Sozialismus - Schlechte Idee oder nur schlecht umgesetzt?
um 03:51Ich verstehe nicht ganz, welchen Punkt du damit machen willst.sacredheart schrieb:Ja ne, is klar. Das war in der Sowjetunion so um 1919 dann auch schon so? Das wäre mir neu. Ohne die USA wäre Stalins großer Terror eingentlich ne dolle Sache gewesen?
Ich muss nachdenken, um das iriwe aufzudröseln:
1919 ist über 100 Jahre her. Die USA war nicht in der gleichen imperialistischen Position wie heute. Auch ihre Geheimdienste ware technisch noch nicht so ausgereift und strukturiert wie heute. Man hatte noch nicht überall die Hände im spiel und wusste was wo wie vor sich ging. Im Groben vielleicht, ja, aber nicht so detailliert wie heute.
Ergo Machtposition und Möglichkeiten der USA nicht vergleichbar mit heute.
Die USA stiegen nach dem Ersten Weltkrieg zur Weltmacht auf, weil sie wirtschaftlich unversehrt aus dem Krieg hervorgingen, enorme Kredite und Waren an die Alliierten lieferten, den Dollar als Leitwährung etablierten und ihre Industrieproduktion zur Hälfte der Weltproduktion ausmachten. Europa war geschwächt, die USA dagegen wurden zur dominanten Handels- und Finanzmacht.
Nach dem 2. WK wurde ja dann fast nahtlos mit dem Kalten Krieg gegen die UDSSR begonnen und sehrwohl versucht sie zu isolieren. Die Welt hat sich immer mehr in Ost und West bsw. Kapitalismus vs. Sozialismus aufgeteilt.
Ne wäre keine Dolle Sache gewesen, aber die USA juckte auch nicht, was Stalin mit seiner eigenen Bevölkerung gemacht hat, falls du das denkst. Warum sollte sie auch irwelche einfachen Bauern in anderen Ländern interessieren? Davon machen sie auch keine Interventionen abhängig.sacredheart schrieb:Das wäre mir neu. Ohne die USA wäre Stalins großer Terror eingentlich ne dolle Sache gewesen?
Wieso sollten sie das veranlassen? Was hätten sie denn davon? Sie haben anderweitig interveniert. Die USA verhängten harte Wirtschaftssanktionen gegen Venezuela, um Maduro zu schwächen. Die USA unterstützten Oppositionsführer wie Juan Guaidó und versuchten, einen Regierungswechsel zu fördern, z.B.sacredheart schrieb:Foltercamps, staatliche Morde, Stromfolter in Venezuela: Das fand auch alles auf Veranlassung der USA statt?
Auch in Venezuela juckt die Bevölkerung wenig bis gar nicht, zumindest nicht die USA.
Wie zuvor schonmal beschrieben haben sie stark vom 1. WK profitiert und konnten somit eine imperialistische Machtposition einnehmen. Da schwingen dann auch viele hypothetische Argumente mit, was wäre wenn sie in einer anderen Position wären.sacredheart schrieb:Und ist es nicht das US Wirtschaftssystem, das überhaupt erst die wirtschaftliche und militärische Vormachtstellung der USA möglich macht? Ach ja doch. Ist wohl so.
Wenn Russland nicht in diese Weltkriege verwickelt wäre, wäre es dort wohl auch anderes gelaufen.
Übrigens wer profitiert den genau von dieser Vormachtstellung. Also Großteile der amerikanischen Bevölkerung nicht. Die brauchen 3 Jobs und 5k USD Einkommen pro Monate um so grade über die Runden zu kommen. Ansonsten muss man im Auto und von Essensmarken leben. Der Rest liegt Drogenabhängig in der Gosse.
Also wenn das das wirtschaftlich stärkste Land ist, na dann gute Nacht.
Wieso sollte die Sowjetunion die US Wirtschaft fördern? Was hätten sie davon?sacredheart schrieb:Die Sojetunion hat die US Wirtschaft nun auch nicht gerade gefördert, aber das war völlig egal, einfach weil das sozialistische / kommunistische System weniger effizient ist und nebenbei auch noch nahezu immer finstere Gestalten in Dauermachtpositionen nach oben spült.
Die hatten genug eigene Probleme.


