@shionoroAlso meinst du, ein Mensch kann gar nichts lernen ohne einen persönlichen Lehrer?
Das habe ich nicht gesagt. Ja, man lernt auch aus Erfahrung. Aber persönliche Erfahrungen sind halt Anekdoten, die nicht immer zu allgemein gültigem Wissen führen. Nur selten zu validen Erkenntnissen, weil einem der statistische Vergleich fehlt.
Man lernt auch durch Nachahmung, aber das ist eigentlich dasselbe wie ein Lehrer, nur auf weniger Situationen beschränkt. Das wird man eben Bauer, weil die Eltern Bauern waren, oder Tischler, etc. Darüber hinaus kann und weiß man aber nichts.
was niemals Mathe oberhalb von Klasse 6 brauchen wird.
Und was ist mit unterhalb? Ohne entsprechende Bildung können die meisten gerade mal addieren und subtrahieren, Dividieren und Multiplizieren geht schon nicht mehr.
Und wie schon oft gesagt, Allgemeinbildung ist keine private Fachausbildung. Allgemeinbildung bietet eben die Chance, aus einer großen Palette Wissen sich etwas heraus zu picken, eine Auswahlsbreite, die man ohne einer allgemeine Bildungsstätte nicht hätte.
Man vergisst zwar die Dinge, die man nicht weiter verfolgt, hat aber eben auch die Chance, viel mehr Dinge als im privaten Umfeld kennen zu lernen. Die meisten Menschen treten eben beruflich nicht in die Fußstapfen ihrer Eltern. Folgen Interessen, statt Traditionen. Haben aber auch nur deshalb mehr Interessen, weil sie allgemein gebildet wurden.
Ich wage zu behaupten, wie haben Emanzipationen, gleiche Rechte, Befreiung von religiösem-kirchlichen Terror und Aufstiegschancen dank allgemeiner Bildung.
weil das System nicht funktioniert.
Würde das System nicht funktionieren, dann hätte jeder Schüler einen Nachhilfelehrer. Es gibt aber weitaus mehr, die keinen brauchen. Du solltest anfangen, Deine Meinung zu überdenken, Es wäre möglich, dass lediglich Deine Nachhilfeschüler "nicht funktionieren". Oder sich in Schulsysteme begeben haben, in denen sie überfordert sind.
Rein von der Unterrichtsmethode her arbeitest Du sicherlich nicht anders, außer eben, dass Du Einzelunterricht gibst.
Es läuft darauf hinaus, den Kindern die Hausaufgaben zu machen und ihnen wie bei einem Kochrezept zu sagen, was sie in der Klausur machen müssen und sie darauf zu drillen. Das ist kein echtes lernen.
Das machen einige Lehrer so, weil es schnellere Erfolge gibt, aber bei Weitem nicht alle. Unterschiedliche Fächer werden unterschiedlich erarbeitet. Nennt sich Didaktik. Lernt man als Lehrer, hat man keine Ahnung davon aus Außenstehender. Und natürlich ist nicht jeder Lehrer gleich gut.
Abgesehen davon ist Drillen eine Lernmethode. Lernen ist nicht nur ein einziger richtiger Weg, es gibt mehrere. Nicht jeder lernt mit derselben Methode gleich gut, aber jede Methode findet ihre Liebhaber.
Kinder zB lernen nicht nur ausgesprochen gerne, sondern sogar sehr gut durch Auswendiglernen. Was verständlich ist, denn frisch geboren und in den ersten Lebensjahren haben sie noch keine rationalen und logischen Kriterien, um das, was sie Neues erfahren, nach der Sinnhaftigkeit zu beurteilen. Das Auswendiglernen, das lückenlose Übernehmen der vorhandenen Sprachen, Verhaltensmuster, Traditionen etc, ohne darüber nachzudenken oder gar zu maulen, ist einfach die primäre Lernmethode, eigentlich die einzige die Menschen in ihren ersten Lebensjahren beherrschen.
Die sogenannte Ratio, die geistige reife, entwickelt sich erst allmählich, besonders heftig in der Pubertät. Was dann ja auch die Zeit ist, in der die meisten anfangen, alles Gelernte wieder zu hinterfragen.
Früher sind sie nur recht selten zu rational-logischem Denken überhaupt fähig Wären Menschen das von Kindesbeinen an, dann hätten wir zB keine Religionen, denn diese werden indoktriniert. Dh, genauso gelernt, wie alles andere auch – auswendig, ohne rationale Beurteilung.
Was Du da als vermeintliches Argument anführst, sind Strohmänner. Mir scheint, Du fällst auch auf das Gejammere von Schülern und ihren Eltern, die auch auf das Gejammere ihrer Kinder reinfallen, rein, die einfach nicht lernen wollen (aus welchen Gründen auch immer). Da sind dann stets alle anderen schuld (Lehrer mag mich nicht, Lehrer ist doof, Schule ist doof, das System ist falsch, das Genie meines Kindes wird nicht erkannt oder gar unterdrückt, ...).
Sprich doch mal mit Schülern, die gerne in die Schule gehen. Die gute Noten haben. Die sich leicht tun beim Lernen, und das ohne Nachhilfelehrer.
Schule war für mich immer ein Klacks. Ohne viel Fleiß zu Hause, hatte ich stets 2er oder 3er, mit einem bisschen gutem Willen immer 1er.
Der Ärger begann zugegeben im Gym mit einer einzigen D-Lehrerin, bei der wir uns aber alle einig sind, dass die Dame eine Fehlbesetzung war.
Gym war natürlich anspruchsvoller als HS, und da gingen meine Leistungen mit meiner Lernmethode (zuhören, ein bisschen merken, aber ansonsten nichts tun) dann doch den Bach runter. Da gab´s dann ohne Fleiß keinen Preis mehr. Nur war mir das klar, dass das nicht "das System“, sondern die stinkfaule Schülerin in Gestalt meiner Person war (bis auf die D-Lehrerin, deren Deutsch schlechter war als meines).
Kam trotzdem durch, habe mich auch nicht in Online-Petitionen darüber aufgeregt, dass ausgebildete Lehrer tatsächlich so schlau waren, meine Faulheit zu erkennen und dementsprechend zu beurteilen.
Ich würde das gern anders machen, aber das wollen die Eltern nicht. Die denken sich auch : Der bekommt das Geld von uns, um sich bei der nächsten Klausur ein oder zwei NOtenstufen besser zu kaufen. Wenn ich vorschlage, mal über die Sommerferien wirklich tiefergehenden Unterricht zu machen um dem Kind wirklich mathematische Fähigkeiten beizubringen, haben da die meisten keinen Bock
drauf.
Na, hoppla! Da hast Du es ja glasklar erkannt, wo das Problem sitzt. Wie das denn? Warum sind, wenn die Schüler und ihre Eltern nicht tun wollen, was Du vernünftigerweise vorschlägst, auf einmal die Schüler und Eltern schuld? Warum nicht Du? Warum ist Dein Vorschlag nicht falsch? Dein System nicht falsch? Und müsste umgehendst verbessert werden?
Denn wenn "das System Schule" dasselbe wie Du möchte, nämlich dass Schüler mal lernen, dann soll "das System" aber falsch sein?
Schließlich haben Schüler ca neun Monate Zeit, in der Schule mal was zu lernen. Wer da mitmacht, muss dann seine Ferien nicht mehr mit Lernen verbringen.
Aber sie tun es halt nicht alle. Nicht, weil "das System" so böse und falsch ist, sondern weil eben einige Schüler nicht wollen und das auch durchziehen. Und Eltern haben, die das nicht ändern können. Oder auch einfach keinen Ärger mit ihren unwilligen Kids wollen.
Haste ja selbst erlebt, nicht wahr?
Meinst Du echt, ein anderes System, möglicherweise privat, würde diese Eltern und ihre Kinder ändern? Wenn für die es schon zu viel Aufwand ist, mal ein paar Hausaufgaben, die übrigens nicht der Schikane, sondern der persönlichen Übung dienen, einzufordern, meinst Du echt, die halten dann einen täglich über mehrere Stunden dauernden Privatunterricht durch?
Auch der ändert nichts an der Motivation der Schüler, eventuell an der der Eltern, denn es wird teuer.
Egal, welches System Du wählst, Schüler/Kinder müssen auf dieser Welt LERNEN, wenn sie etwas verstehen oder können wollen oder sollen. Yep, sollen, denn sie können nicht ewig von anderen durchgefüttert werden, während sie selbst nur abhängen und chillen.
Gelinde gesagt, ist das System völlig schnuppe, denn LERNEN muss man einfach selber. Lehrer, sei es privat oder systembedingt, LEHREN, weshalb sie auch LEHRER und nicht Lerner heißen.
Schulen u.ä. sind, wie ich schon erwähnte, einfach praktisch effektiver, weil man mit weniger Geld und Personal viel mehr Schüler auf einmal bilden kann. Weil gesicherter ist, dass Wissen überprüft wird und nicht jeder esoterische Unsinn ungeprüft weiter gegeben wird (im Idealfall)
Ebenso von Vorteil sind gerade mehrere Lehrer, da ist eher für jeden Geschmack einer dabei. Auch was die Persönlichkeitsbildung anbelangt.