapitalisten-Auge. Der einzige Grund für mich die FDP nicht zu wählen. Loben möchte ich insbesondere ihre (FDP) dezidierte Abneigung gegen jede Form von Überwachungsstaatlichkeit und jede Form von beschneidung bürgerlicher Freiheiten. Insgesamt lag mir die FDP noch nie so sehr am Herzen wie heute, aber durch ihre Kuschelpolitik gegenüber Turbokapitalismus und damit verbunden mangelnde Sozialstaatlichkeit disqualifiziert sie für mich als wählbare Partei. Könnten die Grünen "wissenschaftlich" zur FDP aufgschließen, wären sie für mich erstmals inn meinem langen Leben eine wählbare Partei;: so aber werde ich mich wohl ein weiteres Mal einer Wahlstimme enthalten. Auich aus wahltaktischen Gründen werde ich die FDP nicht wählen können, da sie mit der CDU eine Koalition bilden dürfte.


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11.09.2017 um 15:33
Zitat von gastricgastric schrieb:Machen GVOs hier in deutschland sinn?
Natürlich machen sie Sinn, wenn dadurch weniger Umweltbelastung im Bereich konventioneller Landwirtschaft entsteht. Willst Du den Bauern vorschreiben lassen, womit sie ihren Gewinn maximieren können? Es will nun mal nicht jeder Biobauer werden, weil das einen Mehraufwand an Arbeit bedeutet, der mit einem geringeren Ertrag verbunden ist, so dass die Gewinnspanne sinkt. Das Anheben der Preise bedingt dann die Reduzierung der Käuferzahl, so dass sich der Aufwand nicht in gleichem Maße rentiert wie bei konventioneller Landwirtschaft.
Zitat von gastricgastric schrieb:Hab ich was verpasst?
Falsche Frage. Es ging um hochwertigeres Getreide und Gemüse - also hochwertiger als das was derzeit auf dem Acker wächst.
Zitat von gastricgastric schrieb:Ich sehe es nicht als wissenschaftsfeindlich an, einige bereiche der wissenschaft zu begrenzen, um andere zu schaffen und zu fördern.
Ich sehe es durchaus als wissenschaftsfeindlich an, wissenschaftliche Forschung zu behindern. Die Forschung in anderen Bereichen, die Du ansprichst, wird ja dadurch nicht behindert, weil zu Gentechnik geforscht wird. Also eine unzutreffende Gegenübersetzung.
Zitat von gastricgastric schrieb:Ich hab gern die wahl, was auf meinen teller kommt und bin ungern teilnehmer eines langzeitexperimentes.
Um die Wahl haben zu können, muss man aber zunächst einmal eine Auswahl treffen können. Diese soll aber nach Willen der Grünen von vornherein unterbunden werden. Und was das Langzeitexperiment betrifft - wo sind denn die bisher eingetroffenen Schädigungen von Verbrauchern, die zweifelsfrei auf GVO zurückzuführen sind?


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11.09.2017 um 16:01
Zitat von ATGCATGC schrieb:Natürlich machen sie Sinn, wenn dadurch weniger Umweltbelastung im Bereich konventioneller Landwirtschaft entsteht
Im vergleich zu welcher anbaumethode?
Zitat von ATGCATGC schrieb: Willst Du den Bauern vorschreiben lassen, womit sie ihren Gewinn maximieren können?
Ja durchaus bis zu einem gewissen grad... doch schon. Opiumfelder sehen zwar hübsch aus und steigern den gewinn, ich würde aber dennoch begrüßen, wenn dies reglementiert wird.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Es will nun mal nicht jeder Biobauer werden, weil das einen Mehraufwand an Arbeit bedeutet, der mit einem geringeren Ertrag verbunden ist, so dass die Gewinnspanne sinkt.
Das ist eine freie eigene entscheidung, die jeder selber treffen kann. Was angebaut wird, entscheidet in erster linie die regierung.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Falsche Frage. Es ging um hochwertigeres Getreide und Gemüse - also hochwertiger als das was derzeit auf dem Acker wächst.
Dann müsste man ersteinmal klären, inwiefern GVOs hochwertiger sind und welche bedingungen die wertigkeit des getreides überhaupt ausmachen.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Die Forschung in anderen Bereichen, die Du ansprichst, wird ja dadurch nicht behindert, weil zu Gentechnik geforscht wird.
Doch durch das fehlen von ressourcen. Jeder cent, der in die genforschung fließen würde, fehlt an anderer stelle. Im grunde behindert sich beides gegenseitig, wenn simultan geforscht wird.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Und was das Langzeitexperiment betrifft - wo sind denn die bisher eingetroffenen Schädigungen von Verbrauchern, die zweifelsfrei auf GVO zurückzuführen sind?
Tja das ist die frage. Aktuell haben wir nur die USA als großes versuchslabor und die sind gesundheitlich sowieso weit unter ihren verhältnissen und allgemein das industriestaatensorgenkind. Das hat allerdings ein paar gründe mehr und inwiefern da der hohe GVO anteil in ihrer ernährung bisher mitgewirkt hat bzw noch mitwirken wird, lässt sich so nicht nachvollziehen. Zweifelsfrei wird es btw eh nicht geben. Maximal zeigen sich tendenzen, da aber langzeitstudien in dem bereich fehlen, wird es schwierig da irgendwas zu verlinken. Ich bin aber auch kein wirklicher freund davon solange was "neues" zu machen, bis sich erste negativfolgen einstellen und dann die landwirtschaftliche produktion wieder umwälzen zu müssen. Im zweifel erstmal gucken und die machen lassen, die wollen... ich persönlich hätte nur weiterhin ganz gern die wahl. Was die grünen wollen, ist mir wurscht, solange mich niemand "zwingt" bzw mich in unwissenheit darüber lässt. Im zweifel denke ich aber an lieber gar nicht, statt unwissentlich, daher muss mindestens eine vernünftige und verbindliche kennzeichnung her.

Ich teile die ein oder anderen punkte der grünen, finde sie aber aus verschiedenen gründen für mich unwählbar.


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Sind Bündnis90/Die Grünen wissenschaftsfeindlich?

11.09.2017 um 16:34
Zitat von gastricgastric schrieb:Im vergleich zu welcher anbaumethode?
Mich dünkt, Du willst mich ein wenig verklapsen. Lies noch mal nach, dann weißt Du, worauf sich das bezieht.
Zitat von gastricgastric schrieb:Opiumfelder sehen zwar hübsch aus und steigern den gewinn, ich würde aber dennoch begrüßen, wenn dies reglementiert wird.
Hier wird kein Schlafmohn angebaut. Was soll dieser Strohmann also?
Zitat von gastricgastric schrieb:Was angebaut wird, entscheidet in erster linie die regierung.
Nö, das entscheidet der Bauer. Und er entscheidet auch über die Art und Weise des Anbaus - und damit auch über die Subventionierungsmittel, auf die er zurückgreift, um sich entweder für Stillegung oder Ökolandbau zu entscheiden - oder eben für konventionellen Anbau mit GVO, wenn er denn zugelassenes Saatgut erwerben könnte ...
Zitat von gastricgastric schrieb:Dann müsste man ersteinmal klären, inwiefern GVOs hochwertiger sind und welche bedingungen die wertigkeit des getreides überhaupt ausmachen.
GVOs können z.B. weniger Giftstoffe enthalten als konventionell gezüchtete Pflanzen. GVOs könne weniger Allergene enthalten als konventionell gezüchtete Pflanzen. GVOs können hochwertigere Proteine enthalten als konventionell gezüchtete Pflanzen. Reicht das als Anregung?
Zitat von gastricgastric schrieb:Im grunde behindert sich beides gegenseitig, wenn simultan geforscht wird.
Ich denke, da liegst Du falsch, denn Forschung im Bereich Gentechnik läuft nicht nur an öffentlich geförderten Universitäten und Hochschulen, sondern auch im Rahmen privatwirtschaftlich betriebener Forschungseinrichtungen. Und die Forschung an Universitäten und Hochschulen wird nicht nur mit öffentlichen Mitteln gefördert, sondern auch mit Mitteln der Industrie:

https://www.vbio.de/informationen/wissenschaft__gesellschaft/e35/index_ger.html (Archiv-Version vom 22.10.2017)

Da behindert sich gar nichts, weil das eine (Gentechnik) und das andere (alternative Anbaumethoden) zwei verschiedene Themenbereiche sind, die aus wissenschaftlicher Sicht überhaupt nicht miteinander in Konkurrenz stehen, denn - wie Du schon geschrieben hattest - Vertical Farming und Gentechnik können sich ergänzen - und das dann durchaus auch im Sinne ökologisch verträglicher Anbaumethoden ohne Gift und mit natürlichen Fressfeinden von Schädlingen.
Zitat von gastricgastric schrieb:Tja das ist die frage.
Es gibt auch schon antworten:

Wikipedia: Grüne Gentechnik#Gesundheitsrisiken

Und da zeigt sich, dass es kein höheres Risiko gibt als bei konventionell gezüchteten Pflanzen - im Gegenteil: Konventionelle Züchtung beherbergt größere Risiken, da die Zulassungskriterien bei weitem nicht so streng sind wie bei GVOs.
Zitat von gastricgastric schrieb:Was die grünen wollen, ist mir wurscht
In Anbetracht ihrer faktischen Machtlosigkeit, die es mit sich bringt, dass sie ihre Traumtänzereien ohnehin nicht durchsetzen können, ist mir das auch egal, aber da das nun mal hier Thema ist, muss man sich auch darauf einlassen, ohne sich deren Logik zu eigen machen zu müssen.


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Sind Bündnis90/Die Grünen wissenschaftsfeindlich?

11.09.2017 um 17:06
Vielleicht auch mal ganz interessant zu lesen:

http://www.gruenevernunft.de/seite/gentechnik-ist-alltag

Und dann natürlich auch hier etwas zum Weiterlesen:

https://www.vbio.de/informationen/wissenschaft__gesellschaft/thema_biotech____gruene_gentechnik/e22871/index_ger.html (Archiv-Version vom 11.08.2016)


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Sind Bündnis90/Die Grünen wissenschaftsfeindlich?

11.09.2017 um 17:56
Zitat von ATGCATGC schrieb: Lies noch mal nach, dann weißt Du, worauf sich das bezieht.
Nein weiß ich immernoch nicht. Weniger umweltbelastung in konventioneller landwirtschaft verglichen mit? Jetziger konventioneller landwirtschaft, bekommst du ne zustimmung, ökologischer landwirtschaft, bekommste keine zustimmung. Ich kann dir nicht zustimmen oder etwas ablehnen, wenn ich nicht genau weiß, womit du was in bezug setzt. Die grünen wollen weg von der konventionellen landwirtschaft und der monokultur, was zwangsläufig eine änderung in der umweltbelastung mitsich zieht. Daher sehe ich es als nicht zeilführend an, mit konventioneller landwirtschaft zu argumentieren, wenn man den standpunkt der grünen wiederlegen möchte. Umweltschonender als der jetztzustand zu werden, ist keine wirkliche kunst und geht in vielerlei richtung.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Hier wird kein Schlafmohn angebaut. Was soll dieser Strohmann also?
Und warum nicht? Weil es den bauern so vorgeschrieben wird. :P: Also ja ich will sie immernoch nicht komplett alleine entscheiden lassen, was sie zur gewinnmaximierung anbauen wollen. Es sollte in einem gewissen rahmen bleiben und den rahmen setzt nunmal in erster instanz die politik. Die grünen haben dahingehend ebenfalls das recht dazu selbst zu entscheiden, wie dieser rahmen aussieht.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Nö, das entscheidet der Bauer. Und er entscheidet auch über die Art und Weise des Anbaus - und damit auch über die Subventionierungsmittel, auf die er zurückgreift, um sich entweder für Stillegung oder Ökolandbau zu entscheiden - oder eben für konventionellen Anbau mit GVO, wenn er denn zugelassenes Saatgut erwerben könnte ...
Richtig, nachdem von politischer ebene grünes licht für eine reihe von auswahlmöglichkeiten gegeben wurde. Es gibt richtlinien zur umwelt, die vom landwirt eingehalten werden müssen und es gibt genehmigtes saatgut, welches verwendet werden darf. Die letzte wahl obliegt dem landwirt. Er kann sich innerhalb eines politisch vorgegebenen rahmen frei bewegen. Ausserhalb nicht.
Zitat von ATGCATGC schrieb:GVOs können z.B. weniger Giftstoffe enthalten als konventionell gezüchtete Pflanzen. GVOs könne weniger Allergene enthalten als konventionell gezüchtete Pflanzen.
Beides ist ein zusammenspiel von pflanzlichen inhaltsstoffen und immunsystem des menschen. Dies vorherzusagen ist nicht möglich, da neu eingebaute proteine (vor allem die, die in der menschlichen ernährung bisher kaum eine rolle spielten) sowohl "unbekannte" stoffe entwickeln als auch neue allergien auslösen können. Von hochwertiger würde ich da erst sprechen wollen, wenn dies wirklich der fall ist. Ansonsten haben sie nur ein anderes gefährdungspotential.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Ich denke, da liegst Du falsch, denn Forschung im Bereich Gentechnik läuft nicht nur an öffentlich geförderten Universitäten und Hochschulen, sondern auch im Rahmen privatwirtschaftlich betriebener Forschungseinrichtungen. Und die Forschung an Universitäten und Hochschulen wird nicht nur mit öffentlichen Mitteln gefördert, sondern auch mit Mitteln der Industrie:
Ja danke... ich arbeite in der forschung und das vorwiegend auf industrieprojekte. Ohne die industrie wäre dies auch gar nicht möglich, denn die industrie entscheidet grob gesagt darüber, was erforscht werden soll. Die öffentlichen forschungsgelder (oder haushaltsgelder) sind allerdings nicht zweckgebunden und verfügbar für die "freie" forschung bzw werden (sofern nicht im freien projekt) auf die unterschiedlichen forschungsbereiche aufgeteilt (zum jahresende immer wieder schön, wenn das übrig gebliebene geld raus muss und sich die forschungsbereiche förmlich drum kloppen ^^).

Nun kannst du dir vlt vorstellen, dass die größeren industriepartner (wie bayer) eher an der gentechnik interesse zeigen, als an den alternativen und damit eher forschungen in diesem bereich unterstützen, als in anderen. Nun kannst du dir sicher auch vorstellen, dass die kleineren firmen, die evtl an alternativen interessiert sind, nicht unbedingt die menge an geld haben, um da wirklich unterstützend tätig zu werden, dafür versuchen die kleinen bereiche dann wieder an die haushaltsgelder zu gelangen, die aber auch die großen gut gebrauchen könnten, da auch die industrie nicht gerade üppig zahlt. Erst recht nicht, wenn man sich auf mehr als nur einen GVO konzentrieren möchte. So hat beide seiten weiterhin finanzielle nachteile, nur der "interessantere" bereich wird besser gefördert. Er hätte aber trotzdem gern das budget des uninteressanteren bereiches oben drauf für bessere möglichkeiten. Glaub mir es macht keinen spaß die kleinere und schlechtere variante an gerätschaft zu haben, weil kein geld für die geilere vorhanden ist, die bessere daten produzieren würde.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Und da zeigt sich, dass es kein höheres Risiko gibt als bei konventionell gezüchteten Pflanzen - im Gegenteil: Konventionelle Züchtung beherbergt größere Risiken, da die Zulassungskriterien bei weitem nicht so streng sind wie bei GVOs.
Im grunde steht da: wir gehen nicht davon aus, dass beim menschen schon nichts passiert.
Das ging vor jahren mit dem röntgen schief, welches genuzt wurde, um die passform der schuhe zu beurteilen, das ging mit der gefährdungsbeurteilung von asbest schief und mit rauchen ebenfalls. Jetzt wissen wir natürlich, dass das nicht das gelbe vom ei war. Hinterher ist man immer schlauer. Ohne passende studien wird das aber nichts. Es ist zwar schön, dass GVO auf nutztiere keinen gesundheitlichen nachteil hat.... die erleben aber auch mit ganz ganz ganz viel glück knapp die hälfte ihrer eigentlichen lebensspanne. Die meisten kommen allerdings deutlich früher auf die schlachtbank. Vlt habe ich aber auch die studien übersehen, die sich explizit um den menschen drehen und auch eine datenerfassung vor einführung GVO durchführten. Sollte dies der fall sein, dann bitte verlinken.


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Sind Bündnis90/Die Grünen wissenschaftsfeindlich?

11.09.2017 um 19:03
Zitat von gastricgastric schrieb:Weniger umweltbelastung in konventioneller landwirtschaft verglichen mit? Jetziger konventioneller landwirtschaft, bekommst du ne zustimmung
Genau das meine ich.
Zitat von gastricgastric schrieb:Die grünen wollen weg von der konventionellen landwirtschaft
Die Grünen wollen vor allen Dingen die deutschen Äcker gentechnikfrei lassen, ohne rational begründen zu können, warum das so sein muss. Und das ist dann wissenschaftsfeindliche Ideologie, weil hierbei Forschung unterdrückt wird, die Du weiter unten anmahnst, um das Gefährdungspotenzial realistischer einschätzen zu können, als das derzeit der Fall ist. Und genau darum geht es bei dieser Diskussion.
Zitat von gastricgastric schrieb:Die grünen haben dahingehend ebenfalls das recht dazu selbst zu entscheiden, wie dieser rahmen aussieht.
Nö, die Grünen haben - sollten sie es in Regierungsämter schaffen - das Recht, Gesetzentwürfe in den Bundestag einzubringen, wo sie dann debattiert werden - mit ungewissem Ausgang, wenn man sich die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag und in den Ausschüssen anguckt ...
Zitat von gastricgastric schrieb:Er kann sich innerhalb eines politisch vorgegebenen rahmen frei bewegen.
Das trifft auf jeden Bürger zu. Wenn jedoch der Rahmen aus ideologischen Gründen so gesetzt ist, dass man in seiner Wahlfreiheit dahingehend beschränkt wird, dass man gar nicht erst GVOs beziehen und anbauen kann, ist es witzlos über die Risiken des Anbaus und Verzehrs von GVOs in Deutschland zu orakeln, wie es die Grünen tun.
Zitat von gastricgastric schrieb:Dies vorherzusagen ist nicht möglich
Na, ob in Kartoffeln mehr oder weniger Solanin drin ist, kann man nach Durchlauf der vorgeschriebenen Testprozeduren durchaus vorhersagen - auch was das Vorhandensein von diversen Allergenen betrifft. Und was die Erzeugung neuer potenzieller Gefahrstoffe in den Pflanzen betrifft, gibt es ebenfalls einen Testvorlauf, der durchlaufen werden muss, bevor ein GVO die Genehmigung erhält. Würde man ähnlich strenge Testdurchläufe bei konventionell erzeugten Pflanzen fordern, müssten wir uns z.B. nicht über allergen wirkende Kiwi-Früchte unterhalten.
Zitat von gastricgastric schrieb:Im grunde steht da: wir gehen nicht davon aus, dass beim menschen schon nichts passiert.
Vor allen Dingen steht da auch, dass eine 100-prozentige Gefahrlosigkeit bei keiner Technologie gegeben ist, so dass es witzlos ist, dieselbe für Gentechnik einzufordern. Und wenn ich mir z.B. Mutationszüchtung anschaue - ein konventionelles Zuchtverfahren! - dann bestehen hier erheblich größere Risiken als bei der viel präziser handzuhabenden Gentechnik - zumal mit dem neuen Verfahren CRISPR-Cas9 noch präziser gearbeitet werden kann als mit den bislang verwendeten Vektoren.


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