Wirtschaftssituation in Deutschland

Der Kapitalismus ist sozusagen die Ablösung des Feudalismus. Wer das Geld hat - der hat auch die Macht. Das begann schon bei den Anfängen der Industriealisierung. Die neuen Industriebarone haben nach und nach aufgrund ihres Wohlstandes auch mehr und mehr die Herrschaft an sich gezogen. Was vormals nur dem Adel vorbehalten war, übernahmen die Industriebarone.

Es ist aber schade, dass unter Kapital hauptsächlich das Geld eine Rolle spielt, oder das rein materielle. Was ist mit geistigem Kapital und jenen, die davon recht viel besitzen? Das spielt in unserem Kapitalismus leider nur eine untergeordnete Rolle.

Fabiano schrieb:Es ist aber schade, dass unter Kapital hauptsächlich das Geld eine Rolle spielt, oder das rein materielle. Was ist mit geistigem Kapital und jenen, die davon recht viel besitzen? Das spielt in unserem Kapitalismus leider nur eine untergeordnete Rolle.

Kann man nicht zwangsläufig so sagen.
Ich habe gesehen das Leute mit viel Geld ihren Schwachsinn verbreitet haben, ich nenne es Schwachsinn weil es vom geistigen her in meinen Augen einfach extrem schwach war.
Da hilft auch nicht das sie durch Gelder viel Werbung machen und große Bekanntheit erreichen.

Wer aber eine einigermaßen gute Idee hat und sehr viel Geld kann schon mehr erreichen. Und jemand der kein Geld hat aber ein genialen Geist kann auch die jenigen mit Geld übertrumpfen.

Nicht alles immer so einseitig pauschal sehen ;)

Ja, Ausnahmen gibt es. Aber leider gehen die eher unter, die gute Ideen haben aber kein Geld, und die welche Geld haben aber keine Ideen, schwimmen meist oben.

An viel Geld muss man aber erstmal rankommen ^^
Nicht alle erben Millionen oder Milliarden.

Die Gründer von Google haben einen Investor gefunden der ihnen 1 Mio. Dollar zahlte und vom Garagen Unternehmen schoßen die Gewinne so weit das Microsoft zittern musste. Das natürlich eins der krassesten Beispiele, aber man muss ja nicht direkt multi Milliardär werden können.

Es gibt tausende solcher Beispiele, gute Ideen, klein anfangen, manchmal gibs Investoren.

Ausnahme würde ich das nicht nennen.

Das mit den Ideen ist so eine Sache. Die großen Konzerne wie Toshiba, Sony etc. beschäftigen ganze Anwaltsteams, die nichts anderes tun, als Erfindern, die Patente anmelden und Ideen vorstellen, zu unterstellen, sie hätten diese von den Konzernen geraubt. Patente sind zu einem Schlachtfeld geworden, wo versucht wird, den kleinen Erfinder mit Klagen zu überziehen, um alternative Ideen und neue Standards, die Milliardeninvestitionen der Konzerne nutzlos machen könnten, verschwinden zu lassen. Beliebt ist bei den Multis auch, eine Idee in x Teilideen zu zerteilen und jede für sich patentieren zu lassen, denn dadurch werden die unabhängigen Erfinder noch weiter an den Rand gedrängt, da die Wahrscheinlichkeit größer wird, dass ein anderer Erfinder zufällig oder schlicht, weil es logisch ist, einige derselben Teilaspekte und Einfälle auch in seiner Idee verwendet.

warumsird son scheiss nicht verboten
ist doch total destruktiv für ideen

In Deutschland werden jährlich etwa 80.000 Patente und fast ebenso viele
Gebrauchsmuster angemeldet. Möchte wissen, wieviele davon wirklich nur
Teilbausteine sind, wie Yoyo schon sagte.

Der kleine Erfinder von heute ist eh eine absolute Ausnahme mehr, da
ersten kaum eine Einzelperson noch den Stand der Technik überblicken
kann noch die nötigen Ressourcen hat, Entwicklungen voranzutreiben.

Es kann keine Demokratie ohne Kapitalismus geben.

Doch, du verwechselst Gesellschafts- mit Regierungsform.

@Obrien

Dann erklär mir einfach mal wie eine Demokratie ohne freien Markt funktioniert.

Die Vorraussetzung für eine Demokratie sind Meinungsfreiheit, Wahlfreiheit
und Koalitionsfreiheit. Alles andere ist ideologischer Nonsens.

Man kann hingegen behaupten, das ein freier Markt Demokratie braucht um
auch für soziale Stabilität zu sorgen.

Ich warte immer noch auf die Alternative zum freien Markt...

@Hansi

Gibt es denn überhaupt einen "freien" Markt ?

1.Enthält die sogenannte "freie Marktwirtschaft" nicht auch wesentliche Elemente der Planwirtschaft ? Geplant wird da aber eher das weitere Wachstum des Vermögens einiger weniger, statt Wohlstand für die "Allgemeinheit", oder?

2.Du benutzt den Begriff "Demokratie" - wie mir scheint - recht undifferenziert.Direkte Demokratie ist durchaus vorstellbar mit einer "Planwirtschaft", deren Maxime "Allgemeinwohl" ist.

wir haben nicht mal freie marktwirtschaft mit einem starken sozialen Fangnetz!
freie marktwirtschaft würde bedeuten:
chancengleichheit! Verhinderung eines monopols und oligopols!
in einem echten freien markt dürfte es maximal mittelständische Firmen geben und nicht mehr!
Vorausgesetzt man würde klare Regeln schaffen die auch für alle gelten.

unser bestehende soziale Marktwirtschaft die einigermaßen die chancengleichheit aufrecht hielt wird doch absichtlich abgebaut um die Rendite von 20% auf 30 % aufzubessern!

Es ist fatal zu glauben das die Oligopole in Manpower investieren wenn es auch ohne geht und dabei mehr gewinn rausspringt!

@Hansi

Ein freier Markt ist genauso unrealistisch wie Kommunismus denn er
erfordert ersten völlige Transparenz, zudem Marktteilnehmer die den
Gesamtmarkt vollständig überblicken. Und dieser perfekte Homo
Oeconomicus ist genauso Illusion wie der vollständig altruistische Mensch.

Eine reale Wirtschaftsordnung kann daher immer nur ein Kompromiss sein.

@Obrien

Obrien schrieb:Eine reale Wirtschaftsordnung kann daher immer nur ein Kompromiss sein.

Und diesen Kompromiss haben wir seit den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts.

Ich bin ja eher für den Kapitalismus, da er dem Individuum den nötigen Raum lässt im Gegensatz zum Kapitalismus. Allerdings muss der Kapitalismus in ein eng begrenztes Rahmengebilde gezwungen werden um die Dienlichkeit zu gewährleisten und die Herrschaftlichkeit auszuschließen.
Sicherlich wäre der beste Weg gefunden wenn wir einen Kompromiss zwischen Sozialismus und Kapitalismus finden würden.

@Hansi

wir hatten immer und stets einen Kompromiss, denn der freie Markt ist
ebenso ein theoretisches Ideal wie der Kommunismus. Was du unter einem
freien Markt verstehst ist sicher eine neoliberale Vorstellung von
Marktwirtschaft, aber diese Ideologie ist soweit von Adam Smith entfernt,
wie der "real existierende Sozialismus" der DDR von Marx und Engels.

das neoliberale ideal des freien Marktes hat versagt! Das ist in Anbetracht der Finanzkrise ein Faktum!!