sacredheart schrieb:Ich frag mal zurück: Warum brauchen die, die Lieblichkeiten Emanzipation der Arbeiterklasse und bedürfnisorientierte Wirtschaft als Licht den Menschen bringen, dann immer
Todesstreifen, Schießbefehl, Stasi, Gulags, Stromfolter?
Nun, ich wiederhole mich sicherheitshalber noch einmal, ehe mir das Folgende negativ ausgelegt werden soll. Natürlich war die DDR ein autoritärer Unrechtsstaat.
Nichtsdestotrotz war natürlich nicht die komplette Bevölkerung mit der DDR unzufrieden. Und das lag unter anderem auch daran, dass Miet- oder Lebensmittelpreise sehr niedrig waren.
Es wird dich wundern, aber nicht wenige Menschen in der DDR haben für echten Sozialismus demonstriert. Die Realität ist eben differenzierter als dein "Kapitalismus ist die heile Welt und im Kommunismus werden alle Menschen versklavt oder getötet", was du hier warum auch immer seitenlang abspulst.
sacredheart schrieb:Oder: Ja, es war jedes Mal eine Scheiss Diktatur, aber beim nächsten Mal wird es eine Art Fantasialand ohne Anstehen und mit freiem Eintritt?
Wann führt denn der Kapitalismus endlich zu dem Fantasialand, das nicht mehr unsere Lebensgrundlage zerstört und nicht mehr jährlich Millionen Menschen verhungern lässt, obwohl wir mehr als genug Ressourcen haben, um alle Menschen zu versorgen?
Es ist witzlos, immer wieder darauf hinzuweisen, dass ein System missbraucht werden kann, während das kapitalistische System genauso funktioniert wie es soll und dadurch den globalen Süden in unfassbarer Armut hält und gleichzeitig unsere Lebensgrundlage zerstört.
sacredheart schrieb:Und natürlich ist ein Vordenker wie Marx, der immer mal wieder Schwierigkeiten hatte, die eigenen Finanzen zu sortieren absolut glaubwürdig dabei, die ganze Weltwirtschaft auf links zu drehen, is klar.
Auch dich bitte ich dann, Marx inhaltlich zu widerlegen. Es spricht aber für sich, dass hier der Mensch Karl Marx zum Thema gemacht wird, weil seine Inhalte dann vielleicht doch die eigenen kognitiven Grenzen überschreiten könnten.
bgeoweh schrieb:Das könntest du ganz zweifellos, ob es dir gelänge das stringent in einen Zusammenhang mit deiner Argumentation zu bringen bezweifle ich.
Naja klar. Deine Argumentation "DDR böse, weil Gesetz für Zwangsarbeit im Gefängnis" ist genauso undifferenziert wie "BRD blöd, weil Gesetz gegen Homosexualität und Arbeit von Frauen". Das war der Punkt.
bgeoweh schrieb:Der war auch nicht schlecht, so als leichte Unterhaltung für den Abend.
Also ist Marktwirtschaft mit minimalen staatlichen Eingriffen nicht die Grundlage moderner neoliberaler Wirtschaftswissenschaften?
bgeoweh schrieb:Kubas Ärzte sind praktisch "Prostituirte" des Staates, die dieser ordentlich anschaffen schickt um irgendwie Devisen ranzubringen. Und das mit dem "keine Sklaven" passt da auch nicht so ganz, den Kuba ist so toll dass die Ärzte einfach nicht widerkommen wenn man nicht ihre Familien als Geiseln hält:
Wenn du es so framest, sind Arbeitnehmer im Kapitalismus auch Prostituierte. Und ja, natürlich ist die Lage in Kuba prekär. Das mag daran liegen, dass seit 70 Jahren ein Wirtschaftsembargo ausgesprochen ist und, man mag es kaum glauben, ein Inselstaat wie Kuba kann sich auch im Sozialismus nicht durch Zauberhand autark versorgen.
bgeoweh schrieb:Ja gut, das bisschen internationale Hungerkrise, kann ja mal vorkommen:
Ich finde es auch menschenverachtend, ein solches Embargo so lange auf Kosten von Menschenleben aufrechtzuerhalten. Danke, dass du mir da zustimmst.
bgeoweh schrieb:In der Praxis ist es bisher immer darauf rausgelaufen, dass es eben doch "jemanden" gab, in der Regel eine Parteielite, Oligarchen und Schwarzmarktprofiteure, nebst ihren Verwandten und Entouragen, die dann doch sehr real Besitz und Macht hatten, wenn auch nicht das Eigentum. Am Ende setzt immer einer die entscheidende Unterschrift, kennt wen der wen kennt oder weiß wo man "organisieren" kann.
Das ist richtig. Wie gesagt, dafür muss man da Mechanismen einführen, eine echte, demokratische Gesellschaft zu ermöglichen.
Aber das ändert ja nichts an dem grundlegend systemimmanent zerstörerischen Kapitalismus, der systembedingt zu riesigen Ungleichheiten führen muss und unsere Lebensgrundlage zerstört.
Selbst die IPCC Berichte fordern einen grundlegenden "system change", da dieses Wirtschaftssystem keine grundlegende Verändern mit sich bringen kann, weil dies der Logik des Kapitalismus widerspricht.
Fedaykin schrieb:Wieso sollte ein Embargo illegal sein
Weil Menschen dort verhungern und man auf einer Insel nicht alle bedürfnisbefriedigenden Güter produzieren kann?
Fedaykin schrieb:Ja klar.. die kriegen ohne die USA nicht Mal ihren Zucker angebaut?
Es mag dich überraschen, aber Zucker allein wird keine Bevölkerung auf Dauer am Leben halten. Es geht ja auch nicht allein um die USA, sondern um den Welthandel.
Fedaykin schrieb:Wo kommt das Essen her wie wird es verteilt.
Na dort, wo es bisher auch herkommt. Nur mit dem Unterschied, dass eben keine Firmeneigner mehr grundlos vom erarbeiteten Mehrwert der Arbeiter profitieren.
Und zur Verteilung: Es gibt da sowas wie Supermärkte. Da geht man dann rein, nimmt sich, was man benötigt und geht wieder. Das kann man zeitnah sogar vollautomatisiert regeln.
Fedaykin schrieb:Und wer bestimmt wessen Bedürfnisse denn befriedigt werden?
Die Gesellschaft natürlich. Du kannst ja auch jetzt schon Bedürfnisse erheben. Nur muss man dann für die Bedürfnisbefriedigung kein Geld mehr aufbringen, nur damit Kapitalisten davon profitieren können.
Fedaykin schrieb:Definiert Mal den Platzhalter Bedürfnisorientierte Wirtschaft?
Eine Wirtschaft die nicht mehr, wie bisher, dem Profit einiger weniger dient, sondern tatsächlich die Bedürfnisse aller Menschen befriedigt.
Fedaykin schrieb:Dennoch ist das System Nationalsozialismus eben. Sozialistisch
Nein. Absolut nicht. Wir können hier über viele kapitalistische Quatschargumente diskutieren und das ist auch alles lustig, aber das hier ist einfach geschichtsrevisionistisch und faktisch falsch.
Die Ideologie des Nationalsozialismus hatte rein gar nichts mit Sozialismus zu tun, auch nicht auf einer völkischen Ebene. Im Nationalsozialismus sollten keine Arbeiter befreit werden, auch keine "arischen" Arbeiter. Die Unternehmer hatten sogar eine deutlich freiere Hand, da Gewerkschaften aufgelöst und verboten wurden.
Es wurden keineswegs Produktionsmittel vergemeinschaftet, im Gegenteil. Unternehmer haben Rekordgewinne eingefahren. Sozialdemokraten und Marxisten/Kommunisten wurden verhaftet und umgebracht.
Dass du ernsthaft den Sozialismus in "Nationalsozialismus" für legit hältst, ist absurd, wenn du dich inhaltlich mit den grundlegenden Merkmalen einer kapitalistischen und sozialistischen Wirtschaft auseinandergesetzt hättest.
Hitler selbst hat 1928 als Nachtrag zu dem Parteiprogramm der NSDAP klargestellt, dass die NSDAP "auf dem Boden des Privateigentums steht":
Zu diesem Programm hat Adolf Hitler am 13. April 1928 folgende Erklärung verlaut-
bart:
Erklärung. Gegenüber den verlogenen Auslegungen des Punktes 17 des Programms der
N.S.D.A.P. von seiten unserer Gegner ist folgende Feststellung notwendig. Da die
N.S.D.A.P. auf dem Boden des Privateigentums steht, ergibt sich von selbst, dass der
Passus „Unentgeltliche Enteignung“ nur auf die Schaffung gesetzlicher Möglichkeiten
Bezug hat, Boden, der auf unrechtmäßige Weise erworben wurde oder nicht nach den
Gesichtspunkten des Volkswohls verwaltet wird, wenn nötig, zu enteignen. Dies richtet
sich demgemäß in erster Linie gegen die jüdischen Grundspekulationsgesellschaften.
Quelle:
NSDAP ParteiprogrammEine Partei, die Privateigentum befürwortet und schützt, kann oer Definition nicht sozialistisch sein. Also bitte falle nicht auf diesen Etikettenschwindel ein, der heute noch von Rechten genutzt wird, um Linke verächtlich zu machen.
Fedaykin schrieb:Nee der Westen setzt die nicht ein.
Bitte höre endlich mit diesen faktenfreien Einzeilern aus. Es existieren veröffentlichte Dokumente der CIA, die diese Bestrebungen belegen.
Fedaykin schrieb:Was ist mit dem östlichen Kapitalismus?
Zb in China?
Was soll mit dem sein? China ist mit der staatlich gelenkten Planwirtschaft gerade dabei, die USA als den globalen Hegemon abzulösen und ist zimindest sehr erfolgreich im Ausbau von erneuerbaren Energien und Elwktromobilität, was grundsätzlich erstmal zu begrüßen ist.
philae schrieb:Das Problem liegt in der Alternativlosigkeit.
Ich bin nicht der Meinung, dass das alternativlos ist, wenn wir als Menschheit überleben wollen.
Fedaykin schrieb:Nun irgendwer muss ja bestimmen ob da Weizen Gemüse oder Löwenzahn angebaut wird?
Du glaubst komplett öffentliche Güter gehen gut?
Das hat ja in der Geschichte der Menschheitsehr viel länger gut funktioniert als es den Kapitalismus gibt, also mach' mal ein Argument draus.